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Druck und Verlag wn Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Dienstag, den 2. Mai 18SN. 57. Jahrg andtk ai"'/ M s-' die E iv,uSL nisch: -N emand n Se!--""' urükntl^K pril. dak.AD nbeil ^.">1 8. E- mit Card» -lrecke """ i ettete rg nack Lie! Sumn""Z n 15. A« Wirth iär' eih ihrer nR seppl^P no nöt . - der ko"!'. )er HM°' BeilblllN fiir WiNküß Warandt, Nossen, Sieöenleßn und die Amgegenden. , Amtsblatt ^ie Rgl. Amtshaupünannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und dell dtadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, dem Dorfe Birkenhain soll Freitag, den 5. Mai ds. Fs., Nachmittags 1 Uhr Amtlich versteigert werden. Bietcrversammluug iw Gasthofe zu Birkenhain. ^usdruff, den 28. April 1899. Sekr. Busch, Ger.-Vollz. Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Gruud bei Mohorn, Helbigsdorf, ^dalve mit Landberg. Huhndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönbera, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- ^eberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildbcrg. 'M wöchentlich oreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich i Ml. 30 Ps., ourch die Poft oezogen I Ml. 55 Pf. Zierate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. politische Rundschau laben ßÄ Derselbe goldene Esel, der s. Z. den Engländern zu Aegypten verhalf, schafft also den Amerikanern die Philippinen. Die Verluste der letzten Kämpfe waren übrigens ans beiden Seiten recht groß. ich in A ce 1471» für E vrrlaE Astons Mioch''., in st- fi' den Angehörigen „der beiden großen Nationen" erwartet, spricht der Präsident nur von der hohen Aufgabe „den internationalen Telegraphenverkehr zu fördern". Die Haupt sache ist und bleibt ja aber, daß wir nun endlich ein di rektes Kabel zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika erhalten." Daß der Leiter der Reichs post sich bei dem Kaiser großer Werthschätzung erfreut, beweist der Umstand, daß ihm diese Angelegenheit den Kronen-Orden I. Klasse einbrachte. In der Samoa-Angelegenhett liegt, entgegen den letzten gehässigen Klatschgerüchten aus englischer Quelle, nichts von wirklichem Belang vor. Kleine Zankereien interessiren Niemand mehr. Das Wichtigste scheint, daß man sich in allen interessirten Staaten mehr nnd mehr mit der Auf hebung des einheimischen Schattenkönigthums befreundet. Aus Wien. Kaiser Franz Joseph ist in seinem ungarischen Schloße Gödöllö angekommen. — Ende Mai soll eine neue Sprachenverordnung für Böhmen erlassen werden. Es wird behauptet, damit sei auch eine theilweise Neubildung des Ministeriums verknüpft. Ans dem belgischen Streikgebiet werden verschiedene Verbrechen gemeldet. In Wesne wurde das Haus eines streikunlustigen Arbeiters durch Dynamit total zerstört. Andere gleiche Versuche wurden nur mühsayi verhindert. Für den 1. Mai sind besondere Maßnahmen getroffen. Aus Paris. Während der Pariser Kassationshof seine langweiligen Erhebungen, in die gar kein Ende Hinein kommen will, fortsetzt, macht Herr Esterhazy wieder von sich reden. Er behauptet, der französische Ministerpräsident Dupuy habe ihm seine geheimen Aktenstücke, die noch viele Offiziere kompromittieren, abkaufen wollen; außerdem soll ihm ein Mann der Dreyfus-Partei eine Million geboten haben, wenn er (Esterhazy) sich als Verfasser des Borde reaus bekenne, auf das hin Dreyfus bekanntlich verurtheilt ist. Ministerpräsident Dupuy erklärt diese Angabe für Lüge. Der Figaro berichtet noch verschiedene Einzelheiten aus den Aussagen des Majors Esterhazy, die aber Neues nicht bieten. — In der Nähe der Festung Verdun sind zwei Personen unter dem Verdacht der Spionage verhaftet worden. Wahrend von einzelnen Journalen die Geschichte in bekannter Manier aufgebauscht wird, erklären andere bereits, daß überhaupt nichts von Belang vorliege. Und so wird es denn wohl auch wieder einmal gewesen sein. Der Dollar rollt, und seinem