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Dienstag, de« 1S. August 18SS S7. Jahr« s.Zolium 64 des Handelsregisters für den Bezirk deS unterzeichneten Amts '-d die Firma r uner. der Parlaments-Campagne um den großen stehen, und zugleich vor deni Moment, ,/?eni Hin- und Herwogen des Streites eine Zur Eröffnung rrtmund - Ems - Eanals er bis Hanekensöhr benutzt. Von hier wird er über Lingen bis Meppen geführt, wo er wieder in das canalisirte Fluß bett der Ems gelangt, in dem er bis Olderhum bleibr. n ob«»- so M . Martin Verger H und als deren Inhaber Herr Curt Martin Berger Vgen worden. königliches Amtsgericht Wilsdruff, am 10. August 1899. Aff. Heintz. Schiffshebewerk in Henrichenburg eine Anzahl von Schleusen angebracht, im Ganzen 20. Das Hauptinteresse beansprucht natürlich das Werk von Henrichenburg, das ein Gefall von 14 Metern auszugleichen hat. Es kann Schiffe von 20000 Centnern Tragfähigkeit bis zu 16 Metern Höhe in wenigen Minuten heben. Es hat ein Bassin von 70 Metern Länge und 8^ Metern Breite. Durch sinnreiche Vorrichtung ist eine sehr leichte Bewegung des Schleusen kastens zu bewirken. An verschiedenen Stellen sind Brückencanäle angebracht, durch welche die Ueberschreitung anderer Wasserscheiden ermöglicht wird. Unter den Schleusen verdient besondere Erwähnung noch die Sparschleuse bei Münster, bei der das zum Durchschleusen der Schiffe erforderliche Wasser, das sonst verloren geht, durch Seitenbassins aufbewahrt und wieder in die oberste Haltung des Canals zurückge bracht wird. Nach den angestellten Proben scheint erwiesen zu sein, daß alle Schleusen und Pumpwerke gut funktioniren. Während für den speciellen Ortsverkehr flache Kähne ausreichen werden, sollen als eigentliche Canalschiffe für den Großverkehr eiserne Canalschiffe dienen, die eine Länge von 60 bis 70 Metern, 8 Nieter Breite und etwa 750 Tonnen Tragfähigkeit haben. Sie werden auf dem Schraubendampfer geschleppt. Auch Personendampfer werden auf dem Canal, wenigstens für Theilstrecken, verkehren. Die Canaltiefe beträgt 2'/z Meter. Hoffentlich entwickelt sich nun bald ein lebhafter Canalverkehr. lieber die Eröffnungsfeierlichkeiten selbst wird aus Dortmund unterm 11. August Folgendes berichtet: Der Kaiser ist mit Gefolge heute morgen in Rauxel eingetroffen, wo der Reichskanzler Fürst zu Hoheulohe, v. Hammerstein und v. d. Recke anwesend waren. Der Kaiser wurde von den dortigen Behörden empfangen und begab sich zu Wagen den Canal entlang bis zum Pavillon, wo er die Canal-Commission empfing, und sodann auf dem Regierungsdampfer „Strewe" zu dem großen, 14 Meter hohen Hebewerke bei Henrichenburg, wo auch das Kaiser schiff bas Hebewerk passirte. An der ganzen, langen Canalstrecke bildeten die-Schulen der umliegenden Ort schaften und Vereine aller Art aus der ganzen Provinz Spalier, ebenso hier am Hafen und auf dem Wege zur Stadt. Der Hafenplatz ist schön ausgeschmückt. Die großen Transportschiffe haben über den Toppen geflaggt. Die Tribünen sind dicht besetzt. Anwesend waren der Oberpräsident Studt, die Spitzen der Behörden, die Geist lichkeit, der Oberbürgermeister Schmieding, die städtischen Behörden, Fürst zu Wied und die Magistrate der Nachbar städte. Als das Kaiserschiff in Sicht war, flogen mehrere tausend Brieftauben auf, und es ertönte ein Posaunenchor. Der Kaiser landete um 9Vi Uhr. Nach der Landung im hiesigen Hasen begrüßte der Kaiser den Oberbürgermeister Schmieding, schritt dann die Front der