Volltext Seite (XML)
politische Rundschau. Wilsdruff, 13. April 1904. Deutsches Reich. Dee Kaiser nahm am Montag Abend in Lavaletta (Malta) an einem großen Diner beim Gouverneur teil. Zu dem Diner waren auch das kaiserliche Gefolge, der deutsche Konsul, die Spitzen der Militär, und Zivilbehörden, der Erzbischof und andere hervorragende Persönlichkeiten geladen. Die zwanzig Schiffe des englischen Geschwaders hatten glänzend iluminiert. Das Flaggschiff zeigte eine riesige Kaiserkrone. Am Lan dungsplatz war eine Ehrenwache von Matrosen mit Musik aufgestellt. Ein Gnadengeschenk des Kaisers von 3000 Mark ist, wie die „Germania" mitteilt, kürzlich der Witwe des im vorigen Herbst verstorbenen Musik- dirigenten Frese vom Garde-Füsilicrregiment überreicht worden. Frese hatte sich nach 50jähriger Dienstzeit pen- stonieren lassen, und nach seinem Tode stellte die Witwe den Antrag auf Auszahlung der ihr gesetzlich zustehenden Witwenpension. Dieser Antrag wurde indessen abgelehnt mit der Begründung, daß Frese beim Ausscheiden aus dem Dienste seine Pension nicht ausdrücklich beansprucht habe. Sachsens Matriknlarbeiträge. Die Höhe der Matrikularbeiträge des Königsreichs Sachsen pro 1904 belaufen sich auf 43163072 Mark. Insgesamt sind von den Bundesstaaten 577645860 Mark aufzubringen. Auf Preußen entfallen davon 354137730, Bayern 62199281, Württemberg 22125881, Elsaß-Loth- ringen 17315350, Baden 19189438 Mark. Die Lasten werden auf die einzelnen Bundesstaaten nach ihrer Ein wohnerzahl verteilt. Minister Budde auf der Lokomotive. Der preußische Etsenbahnminister liebt es bekanntlich, gelegentlich die ausführenden Organe seines Verwaltungs zweiges bei der Arbeit aufzusuchen. Dieser Tage machte er wieder eine kleine Reise auf der Lokomotive. Der Mi- nister hatte nach Beendigung feines Erholungsurlaubes in Basel die Rückreise nach Berlin angetreten. Auf der Durchfahrt in Mainz verließ er das Koupö, das er mit seiner Gemahlin teilte, und bestieg die Lokomotive des O-Zuges 41. Auf dieser fuhr der Minister bis Frank- furt a. M. „Er ist ein Lump!" Schriftsteller Graf Boudissin (Frhr. v. Schlicht), dessen Militärroman „Erstklassige Menschen" vor einiger Zeit im Reichstage abfällig kritisiert wurde, wobei der Ruf: „Er ist ein Lump!" fiel, veröffentlicht eine Erklärung, in der es heißt: Ich habe an den Präsidenten Graf Ballestrem die Bitte gerichtet, mir den Namen desjenigen zu nennen, der meine Ehre aufs schwerste verletzt hat, um die Ange- legenheit in geeigneter Weise zum Austrag bringen zu können. Die Antwort besagt, daß die Geschäftsordnung keine Handhabe gäbe, einen von der amtlichen Stenographie nicht wiedergegebenen Zwischenruf der Ermittlung ent- gegenzuführen. Demgemäß habe ich die wetteren mir ge eignet erscheinenden Schritte getan." Im B-ichtstuhl! Von einer aus politischen Gründen verweigerten Ab solution wissen jetzt auch die „Münch. N. N." zu melden. Dem Blatte wird mitgeteilt, daß ein Geistlicher in der Oberpfalz gelegentlich der jüngsten Osterbeichte alle seine männlichen Beichtenden nach ihrem politischen Glaubens bekenntnisse befragt und, wenn die Antwort bauernbünd- lerisch oder sonst nicht für das Zentrum lautete, die Ab solution versagt habe. Das dergleichen nicht speziell die Gepflogenheit des schlesischen Zentrums war, hat wohl kaum jemand bezweifelt. Arbeiterentlassungen. Auf