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der Namenszug * Brandt befinden muß. SS - Redaction, Druck und Verlag von H. A. Berger in Wilsdruff. IVI sek-. Man verlange in den Apotheken die verbesserten, GDZMGsr Schweizer pillen von »L KssM, erhältlich in Schachteln zu 6O Pf. und 1 Mark. Rettung eines Matrosen. Diejenigen, deren Beruf es ist, fast ununterbrochen auf dem Meere zu sein, bald unter den senkrechten Sonnenstrahlen am Aequator, bald im Angesichte der ewigen Eiswelt im hohen Norden den mannichfachen Ge fahren und Strapatzen zu trotzen, sind meistens mit kräftigem Körper und Gesundheit ausgestattet. Aber die gesundeste Natur und eine eiserne Con stitution kann sich nicht gegen den schlimmsten Feind der Menschheit. Krank heit, auf die Dauer siegreich behaupten. So schreibt auch Herr Oskar Wetzdorff, Dammthorstr. 33, in Hamburg: „Als Matrose der deutschen Marine angehvrend, wurde ick vor zwei Jahren in Wilhelmshaven ent- entlassen; seitdem machte ich noch einige Reisen auf Kauffahrteischiffen, mußte aber wegen meiner Krankheit selbige bald einstellen. Bald hieß es, ich sei Leber-, bald Nieren- und Blasenkrank. Alle Mittel, von welchen Seiten auch verordnet, halfen nichts. Da gebrauchte ich nur kurze Zeit Warner's Safe Cure und muß zugestehen, daß sich mein Zustand so" ge bessert hat, daß ich mich selbst gar nicht wiedererkenne. Besonders mache ich auf die wunderbare Wirkung der Warner's Safe Pillen aufmerksam. So etwas angenehm zu Nehmendes und leicht Wirkendes giebt es nicht mehr." — Verkauf und Versandt nur durch Apotheken. Distrikt-Haupt- Niederlage Löwen-ApothekeinWilsdruff. „Wesbalb nicht, gnädige Frau? Es liegt doch eine genügende Schutzmauer in dem Unterschied der Jahre und der unbestrittenen Autorität, welche die junge Dame nach allen Seiten hin geltend zu machen versteht." Der junge Ehemann warf bei diesen unüberlegten Worten des alten Freundes einen besorgten Blick auf seine Gattin, welche spöttisch auflachte und sich dann in ein beharrliches Schweigen hüllte, während der Com- merzienrath bestürzt in die Landschaft hinausblickte unv sich selber hätte ohrfeigen mögen über diese schauderhafte Tactlosigkeit, von einem Unterschied der Jahre zu reden angesichts dieses Ehepaares! So kamen sie endlich, immer schweigend, nach Meran, wo sie so fort nach des Commerzienraths Wohnung in einer vor der Stadt gelegenen Villa hinausfuhren. II. Die Frau Commerzienräthin Hilberg, welche an einer unheilbaren Brustkrankheit litt, hatte sich frühzeitig in ihr Schlafgemach zurückgezogen, um hier an ihrer jungen Gesellschafterin ihre Launen auszu lassen und über die schlimme Welt zu klagen. „Nun, wie finden Sie unsere neuen Gäste, ich meine das junge Ehepaar, Fräulein Hagen?" fragte sie mit einem asthmatischen Husten. „Recht angenehm, Frau Commerzienräthin!" „Wie langweilig Sie sind, Ihre Vorgängerin verstand mich besser zu unterhalten. Diese Santen ist eine abscheuliche Frau, die erst einen reichen alten Mann zu Tode ärgerte, um sich einen jungen zu heirathen. Meinen Sie nicht, daß sie ihren Lohn dafür bekommen wird?" „O, ganz bestimmt", pflichtet die Gesellschafterin schüchtern bei, „sie ist doch viel zu alt für den jungen Mann." „Natürlich ist sie das — aber je ärgern Strick, desto größeres Glück, wie das Sprüchwort sagt — ich ärgere mich über meinen Mann, daß er die Freundschaft nicht gebrochen hat." „Aber Frau Commerzienräthin dürfen sich nicht ärgern", sprach Fräulein Hagen plötzlich ganz resolut. Die Kranke blickte sie erstaunt an und nickte dann befriedigt. „So ist's recht, meine Liebe! — Ich kann das schüchterne Wesen auf den Tod nicht leiden. Da ist Waldorf's Gouvernante, Fräulein Born, nehmen Sie sich an der ein Beispiel, energisch, stolz, ein selbstständiger Character — ein wenig zu viel für ihre Stellung, würde