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Sachs sah dem lustigen Streiche mit der größten Heiterkeit ent gegen, wahrend dem Assessor das Herz doch lauter schlug, als er sich selbst gestehen mochte. Des Freundes Uhr und Börse hatte er in Beschlag genommen, damit sie nicht in die Hände des Gerichts geriethen, wo er sie dann bei seiner Flucht hätte lassen müssen. Um jeden Verdacht von vorn herein von sich abzuwenden, brachte er jeden Abend auf dem Keller zu und zwang sich so heiter als möglich zu sein. Vielleicht wäre er dennoch in seinem Entschlusse wankend geworden, obschon er bereits den einen der drei Gensd'armen für seinen Plan gewonnen hatte, allein als er am Abend heimkehrte, ergriff Siebold seinen Arin und begleitete ihn. „Assessor," sprach er, „schweiß, daß Schnorr Ihnen seine Tochter versprochen hat, wenn Sie Rose todt oder lebendig einbringen. Ich gönne Ihnen das hübsche Mädchen, allein bester Freund, ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß ihre Sache schlecht steht. Rose wird längst über alle Berge sein und Schnorr hat den verrückten aber ziemlich festen Entschluß gefaßt, Hedwig mit dem Branntwein brenner Rumpf zu verheirathcn. Der Mensch ist zwar keilten Schuß Pulver Werth, er trinkt und wird das arme Mädchen wahrhaftig nicht glücklich machen, allein er hat, wie Sie wissen, viel Geld, und das wiegt in Schnorrs Augen Alles auf. Können Sie Etwas thun, um Hedwig zu erlangen, so thun Sie es bald!" Unwillkürlich zuckte Hanf zusammeu. Sollte Siebold seinen Plan errathcn haben? ES war unmöglich! „Was meinen Sie?" fragte er. Siebold zuckte mit den Achseln. „Das geschieht nicht," versicherte er. „Hedwig muß mein wer den, denn sie liebt mich eben so innig, wie ich sie liebe. Ihnen im Vertrauen will ich gestehen — aber schweigen Sie noch, — daß ich heute Roses Spur entdeckt habe — vielleicht bin ich dreh so glücklich und ....!" Siebold blieb überrascht stehen. „Sprechen Sie die Wahrheit?" fragte er. „Die Wahrheit," versicherte Hanf lächelnd. „Aber noch einmal, bester Freund, sprechen Sie gegen Niemand darüber, all meine Be mühungen sind sonst vielleicht umsonst." „Ich werde schweigen. Assessor, wenn Ihnen das gelingen sollte bekomme ich Respekt vor Ihnen. Erst müssen Sie den Menschen wirklich haben — eher glaube ich nichts!" Sie trennten sich. Der Assessor befand sich in einem Zustande, in welchem er ent schloßen war, Alles zu wagen. Er würde jetzt sogar sein Leben auf das Spiel gesetzt haben, um Hedwig zu erringen, Mißlang sein küh ner Streich, so war er entschlossen, mit einem Mal all den Qualen ein Eitde zu machen. — Die Bewohner von B. hatten am folgenden Morgen keine Ah- nung, welche Ucberraschung ihnen bevorstand. Zwar hatten Einige Hanf zeitig die Stadt verlassen sehen, er war mit seiner Büchse be waffnet; sie fanden nichts darin, höchstens schüttelten sie die Köpfe, weil nach ihrer Meinung des Assessors Bemühungen doch vergebens waren. Wenige Stunden später gelangte die erste Nachricht in die Stadt, daß Hanf den gefürchteten Dieb gefangen habe. Man lachte an fangs, weil man es nicht glaubte, als aber ein Bürger, der aus dem Walde hcimkehrte, erzählte, er habe selbst gesehen, wie der Assessor und ein Gensd'arm einen gefesselten Mann, den Rose, der Stadt zufuhrtcn. Da