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WM» ßr MÄch' Warandt, Aossm, Sieöenkhn und die Mmgegenden ErsLeint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. -Bezugspreis vierteljährlich 1M. 30 Pf., durch die Post bez Druck vnd Verlaq von Martin Berger tu Wilsdruff. — VeraMworUich für dir Redaktion Martin Berger daselbst. I «3. Jahrg Donnerstag, den 28. Januar 1W4 Ro. 12 1. 1. 3. Thomas, Schuldirektor. 5. Die Kinder sind möglichst mitzubringen. Wilsdruff, am 27. Januar 1904. >eint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. -Bezugspreis vierteljährlich 1M. 30 Pf., durch die Post bezöge« 1M. 54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergefpaltene KorpuSzeüe. Schulpflichtig sind alle Kinder, die bis zum 11. April dieses Jahres das 6. Lebensjahr vollendet haben. Angemeldet werden können auch die Kinder, die bis zum 3V. Juni das 6. Lebensjahr vollenden. Für die in Wilsdruff geborenen Kinder ist nur der Impfschein, für alle auswärts geborenen Täufzeugnis UN- Impfschein vorzulegen. 4 Bei Kindern aus gemischten Ehen, die nicht dem Bekenntnisse des Vaters folgen sollen, ist der Nachweis des an Gerichtsstelle abgeschlossenen Erziehungsvertrages beizubringen. In der Nacht vom 11. zum 12. dieses Monats sind auf Abteilung 4 der Meißen- j Wilsdruffer Straße zwischen Station 15,6 und 15,7 in der Nähe des Jrmer'schen Gutes i vor der Haltestelle in Grumbach 6 junge Apfelbäume frevelhafter Weise um gebrochen worden. Es wird dies zur Ermittelung des Täters mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß derjenige, welcher denselben dergestalt zur Anzeige bringt, daß solcher bestraft werden kann, 30 Mork Belohnung erhält. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 23 Januar 1904 438^.. Lossow. Schule zu Wilsdruff. Die Anmeldung der Kinder, die Ostern schulpflichtig werden, hat Donnerstag, den 4., und Freitag, den 5. Februar vormittags 10—12 und nachmittags 2—4 Uhr im Direktorzimmer (l. Stock, Zimmer Nr. 9) zu erfolgen. Folgendes ist zu beachten: 4)stitiicbe Nundi^au. Die Feier des 45. Geburtstages des Kaisers vereinigte diesmal einen besonders glänzenden Kreis fürst licher Gäste am Berliner Hofe. So waren dort aus ge nanntem Anlässe erschienen: König Georg von Sachsen und dessen zweiter Sohn, Prinz Johann Georg, der Groß- Herzog und die Großherzogin von Baden, der Großherzog und die Großherzogin von Sachsen-Weimar, der Groß bis Karibib ist vorläufig militärisch gesichert, aber seit zwei Tagen durch fortwährenden Regen der Khan unterbrochen. Gründliche Reparatur ist erst möglich, wenn das Wasser abgelaufen ist. Hinter Karibik ist die Bahn bis Kilometer 229 hergestellt. Ueber Karibik hinaus ist also die Bahn, die bis dahin 194 Kilometer zurückgelegt hat, jetzt nur noch 15 Kilometer fahrbar, während sie am Sonnabend bereits 35 Kilometer weiter fahrbar gemacht worden war. Zu dem Kampfe gegen die Rebellen gesellt sich nun auch der gegen die Zer störungen der Elemente. Schrecklich ist das Schicksal der vielen Farmerfamilien, denen keine Hülfe gebracht werden konnte und die wehrlos den Eingeborenen zum Opfer fielen. Aber auch von den Truppen und den zum Dienst Einberufenen hat nun schon eine ganze Anzahl den Helden- tod gefunden. Ehre ihrem Andenken! Der Hereroaufstand kommt dem Londoner Blatt „Daily Mail" gelegen, um neuen Lügen-Nachrichten Auf- nähme zu gewähren. Das Blatt läßt sich melden, die Herero verübten furchtbare Grausamkeiten. Die deutschen Truppen, die kürzlich Keetmannshoop verließen, seien um zingelt, überwältigt und gefangen genommen worden. Die Gefangenen sollen entsetzlichen Martern unterworfen und lebendig verbrannt worden sein. Keetmannshoop liegt aber nicht im Gebiet der Herero, sondern in dem der Bondelzwarts, und diese sind nach den letzten Meldungen unterworfen worden. Auch um die auf dem Marsche be findliche Truppe