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MchM WmM, Wftii, Siedtiilttz ud die M-Mdei. ArnLsbscLLt für die «Kgl. Kmtshauptnuulnschatt zu Weißen, das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnemenlpreis vierteljährlich 1 Mark. Einwlne Nummern 10 Pfg. — Inserate werden Montags und Donnerstags dis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr. 31. Dienstag, den 17. April 1888. -...-r- --- ' Bekanntmachung. Zu dem nächsten Montag, de» SA. 4tpril vsrm. tv Uhr im Schulsaale als am Geburtstage unserS allverehrte« ^ö«ig» -rtlbert stattfindenden werden die hiesigen Behörden, die Eltern und Erzieher der Kinder, sowie alle Freunde der Schule hierdurch crgebenst eingeladen. Der Director der städt. Schulen. 1. Gesang : Lied 538. 2. Gebel. 3. Gesang: „Den König segne Gott". 4. Festrede (Herr Oberl. Weise.) Gerhardt. I*ro§rLvam: 5. Gesang: „Heut singen wir." 6. Deklamationen. 7. Schlußgesang: Lied 10. 8. Schlußgebet. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll Sonnabend, den 5. Mai 1888, Bormittags 9 Uhr, das den Erben des Hausbesitzers und Handarbeiters Friedrich Ernst Gießmann in MobrSdorf gehörige Grundstück No. 22 des Brand- catasters und Folium 21 des Grund- und Hypothekenbuchcs für Pohrsdorf, welches Grundstück ohne Berücksichtigung der Oblasten auf Sechstausend Fünfhundert Mark gewürdet worden ist, freiwilligerweise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle und im Gasthof zu Pohrsdorf aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Das aus Wohnhaus, Scheune, Hosraum, Garten, Feld und Wiese bestehende Grundstück ist 1 Acker 219 s^Ruthen groß und mit 73,48 Steuereinheiten belegt. Auf demselben haften geringere Renten, ein Wohnungs- und Naturalanszug und eine Hypothek in Höhe von 4650 Mk. Tharandt, den 10. März 1888. Königliches Amtsgericht. 8edsukler. Holzauktion Von den auf den 1 Kilometer vom Bahnhose Klingenberg entfernten Schlägen, Abteilungen 35, 39 nnd 40 des Naundorfer BtaatSforstrevierS aufbereitetcn Hölzern sollen Donnerstag, den 26. April ds. Ihrs. von Vormittags Uhr an im Gasthofe zum Sachfeuhof bei Klingenberg 1525 weiche Stämme bis mit 15 om Mittenstärkc, l 54 weiche Klötzer von 23—29 om Oberstärke, 3033 - - von 16—22 - - ! 73 - - - 30—36 u. m. om - 1317 r - 23—29 - - 10 buchene Stangen - 13—15 ow Unterstärke, 325 s - - 30—36 - - 280 weiche - - 8—15 - - 78 - - über 36 - 1 Rm. buchene Nutzscheite, 10 - Klötzer bis mit 15 - Oberstärke 11 - weiche - 74 - - von 16—22 - - 66 - - Nutzknüppel (Schleishölzer) und Rm. sofortige Bezahlung und unter den sonst vor Beginn der Auction bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meist- am 14. April 1888. Bachmann. Gottschald 124 284 143 38 227 welche e / Brennscheite, buchene 1 Brennknüppel, weiche / buchene Aeste, einzeln und partienweise gegen bietenden versteig-rt werden. Nähere Auskunft ertheilt die unterzeichnete Revierverwaltung, welche auch die Nutzholzauctionsvcrzeichnisse unentgeltlich aushändigen wird. Königliche Forstreviclverwnltung Naundorf und Königl. Forstrentamt Tbarandt, 1 Rm. weiche Aeste, 15,, Wllhdrt. buchenes > m -s- 185,., - weiches i " ' b, 3400 Rm. ungeschneiveltes weiches Reisig und 80 - weiche Stöcke Freitag, den 27. April ds. Ihrs von Bormittags 8 Uhr an im Gasthofe zu Naundorf Tagesgeschichte. Ueberdie Unterredung der Kaiserin Victoria mit dem Reichs- kanzler Fürsten Bismarck am Dienstag Abend oder richtiger Spätnachmittag weiß natürlich Niemand etwas Genaues. Die Unterredung hat fast zwei Stunden gedauert und man nimmt an, daß die „National-Zeitung" mit ihrer Meldung, es sei in dieser Unterredung ein Ausgleich erzielt worden, das Richtig« getroffen habe. Die Krisis soll beigelegt und das Verlobungs- projcct für längere Zeil vertagt sein. Neugierig darf man übrigens darauf sein, zu erfahren, wer denn eigentlich die Verlobung wünscht? Heißt es doch nicht nur, die Königin Victoria von England, der Kaiser Friedrich, der Kronprinz Wilhelm und sogar der Battcnberger selbst seien auf die selbe durchaus nicht erpicht, sondern zum Theil, wie der Kronprinz, aus gesprochene Gegner derselben. Es würden demnach nur die Kaiserin Vic toria und deren Tochter, die Prinzessin Victoria, übrig bleiben, die die Verlobung zu L-tande bringen wollen. Die „Times" hat zuerst aus London gemeldet, daß der Battenberger diesem Heirathsplan „völlig gleichgiltig" gegcnüberstehe, und jetzt berichtet die „Frankfurter Zeitung" aus Darmstadt dasselbe. Die Unterredung hat von 4 bis gegen 6 Uhr gedauert, kurz vor 6 Uhr verließ der Reichskanzler das kaiserliche Palais, wohin die Kaiserin Victoria, begleitet von dem Grafen Seckendorfs und Herm Mackenzie, gegen 4 Uhr gekommen war. Darin stimmen Alle überein, daß der Großherzog von Baden sich um die Beseitigung der vorhandenen Schwierigkeiten in erster Linie verdient gemacht hat. Unter den großen englischen Zeitungen nimmt nur Frau „Times" Partei gegen den deutschen Kanzler. Die conservative „Morgenpost" und der conservative „Standard" erklären, „Kaiser Friedrich habe wohl daran gethan, einen Bruch daheim und im Auslande zu vermeiden, die Einwände Bismarcks gegen die Heirath seien berechtigt." Die radicale „Pall Mall Gazette" sagt: „Wenn Krieg ausbricht, so wird die Heirath von 100000 jungen Mädchen und Männern durch den Tod vereitelt, deren Liebe so innig ist, wie die von Alexander und Victoria. Um das zu vermeiden, ist es weise von Bismarck, lieber seine Entlassung zu geben, als der Ab schließung eines einzigen Ehebündnisses zuzustimmen." Die liberale „Daily News" hält mit ihrem Urthcil zurück. Der „Daily Telegraph" sagt: „An der Aufrichtigkeit und Berechtigung der patriotischen Gründe Bismarcks ist nicht zu zweifeln, die Verbindung kann doch noch zu Stande kommen, nach-