Volltext Seite (XML)
zwischen Deutsch-Ostafrika und den, Kongostaat soll jetzt, wie die „Nat.-Ztg." meldet, der 30. Längengrad wissen schaftlich festgestellt werden. Deutscherseits wird hierzu Professor Lamp von der Sternwarte in Potsdam deligirt, welcher die Reise nach Ostafrika am 15. August antrilt. Die beiden Lloyddampfer .Frankfurt" und „Witte kind", welche mit den beiden Seebataillonen an Bord am frühen Morgen des 3. Juli von Wilhelmshaven nach China abgedampft waren, haben kürzlich die erste Station auf ihrer weiten Reise erreicht, nämlich Port Said, den nördlichen Endpunkt des Suezkanals. Die „Frankfurt" traf am 14. Juli Mittags 12 Uhr, der „Wittekind" am selben Tage Nachm. 4. Uhr ein. Nach einer Meldung aus Suez ist der zweite Wach- officier am Bord des auf der Fahrt nach China begriffenen Panzerkreuzers „Fürst Bismarck", Kapitänleutnant Reche, so schwer am Hitzschlag elkrankt, daß er in die Heimath zurückkehren muß. 16000 Röcke und Hosen mit Khakifarbe versehen. Aus Berlin theilt man mit: Die Judlinsche chemische Waschanstalt und Färberei in Charlottenburg hatte vom Korpsbekleidungsamt des Gardekorps den Auf trag erhalten, über 16000 Röcke und Hosen für die „ost asiatische Expedition" in fünf Tagen mit der vorgeschriebenen Khakifarbe zu versehen. Eine so umfassende Arbeit konnte von dem gewöhnlichen Fabrikpersonal nicht be wältigt werden, weshalb das Bekleidungsamt Soldaten bis zu 100 Mann täglich zur Unterstützung kommandirte, die Tag und Nacht arbeiten mußten. Noch vor Ablauf des Termins konnten die letzten Gegenstände dem Amt wieder zugeführt werden. Die Einschiffung des Expeditionskorps erfolgt am 4. August in Bremerhaven. Die deutschen Rüstungen in englischer Be leuchtung. Die „Times" lassen sich von ihrem Korre spondenten in Berlin unter dem 15. Juli Folgendes be richten: .Die öffentliche Aufmerksamkeit im Lande concen- trirt sich vollständig auf die deutschen Vorbereitungen für die Entsendung von 10000 oder mehr Soldaten nach China, und der Generalstab sowohl, wie der Admiralstab der Marine arbeiten mit Hochdruck, um den Mobilifirungs- befehlen des Kaisers prompt nachzukommen. Ich habe persönlich an Hand meiner Kenntniß deutscher Methoden nicht den leisesten Zweifel, daß man cs hier zu Lande sehr schnell lernen wird, größere Truppenmassen mit Schnelligkeit und Präcision nach Uebersee "zu verschiffen, und ich kann sogar mit ziemlicher Zuversicht behaupten, daß die deutsche „Ostasiatische Brigade" innerhalb ihrer eigenen Grenzen ein Modell dessen sein wird, was eine solche Truppe in ihren militärischen Qualitäten, in den Details ihrer sanitären, technischen und anderen Ausrüst ungen sein sollte. Die Expedition wird mit zahlreichen Zelten, wasserdichten Decken, Mosquitonetzen u. s. w. aus gerüstet sein, und es werden die weitgehendsten Einricht ungen für das Wohlergehen und sogar für die Bequem lichkeit der Soldaten vorgesehen. Die Zahl der Aerzte, Krankenträger und Hospitalwärter ist eine bedeutend größere, als gewöhnlich für einen europäischen Feldzug «»gesetzt wird und es sind Vorkehrungen getroffen, um an den Verbindungslinien zahlreiche ambulante Hospitäler ein richten zu können, welche mit den modernsten mediciniscben Vorkehrungen, klinischen Apparaten und sonstigem Zubehör ausgerüstet sein werden. In gleich sorgfältiger Weise ist an die Wasserversorgung der Truppen gedacht und ein umfangreiches Werkzeugmaterial beschafft worden, um im feindlichen Lande artesische Brunnen graben zu können. Ganz außerordentliche Aufmerksamkeit