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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.03.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080323027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908032302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908032302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-03
- Tag 1908-03-23
-
Monat
1908-03
-
Jahr
1908
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Bettaqe Morrtaq, 23. MSrz 1W8. Leipziger Tageblatt «r. 82. 102. Zehrgang. Leihizigev Handelszeitung. Vr»Ge«- «M» SS Lekpzkptz BLrl« dom 28. Mär». Die neue Woche bman« in derselben Zurückyaltuua, die die Börse bereits seit Monatsfrist bekundet. Zwar lagen heute keine Moment« vor, die den Pessimismus noch ver schärfen könnten- aber anderseits erhielt die Allgemeinstimmung auch keine stimulierende Anregung. Das Fondsgebiel zeigte infolgedessen un gefähr dasselbe Bild wie am Wochenschluß. 3V»Praz. Konsols, Sachfeu- rente und Ungarische Goldreute gingen zu den letzten Kursen um, wäh rend 3V»proz. Neichsanleihe und 3l4pro». Sachsen sich etwa- abschwächten. Bon Stadtanleihen waren 3proz. Leipziger etwas niedriger, 3^vroz. Leipziger in geteilten ÄpvointS höher, 4?roz. Leipziger »um alten KurS gesucht. Auf dem Markte der Eilenbahnwerte wurden Grah-Köflacher Aktien in Erwartung einer um b Proz. höheren Dividende höher ge- haudelt, während 3V§proz. Aussig-Teputzer zum alten Kurs, 4pro». Nordböbmen, »pro». Buschtiehrader und 3proz. Dux-Bodeabacher «ine Kleinigkeit niedriger umgingen. Auf dem Bankenmarkt wurden Leip ziger Credit zum alten Kurs umgesetzt; Chemnitzer Bankverein waren billiger erhältlich. ManSfelder Kuxe waren unverändert. Bon den beiden Leipziger Straßenbahnen waren Große Pro», niedriger, Elek trische um 10 Pf. billiger erhältlich. Von sonstigen Jndustriewerten standen heute Zuckeraktien im Vordergrund des Interesses: Rositzer, Körbisdorfer, Gläubiger «nd Halle Zucker konnten ihren Kurs erhöhen. Von Maschinenaktien waren Zimmermann sowie Sondermann L Stier zum alten Kurs angeboten: Schubert L Salzer gewannen 1 Proz. Auf dem Textilmarkt gingen Stöhr auf 146 zurück, wobei zu diesem Kurse noch Nachfrage bestehe« blieb. Chemnitzer Aktienspinner zogen 2 Pro», an. Schneider verloren 1>L. Hupfeld waren 35 Pf. hoher gesucht. Weiter profitierten Leipziger Feuer 200 Halle Zement Leipziger Gummi Bernsdorfer Glas 1, Kästner A und Piano Mölkau V, Proz. Für Symphonion trat Nachfrage zum alten Kurs hervor. Die Umsätze waren beute wieder recht geringfügig. x. Die Mannheimer Börsenbau-Aktiengesellschaft in Mannheim hatte in 1907 über die 5000 ^l städtischen Zuschüsse hinaus nach 12211 Abschreibungen wieder 8478 V « rlust, so daß der Gescrmtfehlbetrag auf 41 626 II stieg bei 600 000 Aktienkapital. Vank- ««- Geldwesen. S. Die vnttzmndluna des Weimarer Spar- und Borschnßvereins in eine Aktiengesellschaft mit 3 Millionen Mark Grundkapital erfolgt unter Mitwirkung der Magdeburger Privatbank. Der ErwerbSpreiS einer Aktie von 1000 beträgt 1360 .K. 8 Die Firma Max Ulrich L Eo., Kommanditgesellschaft aus Aktien. Berlin 8V7. teilt uns mit. daß sie aus Anlaß des in der »weiten Beilage der -Berliner Morgenpost" vom 22. Mär» über die Firma Max Ulrich L Co. erschienenen Artikels gegen diese.Zeitung und ibre .Ge- währsmänner die Beleidigungsklage im Lause des heutigen Tages einreichen werde. (Der Artikel befaßt sich mit den Geschäfts- ornitiken der Äankfirma Ulrich L Co. und erhebt gegen diese di« schwer wiegendsten Vorwürfe. Da die Firma Ulrich, wie im letzten Hest