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Gfw^r-etreibende verkauft werden. Denn auf andere Weise können die amtlichen Schriftstücke doch kaum in die Hande des Schlächtermeisters gekommen sein. Verstimmung gegen das Zentrum in Bayern. . Würzburg mitgetellt wird, lehnte der Reichs- rat Graf Arco-Zinneberg die Teilnahme an dem in diesem -Monate bevorstehenden Katholikentage mit der Begründung "h: so lange das Zentrum Männer a la Dr. Heim in seinen Reihen habe und sich immer mehr zu einer radikalen, der Sozialdemokratie sich nähernden Wirtschaftspariei entwickle, vermöge er einer Einladung zum Katholikentage nicht zu folgen. Die „Noas" des Gemeinderats. Ueber die lakonische Beantwortung einer Interpellation durch einen Bürgermeister schreibt man: Der Bürgermeister von Bretzenheim bei Mainz hatte den Termin zur Wahl des Beigeordneten bestimmt, ohne, wie es die gesetzliche Vorschrift erfordert, den Gemeinderat darüber gehört zu haben. Daraufhin haben einige Mitglieder des Gemeinde- rateS an das Kreisamt eine Protestringabe gerichtet, in der es wörtlich heißt: „Als bereits in der gestern statt- gehabten Gemeinderatssitzung von uns über die vorer wähnten ungesetzlichen Handlungen protestiert wurde, gab Bürgermeister R. folgende Erwiderung ab: „Er hätte die Weisung vom Kreisamt, daß der Gemeinderat nit in alles die Noos 'nein soll stecke"." Kurz und bündig! Dev Herero-Ausstand in Südtvestafrika. Aus Okahandja wird unter dem 6. August berichtet: In dem bereits gemeldeten Gefecht bei Okoteitei 2. August von 2. Kompagnie Regt. 2 schwer verwundet: Orkar Stwichhirdt aus Dachrizen, Kreis Gotha, Querschuß durch den linken Oberschenkel; leicht verwundet: Sanitäts- Unteroffizier Kilian aus Königshofen, Kreis Schweinfurt, Streifschuß an den beiden Unterschenkeln; Arthur Bergau aus Kolberg, Kreis Kolberg, Streifschuß am Kopf; Reiter Wladislaus Sworski aus Bromberg, Streifschuß an linker Hand. Auf Patrouille Leckonas von Omatjatjewa nach Otjiwarangv 4. August verwundet: Unteroffizier Laxy aus Oppeln, Weichteilschuß am Hais, Gefreiter Hofmann aus Arnstadt, früher Husar in Stendal, Schuß durch rechten Fuß. Ausland. Zur Rechtsnachfolge des Grotzherzogs von Toskana. Der in Salzburg residierende Gioßherzog vonToskana, der als österreichischer Erzherzog dem Kaiserhause angehört, soll sich, wie ein Telegramm aus Wien meldet, entschlossen haben, seine Rechte auf Toskana auf seinen drittgeborenen Sohn Erzherzog Peter zu übertragen. Der älteste Sohn ist bekanntlich Leopold Wölfling. Der zweite, Erzherzog Joseph Ferdinand, zeichnete sich gleichfalls durch bürger liche Allüren aus und beabsichtigte im vongen Jahre, eine Wiener Wirtstochter, die er in Abbazla kennen gelernt hatte, zu heiraten. Aus dem Kloster befreit. Eine Dienstmagd aus Amiens, die mehrfach von ihrer Herrschaft in ein dortiges Nonnenkloster geschickt wurde, ist an einem schönen Tage nicht wiedergekommen, sondern sie teilte ihrer Herrschaft mit, sie wolle Nonne werden. Einige Schwestern wollten dann die Kleidungs stücke der Magd abholen, aber ihr Herr bestand darauf, daß sie selbst komme, da er sich von der Echtheit ihres Ent schlusses überzeugen wollte. Kaum erblickte die Magd ihren Herrn, als sie ihm zu Fußen stürzte und inständig bat, sie zu befreien, sie werde gewaltsam im Kloster fest- gehalten. Selbstverständlich blieb sie zurück, während die begleitenden Schwestern sich zurückzogen. Ein allgemeiner Arbeiterausstand ist in Saragossa erklärt worden. Alle Geschäfte sind