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MM« s« M>Änlß Tharandt, Wossen, Sießemehn und die Amgegenden. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauxtmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndsrf, Kaufbach, Kefselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, NeuLanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf« Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. — Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. - Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 M. 54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens mittags 12 Uhr angenommen. — Jnserttonspreis 15 Psg. pro viergespaltene Korpuszeile. No 11. Druck und Verlag von Martin Berger in WÜSdruff. — VcranlwortUch für die Redaktion Martin Berger Saielbsi. Dienstag, Sen 28. Januar 1984. j 63. Jahrg. «^4 Raisevr GebuvtstaS. s^» Ks liegt ein Kestesglück auf Deutschlands Gauen Wit lichtem Glanz zum heut'gen Iuöektag, In Keller Kreude ist das Wolk zn schauen Wnd eint sich froh zu einem Kerzensschlag. Ks weh'n nicht nur im Waterland die Kähnen Schwarz, weih «nd rot von Kütte und Walast, Weit draußen auch aus meerentleg'ncn Wahnen Wläh'n sie sich stolz am hohen Schiffesmast. Sie geven aller Wett die schöne Knnde, Daß, wo auch immer deutsch ein Ker; nnr schlägt, Die Sehnsucht dieses zu geweihter Stunde Am Geiste grüßend nach der Keimat trägt, Zu seinem vielgeliebten edlen Kaiser, Den jauchzend heut' sein ganzes Wolk umringt, Das dankerfüllt des Lorbeers grüne Meiser Zum Wiegenfest ihm um die Stirne schlingt. Gott grüß'Dich, Kaiser, an dem Gag der Kreude! Du Kort des Iricdens und der deutschen Wacht, Dem hold der Deinen Lieve Wlumen streute, Won alter Freue herrlich angefacht. Du bist ste wert, die preisenden Gesänge, Die, Dich zu ehren, wieder kant erschall'«, Wnd die wie höh'rer Sphären Wnnderklänge In jeder Mrnst begeistert Widerhall'«. — Kin Worbikd, stetig nur das Wechte suchend, So schlugst Du unser Aller Ker; in Wann, Du bist durch diese edle Kerrschertugend Kin rechter Kürst, ein ganzer deutscher Wann. Der Wstichterfüstung immer nur zu leben, Das stelltest Du im frommen Khristenstnn Kür eines jeden Menschen schönstes Streben Als höchstes Ziel de« eig'nen Söhne« hin. (Nachdruck verboten.) Doch wie Du fühlst und denkst mit Deinem Wolke, So fühlt es auch mit Dir in Schmerz und Lust, Wnd lähmend legte stch die düst're Wolke Won Deiner Krankheit jüngst auf seine Wrnst. Kin heiß Gebet stieg wie aus einem Wnnde Zu gleicher Zeit inbrünstig anf znm Kerrn: „Steh' unserm Kaiser bei in schwerer Stunde, Erhalt' uns ihn durch Deiner Gnade Stern!" Drum rauscht heut' über stammverwandte Lande Woch mächtiger als sonst der dentsche Aar, Woch enger schließen stch der Liebe Wände, Ans Aller Kerzen tönt es treu und wahr: „Gott sei mit Dir! Er breite seinen Segen Auch ferner über Deinem Kauple aus Wnd schütze weiter Dich auf allen Wegen — Keil Kaiser Dir und Deinem Zollernhaus!" — Karl Emmrich. Auf Blatt 83 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Lottis Seidel in Wilsdruff und als deren Inhaber der Getreidehändler Herr Ernst Louis Seidel in Wilsdruff eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Getreide-, Futter-, Kohlen- und Speditionsgeschäft. Wilsdruff, den 20. Januar 1904. Aonigliches Amtsgericht. Bekanntmachung. Die diesjährige Pferdevormusterung und Besichtigung der für kriegs- branchbar bezeichneten Fahrzeuge hiesiger Stadt findet nächsten Sonnabend, den 3«. Januar dieses Jahres, vormittags 10 Uhr, stE" Die Aufstellung der Pferde und Wagen selbst hat auf hiesigem Marktplatze zu geschehen und muß bis vormittags "/.10 Uhr beendet sein. Die Vorführung erfolgt blank auf Trense mit 2 Zügeln, Stricken oder Ketten. Die Hüfe sind zu reinigen. Kinder und gebrechliche Personen dürfen bei dem Halten und Vorführen der Pferde nicht verwendet werden. Den bezüglichen Anweisungen der Polizeiorgane ist strengstens nachzugehen. Im allgemeinen ist jeder Pferdebesitzer verpflichtet, seine sämtlichen Pferde zur Musterung zu gestellen, mit Ausnahme n, der Pferde unter vier Jahre alt, 5, der Hengste, c, der Stuten, die entweder hochtragend sind, d. h. Stuten, deren Abfohlen innerhalb der nächsten 4 Wochen zu erwarten steht, oder solcher, die innerhalb der letzten 14 Tage abgefohlt haben, 6, der Vollblutstuten, die im Allgemeinen Deutschen Gestütbuch oder den dazu gehörigen offiziellen — vom Unionklub geführten — Listen eingetragen und von einem Vollbluthengst laut Deckschein belegt