wird der umfang reichen Organisation des Commissariats gewidmet, welches auf dem ganzen Operationsgebiet in so perfekter Weise arran- girt sein wird, als es nur in der Möglichkeit menschlicher Berechnung liegt. Man hat auch nicht vergessen, Kenner der chinesischen Verhältnisse, wie den berühmten Geographen Baron von Richthofen und den Gesandtschaftssekretär Baron von der Goltz za Rathe zu ziehen und ihre Erfahr ungen bei der Auswahl von Lebensmitteln, Konserven u. s. w. weitgehendst in Betracht zu ziehen. Es werden u. a. große Vorräthe von Fruchtmus und getrockneten Früchten hinausgesandt, und die ganzen Arrangements sind so ge troffen worden, daß unter keinen Umständen eine Unter brechung in den Zufuhren von Lebensmitteln, Munition und sonstigen Nothwendigkeiten eintreten kann. Die deutsche Regierung hat entschieden von den schweren Fehlern und Jrrthümern profitirt, welche in der Organisation des britischen Heeres in Südafrika begangen worden sind. Die Geschütze der ostasiatischen Brigade werden dem aller modernsten Construktionsbestande entnommen und beson ders die 15 cm.-Haubitz-Batterie der Festungsartillerie wird eine außergewöhnlich effektvolle Waffe in dem kom menden Kriege sei. Es herrscht hier allgemein die Ansicht vor, daß die ostasiatische Brigade den Kern einer zu künftige deutschen „Colonialarmee" bilden wird, die inner halb der Grenzen der deutschen Seeherrschaft überall, wo sie erforderlich wird, verwendet werden kann." Frankreich. Die französische Regierung soll beab sichtigen, den Mächten die sofortige Einberufung einer Conferenz vorzuschlagen, um durch dieselbe die allerdings auch sehr nothwendige Einigung unter den Mächten über die kriegerischen Operationen m China zu erzielen. — Stach einem Telegramme des französischen Consulats in Tschifu sind dort alle französischen Missionare, mit Aus nahme von dreien, glücklich eingetroffen. Rußland. Die Russen werden wohl neben ihrer Mitwirkung bei den kriegerischen Ereignissen in Tientsin usw. noch einen besonderen Spezialkrieg mit den Chinesen in der Mandschurei zu führen haben. Chinesischerseits schickt man sich dort bereits au, angriffsweise gegen die Russen vorzugehen. Schon ist es an der Grenze der chinesischen und der russichen Mandschurei, bei Blagowestschenk am Annur, zu einem heftigen Artilleriekampf zwischen beiden Parteien gekommen. Zunächst spielt allerdings der chinesische Gesandte'm Petersburg den bedauernden Diplomaten, er hat dem dortigen Cabinet erklärt, die Ereignisse in der Mandschurei seien nicht im Einverständnisse mit der Pekinger Regierung erfolgt. Zugleich versprach der Ge ¬ sandte, seiner Regierung, — wen der Herr Gesandte hier unter eigentlich versteht, hat er leider nicht angedeutet — auf dem Wege über Hongkong ernste Vorstellnngen zu machen und auf die ersten Folgen hinzuweiscn, falls die Feindseligkeiten in der Mandschurei nicht aufhörten. In zwischen sind vom Dampfer „Großfürst Alexei" 300 Frauen und Kinder von Bediensteten der mandschurischen Bahn aus Charbin nach Chaborowsk gebracht worden. Ferner wird berichtet, 40 Werst von Charbin sammele sich chinesischer Landsturm. Getreide markt. (Berichtswoche vom 11. bis 18. Juli 1900.) Das seit acht Tagen dem Reifen des Ge treides sehr günstige trockene, heiße Wetter und das Sin ken des Weizen-, Roggen-, Hafer- und Maispreises in Amerika hat auf die Getreidepreise in Deutschland auch einen Druck ausgeübt. Da aber die thatsächlichen Vorräthe und Angebote nicht groß waren, so gingen nur die Weizen- und Roggenpreise um