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291 Kretzschmar. Der Jagdvorstand. Lampersdorf, den 8. September 1868. Der Jagdvorstand. Fürchtegott Mehnert. Kric^ ven ven» i erkck i un^ dic-/ gebots verpachtet werden. Birkenhain, den 30. August 1868. festgesetzt worden ist, so werden a) die im Jahre 1848 gebornen Mannschaften, sowie b) die wegen zeitlicher Untauglichkeit, cder sonst aus einem gesetzlichen Grund zurückgestellten Mannschaften, welche sich in hiesiger Stadt aufhalten, mit ausdrücklichem Hinweis auf die Bestimmungen in §. 76 und 77 des Gesetzes über Erfüllung der Militairpflicht vom 24. December 1866 hierdurch aufgefordert, an dem vorge dachten Tage Vormittags 10 Uhr im hiesigen Rathssessionszimmer persönlich, oder im Behinderungsfalle durch genügend legitimirte Beauftragte sich anzumelden, sowie die auf Herkunft, Stand und Lebensverhältnisfe Bezug habenden Ausweise, namentlich die Geburtsscheine mit zur Stelle zu bringen. Gegenwärtige Aufforderung erstreckt sich neuerlicher Verordnung zu Folge nicht blos auf fächfifche Staatsangehörige, sondern auch auf etwa hier aufhältliche, einem andern Staate des Norddeutschen Bundes angehörige militairpflichtige Personen. Wilsdruff, am 11. September 1868. > Von heute, den 15. September an, sind in der Nendeckmühle atsgezeichnet gute Pflaumen zu verkaufen. L. Lehmann. ein spielie um ihre Lippen, dann fuhr sie heiler fort: „Sie sind da rüber sprachlos vor Erstaunen, Herr Hauptmann, bin ich denn gar so alt? alte Männer heirathen gern junge Mädchen, warum nicht" — „Sie haben Recht," unterbrach sie der Hauptmann. „Ich alter Invalide sollte an etwas Anders denken, als an's Heira- then." „Wie kommen Sic zu dieser Antwort?" entgegnete die Wittwe. „Nein, nein, Sie sind in Ihren besten Jahren, ein ehrenwcrther Character, ein tüchtiger Geschäftsmann, dabei gegen Damen galant, artig, wie ein aufmerksamer Schwiegersohn." „Ah, gnädige Frau, Sic strafen mich hart," rief der Haupt mann aus, „ich hab's verdient. Wenn aber meine Artigkeit," fuhr er fort, „doch einen liefern, uneigennütziger« Grund gehabt hätte, den ich erst jetzt selbst erkenne. Sie allein besitzen Tact, ich darf nur an das „schöne Wetter" denken, können sie mir verzeihen?" — und er ergriff mit Wärme ihre Hand und drückte sie an seine Lippen. Die Wittwe entzog ihm die trotz ihrer Albeiten noch immer feine, aristokratische Hand nicht, und in der nächsten Stunde ging die Wundermähr von der Verlobung der gnädigen Frau mit dem Haupt mann durchs Schloß. — Thalheim war indessen im Freien herumgeirrt, seinen Empfin dungen Lust zu machen. (Fortsetzung folgt.) - V erpLewbuilA. Die Jagdnutzung auf den 593 Acker und 152 Qr.-Ruthen umfassenden jagdbaren Fluren der Gemeinde Klein schönberg, soll auf die Zeit vom 1. September 1869 bis den 31. August 1875 nicht im Wege des Meistgebots, sondern aus freier Hand verpachtet werden, weshalb alle Diejenigen, welche diese Pachtung zu übernehmen gesonnen sind, hiermit aufgefordert werden, sich in der Zeit vom Jagd Verpachtung. Die Jagdnutzung auf den der Gemeinde Lampersdorf gehörigen 494 Acker umfassenden jagdbaren Fluren, soll den 26. September 1868 Nachmittags 4 Uhr in hiesiger Schenke auf 6 Jahre und zwar vom 1. September 1869 bis 31. August 1875 verpachtet werden. Die Bedingungen werden bei der Verpachtung bekannt gemacht und die Auswahl unter den Licitanten Vorbehalten. niß md^ rn/? err vs oseö ß, 20. bis 28. September >868 bei dem unterzeichneten Jagdvorstande zu melden. „11 Jagd Verpachtung. Die Jagdnutzung auf den ohngefähr 446 Acker umfassenden Fluren der Gemeinde Birkenhain mit Lohen, soll auf weitere 6 Jahre, und zwar vom 1. September 1869 bis 31. August 1875 den 17. September 1868^ Nachmittags 4 Uhr in der Schankwirthschaft zu Birkenhain, unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen im Wege des Meist Amtliche Bcka»ntmach»ngc» imd Anzeige» vermischten Inhalts. Bekanntmachung. Nachdem als Tag der Anmeldung der in diesem Jahre militair- und gestellpflichtigen Mannschaften tick?' nbc' - " »v. tE- -'K »B sw"'2 lächelnden Frau auf die Kniee nieder, preßte lautlos ihre Hand an l seine Lippen und taumelte von Glück und Freude berauscht'hinaus, sein übervolles Herz im Freien auszujubeln. Der Hauptmann hatte dem Vorgänge mit steigender Verwunde rung zugeschaut, es ging Alles so rasch vor sich, wie ein Reiteratta- que, das; der sonst so jattelfeste Husar die Besinnung verlor. „Sie wollen ihn Maler werden lassen?" rics er endlich, seinem Erstaunen Lust machend. „Gewiß, er hat ein bedeutendes Talent, sehen Sie das Bild!" „Das ist ja Fräulein Anna!" rief der Hauptmann lebhaft aus. „Ter Teufelskerl! wie sie leibt und lebt! ah, ich begreife," setzte er etwas brüsk hinzu, „er soll Ihr Schwiegersohn werden." - „Wenn ich ihn nun ganz sür mich behalte?" entgegnete Frau v. Röder lachend. Der Hauptmann blickte aus und in ihr Antlitz, um sie zu prüfen, ob dies ihr voller Ernst sei. Frau von Röder batte in diesem Augenblick allen Ernst, alles Gnädige abgestreift und sah so frisch, schalkhaft und jugendlich aus, daß es dem Hauptmann plötzlich wie eine Binde von den Augen siel und er erst jetzt gewahrte daß die gnädige Frau noch jnng, kaum 40 Jahre alt sei und daß sie allen Anspruch auf die Bezeichnung einer stattlichen Wittwe habe. Eie war ihm in letzter Zeil nur als Anna's Mutter erschienen, jetzt mit ihrem neckenden Wort sah er wieder sie selbst, die noch in voll ster Lebensblüthe stehende Frau. Den scharsen Augen der gnädigen Frau entging es nicht, was sich in dem Innern des Hauptmanns regte, ein trinmphirendes Läch- - H