Volltext Seite (XML)
i «MW » UMn.il Hßarandt, Wossen, SiebenLehn und die Hlmgegenden «3. Jahrg Ro. LS Son«abe«v, de« 27. Februar 1904 c. Der Bürgermeister Jgr. a. 5. — Ml. 16 Pfg. und bei Rälbern im Altev vsn «»seliger als 6 kvschen eben spricht. Fast möchte ich die deutsch-russische Freundschaft eine atavistische nennen. Diese Freundschaft hat keine Spitze gegen England, sie hindert uns nicht, den bemerkens werten Elan des japanischen Volkes anzuerkennen, und ist am allerwenigsten gegen den Fortbestand des Zweibundes gerichtet; ich weiß, daß man uns in letzterer Richtung allerlei macchiavellistische Absichten zuschreibt. Nein, Deutsch land hat alles Interesse, das den Status quo in Europa garantierende Nebeneinander des Dreibundes und Zwei bundes unverändert zu erhalten. Dieser Politik der Loy alität, Neutralität und des Friedens treu bleibend, dienen wir unseren Interessen am besten. Man hat das Wort »Deutsche Weltpolitik" zuweilen fälschlich als „Deut sche Eroberungspolitik" verstehen wollen und uns aller- jüngstens wieder geheime Absichten auf Petschili oder eine, vielleicht auch mehrere andere chinesische Provinzen zuge schrieben; auch im Orient und in Amerika lauern wir, so heißt es, auf Beute. Welche Torheitl Wir sind neutral und wollen neutral bleiben, und alle die schönen Gegenden, die wir angeblich dem Reiche gewinnen sollen, sind kat» Morgana. Nein, wir gefallen uns nicht in der Rolle der Conquistadores, wir sind ehrliche Produzenten und Konsu menten, Käufer und Verkäufer. Der deutschen Arbeit, dem deutschen Handel so vorteilhafte Gebiete wie möglich in friedlicher Aktion zu erschließen, das ist unsere ganze Weltpolitik." Deutscher Fleiß hat in Kiautschou und in dem Hinterlande, der Provinz Schantung, schon Großes ge- leistet. Mit welchem Eiser und welchen Erfolgen unsere Landsleute in China arbeiten, lehrt auch wieder die Mel- düng, daß die Schantungbahn jetzt Tstnanfu>Ost erreicht hat. Es ist dies die Hauptstadt der Provinz, 388 Kilometer von Tschingtau entfernt. Da nur noch 6 Kilometer bis zu der Endstation herzustellen sind, so wird der ganze Bau spätestens am 1. Juni vollendet sein. Der Krieg in Ostasien übt seine Wirkungen selbst bis nach dem äußersten Nordeuropa aus. Nach Meldungen verbündeten Regierungen schätzten den Wert des kleinen Grundbesitzes, hielten aber den vorgeschlagenen Weg nicht für den richtigen. Die Mehrzahl der landwirtschaftlichen Zentral-Vereine verhielten sich auch ablehnend gegen eine solche Gesetzgebung. Abg. Gothein (frs. Ve^g.) meinte, helfen könne allein das Aufteilen des Gro^^undbesttzes in kleine Güter und Rentengüter. Auch Aby,- Pohl (frs. Vp.) lehnte den Antrag ab. Abg. Bachem (Ztr.) befür- wortete ihn. Wenn die Regierungen den Zweck billigten, würden sie auch einen Weg finden. Abg. Stadthagen (Soz.) sprach gegen, Abg. Gamp (frkons.) für den Antrag. Auch die Nationalliberalen stimmten ihm zu. Nach der Annahme erfolgte Vertagung. Graf Bülow über Deutschlands Neutralität. Daß es im Auslande an Versuchen nicht fehlen würde, die Aufrichtigkeit der deutschen Neutralität gegenüber den Vorgängen auf dem ostasiatischen Kriegsschauplatz anzu zweifeln, war vorauszusehen Es wird vielleicht auch nicht gelingen, unsere guten auswärtigen Freunde über diesen Punkt vollständig zu beruhigen, da sie gar nicht gern darüber beruhigt sein wollen. Immerhin muß man es dankbar begrüßen, das Graf Bülow Gelegenheit genommen