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Blumxngujrlande, welche die Angehörigen auf das Grab eines gewissen Campanelli gelegt hatten, weggenommen - und unter Zeichen des Abscheus fortgeschleudert hat. Auch scheute er sich nicht, Ausdrücke dabei zugebrauchen, die daS Andenken des Verstorbenen schmähten. Der Grund zu dieser Handlungsweise war der, daß Campa» nelli, ein früherer Mönch, zum evangelischen Glauben üdergetreten war. Der öffentliche Ankläger, Advokat De Dato, beantragte die höchst zulässige Strafe. Der Gerichts» Hof Verurteilte den Angeklagten zu fünfzehn Monaten Haft. Das Publikum begleitete den Urteilsspruch mit Zeichen des Beifalls. Zur Krönung des Serbenkönigs. Ueber die Borberettungen für die Krönung des Königs Peter wird aus Belgrad berichtet: Der Hofmarschall Tscholak-Antik begab sich vor einigen Tagen nach Bukarest, um sich dort über das Zeremoniell zu erkundigen, das bei der Krönung des Königs Karol beobachtet wurde. Nach seiner Rückkehr unterbreitet« der Hofmarschall dem Ministerpräsidenten den Bericht über die Aufklärungen, die er in Bukarest erhielt. Da dieses Zeremoniell in anbetrackt seiner Einfachheit und seiner geringen Kost spieligkeit den serbischen Verhältnissen am meisten entspricht, wird es wahrscheinlich zur Grundlage der in Belgrad statt- findenden Krönung genommen werden. Das Zeremoniell für die Salbung, die in Zitsma vollzogen wird, wurde vom Metropoliten von Belgrad ausgearbeitet. Es ist jedoch bisher noch nicht entschieden, ob die Salbung vor oder nach der Krönung stattfinden wird. In Regierungs kreisen ist man dafür, daß die Salbung schon in kurzem, etwa Mitte August vollzogen werde; der Erzbischof ist dagegen für die Vornahme der Salbung nach der Krönung. Zur Ermordung Plehwes. Aus St. Petersburg, 2. August, bringt die „Inter nationale Korrespondenz" die folgenden Mitteilungen, die wir unter aller Reserve wiedergcben: Die bisherigen Er mittelungen haben mit Sicherheit ergeben, daß der Mord anschlag gegen Plehwe von einer südrussischen revolutionären Gruppe ins Werk gesetzt worden ist. Wahrscheinlich haben dabei Personen mitgewirkt, deren Familien bei den Juden verfolgungen in Kischinew Verluste erlitten haben. Sehr eifrig fahndet man nach zwei Männern, die am Tage vor dem Attentat in dem Hotel, vor dem der Mord ausgeführt wurde, ein nach der Straße gelegenes Fremdenzimmer im ersten Stock gemietet hatten. Auch diese waren aus Süv- rußland, und es ist bereits festgestellt, daß in dem von ihnen im Fremdenbuche angegebenen Wohnorte Personen mit dem eingeschriebenen Namen nicht ansässig sind. Es wird daher angenommen, daß diese beiden Männer von oben her den Attentäter über das Eintreffen des Wagens Plehwes unterrichtet und daß sie dann in der durch die Explosion entstandenen Verwirrung das Hotel verlassen haben. Denn sie wurden nachher nicht mehr gesehen und haben anscheinend St. Petersburg in verschiedenen Rich tungen verlassen. Die Polizei glaubt jedoch den Wohnort der beiden ermitteln zu können, da auch der auf dem Boot verhaftete Fremde aus Südrußland stammt und offenbar zu der Gesellschaft der Verschwörer gehört. (Hiernach wäre der Minister dem jüdisch-revolutionären Bunde zum Opfer gefallen.) — Zu dem Mordanschlag ist den „Birsh. Wjed." zufolge nunmehr von der Untersuchung festgestellt worden, daß bei dem Nahen des Wagens des Ministers der Atten täter hinter der Ecke des Hauses Nr. 31 hervorgesprungen ist (nicht aber aus dem Portal des Gasthauses am Js mailowski