des „Plutus" mitaeteilt wird, auch beim Ehrengericht der Ber- liner Börse eine Untersuchung gegen sich selbst beantragt hat, so dürfte eine Klärung der. Angelegenheit nicht lange mehr auf sich warten Russisch« Bank für auswärtigen Handel in Petersburg. Der Jahresabschluß ergibt einen Reingewinn von 3563 018 Rbl. bei 30 Mil- ivnen Rubel Grundkapital s2 921 815 Rbl. bei 20 Millionen Rubel Grundkapitals. Es soll eine Dividende von 25 Rbl. lwie i. V.s auf die alten und von 12l4> Rbl. auf die neuen Aktien verteilt werden. B-rg- und Hütten»^ 2«». c>r Mausfeldsche Kupferschieserbauendc GeweEchaft, Eisleben. Wie wir hören, hat sich Herr Ober-Berg- und Hüttendirektor Kgl. Berg- rat Schrader am vergangenen Donnerstag von den Beamten des Werkes verabschiedet. Die Verwaltung wurde vorläufig den Herren Justizrat Thewes, jur. Leiter, Handelsabteilungsdirektor Wem per und Betriebsabteilungsdirektor Geipel übertragen. , " Deutschlands Roheisenerzeugung. Nach den Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen'- und Stah ^industrieller be trug di« Roheisenerzeugung in Deutschland und Luxemburg während des Nonats Februar 1908 inÄesamt 994 186 t gegen 1061 329 t im Januar 908 und 978 191 t im Februar 1907. Die Erzeugung verteilte sich auf ne eiazelnen Sorten wi< folgt, wobei in Klammern die Erzeugung für Februar 1907 angegeben worden ist: Gießereiroheisen 1196 (166 062) t, VessemerrohZsen 6940 (36 846) t, Thomasroheisen 619 021 1638 689> t, Stahl und SpiegcLelsen 87 791 l73 745> r., Pubdelroheisen 59 238 (62 849) rönnen. — In der Produktion der einzelnen Sorten in den einzelnen Bezirken liegen ausfällige Verschiedenheiten gegen den Vormonat vor. 2o ist im Si^erlaude die Erzeugung von Bessemerrohcisen von 3753 t auf 47 t gefallen, in Rheinland-Westfalen die Erzeugung von Pnddel- roheisen von 1612 t auf 8230 t gestiegen. ri. Grube Leopold bei Edderitz. Die Generalversammlung seht: die Dividende auf 8 (7) Proz. ^st und ermächtigte die Verwaltung ium Ankauf des Ho lzweißiger Braunkohlenfeldes bei Vitterseld. unter der Voraussetzung, oaß eine Verständigung des Vor landes mit den Besitzern über die Verkaufsbedingungen sich erzielen läßt. Aus Anfrage erklärte die Verwaltung, daß sie die Transccktion als der Zukunft der Gesellschaft durchaus förderlich ansehe und mit den verfügbaren Mitteln unter Zuhilfenahme der noch unbegcbenen 300 000 Mark Obligationen ohne eine Anleihe die Operation durchführen könne. Die Aussichten für di« Braunkohlenindustrie im allgemeinen bo- Zeichnete die Verwaltung als zurzeit noch recht günstig. Die Pro- üuktion au Briketts soll an die alte Kundschaft zu etwas höheren Prei- en abgegeben werden. Ob sich die Preiserhöhung unter allen Um ständen durchführen lasse, ist allerdings noch abzuwarten. Auch beim Abschluß für Rohkohlen konnten durchweg 1—2 Pf. höhere Preis« durch gesetzt werden. Falls nicht ein einziges mitteldeutsches Braunkohl«« syndikat als Zentrale zustande käme, würve Grube Leopold nicht mehr syndikattreu bleiben. u. Kaliwerke Salzdetfurth, Aktiengesellschaft, Salzdetfurth. Die Ge- ellfchaft erzielte i« 1907 einen Bruttogewinn von 1 798 642 (1978 746) Mark. Nach Abzug der Generalunkosten, Abschreibungen und des Kurs verlustes auf Effekten im Betrage von zusammen 802 870 l813377) verbleibt ein Reingewinn von 995 772 >1 165 369) ^l, aus dem «ine D'i'v'i denke von 12 l14) Proz. zur Verteilung gelangen soll. Der Ab satz der Gesellschaft ist von 167 935 D.-Ztr. reinem Kali im Jahre 1906 auf 146 537 D.