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WMM fiir WilsW MI Oli»"" Utes rde »W iltel, lmaff» Warandt, Aossen, Siebenteln und die Umgegenden Amtsblatt Dienstag, den 11. April 1889 57. Jahrg vor versammelten Volksgenossen. Wols. -en 4. Mal LKW, Vormittags N Uhr dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt. Wilsdruff, den 7. Äpril 1899. Natts p i-iMpi": >te aal ist Nachmittags 2 Uhr seine Plenarsitzungen wieder auf. Auf der Tagesordnung des Abgeordnetenhauses stehen die An träge Mies und Weyerbusch betr. die Abänderung des Kommunalwahlgesetzes vom 14. Juli 1898, auf der Tages ordnung des Reichstages stehen kleinere Vorlagen und Wahlprüfungen. Nachdem sollen die neuen Postgesetze und das neue Schlachtvieh- und Fleischbeschaugesetz zur Verhandlung gelangen. Dem neuen Spiritusring sind nach der Zeitschrift für Spiritus-Industrie bis zum 1. April Brennereien mit einem Kontingent von 135,2 Millionen Liter beigetreten, und zwar aus Ostpreußen 6,3 Millionen Liter, Westpreußen 10,7, Brandenburg 22,3, Pommern 10,8, Posen 25,0, Schlesien 22,6, der Provinz Sachsen, Anhalt, Thüringen 12,6, dem Königreich Sachsen und Sachsen-Altenburg 8,8, Mecklenburg 2,3, Bayern 6,5, Württemberg, Baden, Hessen, Rheinland, Hannover zusammen 3,3 Millionen Liter. Kiautscho u, dem jüngsten deutschen Schutzgebiet wird von den verschiedensten Seiten reges Interesse entgegen gebracht. Es zeugt dies besonders in zahllosen Gesuchen, die zur Erlangung von Auskunft über Ansiedlungsverhält nisse, Fahrgelegenheit u. s. w. an amtliche Stellen gerichtel werden. Vielfach sind die angegangenen Behörden nicht in der Lage,' aus eigener Wissenschaft die erbetene Auskunft zu ertheilen, und es kann daher nur empfohlen werden, Gesuche solcher Art unmittelbar an die sür die Verwaltung des Kiautschougebiets zuständige Behörde, das Reichs- Marine-Amt zu richten. Der Bedarf an Beamten und Angestellten ist gedeckt; eine unentgeltliche Beförderung von Privatpersonen nach Kiautschou findet nicht statt. Zur Samoafrage. Zwei Forderungen werden von deutscher Seite angesichts der Vorgänge in Apia auf Samoa an die Regierungen in London und Washington gestellt, und die Letzteren werden sich auch prinzipiell mit der Er füllung einverstanden erklären. Zuerst handelt es sich uni die Nichtigkeitserklärung der Proklamation des erst 16jährigen jungen „Prinzen" Tann zum Könige, die von Nord amerikanern und Engländern dem Samoavertrage un dem Protest des deutschen Generalkonsuls zum Trotz eigew mächtig vorgenommen ist. Die amerikanischen und englischen Vertreter in Samoa haben in dieser Beziehung ein so schreiendes Unrecht begangen, daß da nichts zu bemänteln ist. Weniger einfach liegt die Sache bezüglichZwr Vorder- ung, dem amerikanischen Admiral Kautz in Samoa eine Rektifikation zu ertheilen, da dieser sich dem deutschen Kriegsschiff „Falcke" gegenüber eine mehr als merkwürdige Haltung erlaubt hat. Hier wird wohl erst eine Unter suchung eintreten müssen. Die „Falcke" ist ein kleines Schiff von nur 2900 Pferdekrüften mit 8 Geschützen. Auch hier ist aber klar, daß der Amerikaner nicht das mindeste Recht hat, sich in Samoa als Herrn aufzwpielen. Die Köln. Ztg. bemerkt zu den Vorgängen: Wir wollen hoffen, daß die Ruhe, Unbefangenheit und Staatsklugheit der ver antwortlichen Staatsmänner bald und nachdrücklich wieder gut macheu werden, was die Leidenschaftlichkeit, Unbesonnen heit und das Mißtrauen der Regierungsvertreter und Offiziere in Apia gründlich verfahren haben. Mehr als je ist erwünscht, daß die drei Mächte baldigst unbefangene und angesehene Kommissare hinaus senden, welche kräftig und nachdrücklich den Frieden wiederherstellen, bevor schlimmeres Unheil entstanden ist. In englischen und amerikanischen Zeitungen wird noch sehr bedenklich gehetzt. Es fehlt aber auch nicht ganz an besonnenen Stimmen, die ausführen, das bischen Samoa