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Er prallte zurück, das Blut schoß ihm siedend ins Ge sicht, wie in einem Schwindel tastete er nach Halt. „Das hättest Du nicht sagen dürfen, Ellinor, das nicht!- kam es heiser, mühsam von seinen Lippen. Käthe war an seine Seite getreten, sie faßte seine geballte Hand. „Höre nicht auf sie, Günther, sie ist von Sinnen. Sie ist unverantwortlich verhätschelt worden von uns ollen, sie weiß nicht, was es heißt, einen Wunsch aufzugeben, sich einem andern Willen zu unterwerfen, und nun das einmal von ihr verlangt wird, gebärdet sie sich wie ein unartiges Kind, das mit Händen und Füßen um sich schlägt, gleichviel wohin es trifft. Morgen wird sie wieder vernünftig sein, dann kommt sie zu Dir und bittet Dich um Verzeihung." „Nie!- kam es trotzig von Ellinors Lippen. Er beachtete ihren Einwurf nicht, er hatte sich gefaßt, und seine Stimme klang nun unnatürlich ruhig, als er zu ihr sprach: „Du wirst morgen zu mir kommen, gewiß, und wirst all das Böse zurücknehmen, was Du heute gesagt; ich will an- aehmen, daß Du krank bist und Alles dies im Fieber sprachst. Du wirst mir das heilige Versprechen geben, daß Du Dünen trotzigen, selbstsüchtigen Sinn brechen willst, denn sonst, Ellinor, sonst ist kein Platz für Dich im Dvktorhause, dann darf ich Dir die Stelle nicht geben, die bis jetzt meine gute Mutter inne hatte. Dann müssen wir uns — trennen — Ellinor. - Eie lachte hart auf. „Warum morgen? Den Abschied kannst Du schon heute nehmen. - „Nein, heute will ich ihn noch nicht,- erwiderte er mit derselben unnatürlichen Ruhe, „denn heute bist Du nicht zu- rechnungssähig. Ich warte bis morgen. Wenn Du bis morgen Abend um zehn Uhr nicht dogewescn bist, dann sind wir mit einander fertig, Ellinor — für immer.- Er wandte sich, reichte Käthe die Hand zum Abschied und »erließ das HauS. Einige Augenblicke lautloser Stille folgten, die Schwestern standen stumm, wie unter drückendem Bann. Käthe war ans Fenster getreten, sie schaute dem sich hastig entfernenden, tief erregten Manne nach. Würde er das jemals verwinden können? Dort an der Etraßenbiegung blieb er plötzlich stehen. Was hatte er? Kehrte er noch einmal zurück? Nein, er wurde ausge halten, ein Mann stand vor ihm und sprach mit ihm. Vielleicht war es einer, der den Arzt brauchte. Ja, da kamen sie schon zu sammen zurück, eiligen Schrittes. Der Mann sah so bedrückt aus, vielleicht lag seine Frau krank oder sein Kind. Jedenfalls war es ein dringender Fall, denn der Doktor besann sich keinen Augenblick, mit ihm zu gehen, trotz seiner augenblicklichen, unglücklichen Gemüthsverfossung. Er mußte sich gewaltsam ge faßt haben, denn sein Antlitz schien ganz ruhig, wie er da eben auf der gegenüberliegenden Seite vorbeischritt, und auf merksam hörte er dem Manne zu, ohne mit einem Blick das Haus oder das Fenster zu streifen. Jetzt war er nur der Arzt, nichts weiter. Gottlob, daß die Pfl'cht ihn rief, die Arbeit, in der alles persönliche Empfinden unterging. Er konnte nur nicht weiter über die bösen Worte nachdenken, die hier gesprochen waren, und nachher, wenn er seiner Pflicht genügt, dann war er ruhiger geworden, und sie hatten ihren Stachel verloren. Gottlob I Sie wandte sich mit tiefem Seufzer um. Da stand Ellinor noch in ihrem bunten Flitter, mit zu sammengebissenen Zähnen, Groll und Trotz auf dem schönen Gesicht. Jetzt, als sie sich von der Schwester bemerkt sah, trat sie gleichmüthig vor den Spiegel und betrachtete sich angelegentlich. Ein heißer Zorn wallte in Käthe auf, mit wenigen Schritten stand sie neben der Schwester und zog sic mit unge stümer Bewegung von dem Spiegel fort. „Schäme Dich, Ellinor! Weinen solltest Du vor Kummer und Weh, daß Du Günther so tief beleidigt hast, und statt dessen stehst Du da und betrachtest Dich." „Und warum nicht, Fräulein Weisheit?