hat, durch den Mund eines Franzosen unsere westlichen Nachbarn der unbedingten Aufrichtigkeit seiner wiederholt betonten Friedenspolitik zu versichern. Ueber den Inhalt dieser Unterredung berichtet ein Telegramm aus Paris wie folgt: Aus einem Gespräche, das Graf Bülow mit einem französischen Besucher hatte, publiziert der morgens erscheinende Petit Parisien folgende Aeußerungen des deutschen Reichskanzler: „Sie sagen mir, in Frankreich herrsche die Meinung vor, das deutsche Volk sei antirussisch gesinnt, während die deutsche Regierung mit Rußland sympathisiere. In Wahrheit verhalten sich die Dinge anders: Alle politischen Parteien Deutschlands, die Sozialisten aus genommen, stimmen mit der Regierung darin überein, daß die Fortdauer unserer guten Beziehungen zum östlichen Nachbar unserer Geschichte, unseren Gewohnheiten ent falls auf - Mk. 16 Pfg. belaufen, kommen verordnungsgemäß demnächst zur Erhebung, was hierdurch bekannt gemacht wird. Wilsdruff, am 25. Februar 1904. 51 rm w. Brennscheite, 107 rm h. u. 79 rm w. Brennknüppel, 25,5 rm h. Zacken, 125 rm h. u. 21,5 rm w. Aeste, 248,5 rm w. Stöcke; Schläge in Abt. 3 u. 4, Einzelhölzer in Abt. 6, 9, 11, 12, 15, 17, 18, 20, 21, 22, 23, 26, 27, 28, 29, 30, 33, 37, 39, 43, 44, 57, 58, 59, 63. Kgl. Forstremerverwaltung rr. Kgl. Forstrentamt Tharandt, Groß.am 24. Februar 1904.Morgenstern. Bekanntmachung. Die Beiträge -er Besitzer vs« Ofer-en uu- Rindern zur Deckung der im Jahre 1903 aus der Staatskasse bestrittenen Verläge an Seuchen- u. s. w. Politische Rnndscha«. Vom Kaiserhofe. Der Kaiser speiste am Mittwoch abend bei dem österreichischen Botschafter, ging am Donners- tag früh im Tiergarten spazieren, besuchte den Reichskanzler und hörte dann im Schlosse militärische Vorträge. Mit- tags wohnte der Monarch bei dem württembergischen Ge- sandten einer Festtafel zu Ehren des Geburtstags des Königs von Württemberg bei, abends war er Gast des englischen Botschafters. Ueber das Befinden des kleinen Prinzen Heinrich wird aus Kiel berichtet, daß ein neuer Einstich in den Wirbelkanal ausgeführt werden mußte. Er bewirkte ein geringes Nachlassen der starken Benommenheit. Deutscher Reichstag. Am Mittwoch wurde das Etat der Reichscisenbahnen beraten. Auf Wünsche der Abgg. Erzberger (Ztr.), Müller-Meiningen (frs. Vp.) und Riff (frs. Verg.) erwiderte Minister Budde: Ich werde in sozialer Hinsicht stets tun, was ich tun kann. Die Dienst zeit ist verkürzt worden, die Ruhetage haben sich mehr als verdoppelt, auch Gehaltsaufbesserung ist eingetreten. Mit den Arbeiterausschüsseu stehe ich dauernd in persönlichem Verkehr und habe wiederholt Wünsche erfüllt. Die Abgg. Dahlem (Ztr.) und Schlumberger (ntl.) erkannten das Wohlwollen des Ministers für seine Beamten und Arbeiter an- Für die Gewährung des Vereinigungsrechts traten die Abgg. Blumenthal. (Vp.) und Hildenbrand (Soz.) em. Der Minister verwies auf seinen bekannten Standpunkt. Die ordentlichen Ausgaben wurden bewilligt. — Am Donnerstag wurde zuerst der Rest des Etats der Reichs- ^Envahnen erledigt und dann in die Beratung des Etats oes -neichsjustizanits eingetreten. Diese verspricht sehr langwierig zu werden, denn es liegen dazu sechs Beschluß antrage vor, deren Besprechung vorweg genommen wird. Den Anfang machte der Antrag des Abg. von Riepen hausen (kons.) auf Vorlegung eines Gesetzentwurfs über Heimstättenrecht. Staatssekretär Nteberding erklärte, die Bekanntmachung. Die