gerieth Alles in Bewegung und Aufruhr. „Der Assessor hat Rose gefangen!" hallte cs in jedem Haufe, in der ganzen Stadt wieder. Es war dies ein großes außerordentliches Ereigniß, daß die Jungen aus der Schule und die Arbeiter aus der Werkstatt liefen, um den Verbrecher mit eignen Augen zu sehen. Nur wer eine kleine Stadt kennt, vermag zu begreifen, welches Aufsehen ein solches Ereigniß hervorbringt, wie cs die steifen Phi- Jn jener Beziehung erfreulich ist der In seinen natnrwmeni'chnstüchen und duclion der größern Werke anhört, wie z. B. die großen ans und die electrischcu Klaviere, deren Spiel, sowie das Sprj^.H 7,, der electrifchcn Flammen, au'S Unglaubliche grenzt, wird manup^' L kürlich von" dem Wunsche beseelt, ebenfalls ein solches Werk zM sitzen. ,,Dcr Wein erfreut des Menschen Herz" aber Spielwerke von I. H. Heller nicht minder. Liebhabern del den machen wir ganz besonders auf die Firma Z. H. Heller in K, aufmerksam, welche Spielwerke und Spieldosen, sowie die dcnartigsten Gegenstände mit Musik (letztere fast ausschließlich Erfindung) in der größten Mannigfaltigkeit liefert. Wenn ina>, auf's reichhaltigste auSgcstatteten Magazine besichtigt und eine Herr Professor M. Lazarus (Prof, der Aefitzetik) iu Berlm, be«^ den Kalender des Lahrer Hinkenden Boten in einem Briefe an dc„ leger wie folgt: Berlin, 25. September 1888 Geehrter Herr! Ob Ihnen wrhl einer meiner Freunde meine InnM. Vorliebe für den Hinkenden verrathen har? Seit 1660, da ich ihn der erst kennen lernte, befinden sich alle Jahrgänge in mauer Bibliothek. der Volksseele vorzugsweise hingegeben, haben die Volksbücher (nnd die wiederkehrendcn insbesondere) für mich zwiefache Bedeutung: «innral sind sj t) leiblich genauer Höhenmesser der vorhandenen Eultur im Volksgeiste; dann in welcher Art und in welchem Grade die schöpferischen Geister für die ke.pxM Hebung" der Volksseele thäüg sind. Fn jener erfreulich ist der Bote in dieser gerade muftcrgiltig. In seinen naturwissenschastüchen und Belehrungen, wie in seinen Erzählungen, in den ernsten Sprüchen und Reg^ in den Späßen und Anccdoten, in Allen waltet eine edle, klare und kräftig,^, sinnuiia; die Augen offen, das Herz wacker, heiter frank und ungekhA darum berzgewinnend in der Rede, das ist die Art des Hinkenden Boten chl ist die ächte und rechte Art vonSeelenkost für deutschen Geist und deines Gcmüth. Dem Verfasser des Boten einmal zu begegnen und ihm die drücken, würde mich herzlich freuen. Inzwischen bieten Sie ihm gefälligst k Gruß. Ihr mit aller Hochachtung ergebenster " Prof. Dr. M Lazarus Spielwerke von I. H. Heller nicht minder. Liebhabern del können wir dieselbe nm so mehr empfehlen, da der Rnf der schen Spielwcrke sich nicht nur über ganz Europa, sondern die fernsten Gegenden jenseits der Meere erstreckt, rathen aber, dircctem Bezug, da, wie wir vernommen haben, durch sogn,^ Vermittler vieisach unechte Werke untergeschoben werden. Wer seinen lieben Verwandten und Freunden oder sich selbst eine Wie kommt es denn, daß eine der schönsten äußern Zierd«^ serer Kanzel, der Engel mit der Weltposaune, seinen früher» nach so langer Zeit noch nicht wieder einnimmt? Wäre es nicht bester, wenn es in unserer Kirche soaen^ Anstecketafeln zum Aussteckcn der Liedernnmmern gebe, welche zeit ihren