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Urten lassen Wie man sich erinnern wird, tauchte die Mirbach-Angelegenheit zum ersten Male im Pommern- Wissen sonst reckt schleppendem und schwerfälligem Verlaufe sie eine große „Sensation" bildete, tus Auge vernommene Geheimrat Budde enthüllte das Vorhandensein eines „Kontos K" bei der Pommern bank, das mit 850000 Mark dotiert war, wovon Freiherr von Mirbach nach seiner eidlichen Aussage nur 25000 Mark abgehoben, aber gleich über das ganze Konto quittiert hatte, um dieses auf den Wunsch der Direktion Schultz u. Romeick zu löschen. Wohin die fehlenden325000M.geraten sind, ist bislang nicht aufgeklärt worden. Erregte schon diese Affäre unliebsames Aussehen, so wurde der üble Eindruck in der Oeffentlichkeit noch verstärkt durch weiter bekannt gewordene Methoden des Freiherrn von Mirbach bei der Ausübung seiner umfangreichen kirchlichen Sammel tätigkeit, die insbesondere durch die Zuhilfenahme der amtlichen Autorität notwendig anstößig wirken mußte. Auch die Art, wie Freiherr von Mirbach mehrfach Ordens auszeichnungen und Titelverleihungen zu erwirken bezw. zu versprechen pflegte, konnte nicht durchaus einwandfrei erscheinen, und was vollends über seine Haltung in der Pflegschaftssache Sayn-Wittgenstein enthüllt wurde, machte ihn als Oberhofmeister der Kaiserin nach der fast allge mein geteilten Ansicht unmöglich. Bei den Einweihnngsfeierlichkeiten der Protestattonskirche zu Speyer langte der große Festzug, an welchem der Vertreter des Kaisers, Prinz von Sayn-Wittgenstein, der Regent von Sachsen-Koburg-Gotha, Fürst Hohenlohe-Langenburg, der Erbprinz von Reuß, Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen und als Vertreter des Großherzogs von Sachsen-Weimar Graf Wedel teilnahmen, um 10 Uhr vormittags vor der Protestationskirche an. Nach Begrüßung der Fürstlichkeiten und des Vertreters des Prinzregenten Luitpold durch die Ausschußmitglieder, erfolgte die feierliche Uebergabe der Schlüssel, der Einzug in die Kirche und die Weihe der selben durch Konsistorialrat Decker. Die Festpredigt hielt Oberhofprediger Dryander über das Thema: Unsere reli giösen, sittlichen und kirchlichen Aufgaben. Um 2 Uhr war die Feier beendet, welcher sofort ein zweiter Festgottesdienst folgte. Am Nachmittag fand ein weiterer Festgottesdienst, Volksversammlungen, sowie ein Festbankett im Wittels bacher Hof statt. Die Beteiligung des Publikums an den Feierlichkeiten war außerordentlich groß. Der Herero-Aufstand. Generalleutnant v. Trotha hat wieder einen ein gehenden Bericht über die Tätigkeit der deutschen Truppen nach Berlin gesandt. Der Bericht lautet: Die Kompagnie Wilk überraschte am 28. August eine Hererobande bei Okomura und erbeutete 400 Stück Vieh. Die Hereros hatten 16 Tote. Diesseits sind keine Verluste. Der Feind räumte Otjekongo und soll nach Nordosten, Osten und Südosten abziehen. Die Hauptkräfte sind an scheinend im Südosten. Otjamasa Okadindombo und Oparahane sind noch besetzt. Es wird gemeldet, v. Heyde- breck sei mit dec 5- Kompagnie des Regiments 2 und 2 Maschinenkanonen am 27. August von Windhuk über Otjehanena und Epukiro abmaschiert. Deimling marschierte mit der Kolonne Wahlen am 27. August von Owikokorero über Otjikuara — Okajajnja — Karidona auf Oparakane und erreichte mit der Kolonne Minister Otjosondu und geht über Oute — Okatjekonde vor. v. Reitzenstein — v. Mühlenfels ist erkrankt — befindet sich im Vormarsch über Orutjiva auf Otjekongo und Okahandja. v. Estorfs