Prospekt), wobei der Verbrecher dicht an den Wagen herangelangen konnte. Die Bombe hat er in den Wagen geworfen, nicht unter denselben. Dadurch wird der Umstand erklärt, daß das untere Gestell unversehrt blieb, während der obere Teil in Trümmer geschlagen wurde. In vollem Laufe rannten die Pferde gegen einen elektrischen Laternenpfosten und liefen dann dem Kai des Obwodny-Kanals zu. Die Bombe war mit einem sehr starken Sprengstoff und mit Hufnägeln gefüllt, die man am Ort der Katastrophe verstreut fand. Bei der Leiche des Ministers fand man den oberen Teil seines Ueber- ziehers und einen Teil des Brillantsterns. Bei dem Attentat sind in sechs Häusern am Jsmailowski Prospekt und am Obwodnykanal etwa 500 Fensterscheiben durch den Luftdruck eingeschlagen worden. Während der Bomben explosion wurden in einem vom Baltischen Bahnhof zum Heumarkt gehenden Pferdebahnwaggon mehrere Passagiere von ihren Sitzen geschleudert. Amtliche Berichterstattung in Rußland. DaS „Journal de Saint-Palersbourg", das amtliche Organ der russischen Regierung, berichtete über das Bomben- altentat im Warschauer Bahnhof in folgender Weise. Erster Bericht: „Die „Russische telegraphische Agentur" teilt folgendes mit: „Als der Staatssekretär Plehwe heute früh gegen 10 Uhr im Wagen zum Baltischen Bahnhof fuhr, wurde eine Bombe unter seinen Wagen geschleudert. Der Minister und der Kutscher sind gestorben." Zweiter Bericht: „Der erste Trauergottesdienst für die Ruhe der Seele des verstorbenen Staatssekretärs und Minister des Innern V C. Plehwe fand um 10 Uhr 30 Min. in der Kapelle des Warschauer Bahnhofs statt. Ein zweiter Gottesdienst fand um 2 Uhr nachmittags in Gegenwart des Personals des Ministeriums des Innern statt. Ein dritter Trauergottesdienst fand im Saale des Minister hotels statt. Der Sarg des Verstorbenen war mit Kränzen bedeckt. Se. Kaiserliche Hoheit der Herr Großfürst und Großadmiral Alexis Alexandrowitsch wohnten dem dritten Gottesdienste bei, ferner noch das diplomatische Korps, alle Minister, die hohen Beamten des Ministeriums des Innern, der Polizeipräsident u. a." Punktum — weiter nichts. Jetzt kennen die Leser des „Journal de Saint- Mersbourg" die Geschichte des Attentats ganz genau! Der Rückzug der Rusten in der Mandschurei dauert fort. Kuropatkin hat mit dem Gros seiner Truppen Haitschöng geräumt und marschiert nun nach Norden; ob er bei Lyaoyang Halt machen oder den Rückzug bis nach Mulden forlsetzen wird, muß sich bereits in den nächsten Tagen entscheiden. Die Japaner bedrängen mit Unge ¬ stüm tM allen Seiten d-n Feind. Zwischen den einzelnen Truppenkörpern der Russen scheint bereits alle Verbin dung zerschnitten zu sein; Kuropatkin kann über den Verbleib der Ostarmee, die bisher unter Keller stand, keine zuverlässigen Nachrichten mehr erhalten. Der russische Generalissimus meldet nach Petersburg: Am 2. August zogen sich unsere Truppen von Haitschöng auf dem Wege von Anschantschian (Anschantschian liegt Halbwegs Haitschöng-Liaoyang und ist Bahnstation) zurück. Unge achtet des sehr heißen Tages wurde der Marsch in guter Ordnung zurückgelegt. Der Feind beunruhigte uns nicht. Es ist alles getan, um unserer Infanterie Erleichterung zu verschaffen. Jeder Kompaanie sind einige Fuhrwerke zngeteilt zur Aufnahme der Mäntel und Tornister. Die Hitze ist indessen so groß, daß, ungeachtet der getroffenen Maßregeln, die Zahl der vom Hitzschlag Betroffenen be deutend ist. Von den Truppen der Ostfront sind keine zuverlässigen Nachrichten eingetroffen. Nach