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allen deutschen Christen! Gewiß eine große, herrliche Aufgabe! Aber sie ist nur zu erfüllen, wenn jeder deutsch evangelische Mann sich dem Bunde anschließt und mit Begeisterung für die Sache des evangelischen Bundes überall und jederzeit eintritt. Der evangelische Bund hat jetzt gegen 200000 Mitglieder! Auch in Wilsdruff mit Umgegend besteht ein Zweigverein, der bereits gegen 200 Mitglieder zählt; es in also auch uns Gelegenheit ge geben, sich dem Bunde anzuschließen. Möge Niemand zurückbleiben! Diebeste Aufklärung über Wesen, Arbeit, Ziel des evangelischen Bundes kann sich Jedermann holen, wenn er die Versammlungen und Gottesdienste der General versammlung des evangel. Bundes in Dresden besucht; gegenüber dem Katholikentage, der wachsenden Macht des Zentrums und des Ultramontanismus und der Jcsuiten- gefahr soll die Generalversammlung des evangelischen Bundes zu Dresden sich zu einem gewaltigen Protest des ganzen deutschen evangelischen Volkes gestalten. Aut, ihr Protestanten, protestiert mit! — Die Elbequelle versiegt! Aus dem Riesen- gcbirge wiro berichtet, daß am 20. d. M. die Eldequelle plötzlich versiegt ist. In der die Quelle umfassenden Stein- mmahmung ist kein Tropfen Wassers mehr vorhanden, ein Fall, dessen sich niemand entsinnen kann. Der im Gebirge eingetretene Frost hat die Wassersnot noch ge steigert. - Der Geschäftsgang bei den Kaltwerken in Tharandt, Braunsdorf, Miltitz, Paschkowitz, Frauenstein und Borna b. Pirna im Jahre l903 wird, wie der Bericht der Handelskammer Dresden h-rvorhebt, verschieden beurteilt. Eine Firma klagt über verminderten Absatz, den der Rückgang im Baugeschäfte verschulde. Drei andere Berichterstatter konnten ihren Umsatz zum Teil erheblich ausdehnen. Die anderen berichten von unver änderten Verhältnissen. Beklagt wir der Preisdruck, den österreichstcher Kalk infolge der zollfreien Einfuhr ausübe. Großen Schaden bringe der bisher ungenügende gesetzliche Schutz der Baulieferanten. Die Zahlungsverhältnisse ^ren fo unbefriedigend, daß ein Betrieb eiue Einschränkung des Absatzes für ratsam hält. Eine Firma in Miltitz teilt mit, sie habe einen Mahlgang ausgestellt und liefere nun hauptsächlich Kalkstemmehl an Glashütten. Nach dreiiahriger Pause sei auch das Kalkbrennen wieder auf- genommen worden. Ein Tharandter Kalkwcrk hat im Oktober einen neuen Gas-Generator-Schachtofen in Betrieb gesetzt, der auch im Winter die Lieferung von frisch ge branntem Stückkalk ermöglicht. Die Ware eigne sich vor züglich für chemische Fabriken, sowie für die Leder-, Papier-, Strohstoff- und Seifenindustrie. Mehrfach wird über die Belastung durch hohe Löhne und durch die großen Kosten der Unfallversicherung geklagt. Eine Verbesserung im Ver- waltungswesen der Bcrufsgenossenschaften sei erwünscht. — Prinzessin Luise von Koburg empfing am Montag abend den Advokaten Stimmer, der ihr Mitteilung über die Verhandlung mit dem Vertreter des Prinzen Philipp von Koburg machte. Man nimmt an, daß die Angelegenheit in einigen Tagen ihre Lösung findet. Die Schwester der Prinzessin, Gräfin Lonyay, weist entschieden die von koburgischer Seite ausgesprochene Insinuation zurück, als ob ihr (in voriger Nummer