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X. Kapitel. Der Sturm auf die Missionen. Als San-lo in sein Heim zurückkehrte, fand er eine Situation, die seinen Zorn gegen die Kaiserlichen zu Hellen Flammen entfachte. Die Boxer, so hörte er schon in Peking, hätten die Missionen zerstört und geplündert und eingeborene Christen niedergemacht. In seinem eigenen Hause sah es ans wie in einem Lazareth. Katholische Missionare und Schwestern waren von seiner Mutter hier ausgenommen worden, und ver wundete Boxer und Christen lagen in der großen Empfangs halle nebeneinander gebettet. Seine Mutter berichtete ihn« den Sachverhalt. Eine Abtheilung Boxer hatte die in der Nähe liegende Mission des Pater Jasephns, der durch seine ärztlichen I Heilerfolge in der Umgegend sich bei den Eingeborenen beliebt gemacht, überfallen und das Haus zerstört. In dem Kampfe, der sich zwischen ihnen nnd den zum Schutz herbeigeeilten eingeborenen Christen entspann, hatten auch sie einige Schwerverwundete auf dem Kampfplatz gelassen und sich, nachdem sie ihr Zerstörungswerk vollbracht, zu rückgezogen. Pater Josephus hatte sich mit den Ordensschwestern der Mission in das Landhaus Kwang-tü's geflüchtet und ihre eigenen Verwundeten und die verwundeten Feinde mitgenommen. San-lo schäumte vor Wuth. Er hatte vor seiner Abreise seinen Bundesbrüdern den strikten Befehl ertheilt, nichts zu unteruehmen, sich auch durch nichts reizen zu lassen; er wußte also ganz genau, daß von Seiten des Bundes diese Zerstörung nicht ausgegangen war. Es mußte also mir eine Jntrigue derKaiserin dahinter stecken, nnd seine Bermnthung wurde zur Gewißheit, als er die verwundeten vermeintlichen Boxer sah. Kaiserliche Miliztruppen waren es, die in eine der Bundesgewaudung ähnliche Kleidung gesteckt waren. Au genscheinlich wollte die Kaiserin und ihre Kreaturen den Zorn der europäischen Diplomatie auf die vermeintlichen Boxer entladen, nm dann die Vollmacht zu haben, diese mit allen Mitteln der Gewalt niederzudrücken. Oder sie wollte Zwietracht im Lager des Bundes säen, um dann im Trüben zu fischen. In jedem Fall war es eine Jntrigue dieser listigen Frau, die ja nur durch Jntriguen in die Höhe gekommen war. Seine Freude über die Bergung des großen Schatzes wurde ihm dadurch erheblich beeinträchtigt, und auch die Stimmung seiner Mutter fand er durchaus nicht so ge hoben, wie er bei diesem wichtigsten Ereigniß ini Leben beider, bei der Besitzergreifung dieses märchenhaften Schatzes, hätte erwarten dürfen. Wie hatte er sich vorher das Entzücken und Erstaunen seiner Mntler ausgematt, wenn er mit den beladenen Karren zurückkehrte und die Kleinodien des Hauses Ming vor ihr ausgebreitet lägen. Wie sie mit ihm Stück für Stück besah, das Gold und das Silber schätzte, die Edelsteine und das Elfenbein! Gewiß, sie war davon überrascht, als Alles vor chr in ihren Gemächern ausgepackt wurde, aber nicht mit der Miene eines Menschen, den etwas freudig beruh't, sondern den eine plötzliche Wendung des Geschickes erschreckt. „Wird es uns Glück bringen, wird es zum Heil sein?" so fragte sie das eine über das andere Mal; „oh, das Blut der Unschuldigen und Guten, das vergossen werden muß," rief sie das eine über das andere Mal aus. San-lo erkannte seine entschlossene, energische Mutter kaum wieder. Seltsame Gedanken schienen sie zu belästi gen. War es nicht eine merkwürdige Fügung des