ist von Ombuja - Ratanga im Vormarsch über Okosondusu— Otjomaso — Okowindombo; er hat eine Seitenabteilung (2. Kompagnie und Bastards) über Otsondjou auf Epata entsendet zur Aufklärung und Besetzung der Wasserstelle. Volkmann meldet, daß der Bezirk Otawimincn—Groot- fontein und der untere Omuramba-Flutz frei vom Feinde ist; er hofft am 30. August Osondemo zu erreichen. Fiedler bleibt, um die Gegend zu säubern und die Lazarette zu decken, bei Waterberg. Die 7. Kompagnie des Regiments rückt von Windhuk nach Gobabis und besetzte Oas. Das Hauptquartier begibt sich nach Otjosondu. Ausland. Das Lynchen in Amerika. Das Lynchen Schwarzer scheint in Amerika eine tägliche Beschäftigung zu werden. New-Uorker Blätter melden wieder einige Lynchfälle, unter denen 3 besonders eigentümlich sind. In dem Orte Weimer in Texas wurde ein junger Neger, der wegen Mißhandlung eines weißen Mädchens im Gefängnis saß, durch das Fenster seiner Zelle mit dem Lassow eingefangen und an der Wand hochgezogen, wo ihn die Gefängniswärter später erdrosselt fanden. In Hickman in Kentucky befand sich ein Neger wegen eines gleichen Vergehens wie der in Texas Er drosselte in Untersuchungshaft. Der Gefängniswärter erklärte sich bereit, den Arrestanten an 15 Leute, die dessen Leben verlangten, auszuliefern, aber unter der Bedingung, daß das Lynchen „in Ordnung vor sich gehe". Der unglückliche Neger wurde darauf auf ein Boot gesetzt, auf den Fluß hinausgefahren und „in Ordnung" ersäuft, indem man ihn mit den Rudern unter Wasser hielt. In Willisburg in Kentucky schoß endlich ein früherer Militärarzt, Dr. Crome, einen Neger kaltblütig nieder, weil dieser seiner Ansicht nach der Frau Crome gegenüber eine unpassende Bemerkung gemacht hatte. Aurze Lhrsirik. Wieder ein Kindermord in Berlin. Ein grauenhaftes Verbrechen wurde am Donnerstag im Norden Berlins entdeckt. Die Leiche eines 11^jährigen Mädchens, Margarethe Koschoreck, wurde unter allen Anzeichen des Lustmordes im Keller des Hauses, Franseckistraße 39 vorgefunden. Als früh um 8 Uhr der Portier sich an einem etwa 1 Meter hohen Sandhaufen rm Sandkeller zu schaffen machte, sah er plötzlich die Beme eines Kindes aus dem Haufen Hervorrazen. Die sofort benachrichtigte Kriminalpolizei erschien alsbald, worauf die Kindesleiche völlig frei gelegt wurde. Sie zeigt ein etwa 11^2 jähriges Mädchen, dessen Kleider über den Kopf zu sammengeschlagen waren. Seit dem 3. v. M. war die 11'/, jährige Margarethe Koschoreck aus der Kronprinzen straße 10» in Neuweißensce verschwunden und polizeilich als vermißt gemeldet. Eine in der Nachbarschaft, Weißen burger Straße 52, wohnende Frau Hahn, bei der die vermißte Margarethe bis zu ihrem Verschwinden als Kinderwärterin beschäftigt gewesen ist, stellte die Leiche als die der Margarethe Koschoreck fest, was dann auch von der herbeigeholten Mutter bestätigt wurde. Margarethe Koschorcck wurde am 3. Februar 1893 zu Schwedt a. d. Oder als die jüngste Tochter eines Stadtreisenden geboren. Ihre Eltern wohnen jetzt in Neu-Wcißensee. Am 3. d. M. wurde das Mädchen mit einer Partie fertiger Blusen nach dem Geschäft am Molkenmarkl zur Ablieferung geschickt. Das Kind führte auch den erhaltenen Auftrag richtig aus und machte sich auf den Heimweg, erschien aber weder bei der Frau Hahn noch in ihrer Wohnung in Neu- Weißensee. Bekannte wollen die Margarethe zuletzt auf einem Omnibus gesehen haben. Allem Anschein nach ist das Kind erst erstickt und dann verscharrt worden. Die Kriminalpolizei