erwähntes) etwas derbe Telegramm an den Prinzen Philipp von Koburg eine Racheakt dafür wäre, daß der Prinz sich seinerzeit geweigert habe, namens seiner Gattin in dem Erbschaftsprozeß der Gräfin Lonyay gegen König Leopold aufzutreten. Deshalb sei die Entfremdung zwischen der Gräfin Lonyay und dem Prinzen von Koburg gewiß nicht eingetreten. Prinz Philipp von Koburg verständigte von seiner ungarischen Herrschaft Pohorella aus telegraphisch feinen Anwalt, Regierungsrat Bachrach, daß ihm Las Telegramm der Gräfin Lonyay aus Wien nachgesandt worden sei. Dadurch sei er von der Echtheit des Tele- grammes überzeugt worden, die er anfangs angezweifelt .habe. Prinz Philipp ist entschlossen, zur Abwehr der in dem Telegramme enthaltenen Anschuldigungen entsprechende Schritte zu unternehmen. Mittlerweile ist vom Regierungs- rat Bachrach im Auftrage des Prinzen folgende Mitteilung den Wiener Blättern zugegaugen: „Der Anwalt des Prinzen Philipp, Regierungsrat Bachrach, versendet an die Zeitungen ein Communiqu< worin er sagt: „Das bekannte Tele gramm der Gräfin Lonyay ist dem Prinzen Philipp von Koburg nach Pohorella nachgesendet worden. An dasselbe sind mancherlei Bemerkungen geknüpft worden, die auf offenbar irrigen Informationen beruhen. Prinz Philipp hat bis in die letzten Tage zu seiner Schwägerin in den besten Beziehungen gestanden, und es ist der Gräfin auch stets unbenommen geblieben, mit ihrer Schwester und deren Aerzten -zu verkehren. Der Prinz hat sie hiervon nie abgehallen. Im Gegensatz zu anderen Angehörigen machte sie von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch. Prinz Philipp gab der Gräfin anläßlich ihrer Begegnungen die ihm zugekommenen Nachrichten über das Befinden und das Verhalten seiner Gattin bekannt. Seine Schilderungen waren niemals derart, wie sie gegenwärtig in einzelnen Tagesbläitern veröffentlicht werden. Als der Prinz von Koburg das Telegramm der Gräfin erhielt, konnte er an dessen Echtheit nicht glauben, hielt es für eine Mystifikation und depeschierte sofort in diesem Sinne an die Gräfin. Nunmehr von der Echtheit überzeugt, behält sich der Prinz seine Stellungnahme vor. Ebenfalls von feiten des Prinzen wurde in Wien die Nachricht verbreitet, der Kaiser von Oesterreich werde die Gräfin Lonyay nicht in Audienz empfangen, ihr auch keinen Besuch abstatten, was er sonst bei ihrer Anwesenheit in Wien nie versäumte. — Im Verlage von M. L R. Zocher in Dresden erschien bereits die Winterartsgabe 1904,05 des „Blitz"-Fahrplanes für das Königreich Sachsen, welche an den bekannten Verkaufsstellen zum Preise von 25 Pfg. zu haben ist. Das beliebte Kursbuch umfaßt bekanntlich nicht allein die gesamten sächsischen Bahnlinien, sondern auch einen großen Teil der Linien aller angrenzenden Staaten, welche durch die vorzügliche Registereinteilung blitzschnell zu finden sind. Es enthält ferner, wie bisher, eins gute Eisenbahnkarte vom Königreiche Sachsen mit Plänen des tzauptbahnhofes Dresden-^, und der ein mündenden Bahnen von Dresden und Leipzig, sowie eine solche von Mitteldeutschland nebst eingezeichneten Plänen der in Berlin und Breslau einlaufenden Bahnlinien, eine immerwährende Uebersichtstafel für 45 tägige gültige Rück fahrkarten, die