Volltext Seite (XML)
an Sir Morell Mackenzie den Hohenzollernorden zweiter Classe mit Stern ani Bande verliehen hat. Beim Ueberreichen des Ordens sprach der Kaiser nachstehende Worte zu Sir Morell: „Als Sie Mir Ihren ersten ärztlichen Besuch abstatteten, hatte Ich Vertrauen in Sie, weil Sie Mir von Meinen deutschen Aerzten empfohlen worden waren, allein Ich hatte seitdem selbst Gelegenheit, Ihre Geschicklichkeit schätzen zu lernen. Ich freue Mich sehr, Ihnen diesen Orden zu überreichen in Anerkennung Ihrer werthvollen Dienste und zur Erinnerung an Meine Thronbesteigung." Entgegen den vielfachen mit großer Bestimmtheit auftretenden Erklär ungen, daß die Königin Victoria von England ihren Besuch in Deutschland resp. Charlottenburg aufgegeben habe, sind wir in der Lage versichern zu können, daß die englische Monarchin gegen den 18. d. M. sicherlich in Charlottenburg zum Besuche des Kaiserpaares eintreffen wird. Für die durch die Ueberschwemmungen Heimgesuchten hat der Prinz-Regent von Bayern dem Münchener Hilfs-Komitee 10 000 Mk. übersandt. Auch der Lordmayor von London beeilt sich, unseren so schwer bedrängten Landsleuten zu helfen. Auf Ersuchen des Botschafters Malet in Berlin erläßt derselbe soeben in sämmtlichen englischen Zeitungen einen beredten Aufruf zu Sammlungen für dieUeberschwemmten in Preußen und erklärt sich zur Annahme von Gaben zur Linderung des Nothstandcs bereit. In seiner Zuschrift an den Lordmayor bemerkt der Botschafter: Tausende in England würden gewiß freudig bereit sein, gerade in dieser Zeit mate rielle Beweise ihrer Sympathie und Achtung für Deutschland zu geben. Entschädigungspflicht des Militärfiskus. In Darmstadt ward am Sonnabend der Militärfiskus von dem Oberlandesgericht verurtheilt, dem Invaliden Burkhard, welcher durch fortgesetzte Mißhandlungen zweier Unter offiziere dienstuntauglich geworden war, eine jährliche Pension von 1260 Mark zu zahlen. Aus verschiedenen Gegenden Tyrols werden arge Verheerungen durch Lawinenstürze gemeldet. Im Pfunderer Thale sollen bereits über 20 Häuser durch Lawinen verschüttet worden und mehrere Menschenleben zu beklagen sein. Eine in der Gemeinde Weißenbach-Luttach niedergegangene Lawine zerstörte das Anwesen eines Bauers. Von den im Wohnhause befindlichen 6 Personen konnte nur eine gerettet werden, während vier todt und eine Person schwer verletzt aus den Trümmern hervorgezogen wurden. Zn den Stallungen wurden 44 Thiere getödtet. — Am 29. März wurden um 1 Uhr Mittags in der Gemeinde Winbach die beiden Bauernsöhne Peter und Nikolaus Troyer von einer Lawine über eine 20 bis 30 Meter hohe Fels wand hinuntergeschleudert, woselbst sie nach vierstündiger Arbeit als Leichen herausgezogen wurden. Die Kirche in Rabenstein traf eine Lawine und verschüttete sie bis zum Giebel. Das Kirchendach und das Deckengcwölbe sind eingedrückt, der Jnnenraum des Gotteshauses bis zum Presbyterium mit Schnee angefüllt, die Orgel vernichtet. Ein Haus neben der Kirche ist fast ganz zerstört, dabei verlor auch eine Frauensperson das Leben. Außerdem waren drei Ställe und Stadel demolirt, wobei gegen 30 Schafe zu Grunde gingen. In der Gemeinde Moos drangen die Lawinen an vielen kleineren Orten bis zu den Häusern, in der Fraktion Pill wurden drei Zugebäude zu Bauernhöfen fortgerisfen, wobei ein Knecht getödtet wurde. Auch in dem von Touristen vielbesuchten, bei Brunek mündenden Tauferer- thal ereignete sich in Weißcnbach ein schrecklicher Unglücksfall. Eine ge waltige Lawine überschüttete das Elzenbaum-Anwesen, zwei Stallungen, zwei Heustadel und eine Mühle. Don den im Hofe anwesenden sieben Frauenspersonen blieben vier todt, eine ward schwer verwundet und die übrigen zwei kamen mit dem Schrecken davon. Weiter gingen 40 Stück Rindvieh und 60 Ziegen zu Grunde. Sofia. Fürst Ferdinand erklärte kürzlich auf's bestimmteste, erwerbe keiner Aufforderung, seinen Posten zu verlassen, Folge leisten, sondern nur der brutalen Gewalt weichen. Er befinde sich mit seiner Regierung in völliger Harmonie und nur die Majorität der Sobranje könne ihn zu einem Wechsel bestimmen. Kirchennachrichlen aus Wilsdruff. Sonntag Misericord. Domini Vorm. 8 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Nachm. 1 Uhr Christenlehre mit der weibl. Jugend. Hotz-Auktion. Sonnabend, den 14. Äpril, Nachmittags S Uhr kom men in Helbigsdorf im Holze des Herrn Gutsbesitzer «Kleber 36 Raummeter hartes Scheitholz, 21 Abraumhaufen und eine Partie lindene Klötzer, sowie einige hohle Klötzer zu Backtrögen passend gegen sofortige Zahlung und unter den vorher bekannt gegebenen Bedingungen zur Auktion. Versammlung am Herzogswalder Wege. Neukirchen, den 8. April 1888. lVildvIm Urötrsekel. Holz-Verkauf. 800 bis 900 fichtene Stämme von 3 bis 25 Zoll Unterstärke, 36 birkene Stämme bis 16 Zoll Unterstärke, 23 eichene Stämme bis 24 Zoll Unterstärke und 3 buchene Stämme werden aus dem Stamme verkauft von NüdUx-Uolmavn. Liu Haus in Wilsdruff, wenn möglich mit Garten, passend für einen Tischler, wird baldigst zu kaufen gesucht. Adressen erbeten unter k V. IVO. in die Expedition d. Blattes. Ei« Huad mit der Str.-Nr. 116 Wilsdruff ist zugelaufen in Nr. 4 in Lotzen und gegen Entrichtung der Gebühren daselbst abzuhvlen. ^in einrigkn Vensuek mit Weber's Carlsbader Kaffee-Gewürz in Por tionsstücken wird jeden Liebhaber einer wirklich feinen Tasse Kaffee bestimmen, dieses vorzügliche Ge würz stets anzuwenden. Dieses einzig und allein von dem Hoflieferanten Otto E. Weber in Radebeul-DreSden und Wien VI. hergestellte vorzügliche Gewürz ist in Cartons, enthaltend 30 Stück Gewürz, aus reichend für ca. 300 Tassen Kaffe, zum Preise von 50 Pfennig in renommirten Colonialwaaren- und Delicateß-Handlungen zu haben.