- Sie machte sich hastig los von der Schwester Hand, und ihre schwarzen Augen blitzten sie zornig an. „Meinst Du, ich sollte noch weinen und mich grämen um den Mann, der so rücksichtslos gegen mich verfährt?" „Günther rücksichtslos? Er, der Dich auf Händen trägt, der in jedem seiner Gedanken voll zarter, liebender Fürsorge für Dich ist?" „Und der, um feiner Sentimentalität genug zu thun, mir die schönste Freude stört,- fügte Ellinor spöttisch hinzu. „Nennst Du das Liebe und Fürsorge? Egoismus ist es und starker Eigenwille! Er fängt jetzt schon an, Opfer von mir zu fordern, wie sollte das noch in der Zukunft werden!" „Es ist das erste Mal, das Günther von Dir Opfer fordert, sonst hat er sie immer gebracht, indem er oft gegen seine Neigung Deinem Willen folgte. Du weißt noch gar nicht, was es heißt, seine Wünsche denen anderer unterzuordnen, Deinen Willen hat noch nie etwas gekreuzt. Wir hoben Dir zu viel Liebe gegeben." Ellinor warf den Kopf hochmüthig zurück, eine scharfe Entgegnung lag auf ihren Lippen, da öffnete sich die Thür und das Mädchen reichte einen Brief herein. „Von Frau Doktor Wertheim — die Liese bittet um Bescheid.- Käthe nahm ihr den Brief ab. Es ist gut, Anna, laß Liese einen Augenblick in der Küche warten." Dann reichte sie ihrer Schwester das Schreiben. „An Fräulein Ellinor Sander" stand darauf. Diese nahm es gleichmüthig entgegen und erbrach das Couvert. Ihr Blick überflog rasch die wenigen Zeilen, dann warf sie das Papier auf den Tisch. „Lächerlich!" sagte sie mit spöttisch verzogener Miene. Käthe nahm das Schreiben auf und las es. „Mein liebes Kind!" stand darüber. „Vorhin ging Günther zu Dir, um Dich zu bitten, von dem Maskenfeste heute Abend abzusehen, er hatte einen so schweren Tag heute und ist nicht in der Stimmung. Du wirst ihn verstehen und ihm zu Liebe gern dies kleine Opfer bringen. Er wollte Dich dann zugleich bitten, den heutigen Abend bei uns zuzubringen. Ich freue mich dazu, besonders für Günther, Dein heiteres Geplauder wird ihn die Eindrücke des Tages vergessen lassen. „Nicht wahr, Ellinor, Du kommst? Günther hat mir kemen Bescheid gebracht, vermuthlich weil er durch einen Kran kenbesuch unterwegs aufgehalten ist. Aber ich rechne fest auf Dein Kommen, liebes Kind, und rüste schon Dir zu Ehren den Abendtisch besonders festlich. Ich muß doch versuchen, meinem Kinde das Opfer, welches es gebracht, etwas weniger schmerzlich zu machen. Wann darf ich Dich erwarten, Kleine? Deine treue Mutter." Käthe legte den Brief wieder zusammen. Sic sah Ellinor, die halb obgewendet an ihrem Sommetjäckchen nestelte, eine Weile an, dann trat sie mit rascher Bewegung zu ihr und legte ihr den Arm um die Schulter. „Ellinor, sei gut!" Es war wieder der weiche HerzenSton, den sie sonst gegen die Schwester gebrauchte, und mit inniger Bitte suchten ihre Augen den gesenkten Blick des Mädchens. Aber Ellinor riß sich mit ungestümer Bewegung los. „Was fällt Dir ein, Käthe! Ich sollte den Maskenball aufgebrn? O nein, gerade Günther zum Trotze gehe ich hin. Er soll wissen, daß er nicht immer seinen Willen durchsetzen kann!" „Aber Ellinor — allein?" warf Käthe erschreckt ein. „Willst Du etwa nicht mit gehen? Nun gut," fuhr sie fort, ohne eine Antwort abzuwarten, „so werde ich Papa bitten oder mich Jppenborns anschließen. Ich helfe mir schon. Ich werde doch nicht etwa den