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MWUMM WM, Ach«. Zikdeiäch md die WWkM». AmLsbtcrLt für die Kiil. Amlshauplmunnschust zu Meißen, das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Ericheii-t wöchentlich zweimnl, Dienstag und Freitags. — Aöonnementvreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Inserate werden Msntag» und Trnuerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr. 41. Dienstag, den 22. Mai 1888. Bekanntmachung. Die in Burkhardtswalde auf den 25. Mai d. I. Nachmittags V,3 Uhr anberaumte Auction hat sich erledigt. Wilsdruff, am 18. Mai 1888. MattheS, Ger.-Vollz. d. K. Amtsgerichts. Konkursverfahrens Ueber das Vermögen des Gutsbesitzers Albert August Gläntzel in BurkhardtSwalde wird heute am 18. Mai 1888 Vor mittags ^12 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Recktsanwalt Arwed Reinhard in Meißen wird zum Konkursverwalter emannt. Konkursforderungen sind bis zum 18. Juni 1888 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintre- tenden Falles über die in § 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 13. Ium 1888 Bormittags 9 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf < den 3». Inn» 1888 Bormittags « Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegebm, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum SV. Juni 1888 Anzeige zu machen. König!. Amtsgericht zu Wilsdruff,,s. M°> iss«. vr. Oun^Iolk. Bekannt gemacht durch Busch, G.-S. Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll am Freitag, den 1. Im« 1888, Bormittags 10 Uhr da« den Erben des Maurers Friedrich Bruno Frenzel in Fördergersdorf gehörige Hausgrundstück No. 48 des Brandcatasters und Folium 44 des Grund- und Hypothekenbuchs für Fördergersdorf, welches ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 5175 Mark gewürdert worden ist, freiwilligerweise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Das aus Wohnhaus, Nebengebäuden — No. 21 g,. des Flurbuchs — sowie den Flurstücken No. 19, 20, 21 b. und 374 des Flurbuchs bestehende Grundstück ist 76 Ar und 1 sZU groß und mit 56,47 Steuereinheiten belegt. Tharandt, am 3. Mai 1888. Königliches Amtsgericht. 8ekvukl«r. Kommenden Donnerstag, den 24. ds. Mts., Nachmittags 6 Uhr, öffentliche Stadtgemeinderathssitzung. Wilsdruff, am 21. Mai 1888. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. Vom 23 bis 25 dieses Monats wird in der Gemeinde Sora eine Wegelänge von 700 Meter von der Mitte des Dorfes bis an das frühere Chauffeehaus wegen Maffenschntt für schweres Fuhrwerk gesperrt. Sora, den 19. Mai 1888. IT. G.-V. DageSgeschichte. Das Pfingstfest, das Fest der frohen Hoffnung. In der That haben namentlich in Deutschland die Verhältnisse nach Innen wie nach Außen eine solche Entwickelung genommen, daß wir uns den frohesten Hoffnungen hingeben können. Vor Allem dürfen wir mit großer Zu versicht die Hoffnung hegen, daß uns das Leben unseres allverehrten Kaiser« Friedrich noch recht lange erhalten bleibe, daß der Weltfriede nicht gestört werde und daß Handel uud Verkehr einen immer größeren Auf schwung nehmen. TroH der Wolken, die am politischen Horizont schon seit Zähren aufgestiegen, sind doch die Kriegsbesorgnisse vollständig ge schwunden, wenigstens für die .nächste Zukunft. Man rüstet zwar heute mehr als jemals, aber diese Rüstungen gelten nicht dem Kriege, sondem der Erhaltung des Friedens. Niemand, selbst die stärksten Militärmächte » llen nicht die Verantwortung übernehmen für den Beginn einer kriegerischen ^Ätion, deren Ausgang gar nicht zu berechnen und deren Folgen für den Dieger wie den Besiegten wahrlich nicht segewbringend sein können. Hieraus erklärt es sich allein, daß in allen europäischen Cabinetten zur Zeit die Meinung vorherrscht, es werde Frieden bleiben, wie denn auch der Nestor der europäischen Diplomatie, unser großer Kanzler, den Frieden als durchaus gesichert betrachtet. Unter der Herrschaft Dieses Friedens können sich Handel und Verkehr ungestört entwickeln, man klctgt zwar über die Erhöhung der Schutzzölle in allen Staaten der Erde aSer gleichwohl ist in unseren in dustriellen und kommerziellen Kreisen die ^Hoffnung auf einen erweiterten Absatz unserer Industrie niemals größer geiwesen, als gerade jetzt, und wie sehr diese Hoffnung begründet ist, beweisens die Klagen aus den vornehmsten Industriestaaten aus England wie Frankreichs daß wir Deutsche den anderen Nattonen einen sehr erfolgreichen Mitbewerb! auf dem Weltmärkte machen. Aber nicht blos die besser situirten Volksschichten haben auf erhöhten Wohl stand zu rechnen, auch die unbemittelten und hilfsbedürftigen Classen dürfen mit vollster Zuversicht auf eine Verbesserung ihrer Lebensbcdingungen hoffen. Die Fürsorge des Staats für die wirthschaftlich schwachen und arbeitsun fähigen Mitglieder unserer Gesellschaft ist in das officiellc deutsche Volks- wirthschaftsprogramm ausgenommen und mit jedem Jahre kommen wir der Verwirklichung desselben immer näher. So manche Schäden und Mißstände wir in unserem öffentlichen Leben auch zu beklagen haben, so haben sich doch die Aussichten auf die Vervollkommnung unserer Staats- und Gesell schaftsinstitutionen Dank den Anforderungen unserer gesteigerten Culturbe- dürfnisse heute mehr als jemals vermehrt. Noch immer sind Auge und Herz von Millionen treuer Deutscher auf das Charlottenburger Schloß gerichtet, täglich ist man gespannt auf die Nachrichten, welche dorther über das Befinden des Kaisers Friedrich in die Welt hinausgehen, und freudig hebt sich die Brust, wenn gute Kunde kommt von dem edlen Dulder, der mit bewundernswerther Geduld sein un aussprechlich schweres Leiden trägt und durch seinen ungebrochenen mann haften und heiteren Sinn den Schmerz seiner Lieben zu lindem bemüht ist. Die linden Lüfte, die seit einigen Tagen wehen, der Blüthenduft und das herrliche Grün, deren unmittelbarer Genuß ihm jetzt vergönnt ist, führen dem hohen Herrn neue Lebenslust und Lebenskraft zu, und lassen die Hoff nung auf bessere Zeiten und wieder größere Beruhigung Wurzel fassen. Berlin, 19. Mai. Se. Maj. der Kaiser machte heute Nachmittag 5 Uhr 20 Minuten mit Ihrer Maj. der Kaiserin in offenem Wagen in langsamen Tempo eine Ausfahrt nach dem Grunewald. Im zweiten Wagen folgten die drei Prinzessinen Töchter und im dritten Wagen Sir Morell Mackenzie und der General v. Winterfeld. Der Kaiser sah wohl aus und erwiderte freundlich die Grüße des Publikums, welches vielfach Blumen spenden darbrachte. Se. Maj. wurde bei der Fahrt durch Charlottenburg