schreibt eine Belohnung von 1000 Mark aus. Die Anschläge sind gestern nachmittag an den Säulen erschienen. Man hofft, bei einer genauen Durchsuchung und Durchsiebung des Sandes im Keller noch irgend einen Anhalt zur Aufklärung des Verbrechens zu finden. Bis jetzt ist noch keine sichtbare Spur vor handen. — In später Nachmittagsstunde wurde auf die Aussage mehrerer Kinder im Hause Franseckistraße 39 ein etwa 20jähriger Mann verhaftet, der in dem Verdacht steht, die Mordtat begangen zu haben. Er wurde unter Bedeckung von drei Kriminalbeamten nach dem Polizei präsidium gebracht. Von gestern Abend wird gemeldet: Der Mörder ist in der Person des am 14. Januar 1872 zu Dzierwa im Kreise Jnowrazlaw geborenen Schuh- machermeisters Oskar v. Busse aus derFranseckystraße 39 festgestellt worden. Es ist derselbe Mann, der der Kriminalpolizei anzeigte, die Ermordete am kritischen Tage mit einem verdächtigen Manne vor der Haustür gesehen zu haben, der aber erklärte, in dem verhafteten Kutscher Kohn diesen Menschen nicht wieder zu erkennen. Auf v. Buffe lenkte sich der Verdacht aus verschiedenen Gründen. Die Ermittelungen ergaben, daß er oft vor seinem Laden herumlungernde Kinder an sich lockte. Dazu kam, daß er längere Zeit die Hausreinigung hatte und daher mit allen Verhältnissen des Fundortes, namentlich auch mit dem Sandkeller, durchaus bekannt war. Während der Ver dächtige einstweilen noch als Zeuge in der Mordsache auf dem Polizeipräsidium vernommen wurde, machten die Beamten in seiner Wohnung eine entscheidende Entdeckung: Vier Wochen nach der Tat fanden ste dort noch Ueber- reste von dem Strohhut, den das Mädchen an seinem letzten Lebenslage getragen hatte. Nun war jeder Zweifel an der Schuld des Verdächtigen behoben. Die Beamten führten v. Busse nach dem Polizeipräsidium zurück und Dr- Große sagte hier ihm die Tat auf den Kopf zu. Zuerst leugnete der Beschuldigte und beteuerte seine Un- schuld. Als man ihm aber das ganze Belastungsmaterial nach und nach vorführte, brach er unter der Wucht dieser Beweise zusammen und legte ein umfassendes Ge ständnis ab. Hiernach lockte er das Kind, das er kannte, am 3. August, nachmittags um 2 Uhr in seinen Laden und nahm es von dort in seine Küche mit, um es zu verge waltigen. Als das Kind, bevor er dazu kam, um Hilfe rufen wollte, bekam er Angst, und aus Furcht vor Strafe beschloß er, es ums Leben zu bringen. Er packte sein unschul diges Opfer in sein Bett und erstickte es mit dem Kopfkissen. Die Leiche verbarg er dann unter dem Bette, bis sie vollständig erstarrt war. Dann trug er sie am Hellen lichten Tage unbemerkt nach dem Keller und verscharrte sie im Sande. Als ob nichts geschehen wäre, ging der Mörder dann wieder an seine Beschäftigung, und wenn später die Rede auf das verschwundene Mädchen und die Nachforschungen nach seinem Verbleib kamen, sprach er ganz unbefangen und als ob er von nichts wüßte, darüber mit. Eine Kanone gefunden. Schönebeck, 31. Aug. Am Verladeplatze der hiesigen Zementfabrik am Salinen kanal ist jetzt der Bagger „Biber" beschäftigt, Kies zu baggern. Hierbei stieß man auf einen festen Widerstand leistenden Körper. Alsbald fand man ein etwa 3 Meter langes Kanonenrohr, welches mindestens 100 Jahre auf dieser Stelle gelegen hatte. Erdrutsch. Roßleben (Prov. Sachsen), 30. Aug. In großen Schrecken wurden die Bewohner des Gold- schmidtschen Hauses versetzt, als sie am Dienstag ein Knistern und Herabfallen des Kalkes an ihrem Wohnhause bemerkten. Das Haus wurde schnell