vollständigen Zweck erfüllten. So wie dieselben aber sind, sieht sich der größte Theil der Kirchenbesncher genöthigt bej ck sonderen Versen nach der Austecketafel des Chores zn blicken. H ' den Frauensitzen aus kann das nur durch völliges RückwärtSsi^ geschehen. Wer nun noch dazu seinen Stand nnterm Chore sieht sich oftmals genöthigt ruhig zuzuhören, bis derartige Vers«)' sungcn sind, oder, wenn es bald beim Ende des Gottesdienste; schieht, auf's G.radewohl nachzublättern nnd mitzusingen, oder cM die Kirche zu verlasten. — Hier wäre Abhülfe ain rechten Platz?,' Einer im Namen Vieler. 380 listerbeinc gcscbmcidig macht und ihnen. Lebendigkeit kinbaucht. ganze Stadt ist dann wie ein Ämcisinncst, in das man mit Stocke stößt. Alles renntwirr und schnell durch einander mstch gegenseitig an die Köpfe. (Fortsetzung folgt.) nachtSfreude machen will, wende sich direkt an Z. H. Heller in Anfrage. Bekanntmachung No. 150. . Verordnung zu Ausführung dieses Gesetzes !. Verordnung, einige Abänderungen der A No. 153. No. No. No. 151. 152 No. No. No. No. No. No. No. No. 156. Bekanntmachung, die Abänderung der Bestimmung im Z. 33 5. a der unter dem 5. September dieses Jahres publicst^ Verordnung über die Organisation der Landwchrbehörden und die Dienstverhältnisse der Mannschaften Les Beurlaub^ standcs vom 18. December 1867 betreffend, vom 4. November 1868. 157. Verordnung, die fiscalischen Canons für dingliche Gasthofsacrechtsame betreffend, vom 3. November 1868. 158. Verordnung, die Einführung der unter dem 1. October dieses Jahres bekannt gemachten Strafproceßgesctzc betresste vom 7. November 1868. ' m uv 147. Verordnung, die Wiedereinsetzung gewisser Personen in den Genuß der Ehrenrechte betreffend, vom 28. October 18^ 148. Gesetz, das Verfahren in den vor die Geschwvrnengerichte gewiesenen Untersuchungssachen betreffend, vom 1. Oct. - 149. Gesetz, die Wahl von Gerichtsschöppcn und die Mitwirkung derselben bei der Verhandlung und Aburtheilung der sich zirksgerichtlichen Strafsachen betreffend, vom 1. October 1868. Mack Gesetz über die Ausübung der Fischerei in fließenden Gewässern, vom 15. October 1868. ^»ft, < s, vom 16. October 1868. Wclöe Ausführungsverordnung zuin Gewerbegcsctz vom 15. October 1861 betreffs-Men vom 15. October 1868. " " ka Verordnung, die Expropriation von Grundeigcnthum für die Leipzig-Dresdner Eisenbahn betreffend, vom 15. (. Müw tober 1868. Lag? 154. Bekanntmachung, die Zuweisung der katholischen ConfcssionSverwandten in den protestantischen Parochien Rejchenau h jzngina Reibersdorf zur katholischen Pfarrkirche in Reichenau betreffend, vom 22. Octobcr 1868. 155. Verordnung, die Abtretung von Grundcigenthum zu Erbauung der Radeberg-Kamenzer StaatSeisenbahn betreffs vom 29. Öctober 1868. »AHi Das 26., 27. und 28. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahre 1868 — letzte ung am 15. November d. I. — enthält: No. 144. Verordnung, die Publikation der revidirtcn Strasproceßordnung betreffend, vom I. Octobcr 1868. 145. Verordnung zu Ausführung deS Gesetzes vom 14. September 1868, die Bildung der Geschwvrnenlisten rc. bctresf^MW vom 24. October 1868. No. 146. Verordnung, die Vorschriften der revidirten Strasproceßordnung über klagfrcisprechende Erkenntnisse betreffend, von, 2, October 1868.