ca. 2 Mark pro Tonne und die Maispreise um 2 bis 3 Mark pro Tonne zurück und be festigten sich dann wieder leidlich. Hafer hielt so ziemlich seinen alten Preis. Der Ttrieg mit China. Die Einnahme von Tientsin durch die Verbündeten. Nach den vorliegenden Nachrichten steht es fest, daß es den europäischen Truppen gelungen ist, von der Fremdenniederlassung aus am westlichen Ufer des Peiho die Chiuesenstadt von Tientsin nach harten Kämpfen zu erobern. Dieser Erfolg, der allerdings mit schweren Ver lusten erkämpft worden ist, schafft jetzt endlich eine sichere Operationsbasis, von der aus ein gemeinsames, geschlossenes Vorgehen gegen Peking möglich ist. Die beste und zu verlässigste Zusammenstellung über diese Ereignisse bietet natürlich die Meldung des Chefs unseres Kreuzerge schwaders. Wir geben sic deshalb hier wieder: Berlin, 17. Juli. Der Chef des Kreuzergeschwaders meldet telegraphisch den 15. d. M. ab Taku: 1. Am 13. Morgens haben 12 russische, 2 deutsche Compagnien, 2 russische Feldbatterien, 1 französische Ge birgsbatterie, die chinesische Nordost-Stellung nördlich vom Lutai-Canal von Osten flankirt und aufgerollt, 12 Ge schütze genommen und zwei Magazine in die Luft gesprengt. Nach Mittheilung des russischen Generals haben die Deutschen Geschütze genommen und zwei Magazine in die Luft gesprengt. Nach Mittheilung des russischen Generals haben die Deutschen als Avantgarde unter Führung von Capitän-Leutnanl Weniger hervorragend gekämpft. Ver lust: 6 Verwundete, darunter Matrose Humm von S. M. S. „Gefion" schwer: Schuß durch beide Oberschenkel, Leutnanr v. Wolf leicht: Schuß durch Unterschenkel. Die Uebrigen leicht. 2. Zur selben Zeit griffen 3 amerikanische Bataillone, 700 Engländer, 2000 Japaner, 200 Franzosen und 50 Oesterreicher von Westen Arsenal und Chinesenstadt an. Der Kampf dauerte bis Abends unter schweren Verlusten und ohne bleibenden Erfolg. Die Chinesen widerstanden hartnäckig. Um 8 Uhr Abends traten die verbündeten Kolonnen im Westen stark erschöpft den Rückzug an, Nachts durch zwei deutsche Compagnien als Reserve verstärkt. 3. Der Gesammtverlust der Verbündeten beträgt 775 Mann. 4. Nach telegraphischer Mittheilung ist darauf am 14. die Chinesenstellung einschließlich umwallter Stadt und Cidatelle vollständig genommen und 62 Geschütze erobert. Einzelheiten fehlen. 5. Japanischer Admiral theilt mit, baß nach Mit theilung von dem japanischen Gesandten aus Peking vom 29. die Fremden von allen Seiten beschossen wurden, schwer bedroht waren und nur noch Lebensmittel für zwei Tage hatten. 6. Die Eisenbahn Taku—Tientsin ist wiederhergestellt bis auf eine Brücke, wo Umladung nöthig ist. Darnach haben die Deutschen und Russen wieder nicht nur den Hauptantheil an den Erfolgen gehabt, sondern es scheint fast so, als ob ihrem Vorgehen es allein zu verdanken ist, daß die Chinesenstadt genommen wurde. Denn trotzoem die Streitkräfte der anderen Mächte be deutend zahlreicher waren, mußten diese den Rückzug an treten. Die Situation ist ungefähr folgende: Um die innere, stark befestigte Altstadt von Tientsin ist, wie das auch früher bei unseren europäischen Großstädten der Fall gewesen ist, allmählich ein Kranz von Vorstädten herum- aewachsen. Nur daß in Tientsin die Befestigungen der City, in der sich das Leben der Kaufmannschaft und der Beamtenwelt concentirt, noch heute erhalten sind. Und wie stark deren Bastionen armirt gewesen sind, geht daraus hervor, daß die Verbündeten 62 Geschütze erbeutet haben. Diese Vorstädte ziehen sich an dem Flußlaufe