des Gouverneurs Leutwein kann es sich nicht handeln. Denn diese ist mehrere hundert Mann stark und hätte sicherlich bis zum Aeußersten gekämpft. — Zu Zwecken der Operationen in Südwestafrika verhandelt die Reichsregierung in Kapstadt über den Ankauf von Zug ochsen. In Argentinien sollen Pferde, Maultiere und Schlachtochsen angekauft werden. — Zugunsten der deut schen Kriegervereine in Südwestafrika, deren Mitglieder sämtlich Haus und Hof verlaffen mußten und zum Kampfe gegen die Herero einberufen sind, hat der Vorstand des Preußischen Landes-Kriegerverbandes einen Aufruf an seine Mitglieder erlassen. — Der Kommissar der frei willigen Krankenpflege bittet, alle Gaben für die in Süd westafrika kämpfenden Truppen ausschließlich den Vereinen vom Roten Kreuz und den Ritterorden zuzusühren. — Zu den Gefallenen gehört auch der Unteroffizier Päck. Berlin, 26. Januar. Die „Kreuzztg." veröffentlicht ein ihr zur Verfügung gestelltes Privattelegramm vom > 24. Januar, das lautet: „Alle Windhoek Sicherheit. Else." Das Telegramm war nachmittags 3 Uhr in Karibib auf- ' gegeben und ist bereits abends 8 Uhr in Berlin eingetroffen. Herzog von Mecklenburg-Schwerin, der König der Belgier, der Herzog von Coburg und Gotha, der Fürst von Waldeck, Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen u. s. w. Eine gewisse politische Bedeutung wird dem Geburtstagsbesuche des Königs der Belgier am kaiserlichen Hofe zugeschrieben, wenigstens ver lautet, daß König Leopold afrikanische Kolonialfragen mit Kaiser Wilhelm besprechen wollte. Auf dem anhaltinischen Throne ist der Wechsel, welchen die ernste Erkrankung des greisen Herzogs Friedrich schon voraussehen ließ, nunmehr eingetreten. Am Sonntag in der zwölften Abendstunde ist der Herzog auf seinem Harzschlosse Ballenstedt, 73 Jahre alt, verschieden, ihm ist jetzt in der Regierung der bisherige Erbprinz Friedrich nachgefolgt. Derselbe hat ein vom 24. Januar datiertes Patent aus Ballenstedt erlassen, in welchem er seinen Regie rungsantritt anzeigt. In seiner Kundgebung versichert Herzog Friedrich II., sein eifrigstes Bestreben werde darauf gerichtet sein, das Wohl des Landes und seiner Bewohner unter dem Schutze der Reichs- und Landesgesetze zu fördern. Weiter drückt der neue Herzog die Hoffnung aus, daß ihm seine Untertanen mit derselben Treue und dem Gehorsam, die sie schon dem verewigten Landesfürsten erwiesen hätten, ergeben sein würden. Der „Reichs- und Staatsanzeiger" widmet dem dahingeschiedenen Herzog von Anhalt einen ungemein warmgehaltenen Nachruf, die stets erwiesene Treue des verstorbenen Fürsten gegenüber Kaiser und Reich hervorhebend. Im Reichstage begann am Montag die zweite Etatslesung, welche parlamentarische Kleinarbeit das Haus während der nächsten Wochen vorwiegend in Anspruch nehmen wird. Der erste zur Erörterung gelangende Spe zialposten war der Etat des Reichstages. Hierzu lag eine Resolution der Nationalliberalen auf Gewährung von An wesenheitsgeldern für die Reichstagsabgeordneten in täg licher Höhe von 20 Mk. vor, außerdem verlangt die Re solution freie Fahrt auf den deutschen Eisenbahnen für die Abgeordneten während der Sessionsdauer. Es ent wickelte sich wiederum die alte Diätendebatte, in welcher fast sämtliche Redner aus dem Hause ihre Zustimmung zu der nationalliberalen Resolution ausdrückten, nur der konservative Abgeordnete v. Normann verhielt sich ab lehnend. Regierungsseitig griff Staatssekretär Graf Posa- dowsky mit einer kurzen Erklärung in die Debatte ein, wonach der Bundesrat an seinem Standpunkte in der Diätenfrage, welcher von jenem der großen Mehrheit des Reichstages so sehr abweicht, festhält. Bei der Abstimmung wurde zunächst der Spezialetat des Reichstags genehmigt, dann stimmte man über den Teil der nationalliberalen Resolution ab, welcher freie Eisenbahnfahrt für die Ab geordneten des Reichstages