-Ztr. reines Kali im Berichtsjahre zurückgegangen. Laut Geschäftsbericht sind bi« Aufschlußarbeiten auf dem Nordslüael vorläufig eingestellt, da durch dieselben bei einer streichenden Ausdehnung der Grubenbaue von 2000 m ein Vorrat an Salzen bester Qualität festaestellt ist, der auf eine Reihe von Jahrzehnten den Bedarf deckt; es sind durch weg Sylvinite mit einem Mlorkaliumgehalt zwischen 30 und 65 Proz., sowie weiße kieseritfrrie Karnallite mit einem solchen von 20 bis 24 Proz. erschlossen. «. Kaliwerke Benthe, Aktiengesellschaft, Hannover. Die Gesell schaft schließt daS verflossene Geschäftsjahr 1907 mit einem Gewinn von 78 499 130 195) ab. Hiervon sollen 35 330 130 195) zu Abschrei, bungen benutzt, 2168 für die Reserve und 1011 ^l für die Reserve 8 verwendet, sowie 2 10) Proz. Dividende verteilt werden. Die Ge- iellschaft wird im Geschäftsjahr 1908 die ihr nun »«stehende höchste Soll beteiligung schlank avsetzen können. Eisenhütte Silefia, Aktieiwesellschast, Parnfchowitz, O.-S. Nach dem uns nunmehr vorliegenden Gcichästsbericht haben sich die Waren umsätze von 9,63 auf 10ch7 Millionen Mark gesteigert. Wie schon ge- meldet, verbleibt nach Abschreibungen aus die Anlagen von 420 040 1385 388) F >md Abschreibungen auf Inventar mit 100 268 ,4l li. V. 119114 ^l, außerdem auf Patente 96 696 <l» ein Reingewinn von 958 141 (1098 676) F, der wie folgt verteilt werden soll: 11 114) Proz. Dividende, Tantieme 47 257 161 246) und Vortrag auf neue Rech nung 58 384 (57 429) ^l. In Ker Bilanz figurieren: Bestände mit 1 773 376 (1752 945) noch zu verrechnende Neuanlagen mit 100106 >270 232) ^l, Bankguthaben mit 414 469 1187 666) ^tl, Debitoren mit 1 429 621 11 575 679» F, Kassa mit 44 154 168 233) .<1, Wechsel mit 62 369 1371 431) .«, Effekten mit 1133142 .41(1065 391) .L. Dagegen beziffern 'ich bei einem Aktienkapital von 10 Millionen Mark, von dem 7 750 000 < eingezahlt sind, die Anleiheschulden auf 3 500 000 F (wie i. V.) und die Hypotheksnschulden auf 26 678 fO) F. Kreditoren haben 878 431 1801 806) Mark zu fordern. Was die Aussichten für das laufende Geschäfts- jahr anbetrifft, so ist, wie der Bericht bemerkt, der Auftragsbestand bis her zwar ausreichend, aber kurzfristig. Die Verkaufspreise haben namentlich für die ausländischen Absatzgebiete eine weichende Richtung eingeschlagen, während im Jnlandc der Abkah bisher nicht nachgelassen bar. Es w«rd« im wesentlichen von der giinstigcren Gestaltung der Gcld- »nd Kreditverhältnisse abhängen, ob das Ausfuhrgeschäft wieder an Leb haftigkeit gewinn«. Auch einer etwa ungünstigeren Gestaltung der Kon- lunktur hofft der Vorstand durch die inzwischen in den Betrieben herbei- aesührte« Verbesserungen begegnen zu können. Im übrigen habe die Verwaltung für die Grenrualltät einer Konjunkturverschlechterung bei der Bewertung der Bestände besonder« Vorsicht grübt. Di« wenig ver- änderten Einstandspreise für die Rohmateralien standen in keinem Ver. hältniS zu der internationalen Absatzkonjunktur. Es seien Bestrebungen im Gange, Verbände deutscher und europäischer Emaillierwerke zu bilden. Das Gelingen drser Verbände wurde zu einer wesentlich besseren Organisation deS Ausfuhrgeschäfts und damit zu einer Be- festiguna der allgemeinen Marktlage führen. In, abgelaukenen Ge- schäftsjahr waren durchschnittlich 2954 Arbeiter beschäftigt. * Brüxer Kohleubergbaugesellschast in Wien. Der in der schon kurz erwähnten Generalversammlung vorgelegte Geschäftsbericht konstatiert einen Rückgang des ElbversandS um 50 000 t ebenso war der reguläre Förderbetrieb durch intensiven Waaenmangel sowie durch eingetretene Verkehrsstauungen auf den