Volltext Seite (XML)
MsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für landwirtfchast und Dos »Wrlsvruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. Irei Haus, bei Postbestellung >.80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- Wochenblatt sur Wilsdruff u. Unmeaend gegen. Im Falle höherer E>ewalt,Kriegod.sonstiger , -- Betriebsstörungen besteht Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegendem Tarif Nr. 4. — Nachweisungs-Gebühr? 20 Rpfg: — Dorgeschrieben« Erscheinungstage und Platzvorschriften werden nach Möglichkeit berücksichtigt. -- Anzeigen - Annahm^ dis vormittags 10 Uhr. , Für die Richtigkeit deä durch Fernruf übermit^ * AlNl 4?^. 6 reiten Anzeigen übernehm men wir keine Gewahr. — Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden^ muh odev der Auftraggeber, in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtsyauptmannschast Meißen, des Stadt-- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 208 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 6. September 1934 Das »MW NtiWlsWMWe KllliiiMMWM „Deutsch sein, heißt klar sein!" Die große Nede des Führers auf -er Kultur- iagung der NSDAP. Auf der Knlturtagung der NSDAP, im Npollotheater in Nürnberg hielt der Führer und Reichskanzler am Mittwochnachmittag eine überaus bedeutsame Rede, in der er u. a. folgendes ausführte: Die Weltgeschichte ist auch heute noch immer viel weniger eine Darstellung des normalen Verlaufs und Ablaufs des Lebens der Völker, als vielmehr eine Be handlung ihrer kritischen Jahre. Friede und Krieg ist dis natürliche Wechselfolge im Völkerleben. In diesem Uni versum scheinen die Katastrophen Meilensteine zu sein, an denen man allein den zurückgelegten Weg sehen und messen kann. Uns hat das Schicksal bestimmt, in ser Mitte oder am Ende einer solchen Umwälzung zu leben. Seit einigen Jahrhunderten ist die Beschaulichkeit einer in sesten Traditionen erhärteten menschlichen Gesell schaftsordnung gestört und diese ins Wanken geraten.. Fast scheint es, als ob die heutige nervöse Hast einer bis damals geruhsameren Menschheitsentwicklung im Zu sammenhang stünde mit dem zunehmenden Grollen einer unruhig gewordenen Natnr. Tausendjährige Vorstellungen verblassen vor neuen Ideen. Das christliche Zeitalter must Kompromisse suchen mit den Theorien einer liberalen Demokratie und findet sie. Eine patriarchalische Gesellschaftsordnung wird zu tiefst aufgerissen; wirtschaftlich, kulturell und politisch strömen Ideen in die Völker, die negieren, was vordem unantastbar, ja heilig schien, und proklamieren, was eine tausendjährige Vergangenheit mit tiefstem Abscheu verfolgte. Die Weltidee eines liberalen Zeitalters lädt zur Nachfolge die internationale Idee des marxistischen Sozialismus ein und dieser wieder mündet in anarchisches Chaos oder tu die kommunistische Diktatur. Revolu tionen erschüttern die Staaten und an Stelle der Ver ehrung des Kreuzes einer tausendjährigen Kulturepoche ertönt die Proklamation der Absetzung Gottes. So wie sich früher schon die Völker- und Rassenstötze aus dem unermeßlichen Osten in Deutschland brachen, so ist auch dieses Mal unser Volk der Wellenbrecher einer Flut geworden, die Europa, seine Wohlfahrt und seine Kultur unter sich begraben Hütte. Die nationalsozialistische Revolution hat, indem sie dem deutschen Leben arteigenste und damit tragende Grundlagen einerseits und eine sich daraus ableitendc logische Formgestaltung andererseits gab, den Be stand und Verlauf unserer nationalen Existenz für die Zukunft gesichert und die bedrohlichen Erscheinun gen der Vernichtung überwältigt und ausgcrottet. Damit wird zunächst für unser Volk die Epoche der chaotischen Verwirrung abgeschlossen und ein neuer segensreicher Ausbau eiuacleiteti ' Nicht einem blinden Zufall ist dies zu verdanken, sondern den aus richtigen Erkenntnissen gezogenen rich tigen Folgerungen. Der Beweis für diese kühne Be hauptung liegt in der Tatsache, daß das, was seit dem 30. Januar des vergangenen Jahres das deutsche Leben so gewaltig bewegt und neu. gestaltet, nicht als unver muteter Zufall kam, sondern von uns — und ich darf sagen, von mir — seit fast eineinhalb Jahrzehnten un entwegt vorhergesagt und prophezeit wurde. Es ist das zwangläuftge Ergebnis des Ziehens der Konsequenzen aus natürlichen Grunderkenntnissen. Hätte man in gewissenhafter Objektivität seit fünfzehn Jahren Gedanken und Wachstum unserer Bewegung verfolgt, dann würde man heute nicht erstaunt sein über die Erscheinung eines Wunders, dessen Voraus setzungen vielen unbekannt, daher allerdings auch unverständlich sind. Nein, was in diesen anderthalb Jahrzehnten in gedul digster Arbeit aufgebaut wurde, war vom ersten Tage an richtig gesehen und proklamiert und demgemäß aus- gesührt worden. Es waren wichtige Erkenntnisse, schärfste geistige Überlegung und eine unermetzliche, diesen dienst bare