des Peiho entlang, der Hauptverkehrsader der Stadt. Tientsin zählt ungefähr 1 Million Einwohner und dieser Umstand allein führt englische Sensationsmeldungen sä sbsuräum, wenn es in ihnen heißt, Tientsin sei völlig eingeäschert worden. Brennen chinesische Häuser auch wie Streichhölzer, so läßt sich eine Millionenstadt doch nicht in zwei Tagen „ein äschern". Noch über die Vorstädte hinaus liegt die Fremdenniederlassung Tientsins, in der die europäischen Truppen zunächst festen Fuß gefaßt hatten, was um so leichter möglich war, als der Bahnhof der Linie Taku- Tientsin - Peking in unmittelbarer Nähe der Fremden niederlassung liegt. Der ganze Stadtbezirk mit der Fremdenniederlassung — wir würden sagen das Weichbild der Stadt — wird von einem hohen Erdwall und davor liegendem Graben umschlossen. Der Angriffsplan der Verbündeten ist nun ungefähr folgender gewesen: Die Deutschen und Russen Mgen von Osten her gegen die befestigte Altstadt vor, während tue Truppen der übrigen Mächte von Westen her angriffen. Stach den vorliegenden Plänen und Karten erscheint die östliche Front der chinesischen Stellung am besten befestigt gewesen zu sein; unter Anderem befanden sich hier zwei! kleinere Forts. Der Westangriff führte meist durch offenes Terrain, durch das Sumpfland des Peiho. Waren die hier Vorrückenden demnach also am meisten dem Feuer der chinesischen Geschütze ausgesetzt, so lag andererseits auch wieder die Möglichkeit vor, mit Artillerie Bresche zn schießen in die Stadtumwallung der City. Trotzdem mußten die Verbündeten hier den Rückzug antreten. Mit großer Genugthuung können wir Deutsche es begrüßen, daß auch in diesem Kampfe die russisch-deutsche Waffenbrüderschaft wieder besiegelt worden ist. So mag auch hier das Kaiserwort gelten, das Blut dicker ist als Wasser. Die Erinnerung an diesen Kampf, wo Deutsche und Russen Schulter an Schulter gefochten haben, wird nicht so bald wieder vergessen werden. Obendrein scheinen auch noch die Deutschen die Verbündeten nach ihrem miß glückten Westangriff herausgehauen zu haben, lieber die cndgiltige Einnahme der Chinesenstadt am Sonnabend, den 14. Juli, liegen, wie erwähnt, zur Zeit noch keine Meldungen vor. Man ist in dieser Hinsicht allein auf eine englische Depesche angewiesen. Sie lautet: London, 18. Juli. Eine Depesche des Admirals Seymour vom l 5. Juli über die Einnahme von Tientsin besagt: Die verbündeten Truppen hatten beim Angriff auf die Eingeborenenstadt Tientsins am 13. Juli ein heftiges Gefecht zn bestehen, das von 2 Uhr früh bis 8 Uhr Abends dauerte, wo die Außenmaucrn der Stadt noch standen. In der Frühe des 14. Juli sprengten die Japaner die Thore in die Luft und drangen in die Stadt ein: die Truppen der anderen Mächte folgten und trafen auf kemen Widerstand. Die Stadt und alle Forts wurden hierauf genommen. Die Russen auf der rechten Seite nahmen 12 Batterien kleiner Geschütze am Lutai-Canal. Alle anderen Truppen waren auf der linken Seite im Gefecht. Die ganze im Gefecht befindliche Truppenmacht war 8000 Mann stark. Der Verlust beziffert sich auf 700 Todte und Verwundete. Die Japaner hatten die meisten Verluste. Die Engländer hatten 20 Todte und 93 Verwundete, von denen 6 Todte und 38 Verwundete zu der Secbrigade gehören. Die chinesischen Truppen zerstreuten sich und entflohen in unbekannter Richtung. — Diese Meldung Admiral Seymours verlas der Unter- staatssccretär des Auswärtigen, Brodrick, nach Schluß der heutigen Sitzung des Unterhauses; dieselbe wurde von den anwesenden Mitgliedern des Hauses