meisten Eisenbahnlinien Böhmens gehemmt. Die Wirkung dieser störenden Momente konnte nur durch die Intensität des Absatzes wettgemacht werden. Die Gesamtförderunä belief sich auf 3 859 600 (3 475 000) t. Bezüglich der Ausgestaltung der Betriebsanlagen wird mitgeteilt, daß sich die Verwaltung veranlaßt sah, die Klostergraber Anlage in Betrieb zu setzen. Weiter wurde ein Grubenfeld in der Nähe des Emeran^chachtes erworben und daselbst im November 1907 eine Taabauanlage eröffnet. In der Brikettfabrik auf den Alexander- Schächten konnte der normale Betrieb bis jetzt nicht ausgenommen wer den. Nach 1L (1,7) Millionen Kronen Abschreibungen verbleibt ein Reingewinn von 5102012 1-s- 799 303) Kr., woraus, wie schon gemeldet, eine Dividende von 38 Kr. pro Aktie verteilt wirs. Die Bilanz vom 31. Dezember 1907 weist an Aktiven u. a. aus: Bergwerksbesitz 17 951 308 l-s- 1629 058) Kr., Anlagekonto 12 925 323 1-s- 667175) Kr., Realitäten 3 366 907 (4- 116 788) Kr., Inventar 997 381 (4- 11420) Kr , Grundbesitz 2 831 886 (ft- 50 703) Kr., Kasse 32 663 (— 12043) Kr., Materialien 321 269 (4- 182 858) Kr., Kohlendepot 124 572 (4- 120306) Kronen, Debitoren 7 127 366 ( 4- 347 176) Kr. Passiven: Aktien- kapital 16 Millionen Kronen (unveikändert), Reservefonds 3143 772 s.4- 199 337) Kr., außerordentlicher Reservefonds 200 000 Kr. (unver ändert), Kapitalsreservefonds 3 443 161 Kr. (unverändert), Amor tisationsreservefonds 9 240 000 Kr. (unverändert), Hypothekaranleihe 1242016 4— 42 624) Kr, Kauffchillingsreste 1600 000 (mehr 1400 000) Kr., Beamtenunterstützungsfonds 711067 (4- 14 887) Kr., Aussichtspcrfonal des Unterstützungsfonds 463 255 (4- 47 526) Kr, In- terimskonto 391 303 (4- 56 294) Kr, Kreditoren 4 392 324 (4- 656 800) Kr. Stoffgewerbe. -4N. Kammgarnspinnerei Stöhr L Co, Kommanditgesellschaft ans Aktien. Die nach dem Geschäftslokale der Gesellschaft für heute «inbe- rufene außerordentliche Generalversammlung, in Ker von 11 Aktionären ein Aktienkapital von 3 259 000 vertreten war, beschäftigte sich mit den Neuwahlen »um AussichtSrat. Sie machten sich infolge Ablebens des Herrn Generalkonsuls A. de Liagre und längerer Äbwesen- beit eines anderen Mitgliedes des Aussichtsrates in Amerika, Herrn Julius Forstmann, der um seine Entlassung gebeten, da dessen recht zeitige Rückkehr leider nicht erfolgen kann, notwendig. Erst nach statt- gefundener Zuwahl wird der Äufsicbtsrat wieder beschlußfähig sein und sich alsdann über die der ordentlichen Generalversammlung der Aktionäre im April zu machenden Gewinnverteilunasvorscbläae ent scheiden können. Der Antrag ging nun dahin, den Aufsichtsrat durch Zu wahl von drei Mitgliedern aus fünf Mitglieder zu erhöben, was durch die einstimmige, auf dem Wege des Zurufs erfolgte Ernennung der Herren Konsul Charles de Liagre, Justizrat Dr. Harrwitz, Direktor der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, und Rechtsanwalt Dr. Penzig geschah. Herr Dr. Penzia, seit 17 Jahren juristischer Beirat der Gesellschaft, hatte sich jüngst übrigens nach Amerika begeben, um, eine Vertrauensmission übernehmend, sich dort eingehend mit den gesetzgeberischen und handelsrechtlichen Verhältnissen des Landes zu be- 'Mässigen und die Gesellschaft Botany Worsted Mills in Passaic, mit der die Kammgarnspinnerei Stöhr L Co. durch ihr dort angelegtes Kapital eng verknüpft ist, in ihren Einrichtungen kennen zu lernen. Die Ent sendung des Herrn Dr. Penzig stand, wie Herr Kommerzienrat Stöhr besonders hervorhob, durchaus nicht im Zusammenhang mit der eigent- lichen Geschäftslage in Amerika