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«wer! antestn lbedarf Preise Mobil' r. 25 da. rderl'^ -ft- WM MÄff WMl, M», Mk«leh« nd die WMMl. öie Kgl. Amtshauptmannschaft zu Meißen, das Kgl. Amtsgericht und den Stadkath zu WlsdnH-' 1887 Freitag, den 1A. August Bekanntmachung, !«i»ie 2., die Entfernung bis zu den fraglichen Orten in Kilometern nach Maßgabe der von dem Königlichen Gesammtministerium als diesfallsige Grundlage angenommenen Mittelbach'schen Orts- und Entfernungskarte aus den Bezeichnungen der Wegweiser richtig und deutlich er sehen werden können. Um dies den Wegebaupflichtigen zu erleichtern und zugleich eine Gewähr für eine einheitliche und möglichst zuverlässige Ausführung der vor- Aend gedachten Aufschriften zu erlangen, ist von der Königlichen Amtshauptmannschaft der Glasermeister Friedrich Moritz Geißel aus Hof bei Mchitz, welcher unlängst diese Arbeiten in einer benachbarten Amtshauptmannschaft in befriedigender Weise erledigt hat, beauftragt worden, im ^vernehmen mit den Wegebaupflichtigen die Wegweiser mit den in Rede stehenden Aufschriften zu versehen. Derselbe führt zu dem Ende eine Legitimation bei sich, auf welcher zugleich die von ihm für seine Arbeiten zu verlangenden mäßigen Ge hren verzeichnet sind, und wird im Laufe der nächsten Monate bei den Wegebaupflichten des Bezirkes zu beregtem Zwecke sich einstellen. Solches wird den Letzteren zur Nachachtung sowie thunlichsten Unterstützung Geißel's hiermit bekannt gemacht. Meißen, am 13. August 1887. Königliche Amtshauptmannschaft. v. «Kirchbach. Auktion. , JnRöhrsdorf gelangen Mittwoch, den S4 August d. A., Nachmittags 3 Uhr, 3 Zuchtsauen sowie 1 Stück «Kar- ^"eln, circa 1'/, Scheffel Land, gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Bieterversammlung bis 3 Uhr im Schüler'schen Gasthof. v Wilsdruff, am 17. August 1887. ' MattheS, Gerichtsvollzieher. die Bezeichnung der Wegweiser betr. Nachdem wahrzunehmen gewesen, daß die gesetzlicher Vorschrift zufolge „an allen Kreuzwegen oder wo sonst öffentliche Wege sich von einan- trennen," zu errichtenden Wegweiser vielfach theils fehlen, theils in mangelhaftem Zustande sich befinden, hat die Königliche Amtshauptmannschaft dem Bezirksausschüsse beschlossen, die Wegebaupflichtigen zu einer durchgehenden Revision derselben im ganzen amtshauptmannschaftlichen Bezirke, der nachstehend geordneten Maße zu veranlassen. Es sollen nämlich denselben zwar das zu den Wegweisern oder Armsäulen zu verwendende Material ebenso wie deren Höhen- und Breiten- ^msionen freigestellt bleiben, dafern solche nur zweckentsprechend sind, dagegen muß im Interesse eines geordneten Verkehrswesens verlangt werden, ^8 allenthalben 1., die Angabe jedenfalls des nächsten, eventuell überdies der weiteren größeren Orte, wohin der Weg führt, und bei Feldwegen der Charakter eines solchen von einem öffentlichen Verbindungswege abzweigenden Weges scheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich I Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg.— Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nie sichert sich ein Fabrikant einen nüch ternen Arbeiterstamm? Man schreibt der „Social-Corr." aus Burgstädt: Gelegentlich einer kursion des Burgstädter Gewerbevereins nach Frankenau bei Mittweida, die dort befindliche Thon- und Chamottewaarenfabrik von Bärensprung Starke zu besichtigen, gelangten wir nebenbei zu einem Einblick in ? außerordentlich praktische Einrichtung der Verpflegung der Arbeiter, f allen und jeden Branntweingenuß ausschließt. Herr Landtagsabgeord- "er Curt Starke, der Chef dieses großen Etablissements, hat es durch- Men gewußt, daß in seiner Fabrik, in welcher etwa 90—100 Arbeiter sehr schwerer Arbeit beschäftigt sind, kein Arbeiter Schnaps trinkt. Schon früher war Herr Curt Starke bemüht, dem Arbeiter die billige Schaffung seines Lebensunterhalts zu erleichtern. Ein Speisesaal ver- ^elte die Arbeiter zu den Frühstücks-, Vesper- und Mittagszeiten und ^. Pächter beschaffte zu einem mäßigen Preise die Lebensbedürfnisse, so- Z- die Arbeiter sich nicht selbst die Nahrungsmittel mitbrachten. Der floß selbstverständlich in die Tasche des Pächters und der Genuß O Schnaps war nicht ausgeschlossen, da man allenthalben von derAn- ausging, der schwere Arbeit leistende und großer Hitze oder Kälte gesetzte Arbeiter bedürfe eben des Branntweins. Dom 1. Oktober 1885 an bekam die Sache eine andere Wendung. Neuer Speisesaal, den für 100 Personen bequemen lichten und lustigen ^uin bjxtxt und in welchem jeder Arbeiter unter gleicher Nummer seinen an dem Tische, den Kleiderhaken, seinen eigenen Kaffeetopf, sein iikm Bierglas hat, steht unter Verwaltung einer von der Fabrik ange- ? .und besoldeten Köchin. Zur Ueberwachung fungirt ein von der ^nkdirection und den Arbeitern gewählter Fabrikausschuß. Verabreicht y -. außer festen Nahrungsmitteln nur einfaches, gut ausgegohrenes Bier, Milch oder Aepfelwein — Schnaps nie. Liter Bier wird tz- Pf-, Vr Liter Kaffee mit 3 Pf. und 1 Flasche Aepfelwein mit 35 dx, Mhlt. Die Getränke werden in vorzüglicher Qualität geliefert und ' kaff« vor jeder Frühstücks- oder Vesperpause frisch bereitet. Dazu wird der von Rieger und Kaltschmidt in Berlin bezogene, auch Armee bestimmte comprimirte gemahlene Kaffee verwendet. Es dies Würfel von 100 Gramm Gewicht, welche 8 Liter des besten geben und ermöglichen, V2 Liter zu 3 Pf. zu verkaufen. Damit ^^walterin weiß, wie viel Kaffee jedes Mal gebraucht wird, hat jeder k Nummer, die an einem Nummerbret hängt, umzudrehen, schwarz erscheint, während sie vorher weiß geschrieben war. Kaffee wird in einem besonderen Apparate mittelst Dampf gekocht Bekanntmachung. Während der Beurlaubung des Herrn Amtshauptmanns von Kirchbach zu Meißen vom 15. bis mit 24. d. Monats ist dessen Vertretung Herrn RcgierungSassessor Gilbert daselbst übertragen worden. Dresden, den 14. August 1887. Königliche Kreishauptmannschaft. von Bosse. und bis auf's Letzte ausgezogen und nie mehr als wirklich gebraucht wird, bereitet. Von Surrogat oder Aufwärmen ist keine Rede; es ist reiner, stets frisch gekochter Kaffee und schmeckt vorzüglich und erquickend. Die gebrauchten Gefäße werden von den Arbeitern bei der Verwalterin abge liefert, welche sie reinigt und in das betreffende Schränkchen gleicher Num mer stellt. Auch der Aepfelwein, der aus der Obstkelterei von Wilthen bei Bautzen bezogen wird, war rein und schmackhaft und für 35 Pf. die Flasche sehr preiswürdig. Das von den Arbeitern Morgens mitgebrachte Mittagsessen wird unentgeltlich von der Verwalterin zu Mittag gewärmt. Die Preise sind so gestellt, daß nach Abzug aller Kosten — Feuerung wird von der Fabrik unentgeltlich geliefert ein kleiner Ueberschuß verbleibt, welcher den Arbeitern wieder zu Gute kommt. Im Speisesaal wird der Verwalterin mit Gelde nichts bezahlt, sondern nur mit Marken zu 1, 3, 5 und 10 Pf. Werth, die im Contor entnommen und baar bezahlt und jedem Arbeiter in einem besonderen Conto gebucht werden. Nach Ablauf einer gewissen Zeit wird der Reingewinn, der bei der Billigkeit der ge lieferten Erfrischungsmittel nur gering sein kann, nach Maßgabe des Con sums des Einzelnen vertheilt, resp. in ein Sparbuch gutgeschrieben. Dieser fortgesetzten Fürsorge sür das Wohl der Arbeiter hat Herr Starke es neben sonstiger humaner Behandlung der Arbeiter zu danken, daß er einen festen Stamm alter, bewährter Arbeiter hat. So sind 6 Arbeiter über 30 Jahre, 15 über 25 Jahre in seinem Etablissement beschäftigt. Herr Starke ist jetzt bemüht, Arbeiterhäuser mit Eigenthumserlangung in gesun der Lage am Walde zu bauen. Zwei sind fertig und sollen in diesem Jahre wohl noch 10 gebaut werden. Jedoch kann das Haus, wenn Re ferent recht verstanden hat, nur an Arbeiter der Fabrik verkauft werden, so lange die Fabrik besteht. Kurz, wo wir auch unsere Blicke hinwarfen, bemerkten wir ein für- sorgendes Walten für das Wohl der Arbeiter. Wir können nur wün schen, daß überall in großen und mittleren Fabrikanlagen, besonders da, wo die Arbeiter eiuen weiten weg zu gehen haben, derartige Maßregeln, wie die beschriebenen, getroffen werden, um den Verbrauch des Leib und Geist ruinirenden Schnapses unmöglich zu machen, dem Arbeiter aber die Möglichkeit zu bieten, sich bei schwerer Arbeit ein erquickendes und stär kendes Getränk sür wenig Geld zu verschaffen und so des Arbeiters Wohl stand und Gesundheit zu fördern. Die deutschen Manöver und -er franzöfische Mobilifirungsverfuch. Zur selben Zeit, zu welcher in Deutschland die Kaisermanöver ihren Anfang nehmen, wird auch in Frankreich der Mobilisirungsversuch eines