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l k I'i ist UMM» < zur Lar m in ur be wel Gr sof in r d e L st s ß Tagen wieder ein. Besitzer von Obstbäumen und Obst plantagen werden daher im eigenen Interesse wie in dem ihrer Gemeindegeuossen gut thun, ihre Bäume auf das Vorhandensein jener schädlichen Insekten zu untersuchen und die Blutlaus zu vertilgen. — Nationalfestspiel: „Deutschlands 19. Jahrhundert!" Unseren bisherigen Empfehlungen fügen wir heute den Bericht der Lugauer Zeitung bei, um den Eindruck, welchen das rühmlichst bekannte Festspiel allerorts macht, von Augenzeugen geschildert zu hören. Der Bericht lautet: „Unter brausendem Beifall des zahlreich erschienenen Pub likums fanden die Erstaufführungen der seitens der hiesigen Militärvereine aufgesührten Nationalfestchiele statt. Es gab nur Stimmen der Begeisterung und des vollsten Lobes für die vorzügliche Darstellung des von allen Seiten als Heftes anerkannten patriotischen Werkes. Wenn man die leuchtenden Augen der Mitwirkenden, die Theilnahme des Publikums sah, dann fühlte man erst recht, welch' hohen Werth diese von vaterländischer Begeisterung getragenen Festspiele haben. In stetem Wechsel vollziehen sich die einzelnen Szenen, oft schnell aufeinander folgend, daß man kaum begreift, wie in der kurzen Zeit derartig schwierige Arrangements getroffen werden können. Es würde zu weit führen, die einzelnen Bilder zu besprechen, soviel aber kann ohne Uebertreibung gesagt werden, daß jedes einzelne vollen Anspruch auf künstlerischen Werth hat; mit einer Naturwahrheit und Lebensfrische treten die packenden Szenen vor uns, daß man sich in die Erlebnisse der betr- Zeit zurückversetzt fühlt und mit einstimmt in den Gesang, der am Schluß der Aufführung zur Huldigung unseres Kaisers von der Bühne herab ertönt: „Deutschland, Deutschland über alles!" — Wir zweifeln nicht daran, daß unser Pub likum die Gelegenheit, die herrliche Feier zu besuchen, im ausgedehntesten Maße benutzen wird und werden von jedem Besucher dieBestäligung erhalten, daß derartig Vollkommenes noch nicht geboten worden ist. Die unternehmenden Vereine und die Direktion Dietrich und Howarth könne» stolz da rauf sein, daß auch hier in Lugau das Resultat ein so günstiges ist. Dank der prächtigen Ausstattung und der Willigkeit der darstellenden Mitglieder ist hier ein über Erwarte» großartiges Ganze erzielt worden." — Der Erfolg zeigte sich wie überall auch dort in durchgängig ausver kauften Häusern, möchte dem dankenswerthen Vorhaben unseres Militär-Vereins in gleicher Weise seitens unserer Stadl und Umgebung der Beweis geliefert werden, daß man auch bei uns das Gute zu schätzen weiß. — Bezüglich der in letzter Nummer mitgetheilten Veruntreuungen des gewesenen Direktor Gießmann in Röhrsdorf, wurde uns mitgetheilt, daß von den Verun treuungen die Summe von ohngefähr Mk. 26 600 dadurch herbeigeführt worden ist, daß Gießmann für eine Privat schuld im Bankgeschäft der Herren Günther u. Rudolph in Dresden dem Röhrsdorfer Vorschubvereine gehörige Werthpapiere heimlich verpfändet hatte. Da die Depot scheine über die betreffenden Werthpapiere sich in den Händen Gießmanns befanden, auch die Zinsen und Dividenden von den verpfändeten Wertpapieren immer rechtzeitig verein nahmt waren, so war die Verpfändung dieser Werthpapiere unbemerkt geblieben. Ueber die Entstehung dieser Privat schuld wird angenommen, daß ein verstorbener Sohn während seiner sehr laugen Universitätszeit, sowie dessen Krankheit in München und die mit dem Ableben desselben verbundenen sehr hohen Kosten an den Vater sehr hohe Anforderungen gestellt hat. Für einen Theil der Ver untreuungen konnte Gießmann Ersatz leisten. — Mohorn. In große Angst und Bestürzung wurde die Bevölkerung unseres Ortes gebracht, dadurch, daß seit dem Pfingstfeste der sonst so wohlthuende Klang der Kirchenglocken durch sein Sturmgeheule theils aus dem Mitternachtsschlafe, theils