ausführlichen japanischen Berichten über den russischen Rückzug leisteten die Russen teilweise verzweifelte Gegenwehr, doch wurden über 1000 Mann gefangen genommen. Aus Tokio meldet man dazu noch folgendes: „Tokio, 4. Aug. Die Russen haben beim Rückzug auf Haitschöng 1500 Mann sowie 6 Geschütze verloren. Die Gerüchte, daß Haitschöng bereits von den Japanern besetzt sei, be stätigen sich zur Zeit nicht, da das heftige Artillerie feuer den Vormarsch der Japaner zum Stehen gebracht hat. Die Verluste der Japaner bei den Kämpfen um Aang- tsuling und Kuschulwz r beziffert General Kuroki in einem amtlichen Bericht auf950 Mann anToten undVerwundeten." — Ueber ein weiteres Rückzugsgefecht wird aus Tokio amtlich berichtet: Tokio, 4. Aug. Von der Armee, die den Angriff auf Tomutscheng unternahm, wird berichtet, daß der Angriff am 30. Juli begann. Der Feind hatte tark verschanzte Stellungen auf den Höhen um Tomutscheng eingenommen, das 15 Meilen südöstlich von Haitschöng legt. Am 31. Juli entspann sich ein heftiger Kampf, der den ganzen Tag über anhielt. Der linke Flügel der Japaner vertrieb den vor ihm stehenden Feind aus seinen Stellungen und drohte der Hauptmacht des Feindes in den Rücken zu fallen, der dadurch gezwungen wurde, sich während der Nacht auf Haitschöng zurückzuziehen Die kindlichen Truppen standen unter dem Befehl des General majors Alexejew und setzten sich aus zwei Divisionen Infanterie mit 6 Batterien zusammen. Die Japaner erbeuteten sechs Feldgeschütze (stehe oben) und nahmen eine Anzahl Russen gefangen. Ihre Verluste betragen 300 Mann, während der Feind 150 Tote auf dem Felde ließ. Anrze Lhrsnik. Kirchenraub. Aus der Okowiz-Kirche im Zentrum der Stadt Riywe (Gouvernement Twer in Rußland) wurden ein Evangelium mit silbernem Deckel, silberne Geräte, Altarkreuze und Helligenbilde gestohlen. Raubmord? Im Eckerberger Forst bei Stettin wurde der 30jährige Lehrer Max Krüger aus Pommerens- dorf an einem Baumstamm liegend tot ausgefunden. Ene große klaffende Wunde am Kopfe sowie die Tatsache, daß Schmucksachen und das Portemonnaie fehlen, lassen die Annahme zu, daß au dem Lehrer ein Raubmord verübt worden ist. Eine gesuchte Persönlichkeit. In der „Köln Ztg." tust man das fotgenoe Jnierat: „Neußer Rennen Der Gentleman, welcher als einziger Sportsman in schwarzem Gehrock, Chapeau-claque und gelben Schuhen erschien, wird von erstklassigem Modejournal um seine Photographie gebeten." Hoffentlich hat der elegannte „Sportsman" ein Einsehen und entzieht der groß:« Well die Bekanntschaft mit seiner Prsöhnlichkcit nicht länger Eiu heftiges Hagelwetter Hit abermals einen Teil des EtchSsetdes schwer helmgesucht. Durch starken Hagelschlag, begleitet von ungeheueren Wassermassen, ist die Feldflur Kreuzeber zum größten Teil verwüstet woiden Die Ackerkrume ist streckenweise vollständig fortaeschlemmt. Die Opfer des Automobils im Juli. I n vergangenen Monat sind, soweilavs den Zeitungen ersichtlich, Aulomobilunsälle, die sofort tödlich walten, an 21 Per sonen vorgekommen. Gewissenhafte Ausreißer. Aus Heiligenstsdt (Eichsseld) wird geschrieben: Aus dem hiesigen Slraf- gefängnisse sind vor acht Tagen zwei Gefangene Brandt und Villwock in Sträflingskleidung entwichen. Obwohl das hiesige Amtsgericht einen Steckbrief gegen sie erlassen hatte, gelang es bis heute nicht, die Flüchtigen, deren Strafe erst im April nächsten JahreS abläuft zu ergreifen. Jetzt traf mit der Post ein in Hasserode (Harz) aufge- gebenes Paket bei der Gefängnisverwaltung