verführeriMw Kiang werden es die Amerikaner zu verdanken haben, daß vor aussichtlich binnen kurzem auf den Philippinen-Inseln die Ruhe wiederhergestellt jein wird. Die militärischen Be fehlshaber schreiben die Gefügigkeit der Insulaner, auf Unterhandlungen einzugehen, ihren Leistungen zu, aber die Dinge liegen doch wesentlich anders. Es ist eine That- sache, daß die nordamerikanischen Großunternehmer, die es aus die Philippinen abgesehen haben, Agenten mit wohlgefüllten Beuteln ins Lager der Aufständischen schickten, und dort hat der Dollar nicht umsonst geklungen. Hinzu kommt, daß man in Nord-Amerika des Feldzuges ernstlich müde und gern bereit ist, den Insurgenten entgegenzu kommen. Präsident Mac Kinley ist es, der aus Kräften nach einem Abschluß des Krieges drängt, denn er fürchtet mit Recht, seine ganze Popularität zu verlieren. Unter solchen Umständen haben die Prahlereien des amerikanischen Generals Otis, er werde auf bedingungslose Waffennieder lage der Philippinos bestehen, wenig Werth, ebensowenig freilich auch die Behauptung des Jnsurgentenführers Aguinaldo, er werde nur dann die Waffen niederlegen, wenn die Unabhängigkeit der Philippinen unter nord- amerikanischem Protectorate zugestanden würde. So bös wird es weder hüben, noch drüben mehr gemeint, »nd nach einigem hin und her wird man sich schon verständigen. ltango^ W? Kaiserhof. Nach seiner am letzten Sonnabend VcMckkehr aus Süddeutschland hat unser Kaiser fMs seinen, den größten Theil des Jahres von Willen Lieblingssitz, das neue Palais bei Potsdam, «Walt gewählt. Sonntag wurde der Gottesdienst Mledenskirche vom Kaiserlichen Hofe besucht. Ver- V Personen ertheilte der Kaiser Audienz. — Die SMzeit des Herzogs und der Herzogin Karl § A Bayern wurde Sonnabend in aller Stille be- Pa sowohl der Herzog, wie die Herzogin un- Zd. hMch der parlamentarischen Dispositionen für die Rurze Lhrsnik. Es machte viel Aufseben, als der berühmte Zirkus Renz vor einiger Zeit seinen Betrieb wegen Mangels an Mitteln einstellte. Jetzt weiß man, wohin das G-td gekommen ist. Renz ließ sich von Wucherern ausbeuten. Im Prozeß gegen den Spieler Graf Egloffstein und die Wucherer Schachtel und Dietel sagte der Rechtsanwalt Rosenstock aus, Renz sei das Opfer sonderbarer Geschäfte geworden. Man habe ihm Totter- säle, Zirkusgebäude, Rittergüter usw. verkauft, nachdem für Er neuerungen rc. Gelder hineingesteckt worden, haben die Verkäufer die Objekte, die nun einen wesentlich höheren Werth hatten, billigzurückbekommen, und Ernst Renz sei den Leuten 1500 000 Mark schuldig geblieben. G rausig e r H u m o r. In einem Paris er Eafe, R ne Notre-Dame de Lorette, hat ein Mann seinem Leben ein gewaltsames Ende gemacht, indem er sich mit einem smmpfen Messer das Herz durchbohrte. Bevor er jedoch das Vorhaben ausführte, hatte er noch so viel Kaltblütig keit und grauenhaften Humor, um folgenden Zettel nieder- znschreiben: „Ich bin mittellos und von meiner Familie verlassen; ich will sterben. Entschuldigen Sie mich, Herr Polizeikommissär, und Sie, Herr Wirth, wenn ich Ihnen hierdurch Störung verursache; ich möchte mir den Blond in der Nähe anseheu und scheide ganz luftig von dieser Welt." Trotz der schlechten Waffe, deren sich der Mann bedient hatte, waren die Bemühungen eines herbeigerufenen Arztes vergeblich, der Unglückliche starb kurz nach voll brachter That. Von einem Schusterjungen ist das österreichische Justiz, Ministerium verklagt worden und ist in dem Prozeße unterlegen. Der Schuhmacherlehrling Stanislaus Bochenski aus Tarnow war unschuldig zu einem Monat Arrest verurtheilt worden und hatte die Strafe auch virbüßt. Nachdem sich seine Unschuld herausgestellt hatte, verklagte er das Justizministerium auf Ent schädigung. Er beanspruchte einen Schadenersatz von 80 st., indem er ausführte, daß sich seine Lehrzeit in Folge seiner Strafe um einen Monat verlängere und ihm ein Monatslohn von 75 st. als Gehilfe entgehe, ferner fordere