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MlsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und .WUsVruffer Tageblatt» erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. frei Haus, bei Postbestellung 1.80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. , Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- sUk LLIIsoTUfs U. UNLgeAtNd gegen. Im Falle höherer Gewalt,Kriegod.sonstiger Betriebsstörungen besteht k«» Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. 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Jo fast überschnellem, ereignisschwerem Lauf ist jetzt ei« Jahr verstrichen, seit in Nürnberg die national sozialistische Bewegung nach dem Kamps von anderthalb Jahrzehnten den „Reichsparteitag des Sieges" feierlich begehen konnte. Es war ein Sieg gewesen, nicht über ein Volk, sondern über die Gegner dieses Volkes im Innern. In einem geradezu unerhörten Siegeslauf war Parteien-, Klassen- und Kastengeist hinweggcfegt worden, und jene Siegesfeier in Nürnberg sah den Führer in diesem Kampfe nun als des Deutschen Reiches, mehr noch: als des deutschen Volkes Kanzler. Jetzt aber steht Adolf Hitler vor dem Nürnberger Ncichsparteitag da als das Oberhaupt dieses Deutschen Reiches, dieses deutschen Volkes. Nun ruht auf ihm allein die gewaltige Last der gegenwärtigen und der geschichtlichen Verant wortung vor der deutschen Nation und ihrer Zukunft, in die hineinzusührcn jetzt ihm allein obliegt. Immer haben die früheren nationalistischen Partei tage des Kampfes, dann, im vergangenen Jahr der Ncichsparteitag des Sieges gestanden unter dem stärksten Einfluß der Führerpersönlichkeit Adolf Hillers. Nicht bloß äußerlich, sondern weit, weit mehr noch inner lich. Aber schon vor einem Jahr hatte er den Blick von der versinkenden, vermodernden Vergangenheit und von dem Siege über sic hinweggewcndct zu den Aufgaben, die seiner und damit des deutschen Volkes harrten. Denn es galt nun, aus unsagbar drängender Not heraus die Gegenwart und dadurch auch die Zukunft der ganzen Nation entscheidend zu gestalten, einige Wochen vorher schon hatte er erklärt, daß die Erringung der politischen Macht in Deutschland durch den Nationalsozialismus siegreich vollzogen sei und nun der Wiederaufbau im Geiste des Nationalsozialismus und mit der zusammen geballten Kraft des ganzen Volkes angcpackt werden müsse. Denn schon weit über die Bewegung selbst hin aus hatte der Begriff der Gefolgschaft die Masten des erwachenden deutschen Volkes in seinem tiefsten Sinn der Arbeit und des Opfers gepackt und innerlich um gestaltet zu einer Form, die sich willig der Hand des Führers fügte. Bereits auf jenem Reichsparteitage des Sieges gaben die großen Reden des Führers dem deut schen Volke die Marschbefehle für die dann kommende Zeit. Und darum darf gesagt werden, daß der diesjährige Ncichsparteitag „im Zeichen der restlosen Erfüllung des Staates mit dem Geist der nationalsozialistischen Bewegung steht". Denn das Oberhaupt dieses Staates und des deutschen Volkes ist ja derselbe, der fast aus dem Nichts heraus die national sozialistische Bewegung durch seinen Kampf zum Siege geführt hat. Darüber hinaus aber in die schwere Arbeit der Erringung unserer Freiheit auch nach außenhin. Denn dort draußen sind ja noch jene Widerstände am Werke, die der Nationalsozialismus in Deutschland selbst so restlos überwunden hat! Es war