ge schlossen. Gendarmerie und Truppen patrouillieren in den Straßen. Mehrere Ruhestörer wurden verhaftet. De* Geisterbeschwörer des Zaren. Pariser Blätter erzählen eine wundeUame Geschichte von einem Lyoner Spiritisten, dem es seit Jahren gelungen sein soll, den Zaren für seine Geisterbeschwörung zu inte ressieren. Zurzeit zitiere er täglich die großen Strategen der Vergangenheit, von Julius Cäsar an, die dem Herrscher aller Reußen Taktikratschläge geben. Der Zar sei so einge nommen von der Zauberkunst des Lyoner Spiritisten, daß er von der französischen Regierung den Doktorgrad für ihn erbeten habe. Als er vernahm, daß dies nicht so einfach zu machen sei, habe er ihm den Rang eines russischen Militärarztes verliehen, so daß der Geisterbeichwörer jetzt in goldstrotzender Uniform am Petersburger Hofe verkehre. Die Entscheidung in der Mandschurei Wird nach einer „Reuter"-Melbung aus Tokio wahrschein sich bei Liaujang fallen, wo Kuropatkin wohl oder übel genötigt werden würde, sich zur Schlacht zu stellen. Die Armeen Okus und Nodzus bedrängen die Russen vom Süden her, während Kuroki, der sich in geringer Entfern ung von den Russen befindet, in der Lage ist, je nach Er fordernis einzugreifen. Die Besetzung von Inkan vereinfache die Transportaufgabe für die Japaner ungeheuer; durch dieselbe sei beiden Armeen die Bewegungsfreiheit gegeben, die vorher gefehlt hatte. Die Japaner stellen die Eisen bahn wieder her, die die Russen bei ihrem eiligen Rückzug nur leicht beschädigt haben. — Zu Gefechten scheint es vor Liaujang noch nicht gekommen zu sein. Dagegen werden jetzt Einzelheiten über die -- Angriffe auf Port Arthur bekannt, die am 26., 27. und 28. Juli stattgefunden haben, und zwar, wie jetzt von Petersburg aus festgestellt wird, in einer Entfernung von 10 Werst von den Festungswerken. Die in Port Arthur erscheinende Zeitung „Nowikcaj" schildert den japanischen Angriff am 27. Juli folgendermaßen: Bei Tagesanbruch begann der heißeste Kampf des dreitägigen Angriffes unter glühender Sonnenhitze. Der rechte fische Flügel unter dem Kommando des Generalmajors i.n»dr?djen!o sah sich gezwungen, eine furchtbare Beschieß ung auszuhalten, auf die die Russen bedachtsam antworteten Ein Hagel von Shrapnells wurdx in daS Tal hinter den russischen Batterien geschleudert, was Geveral Kondradjenko zu der Aeußerung veranlaßte, daß die Japaner offenbar glaubten, daß dort die russischen Reserven stünden. Von der Marinebatterie aus sahen B-obachtungsposten gelegent- lich Granaten in den anderen Batterien krepieren. Mit der Zeit wuchs die Genauigkeit des japanischen Feuers. Die russische Infanterie lag mittlerweile, einen Angriff erwartend, in den Schanzen und war passiver Zeuge des titanischen Duells. Sie lag gut gedeckt und wurde nur von wenigen Granaten getroffen. Um 9 Uhr kündigte der Schall von Salvenfeuer an, daß der Sturm bevorstehe, und er erfolgte sofort. Das japanische Artilleriefeuer nahm etwas ab, während das russische Feuer an Lebhaf tigkeit zunahm und die Schützen in schneller Aufeinander folge eine Salve nach der anderen abgaben. Eine Stunde lang gingen die Japaner unerschrocken in einem Feuer vor, das wie tausend Salven in einer einzigen gleichzeitigen Explosion beschrieben wird. Dann kam der japanische Angriff zum Stehen. Die Russen jubelten, aber in diesem Augenblick kam die Mitteilung von General Stoessel, daß der furchtbare Vorstoß auf die rechte Flanke lediglich eine Maske gewesen ici, um die Konzentration der Japaner auf