und mit dem Verhältnis zu den Botany Worsted Mills. Dieses Unternehmen ist von der Krisis außerordentlich wenig berührt worben; sein Jahresergebnis ist ein günstiges, und wenn die Gesellschaft nur 23 Proz. Dividende gewährt, so liegt dies teilweise an den wesentlich erhöhten Rückstellungen und einem etwas schwächeren Absatz im ersten Halbjahr, wofür die Gründe aus dem Vorjahr zu holen sind. Zur Freude muß konstatiert werden, daß sich seit dem 1. Dezember 1907, dem Beginn des neuen Geschäftsjahres, bas Geschäft gut und zu friedenstellend angelassen bat, so daß auch für das laufende Geschäftsjahr ein sehr gutes Gesamtergebnis zu eichofsen sein wird. W Wollwäscherei und Kämmerei in Döbre« bei Hannover. Nach öem uns nunmehr vorliegenden Geschäftsbericht stiog die Produktion der Werke auf die bisher nicht erreichte Höhe von 13 Millionen Kilogramm gereinigter Wolle in Form von Kammzug, Kämmling und gewaschenem Produkt gegenüber lllit Millionen im Vorjahr; «ine entsprechend« Zu- ncchm« haben auch die Nebenbetriebr aufzuweisen. Wenn trotzdem das finanzielle Ergebnis nicht günstiger als im vorhergehenden Jahre aus- gefallen ist, so liegt das an der enormen Verteuerung aller Herstellungs kosten, wobei die Erhöhung der Arbeiterlöhne um über 200 000 .tl am meisten ins Gewicht sällt. Der Ueberfchuß von 748 504 (7W8Ä) .K bei 536 142 (462 157) .L Abschveiburrgen soll wie folgt zur Verteilung ge langen: Rücklage für den Erneuerungssonds 100 090 (0) .K, Dotation für den Pcnfionsfonds 82 500 (35 000 4(, für den Unterstützungssonds 30 000 (30 000) Tantieme des Aus ichtsrats 48 996 (50 707) F, D i - vidende 12 Proz. (wie i. V ), Gratifikationen 90000 (30000) ^l, Vor trag auf neue Rechnung 147 007 (123 126) ^l. Für Neuanschaffungen wurden im Berichtsiahr insgesamt 746 142 aufgewendet. Bei 3 Mil lionen Mark Aktienkapital, 1,6 (Ich) Millionen Mark Reserven und Rückstellungen betrögt die Anleiheschuld 2,04 (2,08) Millionen Mark. Den 1,86 (3,24) Millionen Mark Kreditoren und Akzeptverbindlichkeiten stehen 2,01 (3,144 Millionen Mark Debitoren gegenüber. In bar, Reichsbankguthaben und Wechseln sind 394 186 (229 226) ^l, in Beständen an Rohwolle und Fabrikaten 1B7 (2,36) Millionen Mark ausaewiescn. Grundbesitz, Gebäude und Maschinen sieben mit 5,21 (4L5) Millionen Mark zu Buch. Was das neue Geschäftsjcchr anbelangt, so wagt die Ver waltung, obwohl sie bei dem Abschlüsse für 1907 die gleiche Vorsicht wie im Vorjahre beobachtet hat, doch nicht zu hoffen, daß das neue Jahr von den Folgen der KrinS unberührt bleiben wird. Die Unternehmungslust der Kundschaft werde durch die Unsicherheit der Verhältnisse und durch die Erinnerung an die großen Verluste des Jahres 1900 stark gedämpft. Lanqsichtige Aufträge seien seltener als in den letzten Jahren, und wenn die Hoffnung auf baldige Belebung des Geschäfts noch lange getäuscht werde, so könn« ein ungünstiger Rückschlag aus die Beschäftigung des Unternehmens im »weiten Halbjahre kaum ausbleiben. Erfreulicher weise fehle es aber nicht an Zeichen der Wicdergesundung des wirtschaft lich«! Lebens. Verschiedene Gesellschaften ü. Polyphon-Musikwerke, Aktiengesellschaft, io Wahren bei Leipzig. Zu der heute im kleinen Saal« der Neuen Vörie unter Vorsitz des Herrn Kommerzienrats Friedrich Nachod abgehaltencn ordentlichen General- Versammlung waren 13 Aktionäre mit einer Vertretung von 522 Aktien erschienen. Bei der Vorlegung des Geschäftsberichts bemerkte der Vor sitzende, daß die Verwaltung bezüglich der zwei Betriebszweige Schreib maschinen- und Automobilbau, von denen besonders