Ehrencompagnie Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Conditors Arthur Rotz berg in Wilsdruff ist in Folge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin auf den 2. September Vormittags Ahr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt. Wilsdruff, den 7. August 1899. Sekr Schneider, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. ab, die vom Infanterie-Regiment „Freiherr v. Sparr" (3. Wests.) Nr. 16 gestellt war, und begab sich, von tausendstimmigen Hochrufen begrüßt, nach dem Kaiser- Pavillon zur Feier der Hafeneinweihung. Der Ober bürgermeister richtete, nachdem Gesang die Feier eingeleitet hatte, eine Ansprache an den Kaiser, in der er unter Hin weis auf die einmüthige Begeisterung der Bevölkerung der Hoffnung auf den Schutz des Staates bei der schwierigen Lage der Canalverhältniffe Ausdruck gab. Der Kaiser erwiderte hierauf: Er wäre gern früher gekommen, die Sorge um seine hohe Gemahlin habe ihn zurückgehalten. Der eben besichtigte Canal erscheine als ein Theilwerk. (Stür misches Bravo). Er und die Regierung seien fest und unerschütterlich entschlossen, weiterzugehen. (Stürmisches Bravo.) Er hoffe, daß die Volksvertretung noch in diesem Jahre ihn in die Lage versetzen werde. (Bravo.) Hierauf gab Laurath Mathies eine technische Dar stellung über die Art und die Bedeutung des Caualbaues und überreichte dem Kaiser eine hierauf bezügliche Denk schrift. Mit Gesang schloß die Einweihungsfeier. Danach fuhr der Kaiser unter brausenden Hochrufen zu Wagen über die von Ehrenjungfrauen besetzte Brücke zur „Dort munder Union". Der Kaiser begab sich nach etwa ein- halbstüudigem Aufenthalt in der „s'.nion" zu Wagen, escortirt von Münsterer Kürassiren, zum alten Markt und besichtigte das renovirte Rathhaus und den prächtigen, alter- thümlichenFcstsaal, an dessen Thüren Herolde Wache hielten. Hier begrüßte der Oberbürgermeister den Kaiser nochmals und überreichte ihm den Ehrentrunk in einem goldenen Pokal, der von den Beigeordneten gestiftet worden war. Nach dem der Kaiser ans die Ansprache des Oberbürgermeisters erwidert hatte, unternahm er eine Rundfahrt durch die Stadt und besuchte dann den Kaiser Wilhelm-Hain. Das Publikum brachte dem Kaiser begeisterte Huldigungen dar. vor Von dort führt dann ein Seitencanal bis Emden. An der Canalstrccke befinden sich 42 kleine Hafen, die speziell für flache Kähne zum Ortsverkehr bestimmt sind. Da der Canal auf der ganzen Strecke ziemlich stark abfällt — im Ganzen 70 Meter —, so sind außer dem Politische Rundschau. Unser Kaiser ist Sonntag Nachmittag von seiner herrlichen Reise nach Westfalen und Rheinland wieder auf Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel eingetroffen. Vor seiner Abreise von Hügel bei Essen hatte Se. Majestät das vom Kommerzienrath Krupp errichtete Bootshaus an der Ruhr besichtigt. In dieser Woche fährt der Monarch nach Waldeck und Lothringen. — Die Kaiserin macht mit ihren Kindern schon Spaziergänge in den Parkanlagen Wilhelmshöhes. Antisemitismus und konservative Partei. In einem Berliner Montagsblatte, das sich wegen Beziehungen zur hohyi Aristokratie rühmt, war behauptet worden, gerade die hervorragendsten Parteiführer der Konservativen verurtheilten den Antisemitismus und suchten ihn ans der Partei zu verbannen. Darauf erwidert die Kreuz-Zeitung, ohne sich in eine Polemik mit dem in Frage kommenden Blatte einzulassen, es müsse als vollständig ausgeschlossen bezeichnet werden, daß