Himmels, daß gerade in ihr Haus die verwundeten Christen und auch die verwundeten Chinesen getragen werden mußten? Und von ihren Gedanken überwältigt, ergriff sie die Hand ihres Sohnes, als sie in ihrem Gemach saßen, von dem aus sie in die große Empfangshalle, die jetzt zum Krankensaal geworden, blicken kannte. „Sieh San-lo, wie sich dort die bleichen Mädchen aus Europa um die Verwundeten bemühen, die ihre Feinde waren und noch sind. Vor Kurzem noch waren sie in Gefahr, von diesen rauhen Männern niedergeschlagen zu werden, und jetzt pflegen sie sie und heilen ihre Wunden, nnd sprechen ihnen Trostworte zu. Und sie dort, ihr Pater schreitet von Lager zu Lager und bewegt die Lippen, er betet für sie, für die Feinde. O, San-lo, San-lo, wie ist das möglich?" Und sie preßte die Hand des Sohnes heftiger, als sie weiter sprach: , „Ich muß es Dir gestehen, San-lo, ich habe sie gestern gefragt, die bleichen Mädchen mit den sanften Blicken, und den stillen ernsten Mann, der wie ein Heiliger aussieht, wie das möglich sei, daß sie die Feinde pflegen und für die Feinde beten können. Und sie haben mir geantwortet, der Heiland, wie sie ihn nennen, der Erlöser habe befohlen: Liebet Eure Feinde, segnet, die Euch fluchen, thut wohl denen, die Euch weh' gethan. Und ich sehe wirklich, daß sie es tlmn. Sind cs Menschen, oder sind es Götter? Unser Weiser hat doch gesagt, daß es unmöglich sei, die Feinde zu lieben. Hier aber sehe ich es vor mir, das Uglaubliche. Wenn wir im Jrrthum gelebt hätten, San-lo, und wenn diese Menschen dort recht hätten. Wenn nur bei ihrem Christengotte Heil und Friede wäre?" San-lo suchte seine erregte Mntter zu beschwichtigen. Jene dort seien nur schwärmerische Menschen, die auch unter den Cristen selten zu finden sind. Die Ver nunft des chinesischen Weisen stehe höher als solche Schwärmerei, denn nur dem Freunde könne mau Gutes erweisen, und den Feind müsse man strafen. Es sei schon genug, wenn man die Verwandten und Freunde liebe. Aber innerlich war er nicht so recht bei seinen Ar gumenten, er mochte sich's nicht zugestehen, und dennoch war es so; jenes Bild im Krankensaale hatte ihn tief er schüttert, und er fühlte, daß es seine Anschauungen ins Wanken hätte bringen können, wenn er vor Jahren davon berührt worden wäre. Sollten es nicht dennoch wirklich die Sendboten jener Liebe sein, die dazu bestimmt ist,! die Welt zu erobern und die Menschen zum Frieden zu bringen, zur Glückseligkeit und Zufriedenheit? San-lo suchte Gelegenheit, mit Pater Josephus, dem stillen, ernsten Manu, der wie ein Heiliger aussah, zu sammenzukommen. Es ließ ihm eher keine Ruhe, als bis er mit diesem Mann über die Dinge die ihn bewegten, redete. Die Gelegenheit fand sich bald, denn San-lo war der gefürchtete Herr des Haases und sein Wunsch galt dem schüchternen Pater als Befehl. In San-lo's Gemach sprachen die Beiden miteinander — es war wie eine Unter redung zwischen Feuer und Wasser, zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Leben und Tod. Die Beiden konnten einander natürlich nicht verstehen, ihr Reden war wie eine tönende Schelle, wie ein klingendes Erz. San-lo fragte, ob es ihm, dem Pater Josephus und den Ordensschwestern wirklich möglich sei, den Feind zu lieben. „Ja," antwortete der Pater, „wir wollen es jeden Tag erweisen, wir können es". Ob das alle Europäer können, fragte San-lo weiter. Das wisse er