hier ein. In dem Pakete befanden sich die Sträflingsanzüge der beiden Ausreißer. Sie haben jedenfalls den Staat nicht um sein Eigentum bringen wollen. Die anhaltende Dürre hat in Böhmen großen Schaden angerichtet. Die Zuckerrüben verwelken auf den Feldern, die Kartoffeln müssen ausgeackert werben, Milch, Eier, Butter und Fleisch steigen ungemein im Preise. Auf dem Rohzuckermarkte kauften einzelne österreichische Fabriken ihre eigenen Vorverkäufe pro Herbst zurück, weil sie angeblich befürchten, wegen des Rübenmangels nicht genügend Zucker liefern zu können. Liebesdrama. In Groß-Leifferde (Hanover) wurde der bei dem Landwirt Pape beschäftigten 16jährigen Dienstmagd Johanna Huß von einem gleichfalls bei Pape beschäftigten Knechte der Hals durchschnitten. Der Tod trat sofort ein. Der Mörder ist flüchtig. Aus Studt und Land. Wilsdruff, 5. August 1904. — König Georg reiste heute früh in Begleitung der Prinzessin Mathilde von Bad Gastein nach Lent, wo die Begegnung mit dem Kaiser Franz Joseph erfolgt. Nach der Begrüßung der Monarchen reisen sie gemeinsam in einem Hofseparatzuge nach Salzburg. - Aussichtslos? Am 1. August ist von der Generaldirektion der Staatseisenbahnen für die Erbauung der dritten Teilstrecke der Neubartlinie Wilsdruff- Miltitz-Gadewitz-Döbeln ein Eisenbahnbaubureau in Döbeln errichtet worden. Die Leitung desselben ist Herrn Eisenbahu-Bauinipektor Krah übertragen worden. Die Petitionen, welche die Führung der Bahn nach Meißen- Triebischtal anstrcben, scheinen demnach eine Aussicht auf Erfolg nicht zu haben — Da bei dem im kommenden Herbst zu erwartenden lebhaften Güterverkehr die Inanspruchnahme der Eisenbahn wagen voraussichtlich sehr Kark sein wird, so ist in Rücksicht auf die Beschleunigung des Wagennrnlarrfs seitens der Empfänger und Versender von Waren mög lichst darauf zu achten, daß die Entladung und Beladung der Bahnwagen innerhalb der bestimmungsmäßigen Fristen erfolge. Die Verzögerungen kann die Bahnverwaltung einmal die Entladung auf Kosten der Empfänger Vor nehmen und ein Wagenstandgeld erheben und sodann über von Versendern bestellte Wagen anderweit Verfügen. Namentlich wird auch empfohlen, mit dem Bezüge von Brennstoffen und Roherzeugnissen möglichst noch in den Sommermonaten z» beginnen. — Die Deutsche Reformpartei hält in diesem Jahre vom 10. bis mit 13. September in Dresden ihren Parteitag ab. Was dem einen recht, ist dem andern billig! Weshalb der Monat August wie der Monat Juli 31 Tage hat, das dürste noch vielen unbekannt sein. Hier die Erklärung! Der Monat August, nach der jetzigen Zeitrechnung der achte Monat im Jahre, war bei den alten Römern, bei denen das Jahr bekanntlich mit dem März anfing, der sechste Monat, er hieß daher Sextilis. Diese Bezeichnung behielt der Monat indes nur so lange, bis Kaiser Augustus, zum Andenken an mehrere glückliche Ereignisse, die ihm in diesem Monat widerfahren waren, dem Monat seinen eigenen Namen beilegte oder vielmehr vom Senat beilegen ließ. Schon früher war dem Julius Cäsar zu Ehren dem Monat Quintilis der Name Julius (Juli) beigelegt worden. Da aber der Sextilis, unser August, nur 30, der Julius aber 31 Tage zählte, so verordnete der Senat, um Augustus nickt zurückstehen zu taffen, daß auch sein Monat 31 Tage haben solle, wofür man einen Tag dem Februar wegnahm. Diese Anordnung hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten, und so kommt cs, daß zwei aufeinanderfolgende Monate 31 Tage haben, während sonst 30 und 31, die