sei denn doch zu unbe deutend, um darum einen Krieg mit Deutschland zu be ginnen oder auch nur einen ernsten Streit anzufangen. Die handelspolitischen Interessen seien viel wichtiger. E leid!» -säbMk ist M, Sliib p n w stell'^ Sekr Schneider, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Falsch aber sind entschieden die Behauptungen von deutsch feindlicher Seite, daß die Deutschen eine Zerstückelung der österreichischen Monarchie und die Vernichtung des Habs burgischen Herrscherhauses herbeizuführen beabsichtigen, denn die Erhaltung Oesterreichs als eine politische und militärische Großmacht liegt doch nur im eigensten Interesse Deutsch lands. Ein slavisirtes Oesterreich dagegen drängt uns da zu, mit Rußland in engere Beziehungen zu treten und in diesem Falle wird auch Frankreich zu uns stehen. Die naturnothwendige Folge bei einer kritischen Auseinander setzung der Völker wäre denn der Zerfall der österreichischen Monarchie. Möge ein gnädiges Geschick sie vor diesem Lohn bewahren. Treu aber wollen wir zu denen halten, die Geist von unserm Geiste und Blut von unserm Blute sind. Nur durch einen Strich auf der Landkarte sind wir von denen getrennt, die durch Abstammung, Sprache und Kultur mit uns auf das Engste verbunden sind. Nach Beendigung des Vortrages wurde dem Redner für seine vortrefflichen Ausführungen langanhaltender Beifall ge zollt. Hierauf nahm die Versammlung auf Vorschlag des Vorsitzenden des nationalliberalen deutschen Reichsvereins, Henn Dr. Vogel, einstimmig folgende Resolution an: „Die auf Einladung des nationalliberalen deutschen Reichsvereins im Tivoli versammelten Bürger Dresdens erklären, daß sie die nationklen Bestrebungen der Deutsch-Oesterreicher für einen auch die Reichsdeutschen berührende gesammtdeutsche Angelegenheit ansehen. Die Versammlung spricht den um die Erhaltung ihrer und unsrer Nationalität kämpfenden Volksgenossen in Oester reich ihre wärmsten Sympathien aus und macht es jedem deutschgesinnten Manne zur Pflicht, diese Sym- pathieen auf jeglichem Gebiete kräftig zu betätigen. Sodann verlas Herr Dr. Vogel das aus Wien vom Ab geordneten Wolf eingetroffene Begrüßungs-Telegramm: Donnernden Heilgruß den im deutschen Geiste izcnrE WM» 2'4 Um u erhall^ 4 mebbM nid l°Df nwfikdb .1 Nachdem die Versammlung Herrn Dr. Vogel ermächtigt hatte, an Herrn Wolf ein Dank-Telegramm zu senden, wurde die Versammlung vom Vorsitzenden mit dem Wunsche geschlossen, daß jeder Anwesende nach Kräften für unsere deutschen Brüder in Oesterreich eintrete» möge. Oslitische Rundschau. DeutschesReich. Vom Kaiserhofe. Nach erfolgter Wiederherstellung von seiner Erkältung hat der Kaiser seine täglichen Spaziergänge und Ausfahrten wieder aus genommen. Am Sonntag nach dem Gottesdienste war u. A. Abt Willibrod Benfier von Maria Bach zur Tafel geladen worden. Der Abt hatte dem Kaiser seinen Dank für das Geschenk des Hochaltars in der Abteikirche Maria Bach ausgesprochen. Auch der Pater Schmidt, der Obere des katholischen D eutschen-Hospizes in Jerusalem, wurde empfangen. Sein Besuch steht mit der Schenkung des Grundstückes Maria Heimgang an die deutschen Katho liken in Zusammenhang. Der Kaiser und die Annektion von Hannover. Durch verschiedene Blätter geht folgende Nachricht: „Den Braunschw. N. Nachr." meldet ihr hannoverscher Gewährs mann, der Kaiser habe sich gegenüber einem hannoverschen Adeligen und preußischen Kammerherrn geäußert, daß, wenn er, der Kaiser, 1866 mitzuberathen gehabt hätte, Hannover nicht annektirt worden wäre. Das Braunschweiger Blatt will bei Bestreitung der Richtigkeit Namen nennen. Nun wird aber bereits die Richtigkeit bestritten. Wiederbeginn der Parlamentsverhandlungen. Heute, Dienstag, den 11. April nimmt das preußische Abgeord netenhaus Vormittags 11 Uhr, der deutsche Reichstag '"V r die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, P^I sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. n Lokaivlatt für Wilsdruff, Alttanueberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, LluHgswalde mit Landberg. Hühndorf, Kausbach, Kesselsdorf, Kleinschönbera, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- n ^"ueberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, ;en Steinbach bei Kessclsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen. Taubenbeim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. eibt Ds EENch oreimat zwar LUenslags, ^vnnersiags und smumocnos. — Bezugspreis vlcrrcrjagrrig, r vczugcn n/lt. oo Ps. -weckl^s Unterste werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene CorpuSzeile. , Lilbts an. O.' >n 42 bA Konkursverfahren. i di" ^'kursverfahren über das Vermögen des Rittergutsbesitzers Wolf e DD.Schonberg-Pökling auf Alttanucbcrg ist zur Prüfung der nach- W°L^""E>cldctm Forderungen Termin auf sichten erwachsen uns E "" Reiche aus -er natio- Bewegung in Oesterreich? t t^on unserem Dresdner IVt-Korrejpondenten. .. dicsts aktuelle Thema hielt am Freitag Abend Lehr im Saale des ..Tivoli" vor zahlreicher Zuhörerschaft einen längeren Eig^Mj^'Mleii Vortrag, und zwar auf Wuusch des na- »Meralen deutschen Reichsvereins. Der Vortragende —nationale Kampf in Oesterreich seit dem u j einen solch bedeutenden Aufschwung genommen s'ü im deutschen Reiche die Frage vorlegt: i Woraus werden?" Wenn wir erst in letzterer " Bewegung in Oesterreich mit größerem so liegt das daran, daß wir glaubten, ^s Deutschen Reiches seien unsere tz-n, voller « , i ^den erschöpft und können uns des- S»^ I iiir uns .hingeben; auch ist nicht zu leugnen, —treibend» «u fremde Nationalitäten begeisterten, s """ d d „^Ment lür die jetzige Völkerentwickelnug maukr^.'Jahren das Prinzip der Nationalität ein geich^ England haben sich seit Jahrhunderten --' dies j>> n, Nationalitätenstaat geeinigt. Italien v S jtschcu sjnd mi,^ Jahrzehnten gethan. Nur wir t t o^Lrmd der Entwickelung stehen geblieben, ä Mng au.^ hat. weil sich seine Be- s ' I wein -schobst heraus nicht vermehrt und deshalb " ist, haben wir umso ernster mit dem im Wechsel begriffenen Arle. an, Dachsenthum zu rechnen. Es ist gewiß, tar!buE> Mndki>i/des Jahrhunderts uns in einer bedenk- N»rUnE a-rrde» gegenüber diesen beiden Volksrassen be- M. cnc , resultirt für uns die unabweisbare in Daunen zu schließen und mit allen 8^., Dill, iluÄ?'daß die 8-12 Millionen Deutsche Js!'' iür uns ,^Dihum nicht verloren gehen. Diese ».n. "^-gelben B ?Iößer, als unsere Brüder jenseits , D heißen »De gerade als unsere Vorposten UcbciMlh. pM.DD gegen slavische Begehrlichkeit Don Feinden >wO sie im Stich und werden sie Es vernichte» DD, dann wird die slavische Hoch- Wobt» dD deutsche Wissenschaft und deutsche 's.der einfD D gelammten Menschheit geschaffen. 8-' dein luikDD der Sclbsterhaltung, der uns allen zw,,,.,, Kampfe in Oesterreich nicht mit As niaßDE" Musehen. An die Deutschsreundlich- L Joseph „Dden Elemente in Oesterreich, Kaiser ^Drfabn.Dichiossen, können wir heute nach den , glaube,, '"us ehrlicher innererUeberzengnug den DD "Is unser großer Staatsmann Fürst m n ^Drtrag abschloß, geschah dies in M Dliuiw'n n Oesterreich die Deutschen ihre ,D?Wlicu und behaupten würden, auf die M^Ht DEDlichen und kulturellen Bedeutung M sid DEin slavisirtes Oesterreich dagegen k»? sein, der seine Pfeile von Böhmen S,! dorüDDz Deutschlands entsenden und keine inDehen lassen wird, uns heimtückisch in ' in An» ii» leugnen, daß auch Dil DDmch an den mißlichen Zuständen ier Da«m°^Dld tragen; vor allem die ein- aiiDie wii Disch-liberale Partei, die es unbe- djx auf Kosten der steucrzahler.- "r - Elemente gestärkt würden, die j "»kn sD gesetzlichen Staatssprache zu macheu gesunde soziale Reformen eiuzuleiten. Dmck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich sür die Redaktton Martin Berger daselbst.