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athmetr tief auf, strich sih wiederholt mt der Hand über das Gesicht. War sie noch fo bleich? Daß Ellinor nur nichts ahnte! Eie zog leise den Drücker herab und öffnete die Thür. (Fortsetzung folgt.) Allerlei Angereimtes in Neimen. Nachdruck verboten.) Sei uns gegrüßt, Du Monat Moi, Du Monat höchster Wonne; Es glänzt in güldnem Sonnenschein am Firmament die Sonne. Was lange schlief in Winters Ruh, von Neuem nun erwachte, Der Wonnemonat unsre Welt in neue Bahnen brachte. Wer, sorgenschwer, bisher gedrückt des Lebens Last getragen, Dem pulst das Herz, nun schneller hört er jetzt der Vöglein Schlagen. Wie draußen jetzt an Baum und Strauch die zarten Blüthen sprießen, So sich im Wonnemonat Mai die Herzen oft erschließen. Es findet sich das Herz zum Herz, so tst's in jedem Jahre, Der Monat Mai ist wonnevoll sur alle Liebespaare. Das Fleischbeschaugesetz hat die Gemüther stark erreget, In neue Bahnen lenkt man ein, nachdem sorgsam erwäget Ob angebracht ein Compromiß gerad in diesem Falle : „Man nimmt die kleinen Vortbeil' an, weil man erreicht nicht alle!" Rheinaufwärts diese Woche fuhr 'ne Zahl Torpedoboote Und für die Flotte überall Begeisterung auslohte. Darin lag auch allein der Zweck! Man wollte „Stimmung machen" Und da dies gar so gut gelang, kann die Regierung lachen. Betreffs der Flottenvorlag' wutzt man noch vor wenig Wochen Nichts rechtes, weil das Zentrum halt' sich gar nicht ausgesprochen. Doch nunmehr läßt sich das Geschick der Vorlage schon ahnen, Denn die Budgetkommission wies ihr ganz neue Bahnen. So wie es beim Fleischschaugesetz nun die Agrarier machen, So wird die Reichsregierung nicht den Wahlkampf jetzt entfachen Durch eine Reichstagsauflösung, nein, sie wird sich bescheiden, Sie nimmt das, was man ihr gewährt, läßt's Mehr für fpätre Zeiten. — Lex Heinze fliegt nun untern Tisch, wird weiter nicht berathen, Sie wird dem freien Künstlerthum bereiten keinen Schaden. Mit dem Gesetz wollt's Muckerthum in neuen Bahnen wandeln Und unsre ;reie, deutsche Kunst verhöhnen, ganz verschandeln. Des deutschen Reiches Kronprinz ist großjährig nun geworden, Von vielen Potentaten ward er dekonrt mit Orden. Ihm, der bestimmt, den Kaiserthron dereinstcns zu besteigen, Ihm wird sich nun die ganze Welt in andrem Lichte zeigen, Auf neuen Bahnen wird er nun mit Jugendsrische schreiten. Gott mög' den Hohenzollerniproß stets schützen und geleiten! Mit diesem Wunsche lege ich bei Seite meine Leyer; Genießt den Mai, es giebt im Jahr nur einen! Schreibelmayer. Neue Entscheidungen. Das Reichsversicherungsamt wies in einer seiner neuesten Rekursentscheivungeu die Rentcnansprüche des Glascrweisters K., der infolge eines Unfalles auf dem linken Ohre schwerhörig geworden war, mit der Begründung zurück, daß nicht jede Verletzung seiner körperlichen Unver sehrtheit dem Verletzten einen Anspruch auf Unfallrente gäbe, und dies sUbst dann nicht, wenn ihm infolge der Verletzung gewisse Unbequemlichkeiten bei der Verrichtung seiner Arbeiten erwüchsen. Auf eine Rente habe nur An spruch, wer in seiner Erwerbsfähigkeit in einem solchen Grade beeinträchtigt sei, daß die Beeinträchtigung imwirth- schaftlichen Leben ein meßbarer Schaden in Betracht komme, dies könne aber bei einer Beschränkung der Erwerbsfähig keit um weniger als 10 Prozent, wie sie bei K. angenommen würde, nicht zugegeben werden. Ta das rechte Ohr des K. normal und gesund sei, so sei nicht abzusehen, daß derselbe durch die Schwerhörigkeit des linken Ohres in seinem Gewerbe als Glaser erheblich beeinträchtigt werden könne. Vermischtes. * Der unglückliche König Otto von Bayern feierte, so schreibt der »Berl. L.-A.', am 27. April seinen 52. Ge burtstag, der in München in üblicher Weise durch Beflaggen der öffentlichen Gebäude, Gottesdienst und Parade festlich be gangen wurde. Der Monarch, welcher das abgelegene und jedem Besucher obgesperrte Schloß Fürstenried bewohnt, befindet sich in einem derart vorgerückten Etavium der Gebirnparalyse, daß die Dorgänge der Außenwelt sich seinem Berständmß völlig entziehen. Die Besuche, welche in früheren Jahren einzelne Mitglieder der Königlichen Familie, namentlich der Prinzregent und dessen Tochter, die Prinzeß Therese, dem König abkattetcn, sind längst völlig unterblieben, da der König Niemanden mehr erkennt. Seine Umgebung besteht, neben seinem Hofmarschall, Daron Redwitz, aus zwei Ehrencaoalieren und einem Assistenten des ObermedizinalratheS Grasherz, welcher die Oberaufsicht über den Kranken führt und über