der linken Flanke, deren Schlüssel der Wolfshügel war, zu verschleiern. General Stoessel befahl General Kondradjenko zu sich, der sofort mit seinem Stabe zu ihm hinsprenqte. Nach kurzem Ritt sah der General sich genötigt, zwischen zwei Wegen zu wählen. Ein längerer Weg war gedeckt gegen Feuer und ein kürzerer führte durch ein von Granaten bestrichenes Tal. „Gott sei den Tapferen gnädig," sagte der General und galoppierte unverletzt durch das Tal. Während der Schlacht benutzten die Russen Telephone zur Verbindung der verschiedenen Teile des Schlachtfeldes. Am 27. gegen Mittag stellten die angrei fenden Japaner plötzlich das Feuer ein, und die Beobachter durch die Ferngläser sahen, wie sie in aller Eile eine Reis- maklzeit einnahmen. Späterhin wurde dieser Flügel der Russen wohl noch gelegentlich durch das Einschlagen einer gewaltigen Granate an die Anwesenheit der Japaner erinnert, aber das Schlimmste war vorüber. Unterdessen entwickelte sich der Hauptangriff, der mit der Eroberung des Wolfshügels endigte. Nach einer Meldung aus Tschifu sollen jetzt 60 ja panische Geschütze stehen. Ein Flüchtling, der dem Kampf am Wolfshügel beiwohnte, erzählt, er sei von 4000 Russen verteidigt gewesen, die auf die anstürmenden Japaner Felsblöcke hinabgerollt hätten. Hierdurch sei eine verheerendere Wirkung ausgeübt worden, als durch das Gewehrfeuer. Auch seien durch geschickt gelegte, zur Ex plosion gebrachte Minen Felsstücke ein bis zwei Werft weit geschleudert worden. Durch solche Minen seien zwei japanische Schwadronen aufgerieben. Die Flüchtlinge be- stätigen, daß die Verluste der Japaner bei den letzten Kämpfen sehr schwer gewesen seien. Das Gelände unter halb des Wolfshügels sei mit Leichen bedeckt gewesen. Ein Seegefecht bei Port Arthur hat gleichzeitig mit diesen Kämpfen stattgefunden. Die ausgelaufenen russischen Kreuzer haben die Japaner zurück getrieben, nachdem einer ihrer Kreuzer durch einen russischen Treffer beschädigt worden war. Weiter heißt es in dem russischen Bericht: Der javanische Kreuzer „Tschijoda" stieß auf eine unserer Verteidigungsminen und wurde leck. Mit dem Vorderteil tief im Wasser fuhr er in der Richtung auf Talienwan ab. Durch einen Schuß der Batterie Nr. 22 wurde ein japanisches Kanonenboot getroffen. Am 27. Juli, als die Japaner einen allgemeinen Angriff zu Lande unternahmen, wurden zur Unterstützung des rechten Flügels auf Bitten des Generals Stössel die Schiffe „Bajan", „Retwisan", „Pallada", „Askold", das Kanonenboot „Ot- wischni", „Gremjaschtschi", „Giliak", der Kreuzer „Novik" und zwölf Torpedoboote ausgeschickt. Unter fortwährendem Schießen einiger vorausfahrenden Schiffe gelangten sie nach Lungantan und beschossen von dort die japanischen Stel lungen bis 3 Uhr. Bet der Rückfahrt auf die Reede explodierte eine Mine unter einem Baggerschiff. Kontre- admiral Wilböft hat am 30. Juli bei Port Arthur 5 Panzerschiffe, 4 gepanzerte Kreuzer, 10 andere Kreuzer und 48 Torpedoboote des Feindes gezählt. Eine Proklamation des Zaren an die Besatzung von Port Arthur hat folgenden Wortlaut: „Ich hoffe, daß mein Volk würdig der heiligsten Ueberlieferung der russischen Race Port Arthur mit Tapferkeit, Entschiedenheit und Treue verteidigt. Ich rechne darauf, daß die Offiziere die Mannschaften ermahnen, die Fahne hochzuhalten auf diesem kleinen Teile Rußlands, der jetzt vom Mutterlande getrennt ist. Zu meinem Volke habe ich das Vertrauen, daß es die Soldaten unterstützt." Ein russischer Spion. Eine tollkühne Tat hat