aus der Arbeit uns herausnahm. Sind doch seit dem 2. Pfingstfeiertage 5 Brandstellen in unserem Kirchspiele entstanden, die eine verursacht durch den zündenden Blitz, die anderen 4 aber durch ruchlose Hand; zwei Gehöfte sind vollständig eingeäschert, von zweien wurden aber Gebäude erhalten. Abermals hat es sich wieder augenmerklich bezeugt, welch' großen Nutzen uns unsere freiwillige Ortsfeuerwehr bringt, die mit aller Um sicht und Energie auf dem Platze war und den gierigen Flammen Einhalt that, und was noch zu retten war, auch rettete. Darum Ehre, dem die Ehre gebührt, und Dank der ihn verdient. Glücklicher Weise sind bei keinem Brande Unglücksfälle an Menschen zu beklagen. - Der Betrieb des seiner Vollendung cntgegenge- hendenBahnhofsrestaurants in Mohorn soll schon Ende August beginnen. Besitzer des Restaurants ist Herr Brau meister Göhler aus Possendorf. Die Aussicht ans die herrliche Umgebung ist vom genannten Restaurant aus eine sehr lohnende. — Am gestrigen Sonntage veranstaltete der Kgl. Militärverein zu Hartha u. Umg. unweit des Kur bades an einer wie eigens hierzuj geschaffenen herrlichen Stelle des sogenannten „Borschelweges" einen Waldgottes dienst. In erster Linie waren die Militärvereine der Nachbar ¬ empfiehlt in größter Auswahl zu billigsten Preisen 8pvv. 50,000, 25,000, 10,000, 5000, 3000 sie., m Summa 8000 kslägsviimo OrißinMoose, kür bei6e Nsbunxsn xillib, L mard 3,30, ?orto u: 2 leisten 30 ktsvnixextr», ernpleblea OsnI tteinlLS » OsnsrÄl Debit * Volks unä <lle äurcd Pleats ksnntlieksn lts.nälunxen. ttooss suob unter versLnöt. Vaterländisches. (Millheüungm aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 18. Juni 1900. — Von drei guten Bekannten gilt es. demnächst Ab schied zu nehmen, von dem goldenen Fünfmarkstück, sowie von den Zwanzigpfennigstücken aus Silber und Nickel, die durch die jüugst angenommene Novelle zum Münzgesetz zum Einziehen bestimmt sind. Vom 1. Oktober dieses Jahres ab gelten die goldenen Fünfmarkstücke nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel, und es ist dann Niemand verpflichtet, sie in Zahlung zu nehmen. Auch die Zwanzig pfennigstücke, sowohl die kleinen in Silber, wie die dicken Protzenstücke aus Nickel, werden bald ein frühes Grab in den deutschen Reichsmünzstätten finden. Vermißt werden diese Geldstücke schwerlich werden, weil sie nie beliebt und volksthümlich waren. Daran war aber nur ihre Klein heit Schuld und ihr hartnäckiges Bestreben, sich in allen Winkeln des Portemonnaies oder der Taschen zu verlieren oder zu verkrümeln. Wer ein goldenes Fünfmarkstück in die Finger bekam, suchte es bald wieder auszugeben, um es nicht mit dem silbernen Zwanzigpfennigstück zu ver wechseln. Das winzige Goldstück wanderte bald in die Bankkassen zurück oder fand zu einem geringen Theil für Bettelarmbänder Verwendung. Aus dem Verkehr ist es längst verschwunden und Niemand wird es vermissen, außer vielleicht die Goldschmiede, die das leicht schmelzbare, dünne Goldblättchen vielfach zu Ringen und Armbändern verarbeiteten. Noch beliebter für Bettelarmbänder waren die silbernen Zwanzigpfennigstücke, welche in leichter Ver goldung von der jungen Welt als Angebinde verschenkt wurden. Waren die beiden genannten Münzen wegen ihrer Kleinheit unpraktisch und unbeliebt, so erwiesen sich Ttuvze Chronik. Zwei Kinder in Konitz vermißt. Aus Konitz wird unterm 13. Juni mitgetheilt: Landrath v. Zeidlitz giebt jetzt amtlich bekannt, daß die beiden 8 und 13 Jahre alten Söhne des Arbeiters Bannach zu Konitz seit dem 29. v. Atts, verschwunden sind und bittet um Mittheilung, falls sich dieselben irgendwo im Kreise aufhaltcn sollten. Bei der Mutter des ehede m bei dem Fleischermeister Hoff mann beschäftigt gewesenen Gesellen Wölke in Tuchel ließ die Staatsanwaltschaft eine Haussuchung abhalten und vornehmlich nach Briefschaften des Sohnes forschen. Das Ergebniß war negativ. Um nochmaligen