Ball aufgeben, auf den ich mich so lange gefreut, um mich bei seiner Mutter zu langweilen! Wozu habe ich mir denn mein Kostüm kommen lassen!" „Ueber fünf Wochen ist das zweite Maskenfest, Elli," wandte Käthe beschwichtigend ein, „dann kannst Du Dich frohen Herzens damit schmücken, und Günther wird stolz sein auf seine Braut und aus die Selbstüberwindung, die sie gezeigt. Wir packen den Anzug wieder in die Schachtel, und dann, Schatz, gehst Du zu seiner Mutter, und ihm sagst Du ein gutes Wort, wenn er heimkommt heute Abend. Willst Du, Ellinor?" Eine» Augenblick schien das Mädchen zu schwanken. „Nein,' sagte dann der trotzige Mund, „ich gehe nicht, mag er zu mir kommen!' „Aber das kann er nicht, Ellinor, er darf es nicht. Sein Stolz und seine Manneswürde würden das nie zugeben!' „Nun, so giebt es mein Stolz auch nicht zu," entgegnete sie achselzuckend. „Ich werde dem Mädchen sogen, daß ich nicht komwe." Sie wandte sich zur Thür, aber Käthe hielt sie zurück. „Laß nur, ich werde ihr die Botschaft überbringen. Ist denn das unwiderruflich Dein Entschluß, Ellinor?" „Unwiderruflich!" klang es zurück. „WaS ist unwiderruflich?" fragte eine Stimme von der Thür her. Kommerzienrath Sander war unbemerkt hinter Käthe eingetreten und richtete nun seinen fragenden Blick auf diese, die sich rasch noch ihm gewandt hatte. Da drängte Ellinor mit schneller Bewegung sich vor. „Ich will es Dir sagen, Papa, ich Eie hielt inne, denn der Vater war, von ihrer glänzenden Erscheinung aufs Höchste überrascht, einen Schritt zurückgetrcten und sah sein Kmo nun mit leuchtenden Augen an. „Ellinor — Du? Wie schön Du bist!!" Findest Du, Popa?" Eie legte schmeichelnd ihr Köpfchen an seine Schulter und sah ihn mit zärtlichem Blick an. „Jo, stehst Du, ich hatte mich so sehr gefreut auf dies Kostüm, und es ist nun so gut ausgefallen, ich war so glücklich darüber, Papa, und nun " ihre Stimme brach fast im Weinen, „nun kommt Günther und erklärt mir ganz rücksichtslos, daß ich auf den Ball verzichten muß, er hat einen Sterbefall in der Praxis und fühlt sich nicht in der Stimmung dazu. Ich bitte Dich, Papa, ich kann doch nicht um jeden Todesfall mit -hm in Sack und Asche trauern. Da würde ich ja meines jungen Lebens nie froh. Wie findest Du dies, Papa?" „Wie kommt Günther dazu?" fragte der Vater. Ellinor hob die Schultern. „Ja, wer das wüßte, Papa! Und Käthe will nun auch nicht mirgehen und verlangt, daß ich Günthers Befehl Folge leiste. Aber ich thu's nicht, ich kann's nicht! Und wenn sie alle gegen mich sind, nicht wahr, Papa, Du hilfst Deiner Ellinor," fuhr sie schmeichelnd fort, „Du gehst mit mir zum Ball?" Herr Sander fuhr sich mit hastiger Bewegung durch das graue Haar, seine Mienen drückten eine unliebsame Ueberraschung aus. Hülfesuchend wandte sich sein Blick auf Käthe, die abseits am Fenster stand. „Ich — Ellinor? Ach Kind, ich bin — ich — ich habe so viel zu thun, Elli, ich kann mich so schwer lvßreißen, und," ergriff sich mit beiden Händen nach den Schläfen, „mein Kopf so an gegriffen heute, ich habe wieder heftige Schmerzen. Ouäle mich nicht damit, — Käthe wird gewiß mit Dir gehen." „Natürlich, Papa," sagte diese und trat rasch näher, „wenn Du es wünschest, und Ellinor in ihrem Trotz verharrt, aber " Sie hielt das weitere zurück und preßte die Lippen zusammen. Sic sah das nervöse Zucken in des Vaters Antlitz, sie wußte, er litt unter jeder Aufregung; sie hätte den Vater gern aufgeklärt über den wahren Sachverhalt, aber was nutzte es, ihm war es eine Sorge mehr zu allen übrigen, und dann, vielleicht ließ sich der Zwist beilegen, ohne daß er