mir nicht ganz passen, aber so im Ganzen, meine ich, könnten Sie sich die Gou vernante zum Vorbild nehmen." „Sie ist mir nicht sympathisch", gab Fräulein Hagen zögernd zurück. „Nun, von besonderer Sympathie ist auch bei mir keine Rede", hustete die Commerzienräthin, sie nachdenklich anblickend. „Das Herumstreifen in den Bergen gefällt mir nicht für eine junge Dame. Sie haben doch bereits ihre Bekanntschaft gemacht?" „Ich sprach einmal mit ihr auf einem Spaziergange, wo ich unter anderm bemerkte, daß sie mir sehr bekannt vorkomme und ich ihr irgendwo begegnet sein müsse. Ich fragte sie, ob sie am Rhein geboren sei, was sie kalt verneinte. Sie wissen, Frau Commerzienräthin, daß ich Köln am Rhein meine Heimath nenne und erinnere mich, aus früher Kindheit einer Gespielin, deren Bild mir der Anblick dieser Gouvernante lebhaft zurückrief." „Wie hieß Ihre Gespielin?" fragte die Kranke, lebhaft angeregt. „Ingeborg Kronau, sie war die Stieftochter eines unbemittelten Arztes, welcher im Rhein verunglückte, worauf ihre Mutter ein Mädchen-Institut errichtete, nach einigen Jahren aber starb und das Kind hülflos zurückließ. Ich glaube, daß die Kleine dann von entfernt wohnenden Verwandten ausgenommen wurde." „Hm", meinte die Kranke kopfschüttelnd, solche Aehnlichkeiten täuschen gewaltig, weshalb auch sollte sie ihren Namen abgelegt haben?" „Freilich, ich habe ja sonst keinen Anhalt dafür als jene unbestimmte Aehnlickkeit und mich deshalb wohl jedenfalls getäuscht." „Na ja", meinte die Commerzienräthin mißgestimmt, „wozu also das überflüssige Geschwätz, Sie vergessen immer, daß Sie damit eine Kranke peinigen." „Und nun war die augenblickliche gute Laune der reichen Dame wieder auf Null gesunken und die arme Gesellschafterin in das alte Joch zurückgescheucht. Unten im Garten saß Herr von Santen mit seiner Gattin bei dem Commerzienrath und einigen andern Kurgästen, während etliche Herren und Damen umherpromenirten. Der Abend war prachtvoll, hoch oben am tiefblauen Aether schwamm der Mond und warf sein magisches Licht über die zauberhafte Gegend, spann sein silbernes Netz über Schlösser und Burgen bis über die geheim nißvollen Kuppen der Berge hin, Alles in seinen romantischen Kreis bannend. Die kleine promenirende Gesellschaft schien von diesem Naturzauber nicht berührt zu sein, sondern sich mit gedämpfter Stimme von pikantem Dingen zu unterhalten. „Sie kennen also diese Frau von Santen persönlich?" fragte eine ältere Dame ein junges, hübsches Mädchen, das soeben ihren jüngeren Bekannten einige interessante Mittheilungen darüber gemacht zu haben schien. „Nun, ich kenne die Dame", versetzte jene achselzuckend, „wie man sich in der Gesellschaft überhaupt kennen lernt. Der alte reiche Kauf mann Lampert heirathete sie plötzlich und ziemlich unerwartet, nachdem sie zwei Jahre als Haushälterin bei ihm fungirt hatte. — Er lebte noch einige Jahre, kränkelte dann und starb in ihren Armen, wie ihr Freund, der Commerzienrath Hilberg gerührt in unserm Hause erzählte." „Kinderlos also?" fragte die ältere Dame neugierig weiter. (Fortsetzung solgt.) WermischteH * Auf dem Artillerie-Schießplatz in Hammerstein hat sich neuerdings wieder ein größerer Unglücksfall ereignet. Strengem Verbot zuwider hatte ein Kanonier vom 1. pomm. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 2 eine nach dem Abschießen nickt krepirte Granate an sich genommen. Er versuchte in der Schmiede das Geschoß seines gefährlichen Inhaltes zu entleeren. Dabei explodirte die Granate, zerriß ihm die linke Hand, brach ihm einige Rippen und fügte ihm an Gesicht und Beinen noch einige leichtere Ver letzungen zu. Dem Unglücklichen mußte die verstümmelte Hand sofort amputirt werden. Auch zwei andere in der Schmiede anwesende Kano niere erlitten Verletzungen. Ersterem brach ein Granatsplitter den einen Arm, letzterer wurde am Fuß und Schulterblatt verletzt. * Zugefrorener See. Der Muttsee im Kanton Glarus (2442 m über dem Meere) ist zur Zeit noch vollständig zugefroren, und zwar so, daß man ohne Gefahr darüber spazieren kann. Da auf dem Plateau noch 30—90 orn Schnee liegt und die umliegenden Bergeshöhen ebenfalls stark beschneit sind, bietet das Ganze den Anblick einer großartigen Winter landschaft. * Großer Brand. Nach einer in Petersburg angelangten Meldung aus Orenburg wurden daselbst mehr als tausend meist von Arbeitern und Handwerkern bewohnte Häuser durch eine Feuersbrunst in Asche ge legt. Die Zahl der Obdachlosen beträgt gegen 10000. ' //s * Ein Räuber gefangen. Aus Belgrad wird geschrieben: Einer der schrecklichsten und gefährlichsten Räuber Serbiens, der gefürchtete Milosch Lazic, aus dem Kragujevaler Kreise stammend, ist durch die Polizei des Belgrader Stadtviertels Wratschar endlich gefangen genommen, nachdem er schon seit einiger Zeit in Acht und für vogelfrei erklärt worden war. Milosch Lazic hat unzählige Mordthaten begangen; besonders gern lauerte er den von Jahrmärkten heimkehrcnden Kaufleuten auf, um sie zu berauben. Wenn diese Kaufleute dann nicht Geld genug hatten, zog er ihnen die Schuhe ab, band ihre Füße zusammen und trieb ihnen mit einem Hammer Schuhnägel in die Fußsohlen, worauf er dann die Fesseln löste und die Unglücklichen unter Todesdrohung zwang, ihren Weg mit den blutenden, benagelten Füßen fortzusetzen. Als er sich in den Wäldern nicht mehr sicher fühlte, begab er sich nach Belgrad, wo ihn die Polizei aufspürte und endlich in Ketten dem Gericht einlieferte. * Theurer Vertheidiger. Als ein Beweis, wie in England noch'immer Advokaten bezahlt werden, mag es gelten, daß Sir Charles Ruffel, Par lamentsmitglied, für die Vertretung eines Angeklagten vor den Assisen in Leeds dieser Tage 600 Guineen sich bezahlen ließ (12 600 M.). Die Vertheidigung beschäftigte den Rechtsbeflissenen fünf Stunden. * Einen verzweifelten Fluchtversuch haben zufolge Nachrichten aus Taschkent, 30 Sträflinge auf dem Transport nach Sibirien gemacht. Die Meisten hatten bereits eine beträchtliche Entfernung zurückgelegt, als sie von Truppen eingcholt wurden. In dem nun entspinnenden Kampfe wurden 11 Sträflinge getödtet und 10 verwundet. Sechs Sträflinge sind entkommen. " Nihilistenrache. Die reiche Hausbesitzerin Rosenfeld in Moskau, welche mit den Nihilisten häufig zu verkehren und dieselben sogar in ihrem Hause in der Soldatskajagasse zu beherbergen pflegte, so daß sic in Folge dessen bestraft wurde und unter polizeilicher Aufsicht stand, wurde am 11. August in ihrem Keller, auf einem Haufen Eis liegend ermordet aufge funden. Da die Ermordete in der letzten Zeit der Moskauer Polizei drei ihrer nihilistischen Freunde verrathen hatte, vermuthet man, daß der Mord von den Nihilisten aus Rache verübt wurde. Aus der Wohnung der Ermordeten waren alle ihre Privatkorrespondenzen und 30000 Rubel in baarem Gelbe verschwunden. s Da in letzterer Zeit — veranlaßt durch den « s großartigen Erfolg, den die Apotheker UL NUN H Brandt'schen Schweizerpillen, wie allseitig bekannt, erzielten — wieder Präparate in den Handel gekommen sind, welche sich den Namen Schweizerpillcn beilegten, so achte man beim Ankäufe der seit 10 Jahren eingeführten, Vonden meisten medizinischen Autoritäten empfoh lenen, allgemein beliebten und bewährten, nur in Schachteln ü 1 Mk. erhältlichen Apotheker Richard Brandts Schweizerpillen ja darauf, daß sich auf d.r Etiquctte jeder Schachtel ein weißes Kreuz im rothen Felde und Dr. Lvölis' kkMu-LoiMon a>8 2usstr ru 8uppen, Kemlj8sn, 1"unlien etv. "rdsktäLÄ voll xsdsa mit Vasser odne Weiteren lusatr sotort suie 'dasss sediaLeLdakt« mrä krättixs Vlsisoddrüde. MiirLatter al8 Mo 1^618611-^x1^616.