fordert; dieser Teil gelangte einstimmig zur Annahme. Der von der Gewährung von Anwesenheitsgeldern handelnde Teil der Resolution wurden gegen die Stimmen der Konservativen und einiger Reichs parteiler angenommen. Dann ging das Haus zur Be ratung des umfangreichen Etats des Reichsamtes des Innern über. Bei dem Ausgabentitel: Gehalt des StaatS- Der Kommandant S. M. S. „Habicht" telegraphiert aus Swakopmünd: Bahn noch immer unterbrochen, hinter Karibib wieder durch Regen zerstört. Zug gestern nur dis Kilometer 209. Folgendes Telegramm 1. m 17. aus Wind hoek: Schutzlruppe (verstümmelt) meldet durch Kaffernboten zu Fuß am 17. nach Otjimbingwe - Kubas folgendes: Windhoek dauernd bedroht und ist stark befestigt. Durch Landsturm und Einstellung sämtlicher Pflichtigen und Buren Garnison auf 230 Mann gebracht, zum Teil beritten. Zweite Kompagnie ist auf dem Marsche nach hier vom Süden. Gebirgsgeschütz von Rehoboth zurück gefordert, hier außerdem 2 Maschinengewehre. Von Oka- handja hier in Windhoek keinerlei Nachricht seit 12. Mit großem Verlust sind Entsatzversuche gescheitert. Patrouillen dorthin sämtlich zurückgeschlagen. Am 15. erfolgreiches Eckundungsgefecht bei Farm Hoffnung. Bestätigter Verlust: Gefallen: Reserveoffizier Boysen, Unteroffizier Pasch, Rekrut Weiß, Landwehrmann Zülot, (Worte verstümmelt) Rudolf, Reservist Tröltzsch, Germiusky, Lokomotivführer Takert. Ermordet: Ansiedler Enabarth, Közürski, Tau sendfreund mit zwei Kindern, Pilet und zwei Frauen Vorberg, Stüber, viele verwundet. Soeben ist gemeldet: Fünf Hausen Hereros sind auf dem Marsche nach Wind. York. gez. Techow. Daß der in Windhoek kommandierende Oberleutnant Techow am 12. d. M. einen Versuch zum Entsätze von Okahandsa machen konnte, beweist, daß die Lage von Wind hoek zu jener Zeit noch nicht gerade bedrohlich gewesen ist. Wenn die Kunde von dem inzwischen gelungenen Ent- satze von Okahandja nach Wmdhoek gedrungen ist, wird man dort jetzt wenigstens alle Kräfte auf die Verteidigung der Hauptstadt konzentrieren können. Wie es scheint, wollen die Hereros gerade im Zentrum der Kolonie einen ent scheidenden Schlag führen, und wir müssen uns auf weitere Unglücksnachrichten gefaßt machen. Aber da die Aufstän dischen wohl kaum einer einheitlichen Führung unterstehen, wird es hoffentlich gelingen, das Schlimmste abzuwenden. Leider haben unsere Landsleute auch unter der Ungunst der Witterung schwer zu leiden, wodurch die Schnelligkeit der emgeleiteten Entsatzmaßnahmen erheblich beeinträchtigt wird. Eine weitere Meldung lautet: Nach einem am 23. d. M. abends hier etngetroffenen Telegramm des Kommandanten S- M. S. „Habicht" hat sich an der bisherigen Lage nichts geändert. Die Bahn Amtsblatt für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttannebera Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkzardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Höhndorf- KauMch KeffelSdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchens NeÄanneberT Medemmstha, OberhermSdorf, Bobrsdorf RöhrSdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mü Perne, SachSdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei KesselSdorf, Steinbach bei Mohorn, ' Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, WeiStropp, Wildberg. Betrübende Nachrichten aus Deut^ch-Küdwestafrika. Die tröstlichen Nachrichten von der vorläufig unein- nehmbaren Befestigung von Okahandja folgen leider weniger günstige Meldungen über die Lage von Windhoek. Sie stammen allerdings bereits vom 17. d. M. und sind offen bar erst auf Umwegen und durch besondere Boten nach außen gedrungen; es besteht also immerhin die Hoffnung, daß, seitdem die Kolonne Zulow m Okahandm emgetroffen ist auch die Besatzung in der Hauptstadt unseres Schutz, ae'bktes entlN worden ist. Einstweilen jedoch klingen die Telegramme traurig genug. Die amtliche Meldung