letzterer das Ge- winnresultat ungünstig beeinflußte, hofft, nunmehr über daS Schlimmste binauS zu fein und bttseren Zeiten auch in diesen entgegenzugehen. Im Anschluß hieran entwickelt« sich eine längere Aussprache, in deren Ver lause zunächst ei« Aktionär neben verschiedenen anderen Anfragen auf das außerordentlich hoch zu Buch stehende Fabrikationskonto hinwies. Es sei nötig, bi«se Bestände zu reduzieren und die ebenfalls sehr erheb lich angewachsene Bankschuld zu vermindern. Die Bilanz habe Hierdurch bedeutend an Liquidität verloren. Es dränge sich dabei die Fraae auf, ob es nicht möglich sei, die Bankschuld in irgendeiner Weise zu konso- lidicren, indem man z. B. eine Hypothek von etwa einer halben Million Mark ausnehmc. Es würde sich dabei eine Zinsenersparnis selbst bei einem hoch angenommenen Zinsfuß von mindestens 30 000 bis 40 000 ergeben. Auf alle Fälle müsse aber die Verwaltung darauf be- dacht sein, die Lagerbestände auf die frühere Höhe von etwa 600 000 E zu vermindern. Kommerzienrat Nachod betonte in seiner Erwiderung, daß sich die bereits im Geschäftsbericht erwähnte veränderte Absatzweise, indem die Gesellschaft jetzt das Hauptgewicht aus den direkten Ver- kauf der Fabrikate an die Händlcrschass lege, sehr gut bewährt habe, wo bei zu berücksichtigen sei, daß dies erst seit etwa einem kalben Jahre im vollen Umfange möglich aewefen sei Im Zusammenhang damit stech« auch die Erhöhung der Debitoren, da man mit dieser Kundschaft mit natürlich zum Teil anderen Bedingungen als mit den Generalabnehmer« zu arbeiten habe. Die Fabrikation von Sprechmaschinen und Schall vlatten soll weiter noch intensiver betrieben werden als bisher. WaS den Verlust im Schreibmafchinenbau betreffe, so sei dieser nicht durch Verluste an Außenständen entstanden, sondern es seien größere Schwierigkeiten in der Fabrikation zu überwinden gewesen. Und so lange der Betrieb hierin nicht in großem Maßstabe erfolgen könnte, sei er nicht lohnend. Die Verwaltung habe aber jetzt die Ueberzeugung, daß man hier über die schlechten Zeiten hinweg sei. Ebenso hat die Herstel- lung neuer Typs in dem AutomobissabrikatlonSzweig bedeutende Kosten verursacht. Die neuen Fabrikate finden aber guten Anklang Man habe Mite Aussicht, nunmehr auch hierin in größerem Umfange inS Ge schäft zu kommen. Bezüglich der allerdings beträchtlich angewachsen,« Bestände wieS der Vorsitzende besonders auf die Emenart der Fabrikate bin, die ein größeres Lager bedingen, um allen Wünschen der Kund- lchaft beim Eintreten der Sailon gerecht werden zu können. Was end- tich die hohe Bankschuld betreffe, so sei zu bedenken, daß das Aktien- kapital Wohl bei der früheren Absatzweise genügend gewesen, daß dies jetzt aber kaum noch möglich sei. Ferner habe sich der Betrieb im Lauf, der Zeit wesentlich vergrößert, und neue Fabrikationszweige seien aus genommen worden. Infolgedessen mußten die Kreditoren stark in An spruch genommen werden. Die Aufnahme einer neuen Hypothek habc bei den herrschenden Geldverhältnissen und im Hinblick daraus, daß von der Amortisatlonskypothek nur 5000 ^( jährlich getilgt werden, nicht in Betracht kommen können, doch werde die Verwaltung die Angelegenheit im Auge behalten. Gegenüber geäußerten Bedenken, daß die Gesellschaft bei der Aufnahme des Automooilbaus eigentlich über ihr Ziel hinaus- gegangen sei, antwortete der Vorsitzende, daß dies keineswegs der Fall gewesen sei. In der Zeit einer niedergehenden Konjunktur in der Musik industri« habe sich die Gesellschaft nach neuen Artikeln umsehen müssen. Dabei sei zu berücksichtigen, daß die Gesellschaft keine kostipielliaen Luxuswagen baue, sondern praktische Wagen in den weniger teuren und mittleren Preislagen. Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichts rates, Karl Junghanß, betont« wegen einiger vorgebrach ter Be denken bezüglich der Abschreibungen einzelner Konten, daß di« Werte alle sehr niedrig eingesetzt seien und man einem etwaigen Rückgänge der Metallpreise usw. Rechnung getragen habe. Der jetzige Schreibmaschinen- typ sei als gut anerkannt. An eine Erhöhung des Aktien kapitals werde im übrigen vorläufig nicht gedacht. In der Abteilung für Musikwerke habe die Gesellschaft so aut gearbeitet, wie alle übrigen derartigen Gesellschaften in Leipzig, und es wäre auS ihrem Gewinn allein die Verteilung einer Dividende von etwa 10 bis 12 Proz. möglich gewesen. Der Auftragsbestand für Automobile und Schreibmaschinen sei günstig. All« m Arbeit genom menen Schreibmaschinen seien fest bestellt. Sehr gut sei auch das Ge schäft in Sprechapparaten und Schallplatten. — Der Abschluß wurde schließlich nebst der von der Verwaltung vorgeschlagenen Verwendung deS nach Abzug des vorjährigen Verlustes verbleibenden Reingewinn-? zu Reserven und Rückstellungen einstimmig genehmigt und der Verwal tung wie dem Aufsichtsrat Entlastung erteilt. ei. Rheinische Linolenmwerke Bedburg, Aktiengesellschast, Bedburg Der Aufsichtsrat schlägt 6 (7) Proz. Dividende vor bei reichlichen Ab schreibungen und Rückstellungen. Zur Erhöhung der Betriebsmittel wird die Ausga'b'e v'on Vorzugsaktien beantragt. (Die Ge- sellschaft arbeitet mit 2 202 000 F Aktienkapital, bestehend aus 96 ab- aestsmpelten Stamm- und 2106 als solche anläßlich der Sanierung im Jahr« 1904 abgestempelten Vorzugsaktien.) x. Tillmannsche Eisenbau-Aktiengesellschaft, Remscheid. Das Er gebnis des am 31. Dezember abgelaufenen Geschäftsjahres entspricht un gefähr dem des Vorjahres, so daß bZ Abschreibungen in ähnlicher Höhe eine Dividende von 6 Proz. (wie i. D.) in Vorschlag gebracht werden dürfte. Der augenblickliche Bc'chästigungsarad ist von den allgemein unvorteilhaften Marktverhältnissen in Mitleidenschaft gezogen worden. ,js Bremer BEan, Schiffbau und Maschinenfabrik in Vegesack. De, Äbichluß für 1907 ergab nach 423 392 Ml 349) .tl Abschreibungen e:n- schlltßlich 3487 (1152) .E Vortrag einen Reingewinn von 924 022 (820 075» Mark zu folgender Verwendung: Souderrücktage 80 000 (0) .<(, Gewinn anteile des Auffichtsrats 69 WO (66 588) .E, 10 Proz. (wie i. B.) D i - vidende gleich 750 000 (wie i. V.) und Vortrag 24 192 .X. Tic Be schäftigung war dem Geschäftsbericht zufolge in sämtlichen Betrieben bi-^ Oktober v. I. außerordentlich stark: von da ab machte sich eine Abslauuna bemerkbar. Trotzdem hat der Umsatz von 1907 den des Vorjahres nick" unerheblich überstiegen. Für 1908 befinden sich in Arbeit: 2 Passagier- und Frachtdampser, 3 S«eschleppdampser und 6 Dampfer für den Fi'cb- fang von zusammen etwa 15 000 Registertonnen, 14 Betriebsdamp». Maschinen und 9 Hilssmcrschinen von zusammen etwa 14 500 Pferdestärke«, erner 26 Dampfkessel von zusammen etwa 3900 gm Heizfläche, ver- chisdene Eisenkonstruktionen, Ausbesserungen usw. Die Aussichten ür das laufende Jahr seien nicht befriedigend, da die geschäftliche Lage >er Schiffahrtsgesellschaften nicht glänzend ist. Immerhin sei zu honen, daß diese Verhältnisse nur vorübergehender Natur sein werden, und bleibe zu erwarten, daß kapitalkräftige Neüdcreien di« ssir sie günstige Marktlage zu neuen Abschlüssen ausnuhen werden. Die Geiellstbass steht mit verschiedenen Reedereien wegen Abschlusses von Neubauten in Unterhandlung, und es sei begründete Hornung vorbanden, demnächst neue^rlnisträgc hereinzubekommen. c! Planiawerke, Aktiengesellschaft für Kohlensabrikation zu Plania bei Ratibor. Auf der Tagesordnung der Generalversammlung steh, außer den Regularien der Antrag auf Ermächtigung des Vorstand.'