er 5 st. für die Abnützung seiner Kleider im Arrest. Am Sonnabend entschied nun da« Reichsgericht in Wien auf Grund des Gesetzes zur Entschädigung unschuldig Verurtheilter: das Justizministerium sei schuldig, dem Kläger binnen 14 Tagen bei sonstigen Exekutionen 35 fl. zu zahlen, und zwar 30 als Ersatz für entgangenen Verdienst und 5 fl. für die im Arr-st erfolgte Abnützung seiner Kleider. In oer Begründung wurde ausgesührt, wer unschuldig verurtheilt werde, habe das Recht auf Entschädigung, einerlei, ob der materielle Schaden sofort oder eist später sich ergiebt. Bezüglich der Höhe oer Entschädigung sand das Reichsgericht, daß dem Lehrling, oer nach Angabe seines Meisters ein tüchtiger Geselle zu werden oerspricht, ein Gulden per Tag zuzusprechen sei. Untergang eines Dampfers. London, 25. April. Der von New-Orleans nach New-Jork bestimmte Dampfer „General Whitnay* ist bei Florida gesunken. 27 Personen, unter ihnen der Capitän des Schiffes, sind ertrunken. Mordattentat in der Kirche. Paris, 27. April, llls gestern zum Empfang der ersten Kommunion eine Anzahl Kinder in der Kirche „Notre Dame de Rive* zum Altar traten, fielen zwei Schüße. Blutüberströmt stürzte Frau Charolloi«, die Mutter der einen Communicantin, zu Boden. Der Atten täter, ihr Gatte, wollte entfliehen, wurde aber an der Thür der Kirche ereilt. Er schoß sich durch die Schläfe und blieb lodt. Als Motiv der That wird angegeben, daß die Frau, die WM als auch die sämmtlichen aus der Eowmission WMfn Abänderungsanträge ab. Hierauf wurde W'M Mitgliedern bestehende UntercomMission ge- j W'"en neuen, zur Herbeiführung einer Verständig er k Frage geeigneten Antrag ausarbeiten soll. -Wunsche Senat am Reichsmilitärgericht in im April 1900 errichtet werden. ^ch ^bier liegen bereits aus Inland und Aus- Meldungen von unternommenen Versuchen, 'MA beranstalten, vor. Verschiedentlich hat am M M Wetter störend gewirkt. Aus Deutschland »Sendwo etwas Ausnahmsweises berichtet, im WM es nicht allenthalben still abgehen. Vor- m sind überall getroffen. WW Beziehungen zwischen den offiziellen Stellen M,^en Reiches und den Vereinigten Staaten kAkm Mllka wieder durchaus befriedigender geworden Dcpeschenwechsel aus Anlaß des Abschlusses »WchMMn über das Lanoungsrecht für ein deutsch- Kabel zwischen Kaiser Wilhelm li. und dem - Mnley. Immerhin ist aber der Depescheu- WKkn ^überschätzen, wir wollen einmal erst sehen, Mndelsvertragsverhandlungen kommt. Mit Franks. Ztg.: „Während der Kaiser von großen Nationen" spricht, welche das Kabel A^'bden soll, sieht der Präsident darin nur VsMxF P?nd zwischen den beiden Ländern", und Mstr von'dein «Llen Kabel eine Förderung l ' der Wohlfahrt Wohlwollens unter n der nächsten Woche fertig werden. Für !i,' Vic'MW dürfte deshalb im Laufe der nächsten Woche odrat.AMMngsstoff wenig reichhaltig sein, sodaß man Pic uni die Lücke auszusüllen, znr Erledigung " und Wahlprüfnngen wird greifen müssen. Uten wird demgemäß wenig genug erledigt daß dem Reichstage die Hauptarbeit erst nach 5 bffallen würde, daß sich aber alsdann noch die F8 aller vorliegenden Gesetzentwürfe und außerdem Zd erwartenden sogen. Zuchthausvorlage und des Wn Nachtragsetats ermöglichen lassen sollte, Winand. Im Juni wird dann doch wohl die hZ eintreten müssen, da der Schluß der Session fix Molle Commissionsarbeiten annulliren würde, iij.-postcommission des Reichstages lehnte HZ nach zweitägigen lebhaften und verwickelten sowohl den Entwurf eines neuen Post- Nr nri^ -7^I!Y oer panamenlariicheu LUSpostlwnen sur on gezuckt"M nimmt man im Reichstage an, daß nach Er- Iden W-A» Mes Bankgesetzes die Anträge Nintelen und Salisch eine» Fmmng und Voreid zur Verhandlung gelangen — «Jnvaliden-Verstcherungs-Commission wird voriger- ^ Mde nächster Woche in der Lage sein, den Bericht Axi izf Verhandlungen dem Plenum zu überreichen. sMijg dürfte die Postcommissiou mit der Berathnng Mlr'A.Pei Postgesetze nnd der Erstattung des Berichts