der russische Soldat Volkow vollbracht, der durch die japanischen Linien ging und sicher zurückkehrte. Russische Blätter veröffentlichen folgenden Bericht darüber, den er selbst gegeben hat. „Ich rasierte mir vorn das Haar ab wie ein Chinese, band einen Zopf an und kleidete mich wie ein Chinese, mit Pantoffeln und Kappe. Während eines Kreuzfeuers am 19. Juli ergriff ich dann die Gelegenheit und schlüpfte durch die japanischen Linien. Sie gingen gerade gegen unsere Truppen vor und waren so damit beschäftigt, daß ich unbemerkt und sicher durch ihre Stellungen kam und abends in das Dorf Arthaisa gelangte." Nachdem Volkow dann mehrere andere Dörfer besucht und Nachrichten über die japanischen Streitkräfte eingezogen hatte, begannen seine wirklichen Abenteuer. „Plötzlich kam eine Kavallerieabteilung von etwa 20 Mann mit einem Offizier auf mich zu. Der Offizier ritt näher und fragte mich in Chinesisch, wo die Russen ständen und wie stark sie wären. Ich wollte mein Leben teuer erkaufen, denn ich wußte jetzt, daß ich ver loren war, wenn ich in die Gefangenschaft geriet. Ich zog also mein Revolver, und als zwei Soldaten sich näher ten, gab ich zwei Schüsse auf sie ab, so daß beide sielen. »Dan« feuerte ich auf den Offizier, der auch hinstürzte, und gab nqch hier Schöffe auf hier andere Leute ab. Die Soldaten verloren den Kopf und liefen davon; ich sah noch, daß die vier Mann, auf die ich geichoffen hatte, schwer verwundet aus dem Sattel fielen. Dann sprang ich auf eins der Pferde und galoppierte davon. Es ging um mein Leben, denn ich mußte durch die feindlichen Linien hindurch; aber zum Glück sah ich unsere Vorposten und ritt ins Lager, wo ich sogleich vor den General Sam sonow geführt wurde, um ihm über meine Erlebnisse zu berichten." Aus Stadt und Lund. Wilsdruff, 10. August 1904. — König Georg empfing gestern mittag in Pillnitz den Justizminmer Dr. Otto zu Vorträgen. Der König hat sich zu einem seiner Generale über seinen Zustand dahin ausgesprochen: Die Herren dächten alle, daß er recht wohl und kräftig aussehe, aber er fühle sich doch nicht io; der Kuraufenthalt in Gastein habe ihn etwas ange griffen. , — Zweiundstebztg Strafgefangener» ist aus Anlaß des königlichen Geburtstages die Freiheit geschenkt worden. Einslus; der Dürre auf das wirt schaftliche und soziale Leben schildert die von Dr Jastrow herausgegebene „Arve.tsmarkt-Kvrrespondenz" wie folgt: Klagen, nichts als Klagen über die schädlichen Wirkungen der nunmehr seit fast 6 Wochen andauernden heißen und trockenen Witterung: nicht nur die Getreide- und Kartoffelernte wird von ihr in steigendem Maße beeinträchtigt, auch die Aussichten der Winzer auf ein gutes Weinjahr haben sich teilweise etwas getrübt. Die jungen Trauben, denen der Regen fehlte, blieben klein; an vielen Nebenblättern stellte sich auch der Sonnen brand ein. Immerhin dürften bei dem reichen Trauben ansatze der Schaden nur ein partieller sein. Auch die Versorgung mit Viehfutter dürfte infolge der Dürre schmal ausfallen, da der zweite Schmtt auf den Wiesen recht unergiebig sein wird. Sehr unangenehm berührte in landwirtschaftlichen Kreisen auch das rumänische Aus fuhrverbot für Mais, obgleich die hohen Preis- forderungen, die man in letzter Zeit in Rumänien ver langte, den Bezug von rumänischem Mais fast schon un möglich gemacht hatten. Das Verbot könne nur insofern un günstig wirken, als nunmehr auch Amerika mit seinen Maispreisen in die Höhe gehen wird. Der gewerbliche Beschäftigungsgrad zeigt in der ersten Augustwoche eine Zunahme der Mattigkeit. Im Bergbau steigt die Zahl der Feierschichten; nicht nur im Kohlenbergbau, sondern auch im mitteldeutschen Salzbergbau werden Feierschichten zur ständigen Einrichtung. Auf dem fiska lischen Salzwerke in Staßfurt wurde vom 25. Juli ab bis auf weiteres wöchentlich eine Feierschicht eingelegt. Für die Bergleute bedeutet dies einen monatlichen Ver- dicnstausfall von 17 bis 20 Mk. Auf dem Eisenmarkt werden die Verhältnisse immer unklarer. Die Beschäftigung der Stahlwerke in Rheinland-Westfalen hat nachgelassen. In der weiterverarbeitenden Industrie gehen die Bestellungen nur bei wenigen Werken befriedigend ein. Es ist ein Ausnahmefall, wenn ein Betrieb für Eisen- konstruktion und Brückenbauten eine bedeutsame Ver mehrung der Aufträge melden kann, wie dies für die Aktien-Gesellschaft vorm. Harkort geschehen ist. Die Ent. lassungen auf der kaiserlichen Werft in Kiel haben zu einer ziemlich lebhaften Bewegung der auf den Wersten befchästigten Arbeiter geführt. In einer Versammlung beschlossen die Arbeiter, eine Petition an das Reichs- marineamt mit der Bitte zu richten, zur Vermeidung weitere Entlassungen eine Verkürzung der Arbeits- zeit durchzuführen. Unter dem Einfluß der Trockenheit haben weitere zahlreiche gewerbliche Anlagen ihren Betrieb während der letzten Tagen einstelle« müssen, so nament lich Mühlen, Papier- und Textilfabriken. Auch der Betrieb der Binnenschiffahrt ist selbst auf den Strecken gefährdet, auf denen er bisher noch in vollem Unfange aufrechterhalten worden war. Der Schaden, der der Industrie infolge der teuren Eisenbahnfrachten hierdurch erwächst, wird um so größer, je länger die Wasserstraßen unbefahrbar bleiben. Nur für das Braueretgewerbe eröffnet die jetzige Witterung die günstigsten Geschäfts- ausstchten, da die Bierumsätze fortgesetzt rapide in die Höhe gehen. In ihrem ganzen Umfange lassen sich die Wirkungen der abnormen Sommerwitterung noch nicht übersehen. So viel aber läßt sich heute schon sagen, daß die tief einschneidenden Schädigungen bis jetzt noch immer stark unterschätzt werden. — Die Wetternte. Fast m allen Teilen der Welt ist der Ernteertrag hinter den Erwartungen zurück geblieben. Die Weizenernte der Vereinigten Staaten wird auf 650000000 Bufhel geschätzt, wovon etwa 142000000 Bushel ausgeführt werden könnten. Im vorigen Jahre belief sich die Ausfuhr auf 121000000 Bushel und der Durchschnitt der letzten 15 Jahre war 170000000 Bushel. Nach der Schätzung der amerikanischen Blätter ist der Vorrat an Weizen und Mehl, der sich in den Händen der Händler und Farmer befindet, 23000000 Busycl geringer als im vorigen Jahre. Der in Europa und Argentinien vorhandene Vorrat beträgt 22500000 Bushel mehr. Im ganzen dürfte die Welternte im Jahre l904 um 140 bis 150 Millionen Bushel hinter dem letztjährigen Betrage zurückgeblieben sein. Der Ausfall der Ernte in den Ver einigten Staaten wird durch eine bessere Ernte in Asien ausgeglichen. In Europa macht sich eine Minderernte vor allem in Rußland, Rumänien, Oesterreich-Ungarn und Italien bemerkbar. - Die Schmalspurbahnen PotschaPpel-WilS- drusf-Nossen und Hainsberg-Kipsoors hatten im Jahre 1903 nach Wilkau-Carlsfeld und Zittau-Oybin den stärksten Verkehr unter den sächsischen Schmalspurbahnen aufzuweisen. — Die Stamsbabnverwaltung wird zum diesjährigen 6. Wettin-Bundesschietzen in Chemnitz, Sonntag, den 14. August je einen Sonderzug von Plauen i. V. und von Dresden nach Chemnitz abfertigen lasten, welche