Ruhestörungen und Ausschreitungen in Tuchel vorzubeugen, sind dorthin gegenwärtig zehn Gendarmen beordert worden. Schwere Brandkatastrophe. In New-Jork kamen bei deni am 14. ds. stattgehabten Brande eines Wohn hauses, der aus Brandstiftung zurückgeführt wird, zehn Personen in den Flammen um, sechs Personen wurden schwer verletzt. Zwei Studenten vermißt. Seit dem Pfingstmontag werden die Studenten der Medizin Georg Klette und Otto Scheer aus Dresden, zur Zeit an der Universität München, vermißt. Sie trugen sich ins Fremdenbuch des „Münchner Hauses" am Watzmann, ohne Angabe des Zieles ein. Der Hüttenwart Kederbacher und sein Sohn stellten Nachforschungen an. Ein wahnsinniger Senatsdiener. Wie aus Rom unterm Freitag, den 15. Juni gemeldet wird, brachte in einem plötzlichen Anfalle von Wahnsinn ein Senatsdiener den Senatoren Marguis Gravina und Baron Banacco leichte Verletzungen bei und tödtete sich dann 'elbst, in dem er sich aus dem Fenster stürzte. Die PariserWeltausstellung ist noch immer nicht ganz fertig und schon haben die Amerikaner beschlossen, daß die nächste in St. Louis, der Brauerstadt, abgehalten werden soll, und zwar soll Paris weit überboten werden. Der nordamerikanische Kongreß hat vor der Hand 20 Millionen Mark Zuschuß bewilligt. St. Louis genießt zwar das zweffelhafte Renommo, eine der heißesten und schmutzigsten Städte von Nord-Amerika zu sein, aber schließlich kann man mit Geld schon Manches anfangen. Ein schweres Straßenbahnunglück ist in Paris passirt. In der abschüssigen Avenue Trocadero, dicht bei der Aus stellung, gerieth ein Straßenbahnwagen, dessen Bremsen nicht scbarf genug augezogen waren, ins Rollen, sprang aus den Schienen, warf zwei Droschken um und übcrsuhr noch sonstige Passanten, bis er stehen blieb. Zwei Personen sind todt, 12 verletzt, darunter zwei Deutsche. Unweit des Windsorschlosses in England stießen zwei Eisenbahnzüge zusammen. Zwei Personen sind todt, über dreißig verwundet. die dicken Zwanzig-Pfennigstücke aus Nickel wegen ihres ungeschickten Umfanges als unhandlich und unbequem für das Portemonnaie. Noch begegnet man dem Doppeluickel ja ab und zu im Verkehr, während seine winzigen Ge nossen, wie gesagt, längst daraus entschwunden sind. Bald wird indessen auch der Doppelnickel von der Bildfläche verschwinden und in den stillen Tresors der Reichsbank und schließlich in der Münze sein Erdenwallen beenden. In wenigen Jahren wird es auch dem lieben alten Thaler an den Kragen gehen, dem ein gleiches Schicksal wie den genannten Geldstücken beschieden; aber der Abschied von ihm wird nicht so leicht sein, der „harte Thaler" stand in gutem Renommch — Die Abonnementsgelder für die durch Ver mittelung der Post vom 1. Juli ab zu beziehenden Zeit ungen werden demnächst durch die Briefträger eingehoben werden/ Hierdurch wird den Beziehern die unmittelbare Bestellung der Zeitungen am Postschalter erspart; auch kann nur bei rechtzeitiger Bestellung der Zeitungen der pünktliche Eingang derselben in Aussicht gestellt werden. Es liegt daher im Jnterresse der Bezieher, den Briefträgern Lvato aller 3 vlark-I-kMörisn. - Lut 10 l-ooav vm kroilooal Unter Hodem ?roteotor»te des Norroßs Alfred von Sneksen Oobnrx Kolk». 7. rLürtuxlsoLo HrottsudLU- OvIL IisUvrlo kür ktsstLurirunx 6er Inedkrsnsnkiretis ru LSnixsberx. T7e^i//rAS/r, am 6. ^l/// 7999. HöeLstUstrax ist: üu xünstixstsn VS SO« I« dörfer eingeladen. Den Festzug, der sich vom Bade nach .....y.... dem waldumrauschten Festplatze bewegte, ^eröffnete als die Zeitungsbezugsgelder auf Ersuchen zu verabfolgen. stärksten der erschienenen Lrudervereiue der Grumbacher — Die Flugzeit der Blutlaus tritt in den nächsten > Fortsetzunq in der 2. Beilage. » Ergebung von Pint Krüger, eines Sohnes des Präsidenten Krüger, ankündigt, ändert nichts an der Kriegslage. Die letzten Nachrichten vom Kriegsschauplätze besagen Folgendes: London, 16. Juni. .Daily Telegraph" giebt