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berückenden orientalischen Frauenkopfes. Zudem um schwebte ihre schlanke mittelgroße Figur jene geheimniß volle keusche Mädchenhaftigkeit, die ihres Eindrucks auf empfängliche Männergemüther immer sicher ist. Der junge russische Fürst verliebte sich in Kwaug-tü, in die „goldene Lilie" des Hauses Nuang-tschang, er blieb, während die anderen Dele^eten in ihre Heimath zurück reisten, in Tientsin und hielt bei Nuang-tschang um die Hand seiner Tochter an. Auch Kwang-tü hatte den jungen Fremdling liebge- wounen und da derselbe fürstlichen Geblütes war und die Russen mit den Chinesen seit langen Zeiten im guten Einvernehmen lebten, willigte Nuang-tschang in die Heirath und die Hochzeit wurde nach einigen Wochen mit großem Pomp gefeiert. Nach chinesischer Sitte, die auch die verheiratheten Glieder der Familie noch in demselben Hause zusammen- hält, zog der Fürst Wladislaw Leutikoff in den Palast seines Schwiegervaters, um hier die ersten Monate seiner jungen Ehe zu verbringen. Nach einem halben Jahre, so war sein Plan, wollte er sein junges Weibchen, die „goldene Lilie", nach Moskau in seine Heimath führen. Vorher müßte er, so erklärte er seinem Schwiegervater, zur Regelung geschäftlicher Angelegenheiten allein nach Rußland zurück, um seiner jungen Frau ein ihrer würdiges Heim zu bereiten. Die Regelung geschäftlicher Angelegenheiten erscheint dem praktischen Chinesen immer selbstverständlich und so fand es auch Nuang-tschang ganz natürlich, daß sein Schwiegersohn seine Geldangelegenheiten in Rußland ordnen müsse. Das Herz der „goldenen Lilie" brach beinahe, als sie den heißgeliebten Fremdling nach nur dreimonatlichem Eheglück aus ihren schlankem Arm lassen mußte, aber als wohlerzogene Chinesin aus hohem Hause wußte sie ihren Schmerz zu unterdrücken. Fürst Wladislaw Lcntikoff reiste nach Rußland zu rück und — kain nie mehr nach Tientsin wieder. Kwang-tü, die goldene Lilie des Hauses Nuang-tschang, blieb verlassen, aber der Himmel schickte ihr Trost; nach neun Monaten genas sie eines Knäbleins, das den Namen San-lo erhielt. Die Geschichte San-lo's. Kwang-tü, die „goldene Lilie," harrte der Rückkehr ihres Gemahls Wochen, Monate, Jahre, er kam nicht. Ihr Vater ließ durch die chinesischen Gesandtschaften in Europa Nachforschungen anstellcn, lange Zeitergebnißlos, bis ihm eines Tages die traurige Gewißheit wurde, daß Fürst Lentikoff, unbekümmert um Frau und Kind in China, zum zweiten Male geheirathet und in AMt und Würden in Rußland lebte. Er verschwieg seiner Tochter diese Nachricht, die jede Hoffnung auf die Rückkunft ihres Gatten für immer ab schnitt — aber während er früher zur fremdenfrenndlicheu Partei der Mandarinen im Reiche zählte, gesellte er sich zu der fremdeufeindiichen, und die Europäer, die mit ihm zu thun hatten, muhten unter seiner Europafeindlichkeit leiden. Sein ganzes Haus wurde nun auf dieses starre kon servative Prinzip zugeschnitten und Kwaug-tü, deren Frauenwürde durch einen Europäer so tief verletzt worden, schloß sich diesen Gesinnungen mit leidenschaftlicher Hef tigkeit an. Alles Europäische war in dem Hause Nuang-tschang verfehmt und ein fanatischer Eifer für Chinas altehr würdige Sitten machte sich bis ins Kleinste bemerkbar. Unter solchen Eindrücken wuchs San-lo auf, körperlich kräftig und geistig lebhaft, lebhafter und weitaus intel ligenter als seine Altersgenossen. Es machte sich eben doch bei ihm die interessante Nacemischung bemerkbar. Von seinem Vater wußte er nur (aus wahren und gefälschten Berichten