überhaupt etwas davon erfuhr. Das war das beste. Sie wollte alle Ueberredung aufbieten. „Willst Du Dich nicht einen Augenblick setzen, Papa?" sagte sie freundlich. „Du stehst so müde auö." Sie schob ihm einen Sessel zurecht. „Du arbeitest wieder mehr als Dir gut ist, Papa, läßt sich das nicht umgehen?" Er schüttelte müde den Kops und seufzte schwer. Ellinor war hinausgegangen, um ihr Kostüm abzulegen. „Es geht nicht, Käthe!' antwortet- er auf ihre Frage „ich kann das nicht Fremden überlassen, es sind meine innersten An gelegenheiten, und —-er fuhr sich wieder mit der Hand über die Stirn — „das Arbeiten schadet mir auch nicht, Kind, wenn nur die Sorgen nicht wären — ach, die Sorgen!" Er stützte schwer den Kopf in die Hand. Käthe trat mit einem Glase Wein zu ihm, auch auf ihrem Gesicht lag ein kummervoller Zug. „Komm, trink, Papa," bat sie sanft, „das wird Dir gut thun, und laß die dummen Sorgen sein! Du siehst gewiß zu schwarz, das liegt in Deinen kranken Nerven." „Ich habe kein Glück mehr, Käthe, schon lange nicht mehr," sagte er gepreßt, „über kurz oder lang wird die Firma Sander ausgehört haben zu existiren." „Nicht doch, Papa!" bat sie erschreckt und beruhigend zu gleich. „So schlimm wird es nicht werden, wir wollen uns alle dagegen wehren. Du läßt den Muth nicht fahren, und ich werde versuchen, viel sparsamer zu sein. Wir haben gewiß zu flott gelebt, ich habe nicht gut Hauö gehalten." Er sah sie mit einem schmerzlichen Lächeln an. „Du, Käthe? Als ob ich nicht wüßte, daß Du schon lange aus eigenen Mitteln beisteuerst, um mir den Haushalt zu er leichtern. Aber ick will das nicht mehr, Kind, ich kann es nicht verantworten, Du sollst mir Dein kleines Vermögen nicht auch noch aufvpfern!' „Ich bitte Dich, lieber Papa, was phantasirst Du da! Es sind nur meine eigenen kleinen Bedürfnisse, die ich bestreite, das ist ja so natürlich. Sollte ich Dich auch noch damit be lästigen. Ich empfange ja so viel von Deiner väterlichen Güte." Er stand plötzlich auf und faßte ihren Kopf in beide Hände. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. - Infolge des südaerikomschen Krieges machen die englischen Hutmacher ein gutes Geschäft. Der Krieg übt nämlich eine geradezu unheilvolle Wirkung auf die Hüte der Herren Eng länder aus. John Bull hat die seltsame Angewohnheit, bei freudigen Ereignissen nicht nur seinen Hut in die Luft zu werfen, sondern auch mit demselben, und sei es der theuerste Zylinder, auf seinen Bekannten, sow'e allen möglichen Gegen wänden aufs Unbarmherzigste herumzutrommeln. Das diese Handlungsweise dem Hute nicht gerade gut thut, liegt auf der Hand. So haben denn auch, als in den letzten Wochen mehrere Siegcsnachrichtcn vom Kriegsschauplatz in London eintrafen, mehrere tausend Hüte auf diese Weise ihr frühzeitiges Ende ge funden. ' Wie entsteht die Nervosität? Man spricht von der zunehmenden „Nervosität" unserer Zeit, man spricht von Menschen, die „Nerven" haben, man braucht das Wort „nervös" mehr als je zuvor für alle möglichen Krankheilszustände; was aber dieses Wort bedeutet und warum es unserer Zeit den Stempel aufdrückt, ist wohl den Wenigsten klar. Wie sich durch den ganzen Körper ein Netz von Gefäßen ausbreitet, so werden auch alle Theile von Nerven versorgt. Ihr Ausgangs punkt ist Gehirn und Rückenmark. Jede Nervenzelle steht auf zweifache Weise mit der Peripherie in Verbindung, durch einen sensiblen und einen motorischen Nerven. Der sensible oder Ge fühlsnerv ist dazu bestimmt, der Zelle Erregungen zuzuführen; umgekehrt trägt der motorische oder Bewegungsnerv die Er regungen von der Zelle