Arbeit, die in den fünfzehn Jahren die Voraus setzungen schufen für das geschichtliche Abrollen einer Er hebung von wenigen Monaten. Wer zweifelt heute noch an der Größe der geistigen, seelischen, politischen und selbst wirtschaftlichen Umwäl zung, die sich in Deutschland vollzogen hat? Und doch wissen wir, daß wir nur den Beginn einer Wand ln n g zu sehen bekommen, ihre Vollendung aber, wie jeg licher Aufbau, die Zeit von Generationen erfordert. Denn die nationalsozialistische Revolution hat den Zug der deut schen Entwicklung in ein neues Geleise gehoben. Wir alle stehen noch viel zu sehr unter dem Eindruck der Gewalt dieses Vorganges. Seine letzte Bedeutung wird man aber erst nach Jahrhunderten festzustcllen in der Lage sein, dann, wenn die Ergebnisse der neuen Wandlung sich zu einem endgültigen Gesamtbild geformt haben werden. Die nationalsozialistische Revolution wäre nie ge lungen, wenn sic nicht aus weltanschaulichen Grund lagen käme. Seit mit dem Ausgang des Mittelalters zur natio nalen Zerrissenheit der Völker noch die geistige Wirrnis kam, wurde auch der Ausdruck ihrer Kultur verworren und zerrissen. Die vom jüdischen Intellektualismus den Nationen eingeimpften oder aufoktroyierten rassisch un begründeten und daher fremden Lebens- und Konstruk tionsideen führten nicht nur äußerlich zu artfremden, wurzellosen Staats-, Lebens- und Gesellschaftsformen, sondern auch innerlich zu einer vollständigen Haltlosigkeit in den kulturellen Fragen. An Stelle eines festen Lebens bildes trat die M o d e. An Stelle einer gesunden, weil im eigensten inneren Wesen verankerten Kulturempfindnng und Kunstaussassung der mechanisch kopierte formale Stil. Geistig und kulturell wurden die Jahrtausende einer gläu bigen gesunden Menschheitsentwickluna durckaestöbert und aüsgeplündcrt, um einer an sich selbst «re gcwoWs»m, unsicheren und damit unsichtbaren ZeMeine ebenso oft fremde wie veränderliche kulturelle Larve vor zubinden. Es ist beklemmend, zu sehen, wie kn einem Jahr hundert in tausend Einzelerscheinungen auch in unserem Volk sich der Genius regt und Lichter entzündet, ohne aber im gesamten mehr als eine geschmacklose Illumina tion zu erreichen. Ein wildes Durcheinander von tief Empfundenem und mechanisch Kopiertem, von genial Verarbeitetem und frech Vorgetäuschtem prägte diesem Zeitalter den Stempel der Entartung auf. / Ein allgemeines Furioso der Anarchie! Wenn der Nationalsozialismus auf gewissen,Lebens gebieten so schnell zu erfolgreichen Resultaten kommen konnte, dann deshalb, weil es verhältmismätzig leicht war, den verschiedenen Kraftströmen im Körper unseres Volkes nachzuspüren, sie zu ordnen und/wirksam werden zu lassen. Wenn wir von einer ernsten! Aufgabe unserer Kulturfördernng sprechen wollen, dann kann es zunächst die sein, das zu pflegen, was schon bischer bester Aus druck unseres Wesens oder zumindest von geschichtlich aus unserem Volk nicht wegzudenkender Bedeutung ist. Dieser Respekt vor der Vergangenheit ^bedeutet nicht in allen Einzelheiten eine Identifizierung mit ihr!, sowenig als die Achtung vor den /geschichtlichen Leistungen der Vorfahren in jedem" Falle ihrer Billigung gleichzusetzcn ist. v Es ist daher schärfstens zu unterscheiden zwischen der Unterhaltung und Pflege des altehrwürdigen künstle rischen Hausrates einer Nation und der Verwendung einzelner Teile oder Elemente sür den Weiterbau des kulturellen Lebens in der Zukunft. Es ist klar, daß eine Idee, die wie die national sozialistische ihr Gedankengut bewußt von den Bedürf nissen und Erfordernissen der gegebenen inneren Bedingt heiten eines Volkes bestimmen läßt, zum Aufbau ihres kulturellen Lebens sich aus der Vergangenheit ebenfalls nur solcher Elemente bedienen soll, die weniger aus der Welt der künstlich hineingetragenen Auffassungen, als vielmehr aus der des eigensten inneren Wesens kernes stammen. , Dem gottbegnadeten Künstler ist es gegeben, der wissenschaftlichen Erkenntnis um Jahrtausende vorauseilend intuitiv fühlend das zum Ausdruck zu bringen, was Wissenschaft und Statik nachträglich als richtig errechnen und beweisen! Während aber das Genie seiner Zeit oft um Jahrtausende voraus in dem Ahnen der Naturgesetzlichleit arbeitet und schafft, hinkt der Stümper nicht selten ebenso um Jahrtausende Mück. Kunst verpflichtet zur Wahrhaftigkeit, und diese Wahrhaftigkeit kann keine andere sein als das Streben, jenen edlen Komromitz zn finden zwischen der nüchtern gesehen sachlichen und der im Innersten geahnten letzten Verbesserung und Vollendung. Der Künstler hat die Pflicht, seine ihm von Gott aeaebene Abnuna und Ein- Der feierliche Erösfnungsakt des Rcichsparteilages. Der Anmarsch der SA.-Standarten durch die festlich geschmückten Straßen der Stadt. — Links: der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, eröffnet den 6. Kongreß des nationalsozia- Mischen Parteitages im Namen des Führers,