seiner Umgebung), daß er ein großer mächtiger Tartarenchau gewesen, der im Kampfe mit den Piraten im Süden Chinas gefallen fei. In jedem Falle war er auf seine doppelt fürstliche Herkunft, die ihn von väterlicher Seite den Tartarenfürsten, von mütterlicher Seite der glorreichen Ming-Dynastie nahe brachte, ungeheuer stolz und fühlte sich seinen Mitschülern überlegen. Aber auch diese gewöhnten sich daran, in ihm ein höheres Wesen, eine Art Märchenprinzcn zu sehen, da auch sein Aeutzeres von dem ihrigen vortheilhaft abstach. So wurde ihm schon in seiner Kindheit eine gewisse Führer- rolle zugcwiesen. Am Tage der „Mützenverleihuug," dem chinesischen Confirmationsfeste, an welchem der Knabe in den Kreis der Männer eingeführt wird, hielt es die Mutter für nöthig, dein ohnedies über sein Alter hinaus verständigen Knaben, alles auf seine Herkunft Bezügliche der Wahrheit gemäß zu erzählen. Nun hatte San-lo's Europahaß Nahrung und Rich tung gewonnen. Also ein Europäer, ein hochgestellter Mann der abendländischen Kultnr ist so barbarisch, ein Wesen wie Kwang-tü, so gut, so liebreich, zu verlaßen, sich um sein Kind nicht zu kümmern. — Und dieser Barbar war sein Vater! Es waren furchtbare Gedanken, die das Hirn des Knaben zermarterten. Durfte er sich noch als Vollchinese betrachten, da er solches erfahren? — Nun gerade, er hatte ja keinen Vater gehabt, der sich um ihn sorgte. Seine Mutter war ihm Vater zugleich gewesen. Seine theure, geliebte Mutter! Bei den Chinesen ist die Ehrfurcht vor der Mutter ohnedies sehr groß — aber San-lo vergötterte seine Mutter, die ihm Alles war, seine Mutter, die Enkelin der großen Ming's, die seinem Leben auch den geistigen Inhalt, den Trieb des Ehr geizes gab! War es dennoch das europäische Blut, das in ihm rollte oder war es, wie er annahm, das Bestreben, die abendländische Kultur an der Quelle kennen zu lernen, um zu sehen, was davon für China zu gebrauchen wäre - kurz, als Jüngling schon beseelte ihn der Gedanke, nach Europa zu gehen, um die „weißen Teufel" in der Nähe zu sehen. — Der Tod seines Großvaters unterstützte solche Pläne, denn N"ang-tschang hinterließ seiner Tochter Kwang-tü bezw. seinem Enkelsohn ein beträchtliches Vermögen, das diesen wohl in den Stand setzte, sich eine Zeit lang in Europa umzuschauen und zu studireu, wie und was ihm beliebte. Die Trennung vou seiner verehrten Mutter war zwar ehr schwer — aber Kwang-tü sah selber ein, daß es für >ie hochfliegenden Pläne ihres Sohnes, die sie förderte und billigte, durchaus nöthig sei, daß er mehr lerne und wisse als die Anderen. Es hatte sich auch bei ihr die unerschütterliche Idee herangebildet, daß ihr Sohn gerade vermöge seiner eigen artigen Herkunft und hohen Begabung dazu berufen sei — der Regenerator Chinas zu werden. So reiste also San-lo nach Europa und lernte und leobachtete dort das Leben in den größeren Städten, das Leben der Kleinen und der Mächtigen, ftudirte ihre Wifsen- chafts- und Kunstwerke, gewann Einblick in die Triebfedern >er abendländischen Kultur und — kam nach drei Jahren als Hasser und Verächter dieser Kultur in seine Heimath zurück. Nur ein Wissenschaftszweig dort hatte ihm Hochach tung eingeflößt — das Kriegswissen und die Kunst der Beherrschung der Massen durch Disziplin und Selbstzucht, und das wollte er seinem Volke zubringen. Kriegstüchtig sollte es werden, nm gegen alle Ueber- griffe der Europäer sich schützen zu können und in Frieden zu leben. (Fortsetzung folgt.) Allerlei Ungereimtes im Reimen. (Nachdruck verboten). August! — Der Erutemount ist muunehro