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— Dresden. Ihre Majestäten der König und die Königin von Sachsen werden Ende Juni über Hamburg und Kopenhagen nach Schwe den reisen. In Kopenhagen soll mehrere Tage Aufenthalt genommen werden, um die dortige Kunst- und Industrie-Ausstellung zu besuchen. — Kürzlich ist in Reichenbach i. V. ein aus Polen stammendes junges Mädchen beerdigt worden, welches an der Folge eines an sich unbedeutenden Unfalles verstorben ist. Dasselbe, mit Namen'Emilie Ulrich, bisher gesund und im 17. Lebensjahre stehend, ging am Abend des 24. April mit einigen Freundinnen an der Langfelder Straße spazieren. Da kam eine Rotte gleichaltiger Burschen hinzu, neckten die Mädchen und trieben dieselben schließlich in die Flucht. Die rc. Ulrich ergriff den am Mühlgraben hinter dem Ringk'schen Fabriketablissement entlang führenden Fußpfad rutschte aus und stürzte den etwas abschüssigen Damm hinab. Hierbei mag das Mädchen Schaden gelitten haben. Es ging zwar noch einige Tage seiner Arbeit nach, vermochte aber dann ihren Dienst nicht mehr zu verrichten. Es stellten sich Rückenschmerzen ein, später sprach es auch irre und vor wenigen Tagen verstarb das junge Mädchen. Der Vorgang konnte der Aufmerksamkeit weiterer Kreise und namentlich der Behörde nicht verborgen bleiben, und so schwebt gegenwärtig die Unter suchung über diesen beklagenswerthen Fall. Vermischtes. * Ein entsetzlicher Unglücksfall ereignete sich in der Nacht zum 9. d. Mts. in Katzhütte (Thüringer Wald). In einer Bäckerei entstand so plötzlich Feuer, daß drei Männer einen schrecklichen Tod fanden, und die übrigen Bewohner, darunter eine Wöchnerin, nur mit Mühe aus den Fenstern gerettet werden konnten. Die nebenan liegende Pfarre und Kantorwohnung wurden gleichfalls ein Raub der Flammen. Eine interessante Gerichtsentscheioung. Am 7. März cr. entschied die Strafkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin, daß die Ankündigung solcher Arznei-Mittel, deren Verkauf in den Apotheken ge stattet, nicht verboten sei. Es handelte sich in dem vorliegenden Falle um die seit vielen Jahren bekannten Apotheker Richard Brandt's Schweizer pillen, welche gegen die, vom Berliner Polizei-Präsidenten bezüglich der öffentlichen Anpreisungen resp. Ankündigung von Arznei- oder Gehcim- mitteln erlassene Verordnung verstoßen haben sollten. Nach Anhörung der Sachverständigen entschied der Gerichtshof: „Hiernach sind die Brandt'schen Schweizerpillen nicht als Gchcimmittel anzusehcn; denn Gehcimmittcl sind diejenigen sich als Heilmittel ankündigenden Zubereitungen, welche ihre Bestandtheile und deren Zusammensetzung nicht erkennen lassen (Entschei dungen des Reichsgerichts in Strafsachen Bd. XVI S. 360). Ueber die chemische Zusammensetzung der Schweizerpillen giebt jede Schachtel Aufschluß. Die Pillen sind auch nicht Arzneimittel, deren Verkauf gesetzlich untersagt ist, wohl aber sind sie Arzneimittel, deren Verkauf gesetzlich beschränkt ist. Sie sind nämlich pilutno, welche nach § 1 der Kaiser lichen Verordnung vom 4. Januar 1875 als Heilmittel nur in Apotheken verkauft und feilgehalten werden dürfen." ! IM««»»»»» Man verlange in den Apotheken die verbesserten, ««Nr«» Schweizer- pillen von ZK» «»Ät- erhältlich in Schachteln zu 6« Pf. und 1 Mark. MM-vis Ttzit^HW aller möglichen unleidlichen Infekten rückt heran und empfiehlt zur Vertilgung, in frischester Waarc, zu den billigsten Preisen: Nspktslin, kt! okken le uk Insevtvnpulven, Nspktslin - pspiei» IVIosvku», IVIokks n pkvFkvn, kselikslei' VsnLvnkoiU, lnsvvKvnpuIven- Spi-ülLvn, Wilsdruff. cliv DrvFvn- L Kni-bvnhuncklunx von psul KletLsvk. den Genuß einer