nach der Peripherie. Wenn also z. B. dir Haut durch einen Stich gereizt wird, s^ sird an der betr. Stelle ein feinster Ncrvenzweig in Erregung versetzt, die Er regung pflanzt sich auf den Nervenstamm fort, durchläuft in diesem das Rückenmark und gelangt schließlich ins Gehirn, wo nun der ursprüngliche Reiz, das heißt der Nadelstich, zum Be wußtsein kommt: wir empfinden den Schmerz. Den umge kehrten Weg nimmt die Erregung bei einer Bewegung. Natür lich muß dieser Weg jedesmal mit großer Geschwindigkeit zu rückgelegt werden; man hat berechnet, daß die Nervenerregung in einer Sekunde 27,25 Meter zurücklegt. Da nun der Weg, den die Erregung selbst von dem äußersten Fußende bis zum Gehirn zurücklegt, ein verhältnißmäßig kleiner ist, so braucht sie nur einen ganz geringen Bruchtheil einer Sekunde, um die Bahn zu durchlaufen. Man darf sich nun nicht vorstellen, daß das Nervensystem jemals frei von Erregungen wäre, sondern fortwährend fließen ihm Reize zu, wie Gesichts-, Gehör-, Ge- sühlseindrücke u. s. w., die in den Nervenbahnen einen be ständigen Erregungszustand unterhalten. Je mehr aber das Nervensystem durch solche Reize in Anspruch genommen wird, um so empfindlicher wird es natürlich: es hat keine Zeit, um sich genügend zu erholen und für neue Anstrengungen zu kräf tigen. So entsteht jener Zustand leichter Erregbarkeit, den wir „Nervosität- neunen. Darin liegt zugleich für jeden Einzelnen ein Wegweiser, wie er sich selbst vor den üblen Folgen der Ner vosität am besten schützen kann: möglichste Verminderung der Reize, möglichste Verlängerung der Erholung für die Nerven. * Eme Sternwarte ist in Heidelberg auf der Anhöhe deS Königstuhls erbaut. Zum ersten Mal ist hier in Deutschland in einer Höhe von nahe 500 Metern ein Bergobservalorium ent standen, und mit großen Erwartungen sehen die Astronomen den Beobachtungs-Ergebnissen eines so günstig in waldiger Um gebung gelegenen, leistungssähig auögestatteten Instituts entgegen. Wie man der Bauztg. schreibt, stebt die neue Sternwarte aber auch in ihrem Arbeitsgebiet und ihrer Organisation insofern einzig da, als sie sowohl eine astronomische wie eine astrophy sikalische Abtheilung enthält, die beide mit vortrefflichsten In strumenten ausgestattet sind. Buchstaben-Räthsel. Mit „a" bin ich die Last, Die manchen Wagen drückt; Mit „u" beug ich den Ast, Der unter mir sich bückt. Der Kaufmann schickt mit „n" Mich über Land und Meer, Und hofft, daß ich mit „u" Ihm reichlich wiederkehr'. Auflösung folgt in nächster Nummer. Auflösung des Räthsels aus voriger Nr.: Dramen,Sizilien,Trompete, England,Rotterdam,Nangard Ostern. Geschäftliches. Nur gut gestrichene und lackwte Fußböden gewährleisten die größte Sauberkeit, fördern da« Wohlbefinden der Familie und vermindern bei Krankheiten ganz erheblich die Uebertrag- ungsgrfahr, darum gilt als geignetster Fußbodcn-Anstrich, von Jedermann leicht selbst zu bewirken, unübertrefflich an Trocken kraft, Glanz und Dauer, der von der rühmlichst bekannten Hoflieferant Carl Tiedemann'schen Lack-Fabrik in Dresden (unter der Schutzmarke „Herkules-) allein erzeugte Bernstein-Schnell- trocken-Oellack. Dieser, aus härtestem Bernstein sorgfältig her- gestellte Fußboden-Ocllack mit Farbe, übertrifft durch seinen Oclgehalt die bisher zum Hausgebrauch vielfach angewendeten feuergefährlichen Fußdvden-Lacke ganz bedeutend an Haltbarkeit. Er ist in den verschiedensten Farben, braun, gelb u. s. w., streichrecht zum Gebrauch fertig und trocknet, ohne nachzu kleben, in einer Nacht hart auf. Zum einmaligen Anstrich für etwa 15 Quadratmeter genügt 1 Kilo.