augebwcheu, I» goldnem Glanze wiegen sich die Aehren schon seit Wochen. Falb hat recht gründlich sich blamirt, als er voraus that melden: „Der Juli bringt viel Regen" und „die Sonne scheint nur selten." Doch anders kams, wie er gedacht; die Juli sonne brannte Mit Tropenaluth, so daß der Schweiß in Strömen niederrannte. Daß's 30 Grad ini Schatten gab, Ivar hierbei gar nicht selten, Drum musst man manchen Todesfall an Hitzeschlag vermelden. Bei solcher Hitze hat der Mensch gleich Durst am frühen Morgen, Für dessen Stillung allezeit die Brauereien sorgen. Da muß so manches Seidel Bier erfrischen durst'ge Kehlen, Denn's giebt genug, drum laß der Mensch vom Durste sich nicht quälen! — — Patente giebt es mancherlei, Erfinder giebt es viele, Doch mancher grübelt jahrelang und kommt doch nie zum Ziele. Da möcht' ich den Erfindern nun hier einen Rathschlag geben, Was sie erfinden sollen, wos sehr nöthig ist für's Leben. Der Sommer ist diesmal sehr heiß, da sollte man erwägen, Ob man von dieser Hitze nicht, „etwas zurück kann legen". Denn jedem heißen Sommer folgt im Winter große Kälte, Wer Kohlen dann im Keller hat, dem schwinden sie in Bälde. Und da die Kohlen fortgesetzt im Preise weitersteigen, Wär's lohnend, könnt' man das Problem vom „Sonnenfang" erreichen. Könnt man von jetz'ger Sommersgluth die Hälfte nur anfspeichern. Daun würde man sich ganz gewiß und mühelos bereichern. Drum rath' ich den Erfindern an, recht drüber nach zu denken, Daß sie uns bald den„ApparatzurSonnaussPeichrung" schenken.— Verjchiedne Meinung hört man jetzt, ob jener Noth um Kohlen, Der Eine räth vom Kausen ab, der Andre räth zum Holen; Man weiß nicht, wer von Beiden wird die reine Wahrheit sprechen, Zum Schlüsse bleibt sichS auch ganz gleich: Der K onsument muß blechen! Bon Politik da will ich heut mal lieber nicht viel sagen, Obgleich genügend ist passirt, grad in den letzten Tagen. Der Serbcnkönig führt nun Henn, die er zum Weib sich wählte. Ganz gleich, ob ihm die Zustimmung vom „Vater Milan" fehlte. - Das schöne Land Italien ist versetzt in tiefste Trauer, -Dieweil ein frecher Bube dort gestanden auf der Lauer, Und auf des Lands Monarchen hat mit frevler Hand geschossen, Sv daß des Königs Angen sich für alle Zeiten schlossen. Weil Deutschland und Italien sind als Staaten eng verbunden . Wird Schmerz und Weh ob jener That in Deutschland mitempfunden. Nach Peking sind jetzt fortmarschirt die engvereinten Truppen, Nun wird die Wahrheit sich ja wohl in kurzer Zeit entpuppen, Ob alle Fremden noch wohl auf! — Zwar sagt's der Lügeumeier Li-Hung-Tschang, doch mau glaubts noch nicht! — Abwarten! Schrcibelmeyer. HauswirthschaftUches. Was ihut eine ordentliche Köchin? Eineordcnt- liche Köchin läßt: 1. kein leeres Gefäß auf dem heißen Herd stehen, noch bleibt ihr das Wasserschiff ungefüllt, wenn Feuer gemacht wird; 2. was sie verschüttet, trocknet sie sofort wieder auf; 3. während des Kochens läßt sie das Feuer niemals ausgehen; 4. stellt sie Alles, was zum Kochen gebraucht wird, auch zur Kochenszeit, soviel als thunlich wieder an Ort und Stelle; 5. abgekochte, (somit ausgebrauchte) Knochen, ebenso Speisenüberreste verwahrt sie nicht in der Küche; 6. Vorräthe, welche zur Neige gehen, verzeichnet sie sofort auf einer Tafel oder auf einem Stück Papier; 7. giftige Substanzen zum Reinigen des Geschirrs u. s. w. vermeidet sie soviel als möglich; was sie von solchen gebrauchen muß, wie auch alle feuerge fährlichen Substanzen, z. B.: Petroleum, Benzin, verwahrt sie niemals in der Küche, noch in Gefäßen, wie Essig flaschen re. (wodurch