der kaiserlichen Werft in Danzig ist wegen Mangels an Arbeit 50 Arbeitern mit einer Frist von 6 Wochen von Anfang April an gekündigt worden. Die Entlastungen würden einen größeren Umfang angenommen haken, wenn im Schiffsbaurestort nicht bereits dir tägliche Arbeitszeit um zwei Stunden herabgesetzt worden wäre. Die Frauenrechtlerin Elis- Schaaf hat sich in Eharlottenburg bei Berlin erschossen. Ihr Geist hatte sich umnachtet, und sie sollte ins Irrenhaus gebracht werden. Wegen einer Broschüre, in der sie un geheuerliche Vorwürfe gegen die Berliner und die Char lottenburger Polizei erhoben hatte, schwebte ein Strafver- fahren gegen sie. Auch finanzielle Sorgen sollen sie be- drückt haben. Weiblich- Transport-ur- flnd die neueste Errungenschaft im Gefangenentransport- wefen im Bereiche der königlichen Polizeidirektion zu Wies baden. Nach deren Anordnung werden fortan die weib lichen Gefangenen nicht mehr durch einen männlichen Trans porteur, sondern durch eine Frau von einem zum anderen Orte gebracht werden. Dieser zweifellos nicht leichte und wenig beneidenswerte Posten ist der Ehefrau des Schutz mannes Böttcher in Wiesbaden übertragen worden. Frau Böttcher liegt namentlich auch der Transport derjenigen weiblichen Personen ob, für die vom Gericht die Fürsorge- erziehung angeordnet ist, und die daraufhin zur Zwangs erziehung entweder in Anstalten oder Familien unter gebracht werden. Ausland. Wieder ein prot-stanttfch-r Pfarrer gemaßregelt. Der Vikar Braasch, der seit nahezu drei Jahren als Seelsorger der evangelischen Gemeinden Podersam und Radschitz tätig war, ist vom k. k. Oberkirchenrate in Wien ohne Angabe von Gründen seines Amtes enthoben worden. Nach Pfarrer Wirth in Neuburg bei Asch und Vikar Klein in Turn-Teplitz, ist dies der dritte Fall innerhalb vier Wochen, daß ein evangelischer Geistlicher durch die Be hörden gezwungen wird, sein Amt und seine Gemeinde zu verlassen; es wird also offenbar nach einem System gehandelt. Man will die Los von Rom-Bewegung da durch eindämmen, daß man den Gemeinden ihre Geist ichen nimmt und das Recht, welches in der vom Kaiser sanktionierten Kirchenverfastung verbrieft ist, mit Füßen tritt. In Podersam sind noch am Tage der Bekannt- werdung der Maßregelung deS Vikars Braasch, 26 Neber- tritte zur evangelischen Kirche erfolgt. Zu dem ersten evangelischen Schulhaus i« Tirol wurde in Mais der Grundstein gelegt. Ein italienisch-österreichischer Zwischenfall. Die römischen Blätter berichten über einen Zwischen fall, der dem italienischen Dampfer „Molfetta" in Cattaro begegnet sein soll. Die österreichiche Polizei wollte, ohne vorher ihre Waffen abzulegen, den Dampfer untersuchen. Als der Kapitän ihr den Zutritt verweigerte, hatten die Gendarmen gedroht, Feuer zu geben, und ein Piket Sol daten eilte aus den benachbarten Kasernen herbei. Unter solchen Umständen blieb dem Kapitän, der die italienische Flagge auf dem Verdeck ausgebreitet hatte, nichts übrig, als sich unter Protest der Gewalt zu fügen. Die „Tri buna" bemerkt dazu, die Regierung habe sofort eine Unter- suchung des Falles angeordnet und werde eine angemessene Genugtuung verlangen. Eiu Attentat auf den fpauifchen Minister- präsidenten. Gegen den spanischen Ministerpräsidenten Maura wurde gestern beim Verlassen des General ratsgebäudes ein Anschlag