dessen Zustand in regelmäßigen Abständen dem Regenten Bericht erstattet. Jeden Monat begiebt sich außerdem Herr von Crailsheim in seiner Eigenschaft als Minister de« Königlichen Hauses nach Fürstenried, um Kennt- niß von dem Befinden des hohen Patienten zu nehmen. Der König verbringt den größten Theil des Tagt« in dumpfem Da hinbrüten, fortwährend rauchend. Die einzige Abwechselung bilden Spazierfahrten im Parke des Schlosses, wooei der äu jour habende Arzt den Herrscher begleitet und ein crprsbter Jrrenwärter als Königlicher Diener gekleidet, neben dem Kutscher Platz nimmt. — Ueber das neuerliche Befinden de« König« Otto giebt folgendes Bulletin Auskunft, das vorgesten Abend ausgegeben wurde: „Nachdem Se. Majestät der König seit etwa zwei Jahren keinerlei krankhafte körperliche Erscheinungen wahrnehmen ließ, stellten sich am 21. April d. I. Schmerzen im Untcrleibe ein, die später in der rechten Lendengegend sich bestimmter lokalisirten und durch den Druck unter den rechten Rippenbogen auch jetzt noch hervorgerufen werden können. Es kann kaum ein Zweifel bestehen, daß ein Zusammenhang zwischen den jetzigen Schmerzen und dem vor zwei Jahren vor handenen Blutharnen gegeben ist. Nach der Lage der Dinge handelt es sich um ein Concrement im rechten N erenb cken. Im Uebrigen ist das Befinden Sr. Majestät zufriedenstellend und giibt zur Zeit zu ernsten Besorgnissen keinen Anlaß.' Lustige» Allerlei. Bezeichnend. D>e bekannt, singen die Boeren als SchlachtgOang die erste Strophe deS Kirchenliedes „Em' feste Burg ist r nler Gott'. Die Engländer beriethen sich nun, da sie auch einen Schtachtgesang haben wollten, und kamen zu dem Entschluß, die zweite Strophe deS L'cdeS zu singen: »Mit uns'rer Macht ist nichts gethon, wir sind gor bald verloren!" Im Londoner Hydepark. Miß Maud: Schon nach Hause? Könnten wir den nicht was Amüsante« unternedmen? — Miß Ellen: »Weißt Du was, wir fahren noch ein biSchen nach dem Bahndof und sehen heimgesch'ckte Generäle ankommen. Scherzfrage: Welche Mode hält sich sehr lange? 'rqommoZ „D Nrowzuy Casernenhofblüthe. Unteroffizier (beim ersten Appell im neuen Jahre). »Müller, Eie können sich wirklich was drauf einbildcn, in zwei Jahrhunderten das größte Rindvieh gewesen zu sein.' Sein Grund. Herr Trüller: „Na, Herr Müller, hat Sie das schöne Wetter auch ins Freie getrieben? Warum haben Eie denn ihre liebe Frau nicht mit?' — Herr Müller: »Aber ich gehe doch zu meiner Erholung spazieren! Beim Dorfbader. Kunde (nach dem Zahnziehen, wülhend): Donnerwetter, — Junge, Du hast ja den falschen Zahn gezogen, der saß ja noch ganz fest! Lehrling (trium- phirend): Ja uno da meinten Eie vorhin, ich kriegte nicht mal den losen heraus! Viersilbige Charade. Zwei Paare sind zum Doppelpaar verschlungen, Das zeigt nach Vorschrift immer sich gelungen. Das Erste hat die Wissenschaft in Menge, Und Führer wird es durchs Begriffsgedränge. Die weise Vorsicht predigt stets das Zweite. Daß Wunsch und Urtherl drängen nicht in's Weite. Sein Zuruf reicht Dir beim Genuß den Zügel; Er warnt den Künstler, wenn zu rasch die Flügel. Es wirkt das Zweite niemals ein Behagen, Mußt Du's von Leistung und von Schönheit sagen; Doch immer wirds befriedigend sich erweisen, Kannst Du die Schönheit als das Ganze preisen. Auflösung folgt in nächster Nr. Auflösung des Räthsels aus Nr. 51: Spielball. Mr Seille braucht» fisbeimeiner Zeläenwrberei Loire, Uokenntein knnnttksl, 8s. 6rö88t6 von 8eiö6N8loffon in 8aeti8Sn. königlicher, Kroschorroglichsr unll Norroglicher Hoklieierrml. LrautLIsiäsr. KlustsrlsZer: kmm Iiiool»8, Wli8llruff. Für die Monate Alai und Juni werden Bestellungen aus das .AchMI für Mörllff etc.' mit „landwirthschastl. and 8se»tiger »llastvirtee Sonntagsbeilage mit Msbenbeilage", sowie „Iiehnng»liftenverAgl. Sachs Lanberlotterie" für die Stadt Wilsdruff bei unterzeichneter Geschäftsstelle zu 87 j)fg, für auswärts bei allen Kaiser!. Postämtern und Landbriefträgern zu sor pfg. angenommen. Geschäftsstelle des Amts- und Wochenblattes für Wilsdruff. Köberl öerMrät, Gokels. Kolf-Oap68. 8ebwarr6 Kragen. Kegen-Mnlkl. 81aub-IVIänl6l. k6i86-K08lÜM6. Kinükr-Iaeksls unä -Mäntel, kaby-laeken. Kragen unä Jaekels für Xonürmanclinnen. MMMü . vom slsßsntsstsn Uoäell-Lsnre bis rur billigsten kreislsge ausgeststtet unä Iscle clie verekrten Dnmen ein rur Lesicbtigung, velcbe bei bekannt ruvorlcommsnäsr ösciienunA nuck ebne Kauf ^srn Aestattel ist. Oie in grossem Lt^Is neu nufßenommens ^btkeilun^ Mäntel-Lonlectisn Mr Damen, IMäeken unä Knaben ist in Irrmit 8»nia»tlivkeii