Pläne über die Errichtung oberirdischer Telegraphenlinien 1) an dem bei Km 18,5-1-40 der Staatsstraße Wilsdruff-Meißen abzweigenden Wege nach Röhrsdorf; 2) an dem bei 1cm 9,7-j-80 der Staatsstraße Wilsdruff-Meißen abzweigenden Wege nach Sora liegen bei dem Postamt in Wilsdruff aus. Dresden-A , 23. Februar 1904. AaiserUche Ober-PsstdireMsn. I. A.: —Horrer. Entschädigungen, welche sich bei auf 1 Mk. 46 Pfg., bei Rindern im Alter vsn b Wochen «nd darüber aus — Kahlenberger KchlmstchmiU WmSter Mchrßmier. Gasthof „zur Tanne" in Tharandt, Dienstag, den 8. März 1SV4, Vorm. 1v Uhr: 78 h. u. 2347 w. Stämme, 544 h. u. 1047 w. Klötzer, 2000 w. Derb- u. 460 w. Neisstangen, 2 rm h. Nutzscheite, 1 rm w. Nutzknüppel, 22 rm h. u. Amtsblatt für die Rgl. Anüshauxtmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, KefselSdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberhermSdors^ Pohrsdorf, RöhrSdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei KefselSdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, WeiStropp, Wildberg. Verordnung, die Beiträge der Besitzer vou Pferden und Rindern zur Deckung der im Jahre 1SV3 aus der Staatskasse bestritteueu Verläge an Seuchen- re. Entschädigungen betreffend. Nach der am 18. Dezember 1903 vorgenommenen Aufzeichnung der im Lande vorhandenen Pferde und Rinder ist zur Erstattung derjenigen im Jahre 1903 verlags weise aus der Staatskasse bestrittenen Beträge, welche an Entschädigung nach dem Reichs- aesetze vom für die wegen Seuchen auf polizeiliche Anordnung getöteten I. ARM l.ov4 1 und für die nach solcher Anordnung an der Seuche gefallenen Tiere, oder nach den Ge setzen vom 17. März 1886, vom 29. Februar 1896 und vom 12. Mai 1900 für infolge von Milzbrand oder Rauschbrand gefallene oder getötete Pferde und Rinder, ingleicken für an Gehirn-Rückenmarksentzündung, bez. an Gehirnentzündung umgestandene oder getötete Pferde zu gewähren gewesen und an Verwaltungskosten erwachsen sind, auf jedes der ausgezeichneten s) Pferde ein Jahresbeitrag von 1 Mk. 46 Pf., b) Rinder im Alter von sechs Wochen und darüber ein Jahresbeitrag von — Mk. 16 Pfg. und c) Kälber üNg Alter von weniger als sechs Wochen ebenfalls einen Beitrag von zu erheben. Indem solches gemäß 8 4 der Verordnung vom 4. März 1881 — G.- u. V.-Bl- von 1881, S- 13 flg. —, der Verordnung vom 17. März 1986, des Gesetzes vom 29. Februar 1896 und der Verordnung vom 14. Mai 1900 — G.- u. V.-Bl. von 1886 S. 64, von 1896, S. 31 und von 1900, S. 254 — bekannt gemacht wird, werden die zur Einhebung der beregten Jahresbeiträge berufenen Polizeibehörden (Stadträte, Bürgermeister, Gemeindevorstände) angewiesen, auf Grund der von den Kreis- bez. Amts hauptmannschaften an sie zurückgelangten Verzeichnisse die oben ausgeschriebenen Jahres beiträge von den betreffenden Pferde, und Rindviehbesitzern unverzüglich einzuheben und bis längstens den 2. April 1904 unter Beischluß der Verzeichnisse an die Kreis- bez. Amtshauptmannschaften abzuliefern. Dresden, am 10. Februar 1904. Ministerium des Innern. v. M-tzfch. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1M. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk.54 Ps. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens mittags 12 Uhr angenommen. — JnsertionspreiS 15 Pfg. pro viergespaltene KorpuSzeile. Druck und Vertag von Martin Berger tu Wilsdruff. — Verantwortlich für di« Redaktton Marti« Berger daielbst.