nicht, erwiderte der Pater. Und darauf käme es auch garnicht an, ob das vielekönnten. Wenige nur seien auscrwählt den Willen Gottes zu thun, aber diese Wenigen seien dazu da, um den Sauerteig der Welt zu bilden, die gährende Masse, die alles in Bewegung bringe. Nicht auf die Zahl komme es an, sondern auf die Begeisterung. „Wie solle man es aber möglich machen, dem Feinde zu vergeben?" so San-lo. „Wenn man daran denke, was der Erlöser Jesus Christus gesagt: „Gott vergieb ihneu, denn sie wissen nicht, was sie thun." „Aber die großen Männer in Europa," entgegnete San-lo darauf, „hätten solche Lehren nie befolgt und die Feinde redlich gehaßt und vernichtet, wo sie es konnten." '„Die großen Männer seien nicht immer die guten und vor den Menschen sei oft derjenige groß, der vor Gott klein sei!" „Ich aber will für mein Vaterland groß werden," damit beendete San-lo das Gespräch mit dem frommen Pater. Dieser lag dann des Nachts in seinem Kämmerlein und betete zu Gott, er möge San-lo sanftmülhig machen. Im Rathe der Vorsehung war es . anders bestimmt. Ganz anders! (Schluß folgt.) Allerlei Ungereimtes im Reimen. (Nachdruck verboten.) „Erst wäa's, dann wag'S!" Die Redensart klingt ost an unsre Ohren, I Obwohl sie alten Ursprungs, hat sie nicht an Werth verloren. ' „Erst wäg's," das ist ein Losungswort so recht jürS Alltagsleben, „Erst wäg's" kann man als gntcn Rath gar manchem Menschen geben! „Erst wög's" wenn du ein Weibchen suchst, ob du cs kannst ernähren, Dann denk auch dran, daß sich sehr bald der Esser Zahl kann mehren. „Erst wäg's", wenn du verreisen willst, ob dir's erlaubt die Kasse. Ist Ebbechnn, bleib hübsch zu Haus', du sparst daun Geld in Masse. „Erst wäg's" wenn du ein Urtheil fällst, ob es gerecht zu nennen, Mit falschem llrtheil kannst du dir sehr leicht deu Mund verbrennen. „Erst wäg's", bevor du Dinge kaufst, die nicht direkt vonnöthen, Für iiberflüss'gen Krimskrams geht gar mancher Groschen flöten. „Erst wttg's", eh' du ein Wort aussprichst, das Andre könnte kränken, Denn ist ein Wort gesprochen, läßt sich nicht mehr rückwärts lenken. „Erst wäg's im Fall dir deine Fran ihr schweres Leid will klagen, Daß sie gebraucht ein neues Kleid, doch — „Nein" darfst du nicht sagen.! „Erft wäg's", wenn dn ein Schriftstück schreibst, du darfst dabei nicht eilen, Das Wichtigste ließt man gar ost nur in den Zwischenzeilen. „Erst wäg's", bevor dem Lieb' du schwörst für alle Zeiten Treue, Leicht ist's gesagt, gehalten schwer, und dann quält dich die Reue. „Erst wäg's" sobald dir zum Quartal der Herr Vermiethcr kündigt. „Erst wäg's" gilt stets: es ließ dafür sich noch manch' Beispiel sagen; Wenn die Erwägung gründlich war, wird's Wagen auch gelingen, lind sicherlich, ganz wie gewünscht, zum rechten Ziele bringen. Auch in der hohen Politik heißt es gar ost „Erst wägen!", Die Diplomaten unter sich Mißtrauen riesig hegen. „Erst wäg's" dacht Deutschland lange Zeit, ob cs daheim sollt bleiben, Ob es wie andre Mächte sollt' Weltpolitik betreiben'? Nun ward's gewagt! — Zum Chinareich sind auf des Meeres Wogen Viel Söhne der Germania begeistert ausgezogen. 