schon vor einem Jahre weit mehr gewesen als nur die Heerschau des sieg reichen Nationalsozialismus, was in Nürnberg vor sich gegangen war. Eine Nation war aufgebrochcn und hatte sich in immer größeren Massen bedingungslos hinter den Führer gestellt, hatte ihm die Gefolgschaft gelobt. Keine noch so geniale Organisationskunst hätte im vorigen Jahre den Reichsparteitag zu dem machen können, was er wirklich geworden ist, — wenn nicht das deutsche Volk selbst in seiner übergroßen Mehrheit äußerlich und inner lich sich geeint hätte mit seinem Führer und der Idee, den Kampf um die Freiheit und die Ehre aufzunehmen, den Platz, der der deutschen Nation gebührt, in diesem Kampfe wiederzuerobern und dann in derselben Ge schlossenheit zu verteidigen. Und damals, auf dem Nürn berger Reichsparteitag sah auch das Ausland diese Geschlossenheit der Nation und ihres Führers. Das blieb doch nicht so ganz ohne Eindruck. Aber jene Kräfte, die fünfzehn Jahre lang in Deutschland so sinnlos gewaltet hatten, dachten nicht daran, nun im Ausland ihre Zerstörungsarbeit auszu geben. Williges Gehör fanden sie überall dort, wo Deutschlands Kampf um feine Ehre und Freiheit als — Friedensstörung bezeichnet und behandelt wird. Jenen Eindruck versuchten sie durch allerhand Einflüsterungen zu verwischen, schwätzten von inneren Schwierigkeiten des Nationalsozialismus, von Spaltungen und Streitig keiten. So wenig kannte man den Führer, daß man nicht einmal ahnte, wie rasch und gründlich er eine solche Ge fahr zu bannen vermochte. Vergeblich hatte man auf das unselige Erbübel der Deutschen, die Uneinigkeit, spekuliert und fast schon den Tag angegeben, an dem sie siegen würde. Auch hierauf gibt der Reichsparteitag von 4934 eine Antwort von einer Deutlichkeit, die jene Spe kulanten im Ausland überzeugen müßte, — wenn sie überhaupt zu überzeugen wären! Aber nicht jene Enttäuschung, auch nicht der gewaltige persönliche Sieg des neuen Oberhauptes der deutschen Nation am 19. August hat die äußeren Widerstände gegen unsern Kamps nm Ehre und Freiheit, um unser Recht jnm friedlichen Dasein als Volk lahmlcgen können. Sie wollen uns durch das Ausland auch weiterbin den Wea Zer Rei-MteitU erWet! Die Ankunft des Führers in Nürnberg Außerordentlich begeisterte Begrüßung durch dir Bevölkerung. Der Führer traf am Dienstag gegen 17.15 Uhr auf dem Flughafen Nürnberg im Flugzeug ein. I,» seiner Begleitung befanden sich Reichsminister Dr. Goebbels und die Adjutanten des Führers, Gruppenführer Brückner und Oberführer Schaub. Zur Begrüßung des Führers hatten sich zahlreiche be kannte Persönlichkeiten der NSDAP, auf dem Flughafen Nürnberg cingefunden. Man sah u. a. Reichsminister Darre, den Chef des Stabes der SA., Lutze, den Reichsführer der SS., Himmler, den Stabsleiter der PO., Dr. Ley, Reichslciter Bormann, Oberführer Schreck, den Gauleiter Streicher und den Nürnberger Oberbürgermeister Liebel. Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel „Deutscher Hof" wurde der Führer von einer begeisterten Menschen menge, die auf dem ganzen viele Kilometer langen Weg Spalier bildete, mit außerordentlichem Jubel begrüßt. Vor dem Hotel „Deutscher Hof" hatte sich schon seit dem Vormittag die Menschenmenge in einer bald be ängstigenden Weise angestaut. Eine Ehrenkompagnie der SS. war vor dem Hotel aufmarschiert. Als gegen 17.45 Uhr die Wagen des Führers erschienen, schwoll das Jubelbrauscn an wie das Donnern der Brandung. Der Führer begab sich sofort auf sein Zimmer. Als er sich bald darauf am Fenster zeigte, begann das, was wir schon so oft erlebten und was für die Ausländer fast wie ein Geheimnis an- mutet: Der ungeheure Jubel der Masten, die viele Stunden stehen, um den Führer einmal zu sehen und beglückt und begeistert sind, wenn sie ihm einmal die Hand entgegen- strecken dürfen. Die Absperrmannschaften waren außerordentlich ent gegenkommend, mußten aber natürlich dafür sorgen, daß nicht das Hotel geradezu von den Menschenmassen gestürmt wurde. Feierlich klang dann das Lied der Deutschen auf und anschließend der revolutionäre Rhythmus des Horst-Wessel-Liedes. So gab die Menschen menge ihrer inneren Bewegung und Begeiste rung Ausdruck. Ehrenhundertschaften -er Polizei vor dem Rathaus. Auch die Anmarschstraßen zum Rathaus waren schon Stunden vor dem Eintreffen des Führers s o dicht besetzt, daß der Fahrweg nur mit Mühe durch die Absperrmannschaften und die Polizei frei gehalten werden konnte. Vor dem Rathaus war je eine Ehren- Hundertschaft der preußischen und der bayerischen Landespolizei unter Führung des Majors von Stuben rauch aufmarschiert. Als unmittelbare Vorgesetzte der in Parade stehenden Hundertschaften waren Polizei- general Daluege, der General der preußischen Landespolizei, Wecke, der General der bayerischen Landespolizei, von Döhla, und die beiden Regiments kommandeure O'-rstleutnant Freiherr von Lichtenstern und Oberstleul Jacobi bei der Ehrenkompagnie der Reichswehr anaetreten. SP Der Willkommensgruß der allen Reichsstadt. Die Begrüßungsansprache des Oberbürgermeisters Liebel. — Ehrengeschenk Nürnbergs für den Führer. Bei der Begrüßung der Spitzen der Partei und des Staates im aroßen Rathaussaal zu Nürnberg hielt der versperren. Gerade darum aber zeigt, weit stärker und wuchtiger noch als vor einem Jabr, jetzt in Nürnberg eine Nation von 65 Millionen wieder der Abneigung, dem Hatz und der Feindschaft dort drautzen, ihnen allen, unsern Gegnern, datz ein geschlossenes, seiner Kraft und seines'Rechtes bewutzt gewor denes Volk doch nicht zu überwinden und in die Knie zu zwingen ist wie so oft in der hinter und liegenden Zeit. Und datz wir den festen Glauben und die unbeirrbare Zuversicht haben auf dem Marsche unter Adolf Hitlers Führung: Sie bleibt doch Wahrheit, jene Schrift am Denkmal in Koblenz, gegenüber dem Ehrenbreitstein, wo des deutschen Volkes neues Oberhaupt vor kurzem zu den Hunderttausenden sprach: „Nimmer wird das Reich zerstöret, Wenn ihr einig seid und treu." Dr. Pr. Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Liebel, fol gende Ansprache: Mein Führer! Zum zweiten Male, darf Ihnen die altehrwürdige Stadt Nürnberg, deren Glanz und Ruhm im neuen Deutschland durch die Erhebung zur Stadt der Reichsparteitage befestigt und gemehrt wurde, in diesem denkwürdigen Saal ehrerbietigen Willkommensgrutz ent bieten. Im vergangenen Jahre durften wir Sie zu Beginn jenes unvergeßlichen „Parteitages des Sieges" als Retter Deutschlands und Kanzler des erwachten deutschen Volkes grüßen. Heute gilt unser Willkommensgruß und unser heißer Dank dem Führer und Kanzler der geeinten deutschen Nation, dem von dem unbändigen Vertrauen des gesamten deutschen Volkes getragenen Staatsober haupt, dem Manne, der als Schöpfer und Führer der nationalsozialistischen Bewegung die