verübt. Maura wurde überfallen und durch einen Dolchstich verwundet. Danach scheinen auch die Mitteilungen über das Attentat auf den König Alfons in einem wesentlich ernsteren Lichte als man nach den persönlichen Erklärungen des Königs bisher anzunehmen berechtigt war. Auch in Madrid ist es wieder zu Unruhen gekommen. Bei einer am Montag in Madrid abgehaltenen religiösen Prozession veranstaltete eine große Anzahl von Antiklerikalen Gegenkundgebungen unter Hochrufen auf das Heer. Als einige Schüsse fielen, bemächtigte sich der Menge eine Panik. Die Veranstalter der Kundgebungen warfen mit Steinen nach dem Hause des Bürgermeisters. Die Polizei gab darauf Feuer und verwundete mehrere Personen. Es wurden mehrere Ver- Haftungen vorgenommen. Zur Bilderstürmerei i« Frankreich. Der konservative Deputierte Grousiau teilte dem Justiz minister mit, daß er ihn über die Entfernung der Christus- bilder aus den Gerichtssälen interpellieren werde, da die Gerichtsgebäude den Departements gehörten, weshalb die Verfügung des Justizministers eine Rechtsverletzung bedeute. Zivil-H- in Schweden. Der Reichstag hat einen Gesetzentwurf betreffend die Einführung der fakultativen Zivilehe auch für den Fall, daß Mann und Frau Mitglieder der Staatskirche sind, angenommen. Oertliches. Wilsdruff, den 13. April 1904. — Wie verlautet, ist die Gesetzgebungsdeputation der Zweiten Ständekammer, an die die Beratung der Denk schrift der Regierung über die Reform des Landtags- Wahlrechts verwiesen worden war, insofern zu einem ab lehnenden Beschluß gekommen, als sie die erwähnte Denk schrift als Grundlage für einen Gesetzentwurf nicht für ge eignet erachtet und im Uebrigen zu der Anschauung ge langt ist, daß der Zeitpunkt, an eine Reform des Land tagswahlrechts heranzutreten, noch nicht gekommen sei. — Die Zeit des Kirchenkonzertes, welches Herr Kantor Hientzsch anläßlich des 10jährigen Stiftungsfestes des Kirchenchors mit demselben veranstaltet, kommt immer näher. Der Chor, welcher ungefähr 40 Mitglieder zählt, von denen noch 14 Gründer sind, wird mehrfach von anderen Darbietungen unterstützt. Den Anfang des Kon zertes hat man für den 24. April auf nachmittag 4 Uhr festgesetzt und folgende Preise bestimmt: im Vorverkauf Altarplatz 90 Pf., Emporen 50 Pf., Schiff 25 Pf., an den Eingängen zur Kirche Altarplatz 1 Mk. Empore 60 Pf. und Schiff 30 Pf. Den Vorverkauf zu übernehmen sollen die Herren Stadtrat Görne, Restaurateur Kny, Restaurateur Lucius, Hotelier Gietzelt, Restaurateur Bors dorf gebeten werden. Es wird im Interesse des Kirchen- chores, der freiwillig 10 Jahre zur Verherrlichung der Gottesdienste beigetragen hat, schon heute gebeten, dem Konzerte seine volle Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Ein recht reicher Besuch des Konzertes dürfte dem Jubel verein der beste Lohn für seine bisherige Tätigkeit sein. Auch die Umgegend unserer Stadt wolle diesem Vorhaben ihr vollstes Interesse entgegenbringen. - Di- Geschäftszeiten für Fleischer an Sonntagen werden durch eine Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft in vorliegender Nummer anderweit festgesetzt. Die Behörde entspricht damit einer Anregung der Wilsdruffer Fleischer-Jnnung. Letztere hatte beantragt, die Verkaufszeit für Fleischwaren an den Sonn tagen auf zwei Stunden vor dem Vormittagsgottesdienste und auf eine