eine Meldung der „Cape Times" aus Bloemfontein wieder, nach der Commandant Dewet nicht nur ein Bataillon der ImperialJeomanry des Derbyshire-Regiments, sondern auch zwei Compagnien City-Freiwilliger gefangen genommen hat. Laingsnek, 16. Juni. Eine Anzahl Boeren im District Volksrust hat sich heute ergeben. Man nimmt an, daß Botha am Paardekop Widerstand leisten wird, jedoch nur mit einer geringen Truppenmacht. Capstadt, 16. Juni. Gordon Sprigg hofft, bis Montag das Cabinet zu bilden. Der Äufstand -er Dorers in China. Die Nachrichten über die Lage in China lauten immer alarmirender, meist lassen sie sich aber hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit nicht kontrolliren. Wir lassen nachstehende Meldungen folgen: London, 16. Juni. Nach Telegrammen aus Shangai ist die Lage sehr alarmirend. Die Straßen Pekings sind mit den Ausländern feindlichem Pöbel gefüllt, der brüllend die Zerstörung der Gesandtschaften und die Massacrirung der Mitglieder derselben verlangt. Selbst wenn das Tsungli- Ianien Gewaltthaten zu verhindern wünschte, wird seine Fähigkeit hierzu bezweifelt. Allgemein herrscht die Ansicht, daß die ausländischen Entsatzkontingente absolut unzu reichend sind. London, 16. Juni. Die „Central News" melden aus Washington, die Regierung habe die offizielle Mittheil ung von europäischen Regierungen erhalten, datz die Mit glieder der europäischen Gesandtschaften in Peking angegriffen wurden. Auw wurde offiziell das Gerücht gemeldet, daß die japanische Gesandtschaft eingeäschert wurde. London, 16. Juni. Die „Agencenationale" meldet aus Peking: „Alle fremden Legationen wurden zerstört, der deutsche Gesandte ist ermordet worden." (Wir geben diese von anderer Seite bis jetzt nicht bestätigte Meldung mit allem Vorbehalt wieder. — D. Red.) Tientsin, 15. Juni. Die hiesigen Fremdennieder lassungen sind ausreichend geschützt. In der Chinesenstadt traten Banden von Boxers auf, die drei Kapellen nieder brannten. Unter den Eingeborenen der Bevölkerung ver breiten sie Schrecken. Zwischen hier und Langfang sind zwei Eisenbahnbrücken von den Boxers unfahrbar gemacht worden. — Ein Arbeitszug ist zur Widerherstellung dieser Brücken bereits abgegangen. Die Zerstörung der Eisenbahn hinter Langfang hat den Vormarsch der Entsatztruppen unterbrochen. Inzwischen ist die deutsche Abtheilung auf Landwegen nach Peking weiter marschirt. Der Einmarsch der fremden Truppen in Peking soll von dem Tsung-li- Jamen in der Höhe von 1200 Mann genehmigt worden sein. London, 16. Juni. Die „Central News" melden aus Tientsin von gestern Abend, einer Depesche aus Peking zufolge sei eine Anzahl eingeborener Christen und Diener von Europäern in der letzten Nacht im Osten der Stadt von den Boxers massacrirt worden. London, 16. Juni. Hiesige Abendblätter melden aus Tientsin: Die katholische Kathedrale in Peking ist niedergebrannt. Weiter melden die Abendblätter aus Shanghai, daß ein Eisenbahnzug, der mit Vorräthen für die Entsatztruppen abgegangen war, zurückkehren mußte. Jokohama, 15. Juni. Die Ermordung eines japanesischen Beamten durch Kaiserliche Truppen in Peking ruft hier Erregung hervor. Die Presse fordert die Regierung auf, volle Genugthuung zu verlangen. Acht Kriegsschiffe werden nach Taku gesandt. Hongkong, 16. Juni. In der Nähe des Westflusses sind Ruhestörungen vorgekommen. Dem Vernehmen nach soll ein großer Trupp Aufständischer bei Kweischin ver sammelt sein. London, 16. Juni. Aus Tientsin wird gemeldet: Die Russen haben 4 schwere Geschütze und viele Wagen mit Lebensmitteln gelandet. Die französischen Seeleute haben 1 Belagerungsgeschütz. London, 16. Juni. Ein Telegramm aus Tientsin berichtet, daß die internationalen Truppen den Versuch machen werden, die Befestigungen von Taku diese Nacht zu stürmen. General Nich mit 2500 Mann ist auf dem Wege nach Lou-Kai-Kung, welches zwischen Tientsin und Peking liegt. Die Truppen des Generals Tang begeben