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in welchen bedeutende Mengen Baumwolle, Zucker, Reis, Salz, Salpeter, Wein und viele andere Kaufmannsgüter lagerten, total vernichtet worden. Sechs Personen sind bei dem Brand ums Leben gekommen; von zwei Personen wurden verkohlte Ueberreste aufgefunden, eine Person starb während des Transportes nach dem Krankenhause, drei sind unter den rauchenden Trümmerhaufen begraben und nicht mehr auffindbar. Außerdem befinden sich noch zwei Schwerverletzte im Krankenhause. Die meisten Versicherungs gesellschaften sind bei dem Brandschaden betheiligt, welcher insgesammt auf sechs Millionen Mark geschätzt wird. Die Schiffswerft von Blohm und Voß schwebte in großer Gefahr, ist indessen nur wenig beschädigt. Der Schlußakt der diplomatischen Aktion, welche den italienischen Ministerpräsidenten Crispi nach Friedrichsruh und nach Eger führte, scheint sich gegenwärtig in Mailand abzuspielen, wohin der Botschafter Italiens am Wiener Hofe, Ritter Nigra, zu mehrtägigem Aufenthalt ab gereist ist, um daselbst mit dem Leiter der italienischen Politik zusammen zutreffen, nachdem vekanntlich der Botschafter Italiens am Berliner Hofe, Graf de Launay, zugleich mit Crispi in Friedrichsruh geweilt hat. Jeden falls dürfte die nächste Zeit einige Aufklärung über die gegenwärtige Situ ation bringen. Die „Riforma", bekanntlich das Organ desitalienischenMinister- präsidenten Crispi, sagt, die Begegnung Crispi's und Kalnoky's in Eger habe festgestellt, daß die Regierung von Oesterreich Ungarn und Italien in ihrer Auffassung der verschiedenen Fragen, welche Europa be schäftigen, übereinstimmen. Aus den Begegnungen in Friedrichsruh und in Eger werde nichts hervorgehen, worüber Europa sich beklagen könnte. Üeber die Lage Bulgariens hat sich der bekannte Minister Sta m- bulow einem Berichterstatter der „N. Fr. Pr." gegenüber wie folgt vernehmen lassen: Er meinte, die Zukunft des Landes hinge von diesem selbst ab und von der Art, wie es verstehen werde, aus seiner Geschichte zu lernen. Stambulow erklärt es für einen schweren Fehler, daß man s. Z. den Battenberger habe ziehen lassen, und versicherte, Bulgarien werde nicht zum zweiten Male in denselben Fehler verfallen. Fürst Fer dinand werde nur gehen, wenn ihn eine äußere Gewalt entferne. Die Bulgaren wüßten wohl, wie sehr sie des Fürsten bedürfen, wüßten auch, daß, wenn sie der Coburger verließe, sie keinen Fürsten mehr erhielten, dessen Abkunft und Stimme in Europa Geltung habe. — Das jetzige Cabinet anlangend, erklärt Herr Stambulow es für den Willen Bulgariens, daß es vorläufig bleibe, wie es ist. Der russische Kaiser hat für einige Zeit seinen Aufenthalt in Jljinskoje, dem unweit Moskau gelegenen Landguts des Großfürsten Sergius, genommen. Ob alsdann der Czar noch nach Kopenhagen zum Besuche des dänischen Hofes gehen wird, bleibt noch abzuwarten; jedenfalls dürften aber, so lange Alexander III. in der ländlichen Stille von Jljinskoje weilt in der russischen auswärtigen Politik keine besonderen Überraschungen zu gewärtigen sein. In Frankreich hat die angekündigte anderweitige Probemobilisirung, welche diesmal im Osten des Landes spielt, ihren Anfang genommen. Im Lager von Chalons sind drei vollständig mobilisirte Kavallerie-Di visionen zusammengezogen worden und haben deren Hebungen am Dienstag unter dem Oberbefehle des Marquis de Gallifet, der als der schneidigste Reiterführcr der Franzosen gilt, begonnen. Später werden auch die in Verdun und Toul, sowie einigen kleineren