leicht Verwechselungen entstehen); 8. keinerlei, auch noch so kleine Speisentheilchen läßt sie in den Ausguß kommeu; 8. das Spülwasser, welches sie ge braucht, sei niemals lauwarm oder gar kalt, sondern so heiß, als es die Hände ertragen. Ihre Spüllappen wäscht sie nach jedesmaligem Gebrauche gründlich aus; 10. hält sie die Junen- wie die Außenseite ihres Kochgeschirres sauber und blank. A p s e l s i n e u - P u d d i n-g. In einer Kasserole bringt man 200 Gramm Butter zum Kochen, rührt 200 Gramm Mehl und 70 Gramm Zucker dazu und ebenso nach und nach Liter kochende Milch, was inan so lange über dem Feuer langsam umrührt, bis sich Brei von der Kasse role ablöst, worauf man den Saft von vier Apfelsinen hineindrückt nnd das Ganze noch einige Minuten kochen und dann auskühlcn läßt. Auf 200 Gramm Zucker reibt man vorher die Schale der vier Apfelsinen ab, stößt den Zucker, und schlügt ihn mit neun Eidottern und zwei ganzen Eiern zu Schaum, mischt dies nebst etwas Salz und Zimmt sammt dem Schnee der neun Eiweiße zu dem Teig, thut ihn in eine butterbestrichene und mit Zwieback ausgestreute Forni und kocht ihn zwei Stunden in Wasser, worauf mau ihn stürzt und mit Weinsauce servirt. Das Reinigen metallenerTheekannen. Diese laufen häufig dunkelbraun an. In solche Kannen thut man ein Stück Soda, löst es mit kochendem Wasser auf und läßt die Lauge mehrere Stunden stehen. Dann scheuert man den Theetopf mit der Sodalösuug aus, spült mit kaltem Wasser nach uud wird freudig gewahren, daß das Innere sich ebenso leuchtend blank präsendirt, wie das Aeußere. Vermischtes. * lieber das Leben an Bord der deutschen Trans portschiffe, die unsere Freiwilligen nach China tragen, meldet ein Theilnehmer folgendes: 5,15 Wecken der Wache und Corporalschaften vom Dienst jeder Compagnie. Klar stellen der Baljen (zum Waschen). 5,45 Allgemeines Wecken, Kojen (Betten) in Ordnung bringen. 6,00 alle Mann sich waschen; anschließend in den Compagnien Zeug wäsche. 6,30 Oberdeck aufklareu (Reinmacheu). 6,50 Lacken und Banken (Vorbereitung zum Essen) 7,00 Früh stück. 7,30 Unteres Deck räumen uud fegen. 8,30 Kranke ins Lazareth. 9,30 Deck aufklaren und fegen. 9,45 Zu rechtmachen zur Musterung (Appel). 10,00 Antreten zur Musterung durch den Transportführer, anschließendUnterricht in den Compagnien. 11,50 Backen und Banken. 12,00 Mittagessen. 12,40 Antreten der Wache, 12,45 Aufziehen der Wache. 1,00 Untere Decks räumen und fegen. 2,45 Zurechtmachen zur Musterung. 3,00 Rollenexerzieren (Feuerrolle, Bootsrolle, Manu über Bord, Alarm, daran anschließend steht die Zeit bis 5,30 den Compagnien zur Verfügung. 6,00 Deck aufklaren. 6,20 Backen und Baken. 6,30 Abendessen. 7,00 Untere Decks räumen und fegen. 9,00 Zapfenstreich (Ruhe im Schiff). Außerdem ist Sonn tags Gottesdienst, Dienstags und Freitags 15 Minuten Andachtsstunde. Sonnabends Vormittag gründlich „Rein Schiff", d. h. es werden Unsummen Wassers zum gründ lichen Waschen aller Decks verwandt. Außer Dienst schläft der Soldat, schreibt Briefe oder Tagebuch (letzteres thuu die meisten, singt, hört dem Klange eines Seemanns- Klaviers (Harmonika) zu, schaut sich die fremden Küsten und Schiffe an, die an ihm vorüber ziehen, oder Döst. * Der Teufel Alkohol. Aus Paris wird be richtet: Ein Kunsttischler Robert Lelarge, der jetzt im Alter vou 23 Jahren steht, gab Abends in seiner Wohnung drei Freunden ein kleines Essen. Während der Mahlzeit tranken die jungen Leute mehr als sie vertragen konnten, so daß sie bald ziemlich stark angeheitert waren. Plötzlich kam Lelarge auf eine tolle