Postkurse mit Personenbeförderung, Angabe der Kilometer preise, wodurch mit Hilfe der den Stationen vorgedruckten Kilometerzähler, die Preise der Fahrkarten schnell zu berechnen sind und ein Verzeichnis empfehlens werter Hotels. Ein Vorzug des „Blitz".Fahrplanes ist der, daß er nicht mit Inseraten überladen, dadurch trotz seines reichen Inhaltes wenig voluminös und beguem in der Tasche unterzubringen ist. Aus Sachsen. Wegen einer schweren Säbelmensur bezw. Kartell- tragens hatten sich vor dem Landgericht Dresden die beiden dortigen Aerzte Wolf und Meyer zu verantworten. Letzterer hatte im Auftrage des Militäroberarztes Hain die Forderung an Wolf überbracht. Das Säbelduell sand seinerzeit in einem Dresdener Etablissement statt und nahm einen blutigen Verlauf. Wolf wurde am Kopfe schwer verletzt. Das Urteil lautete gegen Wolf auf vier Monate und gegen Meyer auf drei Tage Festung. Das Militärgericht hatte kürzlich den Militäroberazt Hain als Förderer zu vier Monaten Festung verurteilt. Im Kampfe um eine Schnapsflafche erstochen Ein blutiges Drama spielte sich am Sonnabend, den 13. August abends in der neunten Stunde auf dem Königs- brücker Platze in Dresden-Neustadt ab. Zwei Arbeiter, Eugen Beier und Max Klemens Franz, trafen dort, von der Arbeit kommend, zusammen. Es wurde Bier und Schnaps aus dem nächsten Restaurant geholt und Beier, der Geld besaß, bezahlte. Er gab auch einem dritten Ar beiter, der sich dazu gefunden hatte, noch 10 Pfg. zu Schnaps. Franz verlangte nur, gleichfalls Geld, das Beier jedoch nicht gab. Es kam zu einem kurzen Wortwechsel, Beier warf dem Franz seinen lüderlichen Lebenswandel vor, worauf Franz mit gleicher Münze antwortete. Beier ver setzte als Antwort dem Franz ein paar Ohrfeigen, worauf Franz sofort sein Messer zog und es Beier so heftig in die Brust stieß, daß Lunge und Herz durchschnitten wurden und der unglückliche junge Mann sofort tot zu- ammenbrach. Der Totschläger, Max Klemens Franz, 1872 in Dresden geboren, von Beruf Stellmacher und Hand arbeiter, jetzt arbeitslos und bereits mehrfach vorbestraft, warf nach der Tat das Messer in die Anlagen und wollte fliehen, wurde aber von seinen Genossen fcstgehalten, die ihn wahrscheinlich übel zugcrichtet hätten, wäre nicht Polizei gekommen, die ihn verhaftete. Das Schwurgericht ver urteilte ihn wegen Totschlages zu 7 Jahren Zuchthaus. Wegen Majestätsbeleidigung wurde der Hand arbeiter Johann Ernst Pötzschke aus Schwarznauslitz von der 5. Strafkammer des Landgerichts Dresden zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der in Dresden lebende Herzog Borwin von Mecklen burg ist auf der Jagd verwundet worden. Er erhielt einen Schrotschuß in beide Kniegelenke und eine Verwundung der rechten Hand und mußte sich im Johannstädter Kranken. Hause aufnehmen lassen. Die Verletzung des linken Knie gelenkes wird als ernst aufgefaßt. Im „Viktoriahause" Dresden fand eine außer- ordentliche Sitzung des Vereins „Dresdner Presse" statt. Nach Erledigung der Geschäfte kam die Mitteilung einiger Blätter zur Sprache, nach der Herr Geheimer Kommerzienrat Viktor Hahn Ehrenmitglied des Vereins gewesen sein soll. Da diese Mitteilung den Tatsachen nicht entspricht, ging man über diesen Punkt zur Tages