's ward gewagt! — Erwägung ist da viel vorausgegangen. Nun giebt's ffur Deutschland kein Zurück, kein Hangen nnd kein Bangen, Zwar wird uns die Weltpolitik viel Opfer lassen tragen, Doch nicht gezagt, mein dentsches Volk, Versuchs mit frischem Wagen! Im Leben ist es immer so: wer Bortheil will erringen, Der muß zuvor, damit's ihm glückt, auch manche Opfer bringen. — Graf Waldersee geht nnn hinaus ais oberster Heerleiter, Wir wünschen: Das Soldatenglück sei immer sein Begleiter. Es klingt der Wunsch als Schlußakkord für heut auf meiner Leher: „Den deutschen Waffen Ehr' und Ruhm in China!" LcUreibckrne/er. Vermischtes. * Ein Haar-Krach stellt in Frankreich bevor. DC zu hoher Blüthe gediehene französische Haarindustrie ist durch den Aufstand der Boxer in eine sehr üble Lage ge- rathen. Die Coiffeure und Perrückenmacher jammern, daß ihr Geschäft zu Grunde gehe. Sie haben das Haar, das sie verarbeiteten, bisher zum größten Theil aus China bezogen, und zwar zu mäßigen Preisen, diese aber haben sich seit Ausbruch der Unruhen in wenigen Wochen ver fünffacht, sind von 20 auf 100 Fres, für das Kilogramm gestiegen. Der Bezug von Haar aus andern Ländern ist schwierig. Die Französinnen sind auf natürlichen Kopf- fchmuck zu stolz, als daß sie ihn überhaupt hergeben würden. Man hat ihnen schon 100 Fres, für das Kilo gramm geboten, und da eine mit starkem Haarwuchs aus gestattete Frau gut 500 bis 600 Gramm abgebeu könnte, wäre da ein hübsches Stück Geld zu verdienen. Allein selbst den ärmsten Mädchen sind ihre Haare lieber als drei Louisd'ors; ehe sie sie verkaufen, würden sie lieber Hungers sterben. Dazu kommt, daß die französischen Perrückenmacher ihr Hauptabsatzgebiet in Amerika haben und dort mehr Werth auf Sticke und Länge des Haares gelegt wird als auf Schönheit. Diesen Anforderungen genügt aber gerade das chinesische Haar in hervorragendem ZMaaße. Der Krach steht daher vor der Thür. > * An Stelle des eisernen Vorhangs, der auch in französischen Theatern von der hohen Polizei vorgeschrieben ist, ist im Opernhanse zu Besaneon ein solcher ans Alu minium getreten. Derselbe ist 60 Fuß breit und 54 Fuß lang und aus Aluminiumblechen von 2 mm Stärke zu sammengesetzt; sein Gewicht beträgt 1800 Klio, während ein eiserner Vorhang von derselben Größe 8000 Kilogramm gewogen haben würde. " So billig der Mittelstand in England und seiner Hauptstadt wohnt, so übertrieben hoch sind wiederum die Hausmiethcn in den eleganten Vierteln des vornehmen Londoner Westend. Ueberall handelt es sich natürlich um ein ganzes Haus; denn die Etagenwohnungen sind in London noch sehr selten und die große Mehrzahl der Londoner wohnt in äußerst schmalen, drei Stock hohen Häuschen, deren zwanzig oder 30 gewöhnlich in ein und demselben Stil neben einander gestellt sind, so daß man zuerst nur den Eindruck langer Riesenbauten mit unzähligen Hausthüren empfängt. Weniger eintönig, aber nichts weniger als stilvoll und elegant bieten sich die Wohnstätten der oberen Zehntausend in Belgravia und Mayfair dar. Park Lane, der Gipfel vornehmer Eleganz, ist eine enge Straße mit recht unansehnlichen dunkelgrauen Häusern, deren Aeußeres in Nichts oie Pracht und den Reichthum ihrer inneren Einrichtung errathen läßt. In dieser fashio- nablen Straße sind Hansmiethen von 200000 Mark pro Jahr nichts Ungewöhnliches und unter 60000 Mark ist hier nicht das kleinste Häuschen zu haben. Auch für den genannten Miethpreis kann man höchstens auf 3—4 Schlafzimmer und die entsprechend kleine Anzahl von Wohnräumcn Anspruch machen, also eine Wohnung, für die man in den Vororten höchstens 1000 bis 1200 Mark, in einer Provinzialstadt sogar nur die