? zum Ankauf von G e'n'u'ß scheinen. Die Gesellschaft hat in 189" 1260 Geuußscheine ausgegeben, die .'in Drittel des nach Verteilung von 10 Proz. Dividende verbleibenden Reingewinns erhalten. Die Gc'ell schäft ist jederzeit berechtigt, die Genußscheine gegen Zahlung von 400 « pro Stück zurückzukausen. X. Die Automobilsabrik Laurin L Klement in Jnngbunzlan vert'il! für das erste Geschäftsjahr eine Dividende von 6 Proz. Sie erhöh: zur Ausnahme des Baues von Omnibus- imd Lastwagen ihr Aktienkapital um 1 Million Kronen auf 8V» Millionen Kronen. Lokomotivfabrik Krantz L Co., Aktiengesellschaft, in München. Der Aufsichtsrat schlägt eine Dividende von 13 Pro» swie i. V 1 vor. Lranspsrtwefen. cb. Kahlgrundeiscnbahn - Aktiengesellschaft in Schöllkrippen bei Aschaffenburg. Der Aufsichlsrat schlägt 7 (7sL) Proz. Dividende vor. D Graz-Köslachcr Bahn. Die Taxation der Dividende beweg' sich zwischen 28 bis 29 Kr. Nach den gegenwärtigen Dispositionen ist aber die letztere Ziffer die wahrscheinlichere. (Im vorigen Jahre wurde eine Dividende von 24 Kr. bezahlt.) Z Hamborg-Amerikanische Packetsahrt-Aktiengescllschaft, Hamburg. Wie aus Washington gemeldet wird, hat die zwlschcnslaatssch Handelskommission die gegen di« Hamburg-Amerika-Linie sowie andere Linien wegen Ringbilüung und Aufrechterhaltung von Monopolen gerichtete Klage abgewiesen. Di« Kommission babe keine Kom. petenz über die verklagten Dampferlinien, noch überhaupt über den über seeischen Frachtverkehr. bn. Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Reederei, Aktiengesell schäft, Oldenburg. Nach dem Geschäftsbericht wurde der Gewinn zunächst dadurch geschmälert, dah infolge des Eindringens franzö sischer Truppen in Marokko der Einstihrhanoel stockte. Ta gegen kamen infolge einer reichen Ernte qrotzc Mengen Landesprodukre nach Deutsch!and zur Ausfuhr, aber die Verladungen wurden wegen der Inanspruchnahme der Leichterschiffe für die französischen Kriegsschiffe derartig erschwert, daß die Dampfer der Gesellschaft an der Küste einen Aufenthalt von vier bis sieben Wochen hatten, so daß manch« Reisen mit beträchtlichem Verlust abschlossen. Ob in absehbarer Zeit eine Wendung zum Besseren eintreten wird, das läßt sich heute noch nicht beurteilen. Die Verwaltung und alle am Marokkobnndel Beteiligten versoloen die Entwicklung dieser Angelegenheit mit großer Sorge. Die Einnahmen für Fracht, Passage und Postbesördcruna betrugen 4 057 580 (4 035 627) .<(. Der BetriebSüberschuß beträgt nach Abiiig von 300 000 (350 000) .tl Ab schreibungen 413 788 (439 065) .0 und gestattet die Verteilung einer Di vidende von 9 (10) Proz., wäbrend 8381 (5620) .K aus neue Rechnung übertragen werden. Nach der Bilanz standen u. a. zu Buch: 19 Dampfer mit 3 607 166 « (20 Domp'er mit 3 980 016 0). Kassa 1789 (29771 fti. Kohlen 50028 >32 736» Debitoren 762 100 (478 972» .1. Bei 2.1 Mil lionen Mark Akiienkcipital, rund 561 «DO t( Reserven und 0,9 (11 Mil lion Mark An lei beschult» hatten Kreditoren zum JahreS^chluß 611 393 (590 205s .tl zu fordern. 8 Große Leipziger Ltratzenbah». BetriebSeinnahme in der Dockie vom 16. bis 22. März 99689 ^l, seit 1. Januar 1377 057 (1335 161» .il.
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