ordnung über. Bei der am Donnerstag in Meißen abgehaltenen Ephoralversammlung hielt Pfarrer Dr. Zweinert- Reinsberg einen Vortrag über das Thema: „Die Fort bildung des Christcntumes." In der sich anschließen, den Debatte wurde in teilweisem Widerspruch gegen den Referenten hervorgehoben, daß man eher von einer W eiter- entfaltung als Weiterbildung des Christentums reden solle. Oberkonsistorialrat Dr. Kohlschütter dankte dem Vortragenden für die maßvolle Art seiner Behandlung dieses modernen Themas und bat, auch bei wesentlich abweichendem Standpunkte doch den Ernst und das Streben nach Wahrheit bei den modernen Religions- Philosophen und Theologen anzuerkeunen. Oberkonsistorial- rat Dr. Kohlschülter gedachte in ehrenden Worten der treuen, vieljährigen, verdienstvollen Amtstätigkeit dreier demnächst aus dem Amte scheidenden Brüder und über reichte den Pfarrern Ille. Dr. Höhne.Zscheila und Prölß- Wendischbora das Ritterkreuz l. Klaffe vom Albrechts- orden, dem ersteren „mit der Krone." Ein Leipziger Bankinstitut um 24,000 Mark beschwindelt. Durch ein äußerst raffiniertes Schwindel manöver ist eine Leipziger Bank von einem angeblichen Grafen Otto von Wedell um 24000 Mark betrogen worden. Der Unbekannte ließ sich auf Grund gefälschter amtlicher Schriftstücke Wertpapiere in dem angegebenen Betrage zusenden, die er sofort wieder bei einer anderen Bank verkaufen ließ. Auf die Ergreifung des Flüchtigen und Wiederherbeischaffung der erlangten Geldsumme find 100 Mark Belohnung ausgesetzt worden. Der Betrüger ist etwa 40 Jahre alt, mittelgroß, schmächtig, er hat dunkles kurzgeschnittenes Haar, dunklen Schnurrbart. Die Kleidung bestand u. a. aus schwarzem Gehrock, dunklem Ueberzieher und dunklem Hut. Er trug eine schwärze Mappe bei sich. Sstrkeller "WW kotrebsppel Uoivkv Husvsb! vorrüglieber 8poison und Kvlrsnko. HKvLsL-eF Dsklrs- Atitesfor, Mütchen, Hesichtspickek, Kautröte, sowie Arten Kauiunreinigkerten und Kaulaus- Icytctgs verschwinden unbedingt beim täglichen Gebrauch von Steckenpferd- Teerfchwefel-Seife von Bergmann «L Co., Radeltenl Mit echter Schutzmarke: SteL°nA^d L St. SO Pfg. be, Apotheker Hzschaschel. 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Staats-Eisenbahnen den Festspielbesuchern durch Stellung eines Sonderznges znr Rückfahrt von Nossen Gelegenheit geboten hat. Der Sonderzug verläßt Bahnhof Nossen Abends 11 Uhr 15 Min. und trifft 12 Uhr 16 Minuten in Mohorn an. Zur Mitfahrt berechtigen die gewöhnlichen Rückfahrkarten. Ks88vnöifnung ^48 Ulm. — Anfang punkt 8 Ulm. — ^ndo gkgon 11 Mir. Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein der Kgl. Sachs. Militärverein „Kameradschaft" für Nossen u. Umg. 1 I-aäsn mit Wohnung Meitznerstraße, Bahnhofstraße, zu vermieten A»«S Schmidt, Wilsdruff. Suche für soforügen Antritt einen WiM SHmedegeUstii für dauernde Beschäftigung. Lrnst KsUor, geprüft. Husbeschlagmstr., 8ors b. Wilsdruff. WeL^ Dies wird erreicht durch Len Gebrauch von' aaSrbeuler MenmM.Zeifr L Sick. SO Pfg. bei: Otto Jünfftuck "MS billig zu verkaufen. Wo? sagt die Ex- pedition dieses Blattes. 2 Ktzdilätzte Herren suchen bürgerl. Privat - Mittagstisch. Off. m. Preis i. d. Exp. d. Bl. 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