Idee: „Ich wette mit Euch," sagte er zu seinen Gefährten, „daß ich mit meinem Revolver auf den ersten Passanten schieße!" „Das wagst Du ja doch nicht!" antworteten die Anderen. „Nun, Ihr werdet gleich sehen," wiederholte der Betrunkene. Kaum er es gesagt, so erhob er sich, griff nach seinem großen Re volver, der auf dem Kamine lag, und stürzte zum Fenster. In demselben Augenblick ging auf dem Trottoir der etwa achtzehnjährige Anstreicher L^on B^ranger vorüber. Der Bursche hob den Revolver und schoß: Bsranger stürzte, von einer Kugel hinter dem rechten Ohre getroffen, zu- sammen. Durch diesen Schutz aufmerksam gemacht, eilte ein anderer Stratzenpassaut Georges Gielle herbei. So fort ertönte ein zweiter Schuß und auch Gielle faul hin, unterhalb des Auges getroffen. Die Zeugen dieser trau rigen Scene, die jetzt ernüchtert wurden, entwaffnctcn Lelarge, der wenige Augenblicke später verhaftet und nach kurzem Verhör in sicheres Gewahrsam genommen wurde. Seine Opfer wmden, nachdem ihnen in einer Apotheke ein Nothverband angelegt mar, in ein Hospital gebracht. Ihr Zustand flößt ernste Besorgnis; ein. * Räthselhafte Massenvergiftungen haben in verschiedenen Städten Dänemarks stattgefunden. In Aarhus (Jütland) hatte der Hauseigcnlhnmer eine größere Gesell schaft zu Tisch geladen. Alle fünfzehn Personen, die an dem Essen theilgenommen hatten, erkrankten sofort nach Tische schwer. Die Aerzte erklärten, daß das genossene Fleisch vergiftet gewesen wäre. Am Geschmack Halle man allerdings davon nichts gemerkt. Am selben Tage, und zwar nach wenigen Stunden, starben eine ältere'Dame und ein Knabe, am anderen Tage noch eine Dame. Noch heute befinden sich die übrigen Festtheilnehmer dieser Gesellschaft in Lebensgefahr und werden ärztlich behandelt. Eine andere Masienvergiftnng trug sich in Slangerup zu. Eine aus 22 Personen bestehende Gesellschaft speiste bei dem wohlhabenden Kaufmann Hansen zu Abend. Man aß Champignons (Konserven), alle 22 Personen wurden schwer vergiftet nnd zwei Herren uud zu ei Damcu lagen zwei Tage ohne Bewußtsein. Die Couscrvcu waren der einer der ersten Delicatesscnfirmen in Kopenhagen gekauft. Auch sonst haben in den letzten Tagen noch verschiedene Ver giftungen, ebenfalls in Folge dcs Genusses durch die Hitze verdorbener Nahrungsmittel staitgcfundcn. Räthselhafte lateinische Inschrift 0 O. Ml4j?r. 00. L. LOIKUM. SLj. Oj. 6 j^80IN O M. 30. M. Oli. ZrkKO. 'I'. Diese merkwürdige Steininfchrist wurde in sehr verwittertem Zustande im April dieses JahreS vor den Thvren Roms ausgegraben. Wie die selbe dorthin gekommen, ist wunderbar genug, denn aus Iberis muffen wir doch schließen, daß die Inschrift Bezug haben mutz au» altipamfche Verhältnisse, da Spanien vor Auskommen dcs Aamcw. Hupama allge mein Iberia genannt wurde. Auch Zbe deutet auf Spanien hm, denn dieses Wort muß wohl auf Jbena cW!)'GKopfzer brechen machen aber auch die Worte lvl^ le unddenn das Z von sason kann vielleicht zu lAar gehören und würde dann lauten man und dann einen Sinn ergeben, aber dann kommen wir wieder mit )^.SO!4 in Zweifel, denn dieses Wort würde ohne ) lauten ason. Man neigt sonnt zur Ansicht, daß Zsson ein Name und daß auch LOlVllVlLIK ein Name, vielleicht aus Lommenius zu ergänzen ist. Jedensalls ist die Inschrift felsig eigenartig nnd nur Zberia scheint darauf hinzudeuteu, daß sie aus Spanien nach Rom kam oder daß sic ein aus Jberien nach Nom Eingewauderter gestiftet hat. Auflösung folgt in nächster Nr. Auflösung des Räthsels aus Nr. 88. Eigenliebe. Wcchselformulare empfiehlt die Druckerei d. Bl.