Waffenplätzcn unweit der deutschen Grenze garnisonirenden und ebenfalls zu mobilisirenden Truppen theile in die Manöver eingreifen und ist bereits der Besuch des „Bürger- Kriegsminsters" Freycinet in Verdun angekündigt. Paris, 29. August. In der deutschen Botschaft gab gestern ein Individuum, welches bereits in den letzten Tagen wiederholt daselbst erschien, den Kanzleibeamten Tournoner zu svrechen verlangte und abgewiesen worden war, einen Pistolenschuß auf Tournoner mit den Worcn ab: „Endlich werde ich doch Einen getödtet haben." Tournoner ist unverletzt, der Thäter wurde verhaftet, heißt Garnier, isi 66 Jahre alt und will durch Krieg und Unglücksfälle um sein Vermögen gekommen sein. Wie der „Nat.-Ztg." telegraphirt wird, erfolgte der Schuß aus einer mit zwei Kugeln geladenen Pistole anf einen an einem Tische sitzenden Kanzlei diener; die Kugeln trafen die dicken Beine des Tisches, sodaß der Diener unversehrt blieb. Der Thäter suchte zu entfliehen, wurde aber durch nacheilende Herren von der Botschaft eingeholt und in der Rue Salferino einem Schutzmann übergeben. Der Thäter habe offen erklärt, er habe aus Haß gegen Preußen gehandelt. In der Tasche Garniers wurde ein Zettel gefunden, auf welchem stand: „Am 21. August werde ich einen Beamten der deutschen Botschaft tödten, um Deutschland zum Kriege zu reizen." Der Kanzeleibeamte Tournoner, auf welchen der Schuß abgegeben wurde, ist Franzose. Der Schuß ging zwischen seinen Beinen durch, zerriß seinen Rock und zerschmetterte den Tischfuß. Die Waffe war eine alte Pistole und mit zwei Kugeln und Pulver fast bis zum Rand geladen. Die Zeitungen erklären Garnier für nicht zurechnungsfähig. Jedenfalls haben die Preßhetzereien Antheil an der That. „Matin" berichtet, Garnier habe bei dem Portier seines Hauses einen Brief hinterlassen, worin er mittheilt, er wolle einen Preußen erschießen und dann sich selbst tödten. London, 27. August. Ein Ballon mit dem bekannten Aeronauten Simmonds und zwei anderen Personen stieg heute Nachmittag von der irischen Ausstellung hierselbst auf, um den Kontinent zu gewinnen. Der Ballon fiel indessen Abends 6 Uhr mit großer Geschwindigkeit bei Maldon in Essex herab, die drei Luftschiffcr erlitten schwere Verletzungen. Sim monds ist Abends 9 Uhr seinen Verletzungen erlegen. rKirchenuachrichte« aus Wilsdruff. Am 14. Trinit.-Sonntag Vorm. 8 Uhr Gottesdienst. Predigt über Ev. Matth. 11, 16—19. Nachm. 1 Uhr Missionsstunde. Hoisl I-iÖ-wsn Sonntag, den 2. September 1888, zM" zur Sedanfeier "MI gegeben von dem Opernsänger Herrn O8v»v HÄeIiviii»«i8t«v, vom Residenztheater in Hannover, unter gütiger Mitwirkung der Wil8«li iitt " und des Herrn < Hotinunu vom kgl. Konservatorium zu Dresden. Anfang 7 Uhr. Entree 40 Pf. Der vierte Theil der Gesammteinnahme stießt dem „Frauenverein" von Wilsdruff zu. Nach dem Concert Um recht zahlreichen Besuch bittet ergebenst »!NI»l« von 35 Lk. cio. vo» 1 Miki. 50 UN. in LuninvoUs 50 Lk. I «ilZ^avlivn kür Herron nnkl Dainsn von 90 Lk. 8tmrüs Z68tr. stanmvv. 8<»vkei« von 25 Lk. ULunst!«« Iinl»v, 6 Lnopst 50 . Laar 15 I-Laar 100 in Winborbriook besetzt 4 ölst. iVoi iri rl- nn<> L«rn»-Ulntepklvitlt r an, an, an. Lk. Lk. Lk. H. w. 8ckönstorr, 8 Iir«ur8tra88v 8, nodon äom ölünostnor Hok. bastrist: llostonotoin st. Ostsmnits. üoZrünllot 1850. E vor, z Mk un, Landwirthschaftliche Schule zu Meißen. Der diesjährige Miint<vkuv8U8 beginnt vivn8tuA, <l«n 28. Oviol»«!«. Director knillen. Jür Kerren und Knaben! 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