geräumt. Kurz danach versank ein Teil des Hauses und des Hofes in der Tiefe. Es hatte sich eine Höhlung in der Erde gebildet, die auf den niedrigen Wasserstand der Unstrut zurückge- führt wird. Nach dem Zurückweichen des Wassers ist die Höhlung, die damit angefüllt war, in sich zusammengebrochen. Eine Pumpe im Bette der Elbe, was könnte besser die furchtbare Dürre dieses Jahres veranschaulichen! In Höhe des Dorfes Cumlosen liegt nach dem „Reichsb." ein Bagger, um für Buhnenarbeiten den nötigen Kies zu gewinnen. Da das Wasser des Flusses bei seinem Tief stand, der täglich weiter sinkt, völlig ungenießbar ist, haben sich die Insassen des Baggers genötigt gesehen, auf einer Sandbank, diese als Filter benutzend, einen Röhrenbrunnen zu setzen, der ihnen nun genügend und geklärtes Wasser liefert. Die Cholera. Petersburg, 30. Aug. Die Stadt Merw ist amtlich für choleraverseucht erklärt worden. Eiu Bubenstück. Straßburg i. Els., 30. Aug. In Jllkirch i. Els. wurde bei dem Gastspiel einer Seil tänzertruppe während der Produktionen eines Kindes das Hauptseil böswillig durchschnitten. Das Kind stürzte, die Stange schlug um und verletzte mehrere Personen. Der Täter wurde verhaftet. Wohltätige Stiftung. Köln, 31. Aug. Der aus Wald bet Solingen gebürtige Kommerzienrat Karl Ruß in Neuchatel überwies, wie die Köln. Volkszeitung meldet, der Stadt Wald eine Stiftung von 100000 Mk. für die Armen und die Jugend. Das Schloß Schönau bei Säkkingen, bekannt aus Scheffels Trompeter von Säkkingen, wurde bei der Zwangsversteigerung dem Seidenfabrikanten Theodor Bally aus Basel für 102000 Mk. zugeschlagen. Theodor Bally hat das Schloß schon früher einmal besessen und restaurieren lassen. Aber er war bald darauf nach Basel gezogen, und hatte es an die Prinzessin Alexandra von Isenburg-Büdingen-Wächtersbach verkauft. Dieser wurde es jetzt gepfändet, da sie in Zahlungsschwierigkeiten gekommen war. Brände. Schildberg (Posen), 30. Aug. Jn Bled- zianow wurden 16 Gebäude durch eine Feuersbrunst ein- geäschert. Drei Kinder sind in den Flammen umgekommen. — Petersburg, 30. Aug. Die an den Dardanellen ge legene Stadt Bigha ist durch eine Feuersbrunst zn einem großen Teil zerstört worden. Aus Stadt und Land. Wilsdruff, 31. August 1904. — Unser Nationalfesttag, der 2. September, wurde in Wilsdruff durch Reveille und Konzert auf dem Marktplatze begangen. — Oeffentliche Stadtgemeinderatssihung am 1. September abends 7 Uhr. Den Vorsitz führt Herr Bürgermeister Kahlenberger. Das Kollegium ist voll- zählig anwesend; Referent für sämtliche Punkte ist der Herr Vorsitzende. Unter den geschäftlichen Mitteilungen sind folgende Punkte von bemerkenswertem Interesse. Man nimmt Kenntnis von der Kündigung per 1. Oktober der Kassenschreiber Max Lorenz und Curt Adam; die Wiederbesetzung dieser Posten überläßt man dem Herrn Vorsitzenden. — Die durch den Fortzug des Herrn Steuer einnehmer a. D. Großmann mietfrei gewordene Wohnung im Stadthaus hat man an Herrn Schneider, Reisender der Firma C. R. Sebastian, hier, vermietet. — Die Ver pachtung eines Stückes Kommunland an die Firma Klemm L Co. überläßt man der Entschließung der Baudeputation. Der 2. Punkt der Tagesordnung betraf die Vornahme von Wahlen für die land- und forstwirtschaftliche Berufs genossenschaft. Die bisherigen Vertreter waren die Herren Stadtrat Wätzel als Vertrauensmann und Gutsbesitzer Moritz Roßberg als dessen Stellvertreter. Herr Sladtrat Wätzel verlieht diesen Posten bereits seit ca. 12 Jahren. Die durch