Dividende treten sollen. Bisher wurden alle Ueberschüffe dem Reservefonds, der fast '/r Million Mk. erreicht hat, zugeführt, jetzt hält aber die Verwaltung das Unternehmen hinreichend gekräftigt genug, um die Ueberschüffe, soweit cs sonst thunlich, als Dividende auf die Prämien in Anrechnung bringen zu können. Die vorwiegend aus der Abänderung der Satzungen sich ergebenden Abänderungen der Versicherungs- und Entschädigungsbedingungen wurden ebenfalls genehmigt. Die aus scheidenden Mitglieder des Ausschusses und der Revisionskommission wählte die Versammlung im Wege des Zurufs wieder. Ueber den Geschäftsgang im neuen Jahre konnten weiter recht befriedigende Mittheilungen gegeben werden. Die Höhe der Versicherungssumme hat bis gestern 200 Millionen Mk. erreicht, die Einnahmen sind um 6672 Mk. gestiegen, dagegen haben sich die Schäden gemindert und zwar von 51 077 Mk. auf 15161 Mk. wovon auf die Rückversicherung 5300 Mk. gegen 33900 Mk. in der entsprechenden Zeit des Vorjahres fallen. Wenn das Geschäft sich weiter so günstig anläßt, so ist vom nächsten Jahre ab nach dem bisherigen Geschäftsverlauf auf eine Dividende von etwa 20"/„ zu rechnen." — Am Sonnabend Nachmittag wurde in einem Steinbruche bei Rottwerndorf (bei Pirna) der 74jährige Lohnfuhrwerksbesitzer Z. aus Haidmau von seinem eigenen, mit Sandstein schwer beladenen Lastwagen derart über Beine und Brust gefahren, daß er alsbald eine Leiche war. Sein eigener Sohn hatte die traurige Pflicht, den todten Vater vom Unglücksort nach Haus zu fahren. — Der auf dem Rittergute Unterlauterbach bei Treuen befindliche Hofwächter, welcher mit seiner Ehefrau in Unfrieden lebt, hatte in der Nacht zum 6. Mai gegen 12 Uhr seine Frau geweckt und sie veranlaßt, mit ihm fortzugehen. Nichts Böses ahnend, mar sie mit ihm den Deich damm entlang gegangen. Etwa 90 Schritt von der Wohnung entfernt, wurde die Frau jedoch von ihrem Manne ohne Weiteres in den schlam migen, 5 Ellen tiefen Teich gestoßen, in der Absicht, daß dieselbe um ihr Leben kommen sollte. Als die Frau wieder empor kam und laut aufschrie, erfaßte der Mann seine Frau bei der Hand und zog sie wieder heraus. Derselbe wurde festgenommen. — Die beiden noch im Barackenlager des Schießplatzes Zeithain untergebrachten Bataillone des Infanterie-Regiments Nr. 104 Prinz Friedrich August, werden demnächst wieder in ihre alte Garnison Chemnitz zurück kehren, nachdem die Gesundheitsverhältnisse daselbst sich wesentlich günstiger gestaltet haben. Die Kaserne in Chemnitz wird vorher noch geweißt werden. Am 6. Juni wird das 2. Feld-Art.-Reg. Nr. 28 im Barackenlager Zeithain zu vierwöchentlichen Schießübungen einrückcn; im Juli wird sodann das 1. Feld-Art.-Neg. Nr 12 ebenfalls vicrwöchentliche Schieß übungen vornehmen. — Durch Beleckenlassen von einem Hunde liegt in einem Dorfe bei Stolpen ein 14jähriger Knabe an einem Leberleiden schwer darnieder und haben durch verschiedene operative Eingriffe die vom Hunde stammenden und leider in großer Menge vorhandenen Würmer in der Dresdner Klinik, woselbst der beklagenswerthe Patient seit Ostern behandelt wird, aus der Leber noch nicht entfernt werden können. Wie sehr auf die Abgewöhnung dieser leidigen Gewohnheit besonders der Kinder zu achten ist, dürfte zur Genüge aus diesem traurigen Fall hervorgehen. — Ein erschütternder Unfall hat rechte Trauer in die Familie eines in Großsteinberg wohnenden Steinbossirers gebracht. Das einjährige Kindchen des Ehepaares hatte, wie man dies bei Kindern ja öfters beob achten kann, die Gewohnheit, auf dem Gesicht zu liegen, also das Köpfchen recht tief in das Kopfkissen zu vergraben und nie hatte dies schädliche Folgen gehabt, bis zum 6. d. M., wo man das Kind erstickt und todt fand. Der Mutter war das andauernde Schlafen endlich zu lang geworden, sie sieht nun ängstlich nach und findet das Kind todt. — In Gößnitz bei Meerane spielten am Sonntag Nachmittag im Maiensonnenschein ein paar lebensfrohe Knaben in einer Sandgrube. Als später andere Kinder an die Grube kamen, waren erstere verschwunden, jedoch auf einem Sandhaufen lag ein Kinderhut. Schlimmes ahnend, theilten die Kinder den Umstand Erwachsenen mit. Man suchte, grub und fand bald die Leichname jener beiden Knaben, die also beim Spielen durch herabfallende Sandmassen verschüttet worden sein mußten. Wieder belebungsversuche erwiesen sich als erfolglos. Die Mutter des einen Kna ben verfiel bei Empfang der erschreckenden Nachricht in eine Nhnmacht. — Das Rittergut Bischheim bei Kamenz wurde in der Nacht zum 9. d. M. von einem schweren Brandunglück betroffen. Im Stallgebäude brach in der 11. Stunde Feuer aus und griff, da es nicht alsogleich be merkt wurde, mit so großer Schnelligkeit uin sich, daß von dem muster haften Viehbestand des Rittergutes 7 Stück der werthvollsten Ochsen in den Flammen umkamen. Außerdem sind viel landwirthschaftliche Maschi nen und Geräthe mit verbrannt. Man vermuthet Brandstiftung. — Ein schreckliches Unglück hat sich vorigen Freitag in Taura bei Burgstädt ereignet. In der Nähe des „Bellevue" ging ein Pferd mit dem Wagen durch, in welchem 3 Herren und eine Dame saßen. Zwei der Herren, zwei Brüder Liebers, sprangen aus dem Wagen, aber so unglück lich, daß sie Beide leblos in das Gasthaus getragen werden mußten. Ohne zur Besinnung gekommen zu sein, verschieden die beiden jedenfalls inner lich schwer verletzten Familienväter, wovon der eine in Markersdorf Frau mit 8, der andere in Roßwein Frau mit 7 Kindern hinterläßt. Der nicht mehr neue Zügel lag abgerissen auf der Straße, dort, wo Beide ab- gesprungen waren. Durch das Abreißen hatten Beide wahrscheinlich die letzte Hoffnung auf Bezwingung des Pferdes verloren. Das Pferd selbst hat bei der „Walhalla" angehalten, ja hat seine Schritte bis dicht an's Haus gelenkt, ohne von Jemand dazu genöthigt zu sein. Die beiden im Wagen Verbliebenen, der Vorstand von Markersdorf und seine Schwester, sind ohne jeden Unfall davongekommen. — Dor 100 Jahren sielen die Psingstfeiertage auf den 11. Mai. Es war damals eine solche Kälte, daß man in allen Stuben Heizen mußte. Im weiteren Verlauf des Monats Mai vom Jahre 1788 kamen dann eine erstaunliche Menge Käfer, so daß an vielen Bäumen kein Laub mehr zu sehen war; trotzdem gab es viel Obst, viel Wein und auch Getreide; letzteres schüttete jedoch wenig. Der sehr zeitig beginnende Winter hielt mit Schnee und großer Kälte bis zum März 1789 an. Es erfroren viele Leute, und auch die Wcinstöcke und Bäume hatten viel zu leiden. zum Streichen von Fenstern, Thüren, Möbeln, Gartenzäunen etc. in allen Nuancen, dick und streichrecht, sowie sämmtliche Linsel und Wsnstmusten liefert billigst Wilsdruff. Viv vrvAvu- L Garden-Ilanckluux VON Paul Xleksek. Als ebenso billiges und sicheres Mittel sei jedem Haarlei« W -enden M W-ißkuch's Tinktur W dringend empfohlen. Diese Tinktur ist zweifellos das einzige sichere W Kosmetikum, welches das Ausfallen der Haare stillt, dünne- und M kurzes Haar kräftigt und auf kahlen Stellen neuen Wuchs bildet, W dem Haarboden die fehlenden Ernährungsstoffe zuführt und die schlum- W mernde Triebkraft erweckt. NE"Barterzeuger 1. NangeS.^WU K Originalflaschen Mk. 1 und Mk. 2. Allem ächt in Wilsdruff bei W Herrn Friseur »ugo ULr-ig. HisvLdutiL-I'rÄvLrbrivkv hält vorräthig v. 4c Vvr^vrsskllvllckrvvkvrvj.