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Wrack, Mi, AcaW Md die WWwa Hr die Kgl. Amis Hauptmann schäft zu Meißen, das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu MtsdrW. Nr. SO. Müllst, den 9. November 1888 n d. Ficker >a id as worden. n m r- er ar is- ent us tte de )0 le te 'N ir )er mf on ud ät- :g- >en »er uf er in Erscheint woqentüch zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg.— Inserate werden Montagt und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. der Spur. Der zweite Berliner Posträuber, Brunn, ist in Hamburg verhaftet Zn seinem Besitz befanden sich nur einige Coupons und etwas Baargeld. Brunn war gestern geständig. In Berlin hat er wahrschein lich den Rest des Raubes verborgen. Die Deutsche Bank hat 10000 Mk. Belohnung auf die Herbeischaffung der fehlenden halben Million Lire aus- -eschrieben. DageSgeschichte. D ie Eröffnung der bevorstehenden Reichstagssessionwird sicherem Vernehmen nach durch den Kaiser in Person erfolgen; es bedingte dies eigentlich auch die Gegenwart des Reichskanzlers, trotzdem verlautet, Fürst Bismarck werde bei der Reichstagseröffnung nicht anwesend sein, und über haupt erst im Januar wieder nach Berlin kommen. Berlin. Zu dem großen Postdiebstahl erfährt die „Post" von authentischer Seite noch Folgendes: Die kaiserliche Oberpostdirection hat die Fäden der ganzen Nachforschungen in der Hand und die Berliner, sowie die Hamburger Criminalbehörden unterstützen dieselbe nur. Man hat seitens der Polizeibehörden der Post gern den Vorrang abgetreten, weil dieselbe das größte Interesse an der Wiederherbeischaffung der nam haften Werthobjekte hat. Die von den Hamburger Blättern gebrachten Einzelheiten sind meistentheils übertrieben, öfters unwahr und aus der Luft gegriffene Kombinationen. So ist der Hauptthäter, der frühere Postbeamte Schröder, nicht erst in Hamburg emittelt worden, sondern der Verdacht fiel sofort nach Bekanntwerden des Verbrechens auf Schröder. Es hatte nämlich ein Postbeamter die Person mit dem Postbeutel gesehen und an der auffällig großen Nase den Schröder zu erkennen geglaubt. Er machte daher sosort von seinen Wahrnehmungen Meldung und gleich darauf wurden die Recherchen nach Schröder ausgenommen; die Spur führte nach Hamburg. Hier wurde Schröder beim Umsetzen der Papiere verhaftet. Schröder hatte sich vor seiner Verhaftung von Hamburg nach Kiel begeben, um angeblich Verwandte zu besuchen, kehrte aber nach einigen Tagen wieder nach Hamburg zurück. Durch die Reise hatte er sich noch verdächtiger gemacht und wurde streng observirt. Der Criminalbcamte Zillmann hat sich mit einem Postinspector nach Hamburg begeben und betreibt dort die Nachforschungen im Verein mit der Hamburger Polizeibehörde auf das Eifrigste. Es steht nunmehr fest, daß nur zwei Personen an dem groß artigen Diebstahl betheiligt gewesen sind. Der Droschkenkutscher ist ermittelt, welcher Beide mit dem Postbeutel nach der Landsberger Straße gefahren hat. Hier hatten Schröder und sein Komplize, der bis Sonntag Mittag noch nicht ergriffen war und entgegengesetzt den Nachrichten in Hamburger Blättern, weder Krusche noch Fritsche heißt, ein Zimmer gemiethet und in demselben den Raub getheilt. Dann sind Beide verschwunden. Es fehlt noch die Hälfte an dem Werthobjekte, denn in dem Koffer des Schröder'schen Komplizen fand man nur für 19 000 Dollars amerikanische Papiere. Die Polizeibehörde kennt den Komplizen beretis genau und ist ihm auf Hamburg, 7. November. Der Senat erließ heute folgende Be kanntmachung : Se. Mas. der Kaiser geruhte, dem Senate ein Schreiben zugehm zu lassen, welches wie folgt lautet: „Nach der Rückkehr in Meine Residenz liegt es Mir am Herzen, Meinen Dank für die zahl reichen und erhebenden Beweise treuer Anhänglichkeit an Kaiser und Reich, welchen Ich während Meines Aufenthaltes in der alten berühmten Hanse stadt auf Schritt und Tritt begegnete, in bleibender Form schrieftlich zu wiederholen. Die begeisterte Aufnahme, welche Ich in Ihrem blühenden und mächtig aufstrebenden Gemeinwesen gefunden, hat meinem Herzen wohl- gethan und Mir die freudige Gewißheit bereitet, daß der bewährte vater ländische Geist Hamburgs in alter Kraft fortlebt. Das große Werk, dessen Zustandekommen Ich beiwohnte, legt von diesem Geiste eine neue Probe ab und beweist, daß Hamburg jederzeit bereit ist, mit Anspannung aller Kräfte für die Interessen und Wohlfahrt des gemeinsamen Vaterlandes werkthätig einzutreten. Ich bitte Sie, für die Mir bereitete unvergeßliche Aufnahme Meinen kaiserlichen Dank entgegen zu nehmen und den Aus druck desselben zur Kenntniß der Mitbürger zu bringen. Marmorpalais, den 1. November. Wilhelm." Wie man der „Schles. Ztg." aus Berlin mittheilt, will eine Anzahl hervorragender Mitglieder der „freisinnigen" Partei sich von Eugen Richter trennen, weil dieser die Partei von Jahr zu Jahr mehr heruntergebracht habe. Eine Kundgebung werde vorbereitet. Ein sensationeller Raub ist am vergangenen Sonnabend am Hellen Tage in Wien verübt worden. Im dortigen Stadtpark entriß nämlich ein unbekannter Mensch einem Kassendiener der Lombard- undEscompte- Bank eine Handtasche, welche über 5400 Gulden enthielt. Der freche Räuber entkam mit seiner Beute, indem er, wie Wiener Blätter melden, durch den Wienfluß watete. Vom anderen Ufer aus ist seine Spur voll ständig verloren. Die bekannte Angelegenheit der deutschen Studenten in Belfort wird vom badischen Justizmisterium, soweit sie dessen Kompetenz berührt, für erledig erklärt, nachdem es den mißhandelten Studenten nicht gelungen ist, einen französischen Anwalt zur Vertretung ihrer Sache zu gewinnen. Die betreffenden Studenten haben diesen Ausgang dem Reichskanzler-Amte zur Kenntniß gebracht, von dem jedoch schwerlich weitere Schritte zu erwarten sind. Der Vorfall von Belfort wird hoffentlich allen Deutschen, welche noch ferner zum „Vergnügen" nach Frankreich reisen wollen, zur Warnung dienen, was sie von der gastfreien und an der Spitze der Civilisation marschirenden Nation jenseits der Vogesen zu erwarten haben! Der jüngste deutsch-französische Zwischenfall, die Herabreißung des Schildes vom deutschen Konsulatsgebäude in Havre, hat nunmehr seine definitive Erledigung gefunden. Am Sonntag wurde das neu hergestellte Schild wieder am Konsulatsgebäude befestigt, welchem Akt zwei Delegirte der französischen Regierung in großer Uniform beiwohnten und ließ dieselbe hierbei dem deutschen Konsul nochmals ihr Bedauern über das Vorkommniß irr n, n. te- >c- K, ge ckt Bekanntmachung. Behufs Vornahme der diesjährigen Stadtverordneten - Ergänzungswahl ist eine Liste der stimmberechtigten und wählbaren Bürger hiesiger Stadt angefertigt worden und hängt dieselbe vom 12. bis 27. dieses Monats im hiesigen Rathhause zu Jedermanns Einsicht aus. Etwaige Einsprüche dagegen sind rechtzeitig und spätestens bis mit 18. dieses Monats bei dem unterzeichneten Bürgermeister anzubringen. Nach Ablauf der gedachten Aushängezeit wird die Liste geschloffen, auch werden alle bis dahin in dieselbe nicht eingetragenen Bürger von der Wahl ausgeschlossen, sowie auch etwaige bis dahin nicht erledigte Einsprüche unberücksichtigt gelassen werden. Wilsdruff, am 8. November 1888. Nachdem Herr Gutsbesitzer Friedrich Robert in Sora als Ortsrichter für dasigen Ort am 3. November d. Is. verpflichte^ worden ist, wird dies hierdurch bekannt gemacht. Königl. Amtsgericht Wilsdruff, «s. ins. Herr Rittergutsbeutzer Gustav Reinhold Jacob auf Neukirchen ist heute als Gutsvorsteher für den Bezirk des dortigen Rittergutes verpflichtet worden. Meißen, am 5. November 1888. Königliche Amtshauptmannschaft v. «Kirchbach Auetlvn Kommenden Freitag, den »6. November d. I , Von Vormittags S Uhr an, gelangen in hiesiger Stadt 2K 3 Zuchtsckweinc, tragend, 2 Zugpferde, 1 Dreschmaschine mit Zubehör, 1 Jauchenwagen mit Faß, 2 Wirthschaftswagen, 1 Leiterwagen, sowie 40 Schock ungedroschenes Korn und 40 Schock ungedroschener Hafer, gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Bieter Hotel zum weißen Adler allhier einsinden. Wilsdruff, nm 8. November 1888. Der Gerichtsvollzieher des K. Amtsgerichts. Auf Folium 16 des Handelsregisters sür den Amtsbezirk Wilsdruff, die Firma I''. HV lirippt iivtai»« ! daselbst betreffend, ist heute < verlautbart worden, daß der verstorbene Fabrikant, , Herr in Wilsdruff ausgeschiedcn ist. Königl. Amtsgericht Wilsdruff, den 5. November 1888. vr. OluiiLloL