Stunde nach demselben, sowie auf zwei Stunden auf den Spätnachmittag bezw. Abend festzusetzen. Ihren Wünschen ist nunmehr entsprochen. — Was ist nie« richtig? Am Montag hatte sich die 2. Kammer mit dem Bau des zweiten Gleises der Linie Borsdorf-Loswig zu befassen. Bei dieser Gelegen heit vertrat der Abgeordnete Rüder-Roßwein mehrere Eisenbahuwünsche, die auch den Wilsdruffer Bezirk berühren. Die Berichte hierüber sind jedoch so wider sprechend, daß sich vorläufig nicht klar erkennen läßt, in welcher Richtung sich die von Herrn Rüder vertretenen Wünsche bewegen. Nach den Berichten des „Dresdn. Jour." und der „Leipz. Ztg." führte der Abgeordnete folgendes aus: „.. . Weiter möchte ich die König!. Staatsregierung bitten, bei den weiteren Vorarbeiten für den zweigleisigen Ausbau der Strecke Nossen—Roßwein doch einmal zu erwägen, ob es nicht angängig und zweckmäßig sei, ein drittes Gleis zur Herstellung einer direkten Ver bindung von Wilsdruff über Nossen, Gadewitz nach Oschatz herzustellen." Die „Dresdn. Nachr." berichten in ähnlichem Sinne: „Sekretär Rüder-Roßwein bittet die Regierung, bei den weiteren Vorarbeiten für den zweigleisigen Aus- bcu zu erwägen, ob es nicht angängig und zweckmäßig sei, eine dritte Schiene zwischen das zweite Gleis zu legen, um hierdurch eine Schmalspurbahn zu erzielen, die geeignet sei, die Verbindung zwischen der bereits bestehenden Schmalspurbahn Wilsdruff—Nossen und der noch zu bauenden Miltitz—Gadewitz herzustellen." Nach dem „Dresdn. Anz." hat der Abgeordnete dagegen seine Wünsche dahin präzisiert: „Ich bitte ferner die Regierungnunmehr zu erwägen, ob es nicht zweckmäßig erscheint, auf der Strecke Nofsen— Döbeln ein drittes Gleis einzulegen, um den Verkehr der Schmalspurbahn Wilsdruff—Nossen über Roßwein nach Döbeln fortzusetzen." Was ist nun richtig? — Die Beschwerde, und Petitionsdeputation der zweiten Kammer beantragt, die Petition der vereinigten Saalmhaber von Sachsen wegen Abkürzung der ge- schlofsenen Zeiten der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. — Neber «« Preisrütsettösnngen sind auf die in der letzten Sonnabend veröffentliche Aufgabe eilige- gangen. Einige der zur Verlosung kommenden Bücher- prämicn sind im Schaukasten unserer Expedition ausgestellt. — Landwirtschaftliche Feuerversicherungs- Genostenschast im Königreich Sachsen zu Dresden. Die am 8. d. M. abgehaltene Generalversammlung ge- nehmigte den Jahresabschluß und die Verteilung einer Dividende von 10°/<> an die Versicherten. Ferner wurden die neuen Satzungen und die neuen Bedingungen ange- uommen, durch welche den Versicherten wieder ganz erheb- liche neue Vergünstigungen etngeräumt werden. Ueber das laufende Jahr wurde berichtet, daß dasselbe zu den besten Hoffnungen berechtigt, indem die Einnahmen sich erfreulich erhöht, dagegen die Schäden bedeutend vermindert haben. Aus Sachsen. Wilsdruff, 13. April 1904. K-st-lsdors, 13. April. Morgen am 14. April sind 40 Jahre verflossen, seitdem unser Kantor Herr Matthes als Lehrer in Sachsen amtiert und zwar von 1864—67 in Oelsnitz, 1867—69 in Lengenfeld, alsdann bis 1875 in Unkersdorf und seitdem an unserer Schule. Eine lange angestrengte Amtstätigkeit liegt hinter ihm, die noch durch sehr umfänglichen Kirchendienst wesentlich ver- mehrt worden ist und ihm nur selten die sonst üblichen Schulferien