mit Beifall ausgenommen. Die Depesche stammt von Admiral Seymour, der natürlich, schwer verärgert darüber, daß er das Ober- commando an den russischen General Stößel hat abqcbcn müssen, mit der Wahrheit cs nicht eben genau nimmt. In seiner Meldung spielen deshalb die von England so widerlich verhätschelten Japaner die Hauptsache, die Russen werden nur nebenbei erwähnt, die Deutschen gar nicht. Jedenfalls ist das Eine sicher, daß unsere Truppen sich glänzend geschlagen haben, und daß der Name Tientsin einen Ehrenplatz in unserer Heeres- und Marinegeschichte beanspruchen kann. Der Transvaalkries. Im südafrikanischen Kriege haben die Eng länder eine ihnen ganz besonders unangenehme Geschichte nach London melden müssen. Als Roberts rechter Flügel nicht unerhebliche Verluste erlitt und als auch an einigen anderen Punkten von Schlappen des Engländer gemeldet werden mußte, da erklärte Lord Roberts, er bedaure diese kleinen Mißerfolge, doch werde er dieselben schnell wieder ausgleichcn und zwar durch die Gefangennahme des Boerengenerals Dewet, der von englischen Truppen so dicht eingeschlossen sei, daß ein Entrinnen unmöglich sei. Und nun ist der General doch durch die britischen Einkreisungsketten hindurchgebrochen und hat sich und seine Leute in Sicherheit gebracht. Und wenn man liest, daß der Boerengeneral mit nur 1500 Mann und 5 Ge schützen den von den vereinigten Brigaden: der britischen Generale Hunter und Rundle gebildeten Cordon zu durch brechen und auf Lindley vorzudringen, vermochte, dann ist das erste Gefühl Hut ab! vor solchen Boerenstückchen. Natürlich wurden der tapferen Heldenschaar so und so viel Tausend Mann englischer Truppen nachgeschickt; aber wir glauben, daß Dewet und seine Leute längst auf einem Gebiete, an das Niemand gedacht, den Engländern schon wieder einen kleinen Verdruß bereitet haben, ehe diese noch gewahr wurden, daß sich der tapfere und verwegene Boerengeneral ihrer Verfolgung entzogen hat. Und das Schwerste von Allem ist, daß sich diese Vorgänge in dem Oraujefreistaat, also indem von England pacificirten und anncctirten Gebiete zutragen. So etwas muß in der Thal außerordentlich peinlich sein und man begreift es, wenn die Engländer diesen ganzen südafrikanischen Krieg zum Kuckuck wünschen. Im Uebrigen liegen vom Kriegsschauplatz nur ge ringfügige Meldungen vor. Unter Anderem wird gemeldet: London, 19. Juli. Das „Reut. Bur." meldet aus Pretoria von gestern: Die Engländer verhafteten den Burgher Wolmarans, dessen Hans innerhalb der britischen Linien bei Hatherley liegt. Man fand dort eine Anzahl Waffen und 6000 Pfund Sterling ungemünzten Goldes verborgen. Aurze Chronik. Ein schwerer Jagdunfall wird aus Cöpenick bei Berlin gemeldet. Dortige Jäger haben auf Müggelheimer Revier eine Jagd gepachtet. Gestern Abend 10 Uhr hatte nun einer der Herren das Unglück, anf dem Anstand an der Grenze des Grünauer Forstes einen Pilze suchenden alten Mann zu erschießen. Die Persönlichkeit des Todten ist noch uicht genau festgestellt; man vermuthet jedoch in demselben den 70jährigen Musiker Hans Sch. aus Rixdorf. Der unglückliche Schütze hat sich selbst der Behörde gestellt; die Leiche des Erschossenen ist von dem zuständigen Amts gericht Cöpenick beschlagnahmt worden. Das geheime Flaggensignal. Der „Nürnberger Anzeiger" schreibt: Als kürzlich eine Anzahl Schwandorfer i Familien nach dem Schützenhause auf dem Holzberg pilgerte, um an einem Feste der Hauptschützengesellschaft theilzu nehmen, wurden sie nicht wenig überrascht, als bei gleich-