sind, auf Antrag des Besitzers, s> der Pferde, die auf beiden Augen blind sind, , weiche in Bergwerken dauernd unter Tag arbeiten, der Pferde, welche wegen Erkrankung nicht marschfähig sind oder wegen Ansteckungsgefahr den Stall nicht verlassen dürfen, 5, der Pferde, welche bei einer früheren Musterung als dauernd kriegs- unbrauchbar bezeichnet worden sind, und endlich >, der Pferde unter 1,50 m Bandmaß. Befreit von der Verpflichtung zur Vorführung sind unter anderem: n, Beamte im Reichs- oder Staatsdienste, hinsichtlich der zum Dienstgebrauch und b, Aerzte und Tierärzte hinsichtlich der zur Ausübung ihres Berufes an dem Tage der Musterung unbedingt notwendigen eigenen Pferde. Weiter wird noch darauf hingewiesen: 1. daß beim Vorführen am linken Backenstück der Halfter jedes Pferdes die der Vorführungsliste entsprechende Nummer befestigt sein muß, und 2. daß bei den Pferden, welche bereits früher als kriegsbrauchbar bezeichnet wurden, -die Bestimmungstäfelchen ebenfalls am linken Backenstück der Halfter angebracht sein müssen. Beide Tafeln sind so gut zu befestigen, daß sie nicht flattern können. Tierärzten und Zivilschmieden ist Teilnahme an dem Musterungsgeschäfte ge stattet. Wilsdruff, am 25. Januar 1904. Dev Stadtrat. 67. I. Kahlenberger, Bg. Jgr. Schule zu Wilsdruff. Am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers, Mittwoch, den 27. Januar- findet vormittags 10 Uhr eine öffentliche Schulfeier in der Turnhalle statt- Die Festrede hält Herr Oberlehrer Hofmann. Zu zahl reicher Beteiligung an dieser Feier ladet die geehrten städtischen, königlichen und kaiser lichen Behörden, die Eltern der Kinder und alle Freunde der Schule hierdurch ganz er- gebenst ein —, Thomas, Schuldirektor. Zm ßMlM des Mm. Mit besonderer Freude nimmt diesmal das Deutsche Volk an dem Geburtstage des Kaisers teil, an welchem er in Gesundheit und Frische sein 45. Lebensjahr vollendet, denn im verflossenen Jahre erfüllte ja eine Zeit lang bange Sorge um die Gesundheit des Kaisers die Herzen "Her Vaterlandsfreunde und deshalb mischt sich in die Festfreude am Geburtstag des erlauchten Herrn auch die Freude über seine volle Genesung. Eine starke und feste Hand, ein klarer weitschauender Blick, ein energisches Fest halten an großen Gedanken und hohen Zielen, lauter Eigenschaften, die den Kaiser Wilhelm zieren, werden da her, so lange Gott ihm Gesundheit schenkt, auch ferner zum Segen und zur Ehre des deutschen Reiches die mächtigen Stützen des Deutschen Kaisertrones und die Grundlagen und Leitsterne der verbündeten Reichsregierung sein, an deren Spitze Preußens König als Deutscher Kaiser steht. Niemals darf am Geburtstag Kaiser Wilhelms II. vergessen werden, daß er in der eifrigen und wachsamen Pflege der besten Traditionen der Väter eine wesentliche Bedingung für das Gedeihen alles zukünftigen Strebens und Lebens im Deutschen Reiche und für das gute Ein vernehmen mit den Nachbarstaaten erblickt, denn dadurch ist es ja möglich gewesen, das edelste Kleinod der euro päischen Kulturvölker, den Weltfrieden, nun so viele Jahre zu erhalten und auch weiterhin zu fördern. Bei der stärksten Kriegsbereitschaft das mächtige Schwert nur zu friedlichen Zwecken zu benutzen, das ist der größte Ruhm des deutschen Kaisers und seiner hohen Verbündeten und zugleich eine Ehre und Freude, ein Segen und Glück für das Deutsche Volk und die ihm verbündeten Völker. Freilich in der langen Zelt tiefen Friedens werden solche hohen Güter nicht immer genug gewürdigt, zumal wenn durch traurige Parteiverirrungen einem großen Teile der Bürger das sachliche Urteil getrübt wird, aber in welcher glücklichen Zeit wir in staatlicher und politischer Hinsicht trotz aller scharfen Kritiken leben, das ist aus jedem Ver gleiche der letzten drei Jahrzehnte mit allen früheren zu ersehen. All Zeit ein Mehrer der friedlichen Güter zu sein, war ja das Gelöbnis des großen Kaisers Wilhelms I., und daß es dem kaiserlichen Enkel Wilhelm II. ver gönnt sei, immer in Gesundheit und Kraft diesem Ziele nachzustreben, ist der Segenswunsch des Volkes am Ge burtstage des Kaisers. Kslitische Rundschau. Am Berliner Hofe sieht man anläßlich des bevor stehenden Geburtsfestes desKaisers dem Besuche einer ganzen Reihe fürstlicher Gäste entgegen. Unter ihnen wird sich auch König Georg von Sachsen befinden, welcher bereits am 26. Januar in Berlin eintrifft und im königlichen Schlosse Absteigequartier nimmt. Auch der Grobherzog und die Großherzogin von Baden werden zur Feier des