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Eine Errungenschaft der Modernen Landwirtschaftlichen Betriebslehre. Das vielbesprochene Versuchsgut ist soeben von Pro fessor Dr. Backhaus, nachdem die vorgesteckten Ziele im wesentlichen erreicht und durch die im Frühjahr erlassene Publikation „Das Versuchsgut Quednau, ein Beispiel der angewandten modernen Betriebslehre", ein gewisser Ab schluß erzielt wurde, in Privatbesitz übergegangen. Bei der Uebernahme des Gutes im Frühjahr 1900 stellte sich Professor Or. Backhaus die Aufgabe, alle Fortschritte der Technik und Wissenschaft in Quednau zur Anwendung zu bringen, darüber hauptsächlich wirtschaftliche Beobachtungen anzustellen und so neue Grundsätze sür die Betriebslehre zu sammeln Trotz größter Schwierigkeiten ist der erzielte Erfolg sehr beachtenswert. In den drei Jahren der neuen stehender Mann, der nach den vorgefundenen Papieren mit einem Hermann Traberi aus Cottbus indentisch sein wird. Der Mann hat sich in Reichenbach zwei Tage auf gehalten. In dem im Hotel zurückgelassenen braunen Reisekoffer befanden sich über 200 Mark bares Geld, so wie Bekleidungsgegenstände. Auf einem Zettel bittet er einen Herrn in Dresden, ihn auf einfache Weise beerdigen zu lassen. Mißliche Verhältnisse scheinen die Ursache des Selbstmordes zu sein. — Zittau will in diesem Jahre sein Stadttheater einem umfassenden Umbau unterziehen, dessen Kosten mit 100000 Mk. veranschlagt sind. Die Ausführung eines Neubaues begegnet großen finanziellen Schwierigkeiten. — Ferner wird im zeitigen Frühjahr mit dem Bau eines städtischen Elektrizitätswerks begonnen werden. In Ver bindung mit dem Werke wird der Bau einer elektrischen Straßenbahn geplant. - Der Käsefabrikant Pfister, der m Ztttau ein Ge schäft gegründet und Personal mit Kaution angenommen hatte und dann mit der Kaution durchgegangen war, ist in Berlin verhaftet worden. — Freiwillig in den Tod gegangen ist der städtische Wasserwerksaufseyer H. in Annaberg. In nächster Zeit sollte H. sieb vor dem Landgericht verantworten wegen zum Schaden der Stadt verübter Handlungen. — Ein frecher Raubansall wurde an der Witwe Friedrich aus Falkenberg (Berlin-DresdnerBahn) ver übt. Es wurden ihr auf der Landstraße von einem Wege lagerer 250 Mark in Gold geraubt. — Neue Erderschütterungen sind in den letzten Tagen im Vogtlande wahrgenommen worden. Der bekannte Geologe Prof. E. Weise berichtet dem „Vogtl. Anz." dar über: Aus Jocketa wird mir von zuverlässiger Seite mit- geteilt, daß Dienstag, den 5. Januar, abends 7 Uhr 18 Minuten dort eine Erderschütterung von mindestens ^/z Minute Dauer beobachtet worden ist, bei welcher Fenster und Türen erzitterten. — In Dürrmühlsdorf bei Waldenburg fiel der beim Gutsbesitzer Böhme in Stellung befindliche Knecht Richter beim Garbenreichen auf die Tenne herab und er litt so schwere Verletzungen, daß er sofort verstarb. — Am Sonntag vormittag in der 10. Stunde sah der Steuermann der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts- Gesellschaft in Loschwitz von seiner an der Elbe gelegenen Wohnung aus eine männliche Person auf dem Waffer treiben und sich bemühen, auf das weit ins Waffer ragende Ufereis zu klettern. Herr Lüttich sprang sofort hinzu und