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WMM sm WilsW Warandt, Wossen, Sieömleßn und die Amgegendw. -MX-*-»» Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg. Hühndorf, Kausbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu tanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeliqstadt, Spechtshausen. Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberq. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pou bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. . Druck und Verlag von Martin Berger In Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. No S. Sonnabend, den 20 Januar LS0O. 58* Jahrg Unter dem Viehbestände des Gehöftes Cat.-Nr. 25 von »v»»rN8<l<»re ist die Sisni- «»ck »!»u«u8eu«L« ausgebrochen, während dieselbe Krankheit unter den Viehbeständen d.r Gehöfte Cat.-Nr. 1, 16 und 37 desselben Ortes und 1—3 von wieder erloschen ist. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 17 Januar 1900 - Zu 117 E. von Schroeter. Tr. Anmeldung der Wehrpflichtige« zn den Rekrntirnngsstammrollen. Nach Z 25 der teutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 haben sich alle Wehrpflichtigen nach Beginn der Militärpflicht (d. h. nach dem 1. Januar des Kalender- lahres, in dem sie das 20. Lebensjahr vollenden) in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar zur Rekrutirungsstammrolle anzumelden. Dieser Verpflichtung unterliegen auch diejenigen Militärpflichtigen der älteren Jahrgänge, über deren Dienstpflicht noch nicht endgiltig durch die Ober-Ersatz-Kom- Mission entschieden worden ist, und Rekruten, die noch nicht zur Einstellung gelangt sein sollten und sich im Besitze eines Urlaubspasses befinden. Die Anmeldung hat bei der Ortsbehörde desjenigen Ortes zu erfolgen, an dem Militärpflichtige ihren Aufenthalt bez. wshnsitz Haven. Sind Militärpflichtige von dem Orte, au dem sie sich gewöhnlich aufhalten, zeitig abwesend (auf der Reise begriffen, auf See befindlich etc.), so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren die Verpflichtung, sie zur Stammrolle an zumelden. Die zum einjährig-freiwilligen Dienste berechtigten Militärpflichtigen haben sich, falls sie nicht bereits zum aktiven Dienst eingetreten sind, bei dem Civilvor- sitzenden der Ersatzkommission ihres Aufenthaltsortes unter Vorlegung ihres Bercch- tigungsschemes schriftlich oder mündlich zu melden und ihre Zurückstellung von der Aus hebung zu beantragen. Bei der erstmaligen Anmeldung zur Stammrolle ist, dafern die Anmeldung nicht im Geburtsorte selbst erfolgt, das Geburtszeuanitz, bei Wieder holung der Anmeldung aber der im ersten Gestellungsjahre ertheilte Loosungsschein borzulegen. Sollte ein Militärpflichtiger nach erfolgter Anmeldung zur Stammrolle seinen dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz wechseln und nach einem anderen Aushe- bungs oder Musterungsbezirk verziehen, so hat er solches behufs Berichtigung der Stamm rollen sowohl beim Abgänge der Behörde, welche ihn in die Stammrolle ausge nommen hat, als auch nach der Ankunft am neuen Ort« derjenigen Behörde, welche daselbst die Stammrollen führt, spätestens innerhalb 3 Tagen zu melden. Wer wese vorgeschriebenen Meldungen unterläßt, wird mit Geldstrafe bis zu SO Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen bestraft. Es werden hiermit alle Diejenigen, welche nach den vorgedachten Bestimmungen der deutschen Wehrordnung hier meldepflichtig sind, aufgefordert, sich in der Zeit vom §5. Januar bis b Februar dieses Jahres Vormittags behufs Eintragung ihrer Namen in die Rekrutirungsstammrