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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.04.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080425019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908042501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908042501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-04
- Tag 1908-04-25
-
Monat
1908-04
-
Jahr
1908
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2. Heilline Tonnabenv. 2^. April Lvttk. Sächsischem tcrn-tag. Erste Kammer. 4V. öffentliche Sitzung. ?. TreSdeu. 24. April. Präsident Graf Vitzthum v. Eckstadt eröffnet die Siyung um 1l Uhr 20 Min. Tat HauS zeigt fckwacke Besetzung. Die Tribünen sind gelullt. Am Regierun >Stiiche: Finauzmininer Dr. v. Rüger und Kommissare. Punkt 1 der Tagesordnung, Vortrag aus der Registrande und Beschlüsse auf die Eingänge, veranlaßt keine Debatte. Punkt 2—9 betreffen «amtlich (Sijeubahnangrlegrnhetten. und zwar mit Ausnahme von Punit 2 Petitionen. Berichterstatter ist im Aus» trage der zweiten Deputation zu allen Punkten Dr. V. Wächter. Er stellt folgeude Anträge, die sämtlich Beschlüssen der Zweiten Kammer entsprechen: zu Punkt 2: sich mit der Fortsetzung der vollspurigen Nebenbahn Beucha- Seestnguädt bis Trebsen-Pausckwiy einverstanden zu erklären und die dafür in Tit. 30 des außerordentlichen Etats auf 1908/09 und durch Kgl. Dekret Nr. 38 unter LI veilangten Mittel von 370 0>0 zu bewilligen; zu Punkt 3: Tie Petition des G. F. Ebert in Gippe um Errichtung einer Haltestelle Gippe der Kn«. SlaatSregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen; zu Punkt -1: die Petition desKomitees tür Erbauung einer normavpurigen Eisen akn von Großhartmannsdorf nach Forchheim»Lippersdors und Gen. der Kgl. Staats,egirrung zur Kenntnisnahme zu überweisen, weitergrheode Wünsche aber aut sich beruhen zu lassen; zu Punkt 5: die Petitionen des Gemeinderats zu Erlbach und Gen. um Fortführung der Bahnlinie Siebenbrunn—Markneukirchen nach Erlbach der Kgl. Staaisregierung zur Erwägung zu überweisen; zu Punkt 6: die Petitionen der Stabträte zn Wurzen und Eilenburg um Erbauung einer Eisenbahn von Wurzen nach Eilenburg der Kgl. Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen; Zu Punkt 7: Die Petition des GemeiudevorstandeS zu Bärenstein u. Gen. um Erbauung einer vollspurigen Nebenbahn Bärenstein—Königswalde—Geyers- dors—Wolkenstein auf sich beruhen zu lassen. Zu Punkt 8: Tie Petition um Errichtung einer Personeubaltestelle inner halb der Ortschaft Thierbach der Kgl. SlaatSregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Zu Punkt 9: Die Petition des Gemeinderots zu Reichenbain, betr. Be nennung der bisherigen Haltestelle Erfenschlag mit dem Namen «Haltestelle Reichenbain" oder auch „Cbemnitz-Reichendain" für erledigt zu erklären. Ohne Debatte trüt die Kammer m allen Punkten den Deputations anträgen bei. Nächste Sitzung: Mittwoch, 29. April, 11 Uhr vormittags. Tagesordnung: Antiäge der 2. Deputation zu verschiedenen Etat kapiteln deS Etat» 1908/09. B-rgakndemie Freiberg Bollausbau des Elektrizi tätswerks für die Leipziger Bahnhofsanlage. Polizei-Tireltion Dresden. Er werbung eines Bauplatzes und Errichtung enes Ghmnastums in Plauen i. V„ Petition des Tr G. Hoffmann auf Festlegung des Ost-rieiles. und Petition des Zenlralveibandes der Zivilmusiker auf Freigabe des Sonntags Judita für öffentliche Tanzmusik. Zweite Kammer. 99. öffentliche Sitzung. ?. Dresden, 24. April. Präsident Geh. Rat Dr. Mehnert eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 5 Min. nachmittags. Tas Haus zeigt mäßige Besetzung, auf den Tribünen ist der Besuch ziemlich stark. Am Regierungrtische: Finanzmiuister Dr. v. Rüger. S'kretär Tr. Sectze» verliest die Regittrandeneingänqe, dann wendet daS Haus si » zur Tagesordnung. Diese enthält als einzigen Punkt den anderweiten Bericht der Rechenschnttsdepulation, betr. die Uebeisicht 0 der Ausgaben und Reservate Les außerordentlichen Etats für 1904/05. Der Bericht bat bereits am 6. März aus der Tagesordnung gestanden, ist aber wegen einer Tiffeienz über die Auslegung von 8 Io des Gesetzes über den Staatshaushalt an die Teputiertenkammer znrückverwiesen worden Die Differenz ist nunmehr Ladin geklärt daß aus einem Beichluffe der Stänbeveriammlung auf Genehmigung von Eiatuberschreitungen nicht der Schluß zu ziehen ist, daß damit die Gesamt summe der Herstellung entsprechend erhöbt werden soll. Um alle Zweitel auszuichließen, beantragt nunmehr Abg Äontard-Lepzig (Natl.) als Berichterstatter im Namen der Rechen- schaftedepulaiivn: Tie Kammer wolle nunmehr beschließen: I^weg» bt> Ausgabebewilligungen für. einmallge Herstellungen im Rrcken- fchastsverichtr Ueberichreitungen nachgewiesen werden, so sind solche Ueber- schreitungen aus Rücksicht auf die Vorschritt des ß 10 des Geletzes, den Staatshaushalt betreffend, vom 1. Juli 1901 auch dann der ständischen Genehmigung zu unterbreiten, wenn der betreffende Titel noch nicht ge schlossen oder die Rechnungsprüfung noch nicht beendet ist und infolge dessen noch die Möglichkeit bestehl. Laß die Uebertchreitung sich durch Ruckeinnahmen oder Rechnung-defekte wieder erledigt oder abmindert Im letzteren Falle sind die lleberschieitungen zur ständischen Genehmigung mit dem Betrane zu stellen, mit dem sie im Rechenschaftsberichte an geführt worden sind, ll. die Erste Kammer zum Beitritt zu diesem Beschlüsse einzuladen. Ferner beantragt die RechenschaitSdeputation: Tie Kammer wolle beschließen: in der Ueberslcht 0 des Rechenschaftsberichts über die Finanzperiode 1901,05, die Ausgaben und Referate Les außerordentlichen Staatshaushalts betr« die Etatsüberschreiiunoen I. aus lem außerorbentl. SiaatshaushaUsetat iür 1904/05, Departement ter Finanzen, bei Tit. 19. Herstellung einer Eisenbahnverbindung Johanngeorgenstadt-Lanbesgrenze 3136^07'- bei Tit. 35, Herstellung einer normaljpurigen Neben bahn Altenburg—Langenleuba 7 492 » 44 - sll. ouS dem oußerordentl. Staatshaushaltselat für 1900/01, Tepartement der^manzrn, bei Tit. 9l, Erweiterung des Bahnhofs Werdau . . 32 740 - 32 - IV. aus dem außerorbentl. Staatshaushaltselat für 1898/99, Depaitement des Innern. bei Tit. 6, Neubauten bei den Amtsbauptmannschaften Grimma, Großenhain und Rochlitz. .... 3 - 80 . V. auS dem außerordentl. Staatskaushallsetat für 1896/97, Departement des Kultus. bei Tit.6, Uni-unsNeubauIenbeiderUniversitStLeipzig 4162 - 41 - Departement der Finanzen, bei Tit. 25, Umbau des BabndoiS Niederwiesa . . 27 535 - 23 - bei Tit. 35 Verbesserung der Krümmungsverdältnifse im Kurvendreieck bei Werdau 15 452 - 69 - VII. auS dem außerorbentl. SlaatshaushaltSetat für 1892/93, bei Tit. 52, Bau einer normatlpurigen Sekundärbahn Reichenbach—Mylau 22583 - 95 - bei Tit. 53 Bau einer normalspurigen Sekundärbahn von Chemnitz nach Stollberg 33985 - 34 - 147 092 25 aachträglich zu genehmigen. Abg. Dr. Schill-Leipzig iNatl.) erklärt, di« neue Formulierung des Antrags unter l beseitige die entstandenen Zweifel völlig. Obne wenere Debatte werden hierauf die TeputationSanträge angenommen und zwar rin iimmig. Nächste Siyung: Montag, 27. April, vormittags 11 Uhr. Tagesordnung: Petitionen Dienstag: Hüttenetat und Eisenbahnsachen. Mittwoch: Rest des Kultusetals. Gerichtrsaal. Reichsgericht. .7. S. Leipzig, 24. April. Nm -kN Titel «Amerikanischer Zahnarzt". In einem Rechtsstreit der Ofeiellchait Ostpreugiscker Zahnärzte in Königsberg gegen len Dr. of dent. iurg. Hans Block in Königsberg hatte sich cas Reichegericht mit der Frage zu befassen, ob ein Zahnarzt mit amerikanischer Ausbildung sich den Titel «in Amerika apvrobierter Zahnarzt" beilegen dürfe. DaS Landgericht Königsberg batie dem Beklagten B. d e Führung dieses TitetS aus Grund des Wettbewerb- gesetzeS unterlagt. Tie Berufung de» Beklagten gegen da» landeSgerichtlich« Urteil wurde vom Lbeilandesgericht zu Königsberg zurückqewiesen. DaS Ober« landesgerick t führt aus, dnß sich der Beklagte deshalb zur Führung diese» Titel« für berechtigt halte, west er nach einem Studium der Zahnheilkunde in Ainrrita von dem Dental-Departement os Pennsylvania Universita in Philadelphia — «wem repntabten zahnärztlichen Privatinstitut — im Jabre 1894 das Diplom eines Toctor os dental surgen» erhalten bade. Trotz, dem hält aber das Gericht den Beklagten nickt zur Führung des b« agten Titels tur berechtigt, indem es davon ausgeht, daß für die strage, ob ia der Führung diese» Titel» »ine unrichtige Angabe tatsächlicher Art liege, die durch- schntttlicke «affaffong der BerkebrSkrcise maßgebend fei, für die die Berösfenr» Leipziaer Tageblatt. Nr 1LL. 102. Jahrgang. lichungen des Beklagten bestimmt seien. Sodann erwägt das Gericht, daß die Bewohner von Königsberg unter einem in Amerika approbierten Zahnarzt nicht einen solchen verstünden, der eine Ausbildung erlangt habe, die ihn nach amerikanischen Verhältnissen in den Stand gesetzt haben würde, ohne weitere Prüfung die Zulassung zur Ausübung der Zabnkeilkunde zu erlangen. Tas Publikum erwarte vielavhr unter dem besagten Titel einen solchen Zahnarzt, ter eine der deutschen Approbation entsprechende amerikanische Approbation de- sitze, d. h. eine Approbation die ihm wie in Deutschland Lurch Staatsakt auf Grund staatlicher Prüfung urkundlich verliehen werde und eine ibn aus der Kategorie der die Zahndeilkunde betreibenden Personen heranShebende Be- deutung habe. Eine solche besitze der Betlagte aber nicht, weil es Liefe in Pennsylvania, wo er sie erlangt haben wolle, nicht gegeben habe und nicht gebe. Weiter wird vom Oberlandesgericht ausgefükrt, daß die Angaben deS Bellagten den Anschein eines besonders günstigen Angebots bervorriefen und unrichtige Angaben tatsächlicher Art seien. Tie vom Beklagten gegen das oberlandeS- gerichtliche Urteil eingelegte Revision batte keine» Erfolg und wurde vom II. Zivilsenat des Reichsgerichts zurückgewiesen. Ein Student als Betrüger. Vom Landgericht l in Berlin ist am 26. Februar der frühere Siudent Edmund Rosenihal wegen schwerer Ur kundenfälschung und versuchten Betruges zu einem Jahre Gefängnis und drei Jahren Edrenrechtsverlust verurteilt worden. Ter Referendar K. halte rin Bankguthaben und erhielt ohne Bestellung 500 von der Bank zugeiaudt. Der Angeklagte hatte die Bestellung mit dem Namen Les K. gemacht in der Hoffnung, durch einen besonderen Trick in den Besitz des Geldes zu kommen. Ebenso hat der Angeklagte einen Nachtragsbrief unter dem Namen des K. an den Bankier geschrieben. — In 'einer Revision beschwerte sich der Angeklagte darüber, daß ras Urteil keine Entscheidungsgründe enthalte, ob er geisleslrank sei. — Das Reichsgericht verwarf heute die Revision, La ter Angeklagte in der Hauplvcrbandlung nicht Len Einwand erhoben hat, daß er geisteskrank sei. ASniglicbe» Landgericht. 2 Leipzig, 24. Avril. Sittlich keitSver-rechen. Wegen Vergehens gegen den Paragraphen 171 Ziffer 3 des Rcichssiraigeletzbuchs, Vornahme unzüchtiger Handlungen mit Ktndern unter 14 Jahren, wurde der aus Russisch-Polen stammende Arbeiter Bartholomäus Zabek nach unter Ausschluß der Oeffentstchleit geführter Verhandlung unter Anrechnung von sechs Wochen der Untersuchung-Hack zu einer Gesängnisstrate von acht Monaten verurteilt. Zadrk war im Februar einige Tage nach der Tal in Haft genommen worden. Unter der Anklage des Vergehens gegen die anerkannten Regeln der Baukunst standen vor der IV. Strafkammer des Landgerichts der 47 Jahre alte Bauunternehmer Friedrich Otto Zechendorf aus Stötteritz und sein Bruder, der 41 Jahre alte Maurerpolier August Emil Zechendorf aus Kleinzschocher. Als Sachverständige waren zu der Verhandlung der Baumeister Robert Döbler aus Brandts und der Architekt Ma; Vogel aus Leivzig geladen. Die Angeklagten wurden beschuldigt, Otto Zechendorf als Leiter und Emil Zechcndorf als Ausführender, Anfang Dezember v. I. bei der Aufführung des Wcberschen Neubaues an der Grimmaischen Straße in Brandis die Gicbelwand des Hellriegelschen Hauses, das aus dem Nachbargrund stücke steht, nicht genügend abgesteift zu haben, so daß dieses Haus Risse bekommen hat und seine Bewohner in Gesundheits- und Lebensgefahr gekommen sind. Die Angeklagten erwiderten aut diese Anschuldigung, baß sie nicht mehr Steifen für nötig gehalten haben, als angebracht worden sind. Das Grundstück, aus dem der Neubau aufgeführt wurde, gehört dem Schwiegervater des ersten Angeklagten, der den Bau in dessen Auftrage übernommen hatte. Der Baumeister Döbler, der die Pläne zu dem Hause entworfen, sonst aber mit dem Neubau nichts zu tun gehabt hat, bekundete als -Sachverständiger, daß die Stützung der Giebelmauer nicht genügend gewesen sei. Die ganze Mstcifung sei überhaupt nicht vorschriftsmäßig und nicht stark genug gewesen, um den Giebel in seiner Lage sicher zu erhalten. Auf Veranlassung Döblers sind, nachdem die Polizei eingeschritten, dann noch zwei Steifen an- gesetzt worden, womit die Gefahr für das Nebenkmns beseitigt war. Der Sachverständige bemängelte auch die Art und Weite, wie die An- geklagten haben ausschachten lassen. Demgegenüber erklärten die An- geklagten, daß die Mauern stückenweise ausgesührt worden seien, so sei man auch mit der Ausschachtung fortgeschritten. Der Architekt Vogel war ebenfalls der Ansicht, daß die Absteifung nicht genügend gewesen sei, das Nachbarhaus sei tatsächlich gefährdet gewesen. Das Urteil gegen die Angeklagtem Otto Zechendors und Emil Zechendork läutete/ da der Gerichtshof eine grobe Pflichtverletzung für erwiesen hielt, auf je 200 .^Geldstrafe. st. Wildernde oder revtrrcnde Hunde in seiner Jagd zu spüren, ist für den Jagdderrn ein sebr großer Aeroer. denn solche Köter beunruhigen den Wild stand in eer allerärgsten Art und Weise und schädigen dadurch die Jagd auf Las Empfindlichste. Man kann es dein Jagdbereckttgten deshalb gar nicht übel- nedmen, wenn er sich gegen solche Störenfliede seiner Haut wcdrt» die Jagd pachten sind heutzutage sebr doch und auch der passionierteste und waidgerechteste Jäger muß mit den Erträgnissen rechnen. Bor einiger Zeck hatte sich das Schöffengericht in Grimma mit Lem Einspruch Les Gutsbesitzers Eriurih in Großsteinberg zu beschäftigen, der gegeu ein Strafmandat des Gemeindevor- standes ia Höhe von einer Mark gerichtliche Entscheidung beantragt hatte. Ter Pachter der dortigen Jagd ist ein Leip Oger Herr, der es sich nicht mehr gefallen lassen mochte, daß der Hund des Gutsbesitzers E. üch in seinem Reviere heiumtrieb. Er verwarnte den Besitzer des Hundes zu wiederholten Malen und stellte ibm in Aussicht, daß der Hund, wenn er rcvie- rend auf dem Jagdterrain betroffen werke, ohne weiteres er schossen werden würde. Wer ein Tierfreund ist, der greift aber nur sebr ungern zu einem solchen Radikalmittel, und so wandte sich, als alle Warnungen in den Wind geschlagen wurden, der Jagdpächter an den Gemeinde vorstand in Großsteinbrrg und dann an die königliche Krrishauvtmannshaft, die ihrerseits der Beschwerde sialtgab und den Gemeindevorstanb veranlaßte, gegen den Gutsbesitzer E. einzmchreiten. Dieser wurde in die allerdings lehr milde Strafe von einer Mark genommen. Dagegen wandle sich E. mit dem Anträge auf richterliche Enticheidung und er wurde vom Schöffengericht auch freige'prochen. Nun kam aber der Staats anwalt und legte gegen diese Freisprechung Berufung an das Landgericht Leipzig rin, wo die Angelegenheit kürzlich vor der sechsten Strafkammer als Bernjungskammer verhandelt wurde. Tas Resultat war das entgegengesetzte, wie es in der ersten Instanz gewesen war, der Gutsbesitzer E. wurde kostenpflichtig zu dem doppelten Betrage des gemeindeamilichen Straf- besehls, atto zu einer Strafe von zwei Mark verurteilt. In der Begründung des Urteils wurde ausgesübrt, daß es in der Natur des Hundes liege, daß er, auch wenn er sich nicht allein in Feld und Wald, sondern ia ler Begleitung teiues Herrn befinde, die Verfolgung eines Wittes ousnehme. daS er auigeslöbert hat oder das auch zufällig vor ihm doch wird. J r diesem Nachsetzen ist aber auch schon eine Beunrubigung des Wildes zu erblicken, also ein Verstoß gegen die einschlägigen Bestimmungen des Jagcgeseyes, und der Besitzer des Hundes mache sich einer straffälligen Handlung schuldig. Diese Straffälligkeit erhöht sich aber, wenn der Hundebesitzer geeignete Maßregeln zu ergreifen unterläßt oder zugibt, daß sein Hund allein im Jagd terrain reviert. Der Angeklagte habe aus die Anmahnungen hin eigentlich ganz selbstverständlich seinen Hund zu Hause lasten oder ibn an der Leine südren müssen, damit das Tier seinen Neigungen zum Wildern nicht nachgeben konnte. Die Berufungsinstanz habe die Slraie für durchaus zu Recht bestehend angesehen, in Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage des Angeklagten sei man aber zu einer Verdoppelung des Strafmaßes zugekommen. Sport. Reitsport. Nennen zn Saint Oucn am 24. April. kEigene Drahtmeldung - Prix du Bendomois 3000 Fr. Berkauss-Steeplechair. Dist. 3600 m, Mons. G. Bellrvilles ,,SSviIlan", a« 72 kg/Newrys 1., Mons. A. Veil- Picards «Baronet' , 1,.. 63 kx Dayi 2., Mnnl. P. P. Labndies „Armide IV", 5j« 72 Irg (R. Sauvoli 3. Tot.: Sieg 67: 10, Platz 25. 38, 35: 10. Ferner liefen: „Cequet", „Arminius", «Dancing Girl" „Salute", „Balustra". Prix de la Beäuge 4'00 Fr. Steeplechaie Für Bieriährigr. Distanz 3400 m. Moni. Co. L'SnartS „Pomrrol", 69 Irr /Morand- 1.. Mons. E. Ballans „Bigourvnne", 64 kr <A. Benfon 2., Mons. H. de Mumms «Cocktail II", 68 l-x (F. Taylors 3. Tot.: Sieg 18:10, Platz 12, 21 : 10. Ferner liesen: „Pirouette III„Benjamin", „Roncal". Prix Le la Sologne 3X10 Fr. Hürdenrennen Dick 33/0 m. Mons. H. de Mumms „AntinouS", 5f, 65 kx iR. Saunal Moni. A. B. de Puckesses „Roi Pou', 6j. 63 kg /Louth) 2., Moni CH. Lisnarls «Nopal", 6j« 67 Irr <A. Carters 3. Tot.: Sieg 16: 10, Platz 13. 29: 10. Ferner liesen: „Ftrur d'Aviil (gef.s, „Crainquebille", „Fol Amour II". Prix de Märchenoir 4>-<0 Fr. Steevlechaie. Distanz 3800m Moni. A. Aumonts „Catomel", 4j« 62 bx OH Holtsl., Mons. CH. Lisnarts, Quille", 5j, 6'1 bg; (A. Euter) 2. Tot.: Sieg 12:10. Prix G ascon II. 10000 Fr. Hürdenrennen. Handikap. Tist. 2800 m. Comte G. de Cberieys „Arauion", 5j« 65 kx lR. Sauvait 1. Mons Psizers „Marco III." 6j« 60 Peborde) 2« Mon>. CH. Li^nartS „SiriuS II.", 66 lr? lHeaiths 3. Tot.: Sieg 44:10, Platz 15, 59, 20:10. Ferner liefen: „Feuilleton II.", „Karakoul", „Eddie" „San 'Benito", „Para Bellum", „Fri- gorific ', „Pilule du Diable". Prix de l'Orleanais 4000 Fr. S^epleckaje. Handikap Dist. 3600 m. Mons. G. Molheaus „StrnbivariS", 6i« 61 Irr iTefeyer) 1., Mont. A Coblentz's „Bive Ia Elaste", 5i., 08 Ir-r rJ. Bartholomew) 2., Mons. E. BalfanS „Oblat", a« 65 Irr /A. Benson' 1. Lot.: Sieg 40:10, Platz 16, 17, 63:10. Ferner liefen: „Nansouck", „Granule" „Taidoun", „Francois", ,,Moet II.", „Mont Jote". Nennen zu Catterick am 2t. April. (Eigene Trahtm.) Bainrsfe Plate. Preis 2000 Dist. 2000 w. , King Stork^ (Whealey) I-, „Sir Harry' (Topping) 2., „Glenqorra" (I. Mc. Eall fr.) 3. Wetten: 6:4. Ferner liesen: „Goodjpeed", , Bonnie Cairn', „Bolmy Maid". Brougb Hall Handikap. Preis 2400 Dist. 2000 „Bin Ginckell"'Rlngstead) I« „Beverlrv Boy" (G. Jones) 2.. „Stream of Light" (Sbarpleß) 3. Wetten: 6:1, 2:1. 6:1. Ferner liefen: „Tallantire", , Jtsord", „Glenfuir", „Baltery Dau", „Prime Warde" „Cragette". * L AuS -em Leipziger Tt'ftungspreiS sind bei der ersten Reugeld- erklärung nur sechs Pferde gestrichen worden, so Laß in Ler wertvollen Zwei- läkrigen - Prüfung vom September zunächst noch 56 PferLe konkurrenz berechtigt bleiben. * Neune» zu Dresden. Tie morgen Sonntag, den 26 April, nachmittags 2'/, Uhr slattfinvenden Rennen auf Ler DresLen-Seidnitzer Rennbahn werben wieder ausgezeichneten Sport bringen. Das Hauptereignis des Tages, das Dresdner Armee-Jagd-Rennen mit 4000 m Entfernung und 12 Sprüngen, wird ein großes Feld am Start vereinigen. Die Sonderziige zum Rennplatz verkehren 1.51 Uhr ab Neustadt 155 Ubr ab Wettiner Straße und 202 und 210 Udr ab Hauptbaknvof lSüdhalle). — Interessenten seien darauf hingewiejen, daß der ab .Hauptbahnhof um 1.55 Uhr nachmittags abgehende Personenzug auch auf Station Reick hält; die Benutzung dieses Zuges ist daher nur dringend zu empfehlen, zumal die Sonderzüge stets überiullt sind /c Der neue Oppcnheimsckc Ltalljocker, der als Ersatz für den nickt aus Amerika zurückgekchrten Lewis engagiert wurde, nr rn der Person von G. Roß gefunden worden. Roß ist von Geburt Engländer und war. rn den letzten Jahren mit gutem Erfolge in Australien tattg. Radsport. Ter Amerikaner Walthotic nt seinem Vorsatz, wegen seiner mebr- fachen voriäbrigen Stürze nickt mehr auf deutschen Bahnen zu fabren, untreu gewoiden. Bereits am 3. Mai wird Bobbie in Steglitz an den Start gehen. 2 IVO lem-Neunen in Treptow. Jmolae Verlegung der Osterrennen an verschiedenen Plätzen hat fick die Treptower Startliste ladin geändert, daß an Stelle GünlherS, welcher für einen spateren Termin verpflichtet ist, der Zehlendorfer Schulze startet. Die übrigen Teilnehmer sind Rol'enlöchor, Stellbrink und Fcitz Hoffmann. O Die Nadrrnnbahn Forst, welche teit längerer Zeil, eigentlich schon seit ihrer Eröffnung, mit ZahlungSianvierigkeilen zu kämpfen halte, wird im Konkursverfabren von dem Amtsgericht Forst am I. Mai mittags versteigert. Der Tportpaik Spandau soll im nächsten Monat wieder eröffnet werden. Schwierigkeiten bereitet noch die Anbringung der von der Polizei ver langten Ueberfüdrung über die Balm, da sonst der Jnrienraum gesperrt wirs. Auch sind noch beträchtliche Verpflichtungen bei Len Rennfahrern von der Direktion einzulö-'en. 2 Vreslau-lilrütirlche. Tas Programm des Breslauer Cröffnung-5- rennens nin kommenden Sonntag erfährt insofern eine Aeaderuug. al» Mouß, ter von seinem Sturz noch nickt ganz wie/ervergestellt ist, ausscheitet und dafür Fritz Ryser mit seinem Schrittmacher Sckwarzer eiu'pringen wird. * Megaard hat die.Herausforderung zu einem Match, die Walter Rütt an ihn ergeben ließ, wie die „Rodwelt" berichtet, abgelchnt und den Rhein länder auf ein späte,cs Zulammentreffen vertröstet. * Fritz Thcile tu Paris. In den letzien Lagen schwebten nach der „B. Z. am Mittag" zwischen den Leitungen der beiden Pariier Bahnen Unterband- langen mit dem auch in Leipng beliebten Berliner Flieger Tdeile, der schon im Winter an der Seine schöne Erfolge erzielen konnte. Der erste Starr in Teutjch- land in einem Tauerrrnnen, Ler ain Sonntag in Hille a. S- erwlgen wird und für welchen nch Lh««»e gut vorbereitet rat, benalkr zey: die leitenden Persönlichkeiten in Paris .n der Annahme, daß der Berliner die nötige Zugkraft für sie ist, nur ibn wieder zurückzurufen. Zuerst soll Tberle alS Taucrfahrer hinter der 20 Zentimeter-Rolle aut dein Prinzenpark am 3. Mai obgcsckossen werden, und arn 10. Mai fall em Stundcureirnen mit Tandemsührung ans Ler Buffa'.o-Bahn sotten. Dicse An- erbietungen sollen in Theile endgülrig den Entschluß erweckt haben, den, Fliegersport Valet zu sagen und sich unr »och len Tauerrennen zu widmL». " Rennfahrer-Streik. Aus Paris wird d»r„B. Z. a. Mittag" geschrieben, daß ein eventueller Streik der Rennfahrer in Aussicht stehe. Tiefe finden. Laß neun Zehntel von ihnen nickt genug zum Leben verdienen, und sie wuntcken. Laß das anders werde. Schon im vorigen Jahre, gelegentlich deS Großen Preises der Stadt Paris, gaben sie ihrer Unzufriedenheit wegen der Ver.cuung der Preise Ausdruck. Jetzt haben sie deswegen einen offiziellen Protest bei ler U. B. F. empereichl. S,e behaupten, daß. währens der Reingewinn des Großen Pre.ses iu ledenr Jahre steige, die Preue immer niedriger würden, und sie ver- langen, daß besonders die Preße der zweiten und drillen Sieger ,n Ler Vor- und Zwischenläufen erhöht werben. Die verlangten Erhöhungen würben im ganzen 3500 FrcS. ausmachen Tie Eingabe in von allen bekannten Fliegern, wie Elleiaard, Friol, Mnyer. Rütt, Poulain, Vandenborn unv. unterzeichnet, und d eie haben fick verpflichtet, falls sie nickt Genugtuung erhalten, nickt am Großen Preise der Stadt Paris teilzunehmeu. G Fernfahrt VorSeltux—Paris. Dec „Auto" erläßt soeben die Aur schreibung zu der klastischen Fernfahrt Bordeaux—Paris, welche am 16. bis 17. Mai zum 16. Male zum Austrag gelangen wll. Es sind bereits 3 Mel dungen eingegangen, nämlich von Grorget, Faber und Lorgcou Araftfahrrvesen. 2 Tie Moskauer Juteruationale Automobil - Ausstellung, die d e Sektion Moskau des Rusti'chen Automobilklubs m der Zett vom 16. Mai bis 2. Juni veranstaltet, wird eine überraschend gute Besetzung erhalten, da bereits zahlreiche Meldungen aus Frankieich, Deutschland, England. Amerika Belgien, Italien, Lesterieich, der Schweiz und Rußland seihst vorliegen. Von grogen deutschen Firmen nannten Mercedes, Adler, Ben^ N. A. G., Dürkopp Süddeuttche Automodilsabrik. Argus, Büssing, Protos. Continental. Pollak ulw 2 Die Automobilrennen auf -er cuglischcu Vrookiaiid-Vahn, die zu Oi.ern wieder ihre Torr geöffnet hatte, brachten guten, wenn auch azs- regenden Svort. Die besten Zeiten erstelle F. Draper mit einem Stunden durchschnitt von 68 englischen Me len. Die rin>e!nen Ergebnisse sind: Früh- lingsreunen (5 Meilen): 1. D. Pigot (37,7 k. 8. Berstet), 2. Sterling. Sizair« und Naudin-Pokal lca. 3 Meilen): 1. Scantleuurv (8,9 ? 8. Sizaire/ 2. Millard. 20 tt. b. Rennen (3 Meilen.: I. Newton «Napier, 2. Browning. Brooklands-Poka! (Vorgabefahren über 5 Meilen': 1. Nadler i35,7 ?. 8. Berliett, 2. Rüssel-Miller 122,4 tt. 8. de la Br ire 10 ?. 8.« Rennen (3'/, Meilen): I. Newton 139.6 k. L. Napier/, 2. Cundy. Surren Stakes (3 Meilen^: 1. Draper (69,6 k. 8. Napier, 2. Cuury l.3S,4 ?. 8. Napier/. Lawn-Tennir-Spsrt. ! Tic Lawn-Tennis-Mristerschaste» vou Frankreich auf gedecken S.ielplätzen sind enstchieden. Die Herrenmeisterschaft gewann der Eng- länter Ritchie gegen den sranzösstchen Champion Tecugis mit 8—6, 6—4 1—6, 6—4, die Damenmeiflerickaft MUe. Masson gegen Mme. Gallon mit 6—1, 6—2. Die Meisterschaft im Herren-Toppclfpiel fiel an R i ich ie-W i 1 d i n g, die Tecvgis-Vackeror im Schluß'piel mtt 6—3, 6—3, 6—4 abiertigten, während die Meisterschaft im gemischten Doppelspiel, » DKP. /7?/> c/s/r Zi/ssen " !in Von iLUKoockoo uossroi 4srrts vsr- orckoot bei Uorrleiäeu, Xsrvon-, ZIuLlcsI-. I'rsusolsickea. Atttttzlrelt. bllnrltsurtig^ tunokmlttblreit nnck ^okmorrstüIovckoVirdnvx. XoioXucb- zcdüttsn r-cm 8Luro ur«. im Urcl. Kissen gratis. 2 käcksr 3 AI. in S.potkslreu nnä vroxsrien. kabrit Lid, 6. m. d. L, Vrssrlvn. Tieier Ausgabe unseres Blatte» liegt »in Prospekt betieffeud die „Störro chen Kursbücher" tVcrlanC G. Röder G. m. b. H, Leipzig) bei Der in dem Prospekt nngezeigtcn Neuheiten wegcn lönr.cn die „Storwjchea Kurs bücher" erst von, »r» 2». April ad "Wx zur Ausgabe gelangen woraus wir hiermit be'onters on'n-erk'rm machen.
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