Stimmzettel vorgenommene Wahl ergab die Wiederwahl vorgenannter Herren. — Von der Einladung zur Teilnahme am Gustav-Adolf-Feste am kommenden Sonntag nimmt mau Kenntnis und bittet der Herr Vor sitzende das Kollegium um recht zahlreiche Beteiligung. — Das Ergebnis der Verpachtung der Grummetnutzungcn ist selbstverständlich in Folge der trostlosen Dürre in diesem Jahre ein recht mäßiges. Die Nutzungen ergaben im oberen Stadlpark mit sämtlichen Rändern am Bache und Mühlgraben 50 Pfg., die Wiese am Elektrizitätswerk nebst den Grasrändern an der Freiberger Straße 50 Pfg., der untere Stadtpark mit dem Rand am Sachsdorfer Wege und an den Ufern der Saubach 10 Mk.; die Pflaumen nutzung erzielte das Meistgebot von 40 Mk- Das Kollegium erteilte zu diesen Geboten einstimmig Zu schlag. Punkt 5, Beschaffung eines Pumpwerkes, war der Gegenstand längerer Beratung. Der Herr Vor sitzende trägt zunächst die eingegangenen Kosten anschläge vor. Die Firma Schwade L Co., Erfurt, empfiehlt die Anschaffung eines 12 cbm pro Stunde fördernden Pumpwerkes nebst 4'^—5pferdigem Elektro motor zu dem Preise von 1355 Mk. frachtfrei Bahnhof Wilsdruff. Der Kostenanschlag des Herrn Amlsröhr- meister Funke-Tharandt mit einem 13'/z obm förderndem Pumpwerke mit Motor beziffert sich auf ca. 1900 Mk. Zu diesen Anschlägen entspinnt sich eine lebhafte Debatte, an der sich fast sämtliche Mitglieder des Kollegiums be teiligen. Der erstere Anschlag wird seitens der Herren Stadträte Goerne und Bretschneider warm empfohlen und man beschließt einstimmig, die Lieferung der Firma Schwade K Co. zu übertragen. Da Schwade L Co. die Aufstellung des Pumpwerkes, welches komplett montiert geliefert wird, durch einen Angestellten des Elektrizitäts werkes empfiehlt, so macbt man zur Bedingung: sollten sich nach Aufstellung des Pumpwerkes wider Erwarten die irgendwelche Mängel herausstellen, so hat die Firma auf ihre Kosten einen Monteur nach hier zu entsenden. Die Anschlußarbeiten an das Pumpwerk sollen Herrn Funke- Tharandt unter den früheren Ausführungsbedingungen übertragen werden. Weiter beschließt man einstimmig, das Pumpwerk nebst Brunnen durch den Bau eines Pumphäuschens unter Schloß und Riegel zu bringen. Das Weitere hierfür überläßt man der Wasser- und Bau deputation. Der letzte Punkte der Tagesordnung betraf die Besetzung der Schutzmannstelle. Es sind 39 Gesuche eingegangen, unter denen nicht ein einziges den Zivil- versorgungsfchein nachweist. Mit der Prüfung dieser Gesuche betraut man die Einquartierungsdeputation. Diese An gelegenheit gibt zu kurzen Aeußerungen verschiedener Mitglieder des Kollegiums über eine sich empfehlende Militär-Person Veranlassung. Gegen ^9 Uhr erfolgt Schluß der Sitzung. — An die Einwohnerschaft Wilsdruffs er geht die herzliche Bitte, ihrer Teilnahme an des Jahresfeier des hiesigen Zweigvereins der evangelischen Gustav Adolf- Stiftung auch äußerlich durch Beflaggen der Häuser Aus druck zu verleihen. Ebenso ist eine möglichst allseitige Teilnahme der Einwohnerschaft an dem Festzug, dem Festgottesdienst und der Nachversammlung sehr erwünscht. Die Nachversammlung kann nicht im „goldenen Löwen" abgehalten werden, da die Renovierung des Saales durch den Streik der Dresdner Parquettleger eine Verzögerung erleidet. Die Nachversammlung findet infolgedessen im „Hotel Weitzer Adler" statt ! — Spenden für die armen abgebrannten Spiel- , warenarbetter in Katharinaberg werden nach wie vor gern 'in unserer Geschäftsstelle entgegengenommen. Des Herz-