Tageszahlen der Monate, einander abweckseln. - Königs Geburtstag wird in Wilsdruff durch Reveille und Platzmunk auf dem Marktplatze gefeiert. — Auszeichnung. Herr Amtshauptmann Lossow überreichte gestern nachmittag in Gegenwart des Stadt- gemeinderates Herrn Stadtrat Dinndorf das ihm von Sr. Maj. dem König verliehene Albrechtskreuz unter herzlicher Ansprache. Vor dem feierlichen Akte begrüßte Herr Bürgermeister Kahlenberger den Herrn Amtshaupt mann, der gestern zum ersten Male in amtlicher Funktion im Sitzungszimmer des Wilsdruffer Stadtgemeinderats er- schien. Herrn Stadtrat Dinndorf beglückwünschte Herr Bür- germeister Kahlenberger Namens des Stadtgemeiuderats zu der Auszeichnung unter dem Ausdruck des Dankes für seine Wirksamkeit. — Weiter überreichte der Herr Amtshaupt mann gestern Herrn Gemeindevorstand Hencker-Kessels dorf das Allgemeine Ehrenzeichen. — Das 2. Sommer-Abonnement-Konzert findet nächsten Dienstag im Schützenhause statt. — Das Seeberophon, eine neue Erfindung des Herrn Seeber, dessen lebende Photographien (Seebero- graph) bekanntlich unerreicht dastehen und auch hier Vor wenigen Wochen ungeteilte Anerkennung fanden, wurde jetzt zum ersten Male in Freiberg aufgeführt. Das Seebero phon bietet lebende, singende, sprechende und mu sizierende Photographien. Die Maschine, eine Sen sation unseres Jahrhunderts, erhält die Sprache durch ein Grammophon, das Bils durch den Seeberograph, das synchrone Zusammenwirken durch Guido Seeber's Kon- struklion. Um die Schwierigkeiten der Konstruktion zu ernussen, um zu erklären, wie genau die Maschine arbeiten muß, mag erwähnt werden, daß jedes Bild aus durchschnittlich 2500 bis 3000 Etnzelaufnahmen besteht, daß der Seeberograph etwa 12 Einzelauf nahmen in der Minute auswechselt und daß auf jedes Einzelbild der 20. Teil einer Sekunde entfällt. Um nun die Uebereinstimmang in Bild und Wort während der ganzen Dauer des vorgefnhrten Bildes aufreckt zu erhalten, muß in jeder Phase eines Bildes zwischen jedem Einzelbilde und dem entsprechenden Teile oer Tonlinie auf der Grammophonplaite völlige Uebereinstimmung bestehen, d. h. auf den zwanzigsten Teil einer Sekunde müssen Bild und Ton in Harmonie sein und bleiben. In Freiberg hatte sich — der Hitze zum Trotz — ein überaus zahlreiches Publikum zu den Aufführungen eingefunden und der doitige „Anzeiger" spricht sich sehr anerkennend über diese neue Erfindung des Herrn Seeber aus. Man würde Herrn Seeber gewiß dankbar sein, wenn er auch das hiesige Publikum in nicht zu ferner Zeit mit seinem Seeberophon vertraut macken wollte. — Der dritte Bericht der Landwirtschaftlichen Haushaltschule zu Freiberg über das Schuljahr 1903 ist soeben erschienen. Nach demselben haben fick auch im verflossenen Jahre die Erwartungen, die man bei Grün dung der Anstalt hegte, erfüllt. In den beiden Semestern war sie voll besetzt, ja es mußten sogar Vertröstungen auf späteren Eintritt erfolgen. Der VI. Unterrichtkursus be gann mit 28 Schülerinnen, von denen 8 bereits den V. Kursus absolviert hatten. Es traten somit 20 Schülerinnen neu ein. Von den Schülerinnen stammten 6 nickt aus der Landwirtschaft. Aus dem Wilsdruffer Bezirk war die Anstalt aus folgenden Orten besucht: Blankenstein (2 Schülerinnen), Kesselsdorf (2), Helbigsdorf (1) und Mohorn (1). — Der Anblick der Elbe ist nach der Einstellung allen Dampfe! Verkehrs sehr traurig. Ueber zwanzig der schmucken Schiffe, die sonst das Flußbild beleben, liegen oberhalb und unterhalb der Dresdner AugustuSdrücke am