reichte, nachdem er sich mit einem Brette gesichert hatte, dem schon halb Erstarrten eine Stange. Mit vieler Mühe gelang es ihm, den um sein Leben Kämpfenden, einem etwa 14 Jahre alten Schulknaben von der Louisenstraße aus Dresden, zu retten. Der Knabe war in einem Ge schäft in der Neustadt Laufbursche und dort wegen be- gangener Unredlichkeiten aus Angst früh weg- und in die Elbe gelaufen. — Crimmitschau, 10. Januar. In den letzten Tagen ist die Zahl der Arbeitswilligen wieder bedeutend gestiegen. Fast mit allen Zügen kommen Arbeiter und Arbeiterinnen von auswärts an. Aber selbst aus den Reihen der Ausständigen kehren immer mehr in die Fab riken zurück. Die Aussichten für die Arbeiter sind fast ganz geschwunden, das lernt man jetzt in diesen Kreisen in immer weiteren Maße einseheu. Die Bürgerschaft von Crimmit- schau, mit Ausnahme der direkt am Streik beteiligten Kreise, urteilt über die getroffenen behördlichen Sicherheits- maßregeln ganz anders, als in der sozialdemokratischen Presse immer und immer wieder kundgetan wird. — Die neueste Nummer des „Simplizissimus" ist am Sonnabend in Leipzig in größerer Menge auf Veranlassung des Landgerichts München wegen Vergehens gegen § 116 des Reichsstrafgesetzbuchs (Schmähung der Kirche und ihrer Einrichtungen) polizeilich beschlagnahmt worden. — In einem Hotel in Leipzig hat sich vorgestern ein Ingenieur aus Hamburg erschossen. — In der außerordentlichen Stadtverordnetensitzung in Freiberg am 8. d. M. wurde mitgeteilt, daß der Rat daselbst eine Petition an die Landstände vorbereitete, in der um die Erhaltung der Freiberger Bergakademie ge beten wird. mehr als verdoppelt; anstatt des früheren Verlustes ist eine mäßige Verzinsung eingetreten und der beim Verkauf erzielte günstige Erlös hat auch bestätigt, daß die Einwendungen richtig waren. Allerdings hat sich andererseits auch gezeigt, daß trotz aller Mühe und Arbeit in der Landwirtschaft zur Zeit nur allmähliche und nur mäßige Erfolge erzielt werden konnten. Der Erntewert des Gutes hat sich in runden Zahlen wie folgt gehoben: 1900 40000 Maik, 1901 55000 Mark, 1902 63000 Mark, 1903 75000 Mark. In ähnlicher Weise haben sich auch die Erträge der Viehhaltung und des Nebengewcrbes erhöht (Molkerei). Schon diese Zahlen, die in der Verallgemeinerung bedeuten, daß in Deutschland die Milliarde Mark, die es zur Zeit für landwirt schaftliche Produkte an das Ausland zahlt, zum Teil sehr wohl von der heimischen Landwirtschaft selbst verdient werden könnte, lehren, wie bedeutungsvoll die Quednauer Versuche sind. In Bezug auf Feldbearbeitung, Düngung, Anwendung der Elektrizität, Maschinenverwendung, Hand habung der Viehhaltung, der technischen Gewerbe sind eine Menge von Einzelergebuiffen erzielt worden. Etwa 6000 Fremde haben in den drei Jahren Quednau besucht, und das genannte, im Frühjahr von Professor Dr. Back- Haus herausgegebene Werk über Quednau, hat in weiten Kreisen lebhaftes Aufsehen erregt. Um so bedauerlicher ist es, daß es nicht möglich war, ein derartiges modernes Versuchsgut, das ohne die geringste Unterstützung durch den Staat oder landwirtschaftliche Korporationen lediglich durch private Unterstützung geschaffen wurde, als staatliche Landwirtschaftliche Lehranstalt