Hälfte bezahlen würde. Neben Park Lane regiert als Sitz von Vornehmheit und Reichlhum Grosvenor Sguare mit seinen etwa 60 Häusern, deren Jahresmiethen zusammen etwa 3 Millionen Mark betragen! Hier ist äußerst selten mal ein Haus zu haben, da die meisten, wie das in England vielfach üblich ist, auf 99 Jahre an ihre Bewohner vermielhet sind. Zu verkaufen sind Häuser in London bekanntlich nur selten, da gerade die werthvollsten Gegenden von London einigen wenigen Grundstücksbesitzern gehören, die aus der Ver- miethung ihrer Tausende von Häusern ganz unglaubliche Einnahme» erzielen. Genuß. A.: „Was, Du sammelst jetzt auch Ansichts karten?" — B.: „Ja, aber erst seitdem ich Radler bin. Wenn ich radle, habe ich keine Gelegenheit, auf die Natur schönheiten zu achten, darum kaufe ich mir die Ansichts karten, schicke sie mir und genieße erst zu Hause meine Reise!" Marktbericht. Meißen, 18 August. Butter 1 Kilo Mk. 2,40 bis Mk. 2,60. Ferkel wurden 106 Stück eingebracht und ver kauft 1 Stück von Mk. 8,00-14,00. Huhn, alt, 1 Stück Mk. 2,20 bis 2,50, Hähnchen, 1 Stück Mk 1,00 bis 1,20. Tauben 1 Paar Mk OHO vis 1,00. Ente 1 Stück Mk. 3,00 bis 3,50, Truthahn ff., Kilo Mk. 0,90. Gans, 1 Stück Mk. 4,50 bis 500. Getreidepreise am 18. August. per 100 Kilogramm geringe Qualität mittlere Qualität gute Qualität. ' niedrigst, höchst. niedrigst, höchst. niedrigst, höchst. Weizen — — 13,80 14,00 14,10 14,40 Roggen — — 14,40 14,60 14,70 15,10 Gerste — — —,— —,— —,— — Hafer - - 13,80 14,20 14,30 15,20 Rsssener j)ro-nktenbovse am 17. August 1900. Pf. Kilo M. Pf. bis M. Weizen hiesiger braun neu 85 11 - s 12 25 - - - alt 85 11 - r 12 — Roggen - alt 80 10 50 - 11 — Roggen - neu 80 11 - - 11 75 Gerstc Brau- 70 — — s — — Hafer alt 50 6 60 s 7 — Futtermehl > 50 7 65 - — — do. ll 50 6 65 s — — Roggenkleie 50 5 60 - — — Weizenkleie, grob Maiskörner, grob 50 5 35 - —. — 50 — — - 6 85 Maisschrot 50 — — - 7 65 Heu, egal geb-, per 50 Kilo von M. 2.50 bis M. 3 — Rogqenstroh, Flegeldrusch, caalisirt, per 50 Kilo s s 2.00 - 2.50 Roggenstroh, Maschincnbreitdrusch, egalisirt, per 50 Kilo - - 1.75 2.00 Kartoffeln - - - S 2 2.50 s - 3.-1- Die Haftpflichtversicherung ist in deu Städten schon in allen möglichen Berufskreisen, insbesondere unter den Hausbesitzern weit verbreitet und ihre Unentbehrlichkeit wird immer mehr anerkannt. Wie nothmendig sie aber auch auf dem Lande ist, zeigt folgmder Fall. Ein Guts besitzer im Thüringischen hatte dicht an einem Wege einen Göpel ausgestellt, der die Dreschmaschine trieb. Auf dem Gange zur Schule lief ein kleiner Knabe aus Furcht vor dem den Göpel ziehenden Pferde gerade gegen die Dre- maschine, geriet an die Welle und wurde am Bein schwer beschädigt. Da die Welle nicht umkleidet war, mußte der Besitzer für deu Schaden aufkommen und hatte 1712 Mk. zu zahlen. Durch eine gegen eine verhältnißmäßig gering fügige Prämie zu erlangende Haftpflichtversicherung hätte sich der Gutsbesitzer gegen diesen erheblichen Verlust schütze» ! können. Auch für allen durch seiue Thiere verursachten Schade» ist jeder Besitzer jetzt nach dem Bürger!. Gesetzbuch ohne weiteres ersatzpflichtig. Gerade Landwirthe sollten deshalb nie ohne eine Haftpflichtversicherung sein. Die Wilhelma in Magdeburg gewährt für Landwirthe eine außerordentlich vortheilhafte Haftpflichtversicherung zu. billigen, festen Prämien und unter liberalsten Bedingungen