irgend ein Führer der konservativen Partei sich in solcher Weise geäußert hätte. Eine solche Aenßernngwürde die Verleugnung des konservativen Partei programms sein, in dem es klipp und klar heißt: Wir bekämpfen den vielfach sich vordrängenden und zersetzenden jüdischen Einfluß auf unser Volksleben. Oesterreich - Ungarn. Die Raffeukampfe >n Oest r reich dauern leider fort, und sind dafür zumal die weiter vurde ,1 V hr° -et N-lzeE .annie^ >-ledi EN. dieser verkehrspolitischen Frage fallen soll s z Moment durchlaufen wir wie durch eine Art i^atl eine immerhin bedeutsame Phase im '^Mwesen: der Dortmund-Ems-Canal erlebt _ ^8' Vielgestaltig sind die Ideen und Pro- origtrx' welche in Deutschland jetzt seit Jahren ver- E ueue wünschenswerthe Binnen-Wasser- „Em u. A. außer dem Mitlel- großen die Pläne um eine Verbindung sans- Nord-Deutschland und von kleineren das > M-Projekt nach der Elbe. Alle diese Pläne an ""läufen stecken geblieben, und als einzige >i,^ Welche Hre Verwirklichung erleben durfte, rÄ-.Egen Canal, welcher das mächtig aufge- !Me-Centrum Dortmund mit der Ems und - Nordsee in Schiffiahrts-Contact bringt. I, Kare es auch um dieses Projekt vermuthlich Alvesen, wenn etwa die betheiligten Erwerbs- Eand für diesen Canalbau (gegen 70 Mill. Men bestreiten sollen. Der Staat hat hier der Bedeutung dieses Wasserweges t N sich genommen. Andererseits ist es That- Ibetheiligten Gemeinden hier nicht allein W^IN Staate Preußen gewesen sind, sondern recht ansehnliche Leistungen aufgebracht Wielen die Kosten der diversen Hafenanlagen Gemeinden ohne Einschränkung zu und I El Hauptplatz hat hier für seinen Hafen allein 6 Millionen Mark aufgebracht. R? des Canals wurde im Sommer 1892 be- M kt also 7 Jahre gedauert. Die Baukosten eine Gesammtlänge von 271 Kilometer Re rund 70 Mill. Btt. sl . beginnt bekanntlich bei Dortmund, das m den Canalverkehr große Hafcnanlagen Mr diese Anlagen ist ein Gelände von verfügbar gemacht worden, von welchem IchE vorerst aber nur die Hälfte in Anspruch Mj, tz ist; man hat jedoch vorsorglicher Weise R b einer späteren Hafenerweiterung offenge- Mll 7, Kosten des Dortmunder Hafens in Höhe R l^ ist die Stadt mit 5425000 Btt, der UM-» 00 Btt. betheiligt. Der Hafen theilt mit einer Wasserfläche von 1» Hektar M .geringster Tiefe. Vom Hafen gehen Gleis- Hauptbahuhof; es ist auch für aus- Hafen Sorge getragen. Von Mkr ^uuft der Canal neben der Emscher circa s'g . Henrichenburg, wo sich das große MUx ueßndet. Von hier geht ein 8 Kilometer M^ter Herne ab. Der Hauptcanal zieht U?rr Münster und überschreitet dabei die U kirt> b.e und Stever; er geht dann bis Be- i hier zur Ems herabgeführt, deren Bett -rlin ge« j, an de«! nrkoar si^ euNkdlanlO z bedrckeirj Landes" sbiere wird Schoo«! ns geM »MU für MskW Tharandt, Aosfen, Sieömleßn und die Arngegenden. Amtsblatt Kgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Bnrkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, mit Landberg. Huhndorf, Kausbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, — Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Laubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildbcrq. ?°chentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pog bezogen 1 Mk. 55 Pf. l ^te werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnserlionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. I Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich sür die Redaktion Martin Berger daselbst.