weiter zu führen. Letzte Nachrichten. — Im Befinden Sr. Maj. des Königs ist eine wesentliche Besserung zu verzeichnen. Wegen der noch anhaltenden Heiserkeit soll der König auf ärztlichen Rat noch nicht ins Freie gehen. Gestern Vormittag wohnte er dem Gottesdienstein der Privatkapelle bei. Nachmittags fand Familientafel statt. Berlin, 10. Jan. Ein Fräulein Schneider, die Tochter eines Bahnbeamten aus Rummelsburg, die in Oberschönewalde bei Verwandten zu Besuch weilte, wagte sich trotz vorheriger Warnungen und ungeachtet des ein tretenden Tauwetters aufs Spreeeis. Das Eis brach zu sammen und die junge Dame ertrank. Berlin, 10. Jan. Auf dem Wannsee brachen gestern der Portier Hoppe und sein Freund Hillig ein. Während Hoppe gerettet werden konnte, fand Hillig den Tod. Seine Leiche ist bisher noch nicht aufgefunden worden. Berlin, 11. Jan. Eine Pilgerfahrt zum Papste in Rom wird von den katholischen Arbeitervereinen veran staltet. Am 19. März wird in Rom ein internationales Arbeiterdenkmal enthüllt werden und hierauf wird eine Deputation deutscher Arbeiter von Pius X. in besonderer Audienz empfangen. Potsdam. Heute mittag sind auf der Havel zwischen Sacrow und Maorlake 5 Personen beim Schlittschuhlaufen eingebrochen. Eine Dame, die Tochter des Kunstverlegers Kirmse, und zwei Herren sind ertrunken. Die beiden anderen Herren, Brüder der genannten Dame, wurden gerettet. Breslau, 11. Jan. Der Kaiser, der heute abend 80z Uhr hier eintrifft, wird sich sofort nach dem Erz bischöflichen Palais begeben, um bei Kardinal Kopp das Diner einzunehmen. Die Rückreise nach Berlin erfolgt am Dienstag nachmittag. München, 10. Jan. Der ehemalige Sozialist und spätere Anarchist Friedrich Dempwolff ist als unheilbarer Geisteskranker in der hiesigen Kreisirren anstatt gestorben. Wien. Das „Fremdenblatt" meldet aus Gmunden: Die Reconvaleszenz des Königs Christian von Dänemark schreitet fort. Der König wird in Wi sbaden eine Kur gebrauchen, nach deren Beendigung er der hier stattfindenden Vermählung der Prinzessin Alexandra von Cumberland mit dem Großherzoge von Mecklenburg-Schwerin beiwohnen wird. Rom, 10. Jan. In vatikanischen Kreisen verlautet, der Papst werde, um das Vetorecht abzuschaffen, anordnen, daß jeder Kardinal bei seiner Ernennung schwören solle, er werde niemals in einem Konklave im Namen seiner Regierung von dem Vetorecht Gebrauch machen. Auch die gegenwärtigen Mitglieder des Kardinalkollegiums würden einen solchen Eid leisten. Rom, 11. Jan. Ein Prälat aus der nächste» Um gebung des Papstes antwortete auf die Frage, ob Präsident Loubet vom Papste empfangen werde, wörtlich: „Der Präsi dent wird unter keiner Bedingung empfangen werden." London, 11. Januar. Eine amtliche Note der Blätter teilt mit, daß Deutschland und die übrigen Drei- bundmächte für den Fall des Ausbruches eines Krieges zwischen Rußland und Japan völlige Neutralität beobachten werden. Washington, 11. Jan. 4000 kolumbische Soldaten sind an der Grenze von Panama konzentriert und bereit, in Aktion zu treten, falls diesbezügliche Befehle aus Bogota Erfolg sehr beachtenswert. In den drei Jahren der neuen einlaufen werden. Die kolumbischen Führer weigern sich, Bewirtschaftung hat sich der Rohertrag des Gutes'über ihre Abteilungen Mitteilung zu machen. Eine Aktion der kolumbischen Truppen würde ein Einschreiter der Ver einigten Staaten nach sich ziehen. Tages-Aalender. Kaiserl. Postamt Wilsdruff. Geöffnet für den Post- und Telegraphen-Dienst: Wochentags von 8 bis 12 Vorm., 2 bis 7 nachm.: Sonn- und Feiertags von 7 bis 9 vorm., 12 bis 1 nachm. Für Telegramm annahme geöffnet: täglich 6^z vorm. bis 10^ nachm. Bei geschlossenem Schalter befindet sich die Annahmestelle für Telegramme an der Eingangstür zum Dienstzimmer im Hausflur. Königl. Untersteuer-Amt Wilsdruff. Geöffnet Wochentags von 8 bis 12 vorm., 2 bis 6 nachm. Kaiserliche Postagenturen in Grumbach und Mo horn sind für den Post- und Telegraphendienst ge öffnet: Wochentags von 8—12 vorm., 4- 6 nachm., Sonn- und Feiertags von 8—9 vorm., 12—1 nachm., 5—6 nachm. (nur für den Telegraphen- Dienst). Herzogswalde von 8—11 vorm., 3—6 nachm.; Sonntags wie die übrigen. Tanneberg von 8 -12 vorm., 3-6 nachm.; Sonntags wie den übrigen. Burkhardtswalde von 7—12 vorm. 3—6 nachm.; Sonntags von 7—9 vorm., 12—1 nachm., 5-6 nachm. (nur für den Telegraphendienst.) Kesselsdorf von 7—11 vorm., 3—6 nachm.; Sonn tags wie Burkhardtswalde. P osthülfstellen befinden sich in: Limbach, Sora, Klipp hausen, Röhrsdorf, Helbigsdorf, Grund b. Mohorn, Geschäftsstunden der Königl. Sächs. Güterver waltung zu Wilsdruff. Für Eilgut: Wochentags 7—12 Uhr und 1—7 Uhr, Sonntags 8—12, mit Ausschluß der Stunden während des Gottesdienstes, für Wagenladungen: Wochentags 7—12Uhr und 1-7 Uhr, für Frachtgut: Wochentags 7—12 Uhr und 2—7 Uhr. Ferkel werden an Tagen, wo Ferkel markt stattfindet, bereits von früh 6 Uhr zur Be förderung angenommen. Königl. Amtsgericht Wilsdruff. Geöffnet Montags, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Freitags von 8 Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm., 3—6 Uhr nachm. Sonnabends von 8 Uhr vorm. bis 3 Uhr nachm. Anbringen von Grundbuchsachen an jedem Wochen tage von 9 bis 12 Uhr vorm. und 3 bis 5 Uhr nachm. mit Ausnahme von Freitag vormittag und Sonnabend nachmittag. Stadtkaffe und Steuereinnahme ist geöffnet: Jeden Werktag (außer Mittwochs) von 8 bis 12 vorm. 2 bis 4 nachm. Sparkasse zu Wilsdruff ist geöffnet: Jeden Werktag (außer Mittwochs) von 8 bis 12 Vorm., 2 bis 4 Nachm.; sowie jeden letzten Sonntag im Monat (für Gehilfen, Dienstboten und Arbeiter) von 1 bis 3 Nachm. Rats-undPolizei-Expedition, sowie das Königl. Standesamt Wilsdruff ist geöffnet von 8 bis 12 vorm. und 2 bis 4 nachm. Rechtsanwalt Bursian Dresden-A., König Johann- Straße 9"- Telephon Amt I, Nr. 1942. Sprech stunden in Wilsdruff jeden Dienstag bis nach mittags 3 Uhr im Hotel „goldner Löwe." Telephonische Anfragen Dienstags dorthin erbeten (Amt Wilsdruff Nr. 2.) Kollektion der Königl. Sächs. Landes-Lotterie für Wilsdruff bei Bruno Gerlach am Markt, für Kesselsdorf und Umgeg. bei Gustav Kohl. Volks-Bibliothek des Gemeinnützigen Vereins Wilsdruff. Geöffnet: Jeden Sonntag (Sommer und Winter) nach der Kirche von V2II bis 12 Uhr im Hotel Löwe. Prozeßagent Detlefsen, Tharandt. Behördlich zu gelassener Rechtsbeistand bei den Kgl. Amtsgerichten Wilsdruff, Tharandt und Döhlen. Fernspr. 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