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Warandt, Nossen, Sieömteßn und die Umgegenden. Amtsblatt Mr die Rgl- Amtshauptnranirschaft Aleißen, für das Rg!. 2lnüsgorrchL und dell Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Horstrentamt zu Tharandt. veralviati für Wilsdruff, Älttannrderg, 3irk.chum. Bta.ikeusteiu, Braunsdorf, B»rk r-d's aioe Groitzsch, Grnmva^, -Hr-r... y -v l 2i'Sds7 -, -ühndorf. Konfb-?ch. Kefselsdvri, Kleinschönberg, Klipphausen, Lsmsersoar'. Lo^.e», N- . Miltttz-Rv'zrri t-'iwu.-'-r < -.o.r .>.n,,.. D »cruermsde Bohr -dort'. RökrSdors bei Wl^run, Mitzsch, Rothschouderg mtt Vorne, Sach-sSsr', S-nrr >? - -- ' . ''"'a": 2, .. Secugstadt, SsechtShamen, Taubenheim. Unter^ki . Erscheint wöchentlich dreimal uns zwar Dienstags. Doanerstags und Sonnabend-». — sr;, g »» --- - > N. z > r>'.. > .. Po» sei.- --.» ; . D. a» Inserate werden Montags, M'.uwo^s >l»d yreilags vis spätestens m ttags 12 Dr anurno..- n/n - A. rri.o. 1 B , v:r c. ge-p 4t- -- K s.rs,. l:. Ns 1« SsuKKherrS, den G. Februar LisO4. 63» Jahr^ Im Versteig?rungslokale des Köuigl. Aunsgenchts hiei selbst soll Msntag, den 8. Hebruax vsrnr. Nbr 1 Schreibsekretär öffentlich versteigert werden. Wilsdruss, den 2. Februar 1904. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Holzauktion. Montag, den 8 Februar dieses Wahres, nachmittags 3 Uhr, sollen im oberen Stadtparke 3 birkene Klötzer, 27 cm uuUre Stärke, 4,5 m lang, 1 crlener Klotz 50 cm untere Suarke und 3,4 m lang, snwie verschiedene Wipfelstück.u und Abraumceisig gegen Barzahlung versteigert werden. Wilsdruff, nin 5. Februar 1904 Der LLadtraL. Kahlenberger, Bürgermeister. Lslitisehe Ruuösehuu. § Vom Kaiserhofe. Der Kaiser, der abends vorher Gast drs Rächstagspräsideulen war, ging am Donnerstag morgen im Tiergarten spazieren, besuchte den Reichskanzler und hörte dann im Schlosse Vorträze. Abends fand bei den Majestäten kleiner Ball statt. Es wurde u. a. das „Menuett der Königin" getanzt; hieran beteiligte sich auch der Kronprinz, der mit der Komtesse Hohenau tanzte. Bei dem „Schlußrcigcn" mar die Komtesse Leroldingen seine Partnerin. Die Vorführung dieses Reigens wird ent zückend genannt, besonders der Augenblick, in dem zunächst alle Damen, daun die Herren strahlenförmig dem Throne zuschreiten und dann die Paare gemeinsam den Gruß wiederholen. , Der Reichstag setzte nach mehrtägiger Plenarpause amMiliwoch Kine Verhandlungen fort, und zwar mit der zweiten Lesung des Gesetze, twurfes, betr. die Verlängerung des Gesetzes über die Friedenspräsenzstärke des Reichsheeies. Nach kurzer Debatte wurde der Entwurf gegen die Stimmen der freisinnigen Volkspartei, der Polen und der Sozial demokraten angenommen. Alsdann trat das Hans in die erstmalige Erörterung der Vorlage ein, welche sich auf die Entschädigung für unschuldig erlittene Strafhaft bezieht. Namens der Verbündeten Regierungen befürwortete der Staatssekretär des Neichsjustizamtes Or. Nieberding di? Vorlage, betonend, daß die Bestimmungen derselben die Rechtslage der unschuldig Verhafteten in einer Weise günstigerer und sicherer gestalteien, wie in keinen! anderen Lande der Welt. Die Redner aus dem Hause erkannten fast sämtlich an, daß die gegenwärtige Vorlage einen er heblichen Fortschritt im Vergleich zum geltenden Recht darstelle, doch wurden im einzelnen die Bestimmungen des Gesetzentwurfes mehr oder weniger bemängelt. Namentlich wurde es als eine bedenkliche Schwäche der Regierungs vorlage bezeichnet, daß sie zwei Klassen von Freigesprochenen schaffe, nämlich Eutschüdigungswürdigc und Eutschädigungs- uuwürdige. Auch die Gründe für die Verweigerung der Entschädigung fanden vielfach Widerspruch. Am schärfsten opponierte der Vorlage der Sozialdemokrat Heine, welcher überhaupt leugnete, daß der Entwurf eine Verbesserung bestehender R chtszustände bedeute. Staatssekretär Graf Posadowsky bemühte sich in einer nochmaligen Rede an- gelegentlichst, die