genießen ließ. Ausgezeichnet wurde der Jubilar durch gute Gesundheit, so daß Herr Matthes während seines 40jährigen LehrerberufS niemals einer Amtsver tretung bedurfte. Möge den in Gemeinde, wie der ganzen Parochie beliebten und wohlverdienten Jubilar auch ferner diese kräftige Gesundheit beschieden bleiben, damit er noch recht lange unserer Schule und Kirche. seine erfolgreiche Schaffenskraft teilhaftig werden lassen kann. V Braunsdorf, 13. April.. Der Wohltätigkeits- verein „Sächs. Fechtschule", Verband Braunsdorf und Umge gend hält Sonntag, den 17. April, nachm. 3 Uhr in Richters Gasthof eine erweiterte Vorstandssitzung ab, in welcher über folgende Punkte Beratung gepflogen werden soll: 1. Mitteilungen (Rcgistr.), 2. Veranstaltungen: a., Skat turnier, b., Sommerfest, 3. Anträge (vor der Sitzung einzureichen), 4. Landesversammlung: Wahl eines Abge- ordneten. Die Mitglieder des Vergnügungsausschuffes sollen sich zu dieser Versammlung bereits Uhr einfinden. Hartha b. Tharandt, 13. April. Unser Hartha hat als Luftkurort wiederum einen Erfolg zu verzeichnen, der alle Diejenigen mit hoher Befriedigung erfüllen muß, die sich um die Entwickelung unseres Luftkurortes verdient gemacht haben. Das Kaiserliche Gesundheitsamt in Berlin beabsichtigt nämlich die Neuherausgabe des Werkes „Deutsch, lands Heilquellen und Bäder". Die Anordnung des Stoffes ist so getroffen, daß in einem ersten Abschnitt Heilquellen und Seebäder, und in einem zweiten Abschnitt klimatische Kurorte behandelt werden. Bezüglich dieses letzteren Abschnittes hat das Gesundheitsamt Oberbürger, meister am Ende in Dresden mit den Vorarbeiten für das Königreich Sachsen betraut. Dieselben sind auf 121 Orte erstreckt worden und beziehen sich hauptsächlich auf die Lage der einzelnen Orte, sowie auf die in denselben vorhandenen sanitären und sonstigen Einrichtungen, die dem Orte wesentlich den Charakter eines „Luftkurortes" verleihen. Das umfassende Material ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamte mit einem Bericht vorgelegt worden und dasselbe hat nach eingehender Prüfung vorläufig folgende Luftkurorte Sachsens für die Aufnahme in das heraus» zugebende Werk bestimmt: Augustusburg, Bühlau, Gohrisch, Hartha, Jonsdorf, Kipsdorf, Klotzsche, Langebrück, Losch- witz, Rosenthal und Wehlen. Sehr vielen Luftkurorten fehlt es in dieser oder jener Beziehung noch an Einrich tungen, die sie als Kurorte qualifizieren. — Diese Auer- kennung von einer Seite, die in erster Linie zur Beur teilung der Vorgänge unseres Luftkurortes zuständig ist, dürste zweifellos eine neue Belebung des Fremdenverkehrs in unserem Orte zur Folge haben. Am Montag traten die Dachdecker in Meitze« in den Ausstand, nachdem ihre Forderungen: zehnstündige Arbeitszeit und 45 Pfg. Stundenlohn abgelehnt worden waren. Kriminalkommissar Schwarz, der s. Zt. durch die Beobachtung der früheren Kronprinzessin Luise in weiten Kreisen bekannt geworden ist, teilt den Dresdner Zeitungen mit, daß er um Entlassung aus dem StaatS- dienst wegen eines Herzleidens eingekommen sei. Herr Schwarz denkt gar nicht daran, wie vielfach verbreitet worden ist, Gastwirt zu werden. Richtig sei allerdings, daß er, bevor er zur Polizei ging, Hotelier war; ur- sprünglich hat er indessen in Leipzig, wo er 3 Jahre lang die Handelsschule besuchte, als Kaufmann gelernt.