unermeßliche Schar seiner getreuen Kämpfer abermals zu einem Reichsparteitag in Nürnberg versammelt. Jahrhundertalte Überlieferung und feierlich verbriefte Rechte ließen schon vor Zeiten die ueugewählten Herrscher bes versunkenen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ihren ersten Reichstag stets in der Freien Reichs stadt Nürnberg halten. Die äußeren Zeichen ihrer Macht »nd damit deutscher Größe, Pracht und Herrlichkeit — die Reichsklcinodien — wurden vor mehr als einem halben Jahrtausend der Stadt auf ewige Zeiten urkundlich ver macht. Das alte Reich zerfiel, die Zeichen seiner Größe wurden — um sie vor frechem Ranb zu schützen — ver steckt und heimlich aus der Stadt geführt. Dies geschah in jener Zeit, da man auch in Nürn berg des deutschen Vaterlandes tiefe Erniedrigung bitter und schmerzlich empfand. Damals wagte es ein auf rechter deutscher Mann, der Nürnberger Buchhändler Johann Philipp Palm, als Mahner und Künder deutschen Freiheitssehncns eine Schrift zu verbreiten: „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung". In Braunau am Inn, an der Grenze zweier deutscher Staaten, mußte Vieser wackere Mann dafür als Märtyrer sein Leben lassen. Er fiel „als ein verstockter Nationalist für sein auch im Unglück heißgeliebtes Vaterland". Schicksalhaft bant sich auf Vergangenem und Gegen wärtigem die deutsche Zukunft auf: von dort, wo jener starb, kam uns der Retter, und wir grüßen ihn aus heißem übervollen Herzen in der Heimatstadt des für Deutsch lands Freiheit als Blutzeuge vor 130 Jahren gestorbenen Johann Philipp Palm. Als äußere Zeichen der Verbundenheit, unwandelbarer Treue und einer Dankbarkeit, die nicht in Worte faß bar ist, lege ich im Namen der Stadt Nürnberg eine der wenigen, durch Not, Verfolgung und Gefahr ge retteten vergilbten Stücke, jenes schlichte Brieflein, um dessentwillen Palm einst sein Leben lassen mußte, in Ihre Hände, mein FüHrer. Daß es in dieser Stunde und in dieser Stadt geschieht, soll ein Beweis sein dafür, daß wir nie vergessen, wem wir zu danken haben, daß in diesen Tagen in Nürnberg wieder ein anderes neues Deutschland marschiert. Mit dem ganzen deutschen Volk dankt Ihnen, mein Führer, dies erneut und zugleich mit ihrem freudig-stolzen, heißen Willkommensgruß durch mich auch ihre alte treue deutsche Stadt Nürnoerg." * Sie Nebe des Führers beim Empfang im Nürnberger Nathans. Der Führer hielt beim Empfang im Nürnberger Rat- Haus nach der Begrüßungsansprache des Oberbürger meisters Liebel folgende Ansprache: Herr Oberbürgermeister! Lassen Sie mich Ihnen meinen aufrichtigen Dank sagen für den mir soeben be reiteten herzlichen Empfang. Als Führer der Bewegung genüge ich dem Wunsche vieler Hunderttausender, die hier zu Gaste sind, wenn ich deren Gefühle mit den meinen verbinde und damit zum Ausdruck bringe. Schöner als je zuvor strahlt die alte deutsche Reichs stadt im Glanze der Fahnen und Standarten des neuen Reiches. Doch der schönste Schmuck sind die leuchtenden Augen von Nürnbergs Frauen und Männern. Vor wenigen Wochen erst hat die Stadt ein so ein zigartiges Bekenntnis zum Nationalsozialismus ab- gelegt, daß uns ihre Wahl zum Ort des Reichspartei. tagcs erst recht mit neuer Freude erfüllte, und deshalb haben wir alle auch gar nicht die Empfin dung, in einer fremden Stadt Fremde zu sein, sondern fühlen uns hier heimisch und glücklich wie im eigenen Hanis.