in der Debatte erhobenen Einwendungen gegen die Vorlage zurückzuweisen. Schließlich trat Ver tagung ein. — Die Donnerstagssitzung war so eintönig wie möglich und wurde ganz ausgefüllt mit der Weiter- btralung des Gesetzentwurfs, betreffend die Entschädigung unschuldig Verhafteter. Abg. Frohme (Soz.) sprach von Klassenjustiz und wandte sich gegen die Staatsanwälte, deren Aukluqemonopol geradezu gemeingefährlich sei. Umsomehr müsse der Entschädigungsanspruch auch für die Fälle gelten, in denen nur ein staatsanwaltliches Vorverfahren borge- legen habe. Staatssekretär Nieberding verteidigte den Standpunkt der verbündeten Regierungen in dieser Hwage unv wies die Vorwürfe gegen die Staatsanwälte zurück. Ter Vorredner möge Material deibringeu, dann werde der Reichskanzler Abhilfe schaffen. Abg. Stadthagen (Soz.) Meli eine Dauerrede, in der er dem Urteil seines Partei freundes über die Staatsanwälte durchaus beitrat. Abg. Deppe (ntl.) erhob Einspruch gegen diese Angriffe, die er maßlos nannte. Die Justiz stehe beim Volke noch in hohem Ansehen. (Ruse links: Na, nult Abg. Gröber (Ztr.) machte Herrn Stadthagen auf verschiedene Wider- spräche aufmerksam und meinte unter schallender HeimUit des Hauses, dieser steuerte in deu vollendeten Blödsinn. Abg. Lucas (ntl.) mies ebenfalls die Angriffe auf die Richler zurück. Nachdem Präsident Graf Bail.strem ge beten hatte, „Kraftworte" zu unterlassen, wurde Ne Vor lage einer Kommission überwiesen. Freitag: Eiat des Reichsamts des Innern. Die Wahlprüfungskommissivn drs Reichstages erkläre die Wahl des Abgeordneten Dr. Janicke (uat.-liv), Veit,eter des 16. haurwoerschen Wahlknises, sür uugiltig. Die so ausgiebige Hilfsaktion der deutschen Dampier „Phönicia" und „Weimar" in Aalesund ist nunmehr wieder beendigt und haben dieselben die Rückfahrt nach Deutschland angetrcten. Im ungarischen Parlament gewinnt die Tis- zasche Regierung endlich entschieden Oberwasser gegenüber den Obstrnkstomsten Die katholische VolkSpartei beschloß die Einstellung der Obstrukiion, nachdem bereits sie groß.' Mehrzahl der Kossuthpartei zu dem gleichen Beschluß ge langt war. Jetzt besteht die Gruppe der „unentwegten" Obstruktionisten des Abgeordnetenhauses nur noch aus 7 Mann. In den ungarischen Regimentern wird anläßlich der Zuiückbehaitung der Leute des dritten Jahrganges noch immer gemeutert. In Praßdurg verweigerten zahl reiche alte Leute des dortigen Hasarenregimei t« den Ge horsam, sie konnten von der einfchreitenden Wache erst nach einem förmlichen Kampfe verhaftet werden. Erzbischof Dr.Kohn vonOlmütz hat semc Sache in Rom siegreich dnrchgefochten, er wird nächstens auf seinen hohen Posten zurückkehren. Die Zivilageuten Oesterreich-Ungarns und Ruß lands für Mazedonien drücken energisch auf die loyale Durchführung des von der PwrU so widerwillig akzeptierten Mürzsteger Reformprogcammes. Sie hallen in Saloniki täglich längere Besprechungen mit dem türkischen Gcneral- inspekteur Hilmi Pascha ab. In Serbien ist durch den Rücktritt des Ministeriums Gruilsch eine schwierige Kabinetts krisis entstanden. Der radikale Klub der Skupschtina dringt auf das Verbleiben des Ministeriums im Amte. In England ist seit Dienstag das Parlament wieder in Erscheinung getreten. Im Unterhause wogt, wie immer, die Adreßdebatte breit einher, bei der alle möglichen poli tischen Fragen und Gegenstände berührt zu werben pflegen. Die Entscheidung in der ostasiatischcn Krisis will noch immer nicht fallen. Die für Mittwoch erwartete Ab sendung der russischen Antwort auf die jüngste Note Japans aus Petersburg ist wiederum verschoben worden, es hieß, die Antwort würde nun kaum vor Freitag abgehen Jn- zwifchen steigt die Erregung in Tokio immer mehr; am 3. Februar wurde daselbst wieder eine große Beratung der Minister, „alten Staatsmänner" und der Admirale abgehalten, die sieben Stunden dauerte. Während derselben halten der Premierminister und der Minister des Aeußeren eine lange Audienz beim Mikado Eine Meldung der „Daily Mail" aus Port Arthur weiß allerhand von weiteren militärischen Vorkehrungen russischcrseits zu berichten, so von der Entsendung drei sibirischer Schützenregimenier in kleinen Abteilungen nach dem Aalustusse und des größten Teiles der Feldarullerie ebeudorthin. Ferner sind angeb lich vier neuformierle sibirische Regimenter, die in Haitschen, standen, nach Port Arthur zur Verstärkung der dortigen Garnison beordert worden. Eine strategisch wichtige Stellung an der Kiutschu-Bucht wurde stark befestigt und mit 3000 Manu aus Porl Arthur belegt. Mit der Regierungesache in Uruguay g.gcuübkr de.r Insurgenten stehis offenbar nicht zum besten. Zwar hat sich die Meldung, der Präsident der Republik, Battle y Ordunez, sei bereits an Bord eines in Montevideo ein- gelross.nen argentinischen Kreuzers geflüchtet, noch nicht bestätigt, aber die Insurgenten sind doch im Anmarsche auf die Haupistadt begriffen, obschon sie sich derselben noch nicht direkt genähert haben. Aus DLrrtsch-ZüdwesL-Uf;ska liegen für die weitere Kriegsgefahr erfreuliche, jedoch in Anbetracht der hiugcmordeten armen Ansiedler rcat nner- freul ehe Nachrichten vor, die folgenden amtlichen Stempel tragen: Der Kommandant S. M. S. „Habicht" meldet aus Swakopmund: Windhoek und Okahandja sind durch die Kompagnie Franke mit zwei Geschützen entsetzt. Letzterer Ort au Kaisers Geburtstag ohne Verluste. Am 28. nach sechsstündigem Gttecht Hauptlager des Feindes am Kaiiec Wilhelmsberg bei Okahaudja gestürmt, vier Verwandele. - Allgemeiner Rückzug des Feindes mit allem ,r- beutrten Vnh in die Otjisangati-Berge. Feind bat sämi- liche Farmen und Bahnhöfe in den Distrikten Wmdhoek, Okahandja, teilweise auch Karibib verwüstet, desgleichen die Kaserne der Gebirgsbatterie in Johann-Aldreätshöhe. — Bisher bestätigte Verluste: Ermordet und me-st wr- stümnclt 44 Ansiedler, Frauen und Kinder. Gefallen 26, außerdem voraussichtlich 50 tot. Gobabis seit 16. belagert. Marsch auf Omaruru wird morg u angctretcu. Lcmwem in zwei Tagen mit Dampfer hier zu erwarten. Die deutsche Ausdauer und Tapferkeit hat also in überraschender Weise noch ehe die neuen Hilfstruppen in Drutsch-Sübwrstaircka ringet, offen sind, mit der genüge» Anzahl der dort vorhandenen Schutztiuppen die Hereros und deren Bundesgenossen, die Damaraneger, uni allen größeren Punkten in d e Flucht geschlagen. Die von Süden hcrbcigeeilte Kompagnie Franke mit zwei Kouoneu hat die von den Herero belagerten Plätze Windhoek und Okahaudja cniiktzl und zwar Okahandja bereits am 27. Januar, al«o am Geburtstage des Deutschen Kaisers, und vor Wi. - Hoek wurden die Hereros noch einige Tage früher vertrieben. Die Truppen des Leutnanrs Franke haben sich alsda n sofort mit den Truppen des Leutnants v. Zülow vcieiri t und haben bereits am 28 Januar Las Hanptlag r des Feindes am Kaiscr-Wilhelmsberg angegriffen und nach sechsstündigem Kampfe erstürmt. Darauf haben sich die Hereros und Damaraneger mit allem erbeuteten Vieh in die Oljisangatiberge zurückgezogen. Ein schwerer Alp ist mit diesem Siege der deutschen Schutztruppen von der Verwaltung der deutschen Kolonien genommen, denn e? hat sich dock gezeigt, daß die schon vorhandenen Schutz mittel auch für schwierige Verhältnisse genügt hätten und nur das Zusammentreffen des Aufstandes der Hereros mit dem Umstande, daß der Gouverneur Leutwcin mit der Hauptmacht dec Schutztruppen zur Unterdrückung des Auf standes der Bondelzwarts nach dem Süden gezogen war, oas Unheil verursacht hat. Inzwischen ist der Oberleutnant Winkler mit dem ersten Schutztruppenersatz auf dem Dampfer „Ernst Woermann" bereits in Deutsch-Südwestafrika ein- getroffen und der Gouverneur Leutwein ist ebenfalls zu Schiff in Swakopmund augekommen, nachdem er die Bondel- zwaus unterworfen und ihnen die Gewehre abgenommen hat. Mit verstärkten Kräften wird daher nun die deutsche