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Msdruff, Tharandt, Rossen, 7 el. et istt d igcr iide . 0 1-" Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt ochenblatt für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Pränumerationspreis 10 Ngr. — Jnsertionszebtihren für Len Raum einer gespaltenen üvrpuszeüe 8 Pf. — Annahme von Inserate» bis Montag rcsp. —^^nerstag Mittag. — Etwaig« Beiträge, welche Ler Tendenz de« Blattes entsprechen, werden mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt. ^73.Dienstag, den 10. Aovember 1868. toh, ich uild hinauszusehen, wobei plötzlich das flüchtige und Benzin an den Handschuhen vom Lichte Feuer fängt und 'r Löschtrog. Das Holz hat sich eigenthümlicher Weise gut E, während das Eisen des Ambos zumeist durch Rost zerstört ! vermuthet, daß eine frühere große Ueberschwemmung den clr ^änciftcr init seinen Gesellen überrascht hat. Am I. Nov. verstarb hier, trotz der Bemühungen lfid/Merzte, ihn zu retten, an der Hundswuth der 8jährige Sohn Mrrenarbeitcrs Sickert. Der Knabe war vor ca. 3 Wochen ,^'il der Tollwuth verdächtigen Hunde am linken Unterarm Ibissen worden, und die kleine Wunde war bereis völlig wie- ^arbt, bis am 31. v. M. Vormittags di« Wasserscheu sich sich zur Raserei steigerte und Tags darauf plötzlich der Kgte. Milkau, am 4. Nov. Die Tochter des Bürgermeisters W. in vor Kurzem des Abends damit beschäftigt, sich mit Benzin Handschuhe zu waschen und hatte dieselben zu diesem Be- Aezogen. Ein Geräusch vor der Thür veranlaßt sie, das Licht l Tagesgeschichte. " Msdruff, am 10. November. In vergangener Woche er- Plötzlich in Nöhrsdorf 10 Personen unter gleichen Svmp- Der herzugerusene Arzt I)r. Fiedler vermulhctc Trichinen '^rwarf Theile eines Schinkens aus dem Pökelsaffe einer ge- ^ikroskopischcn Untersuchung. Es fanden sich hierbei in einem vt Fleisch von der Größe eines Stecknadelkopfes nicht weniger Mchineu vor. In Lebensgefahr schwebt übrigens keiner der Die Aufregung über "das Erscheinen so unwillkommener Unsrer Gegend ist leicht begreiflich-, weniger erklärlich jedoch Schluß sich des Schweinefleisches deshalb gänzlich zu enthalten, ihn wiederholt anssprechen hörten. Gut gekochtes oder durch- Fleisch kann keine lebendigen Trichinen mehr enthalten. '»e Verordnung des Justizministeriums bringt in Erinnerung, 1. Dee. die Listen derjenigen Beamten einznreichcn sind, VlI Falle einer Mobilmachung der Armee als unabkömmlich Unsren sind. Im Augenblicke der Mobilmachung selbst ist jede 'j'stion gegen die Einberufung zur Fahne unstattlich. die „Dr. N." melden, hat man im Rabenauer Grunde beim ^aben einer Fabrik 9 Ellen unter der Erde eine versunkene Efe gefunden, das Meiste ist bereits blosgelcgt, so namentlich Motz mit dem darauf befindlichen eisernen Ambos und zur liehen beide Hände in Hellen Flammen. Das unglückliche . Gallein im Zimmer, stürzt mit brennenden Händen hilferu- isck/ hinaus; die herbeicilende Magd ist aber so erschrocken, V ein Zeitraum vergeht, ehe sie im Stande ist, mit einem si Hasser den Brand zu löschen. Nach Aussage des ArzteS war !^?icn„ung so bedeutend, daß nur äußerst wenig daran fehlte, Mutation beider Hände nicht umgehen zu können. Alfs Vor- dem Benzin, welcher in letzter Zeit sehr in Aufnahme gc- ' -i ist und dessen leichte Entzündbarkeit Vielen gar nicht be- Gcsanimtausbringen der Freiberger Bergamtsrevicre erreichte ^^,bis dahin höchste Summe von 1,864,271 Thlr., während .^fahrender Mannschaft, excl. 889 Tagelöhner, 7521 Perso- einer Bekanntmachung des Stadtraths zu Döbeln im „Do- h .^Zeiger" hat das königl. Ministerium des Cultus und öffent- Merrichts demselben mittelst einer Verordnung vom 27. Oc- jj"Hiet, daß mit allerhöchster Genehmigung die Stadt desini- ,^ie neuzubegründendc Realschule nebst landwirthschaftlicher fis,^Zlung erwählt worden sei. Das königl. Kultusministerium ii^"gt die Realschule schon zu Ostern 1869, und zwar interi- einigen Lehrzimmern der neuen Bürgerschule in das Leben lasten. sinem Hause auf der Freiberger Straße in Dresden hat sich "vünädcben durch den Genuß von Pho-rphor entleibt. Der preußische Landtag ist vom König Wilhelm am 4. Nov. mit einer Thronrede eröffnet worden. Sie ist sehr geschäftsmäßig gehalten und kündigt ein Defizit iw Staatshaushalte und dessen Deckung durch außerordentliche Einnahmen an. Grund des Defizits: die dauernde Stockung des Verkehrs, die nicht günstige Erndte und die Versagung von Zöllen durch das Zollparlament. Eine Vermehr rung der eignen Einnahmen des norddeutschen Bundes wird erwar tet. Angekundigt wird eine lange Reihe von Gesetzentwürfen zur Förderung der Verwaltung (größere Selbstständigkeiten oer Provin zial- und Gemeindevertretungen) und der Justiz, ebenso zur Ent» Wickelung der Volksschule. Eine Wiederkehr der Noth in Ostpreußen wie im vorigen Jahr wird nicht besorgt. — „Die Beziehungen der preußischen Regierung zu den auswärtigen Mächten sind nach allen Seiten hin befriedigend und freundschaftlich" sagt die Thronrede et was kurz und allgemein — und setzt hinzu: „Die Gesinnungen der Souveräne und das Friedensbedürfniß der Völker be gründen die Zuversicht, daß die sorlschreitende Entwickelung des Wohlstandes keine Störung erleide." Berlin, 6. Nov. In der heutigen Sitzung des Abegordneten- hauses brachte der Finanzminister die Budgetvorlage ein. Das De fizit beträgt 5,200,000 Thlr. Die Deckung desselben soll aus den mit neuen Landestheilen überkommenen 33 Mill. Thlr. erfolgen. Der Finanzminister erklärte, wenn nicht Verminderung der Matriku- larbeiträge und eine Hebung des Verkehrs einträte, im nächsten Jahre ein Steuerzuschlag unvermeidlich sei. Der Etat verlangt, 13 Mill. Thlr. Staalsschatzscheine zu erneuern, von denen 10 Mill, für den Krieg im Jahre 1866 und 3 Mill, für den Nothstand in Ostpreußen ausgegeben sind. Eine weitere Finanzvorlage betrifft die Beschlag nahme des Vermögens des Kurfürsten von Hessen. Der König von Preußen hat dem Dichter Geibel einen Ehrenge halt von 1000 Thlr. und zwar von dem Tage an (16. Oct.) ver liehen, an welchem Geibels bäurische Pension ausgehört. Eine Pro fessur soll Nachfolgen. In Nürnberg herrscht unter den Kindern der Rachencroup und Scharlach stark. In der politischen Welt macht ein Bries in der Petersburger Zei tung Aussehen. Der Bricsschrciber erklärt, die Zärtlichkeit Rußlands gegen Preußen sei nicht sehr groß, das aber stehe sest, daß dieRus- sen Polens wegen sür Preußen eins.hreiten würden, sobald sranzö- sische Truppen an den Rhein rückten. Der „Bund" spricht die Ansicht aus, daß die heurigen furcht baren Ueberschwemmungen in der Schweiz im Zusammenhänge mit der seit längeren Jabren in der Scbweiz und in Savoyen beobach teten Erscheinung des Dahinschwindcns der Gletscher stehen. Im Eha- mounv-Thale macht sich dieses Schwinden besonders an dem Boston- Gletscher und dem bekannten Mer de Glace bemerklich, welche in merkwürdiger Progression zurückweichen. Dieses Schwinden der Glet scher wird aber wieder zum Theil derBerminderung der Wälder zu geschrieben, so daß also auch hier abermals die Abholzung als die mittelbare Ursache der Ueberschwemmungen erscheinen würde. Spanien. Nach Briefen aus England, welche hier eingetroffcn sind, hat, wie man in diplomatischen Kreisen hört, die Partei der Königin Isabella beschossen, dort ihren Sitz zu nehmen, um von Eng land aus eine Gegenrevolution in Spanien zu Wege zu bringen. Namentlich beabsichtigt mau von Liverpool aus an mehreren Punkten Spaniens zu landen. Auch ist schon ein Dampfschiff gemicthet wor den, um Waffen zu transportiren, die in Birmingham bereits auge kauft sind. Dieselben sollen in Gibraltar auSgeschifft und an die Reste der Mexikanischen Legion vertheilt werden, welche von Isabella für ihre Zwecke angeworben sind. — Wenn das Alles fertig und der ganze Plan in den Zeitungen ausführlich besprochen sein wird, dann wird man eines schönen Tages die furchtbar überraschten Spa nier überfallen und Alles wieder in den alten Stand setzen. Aus Nordamerika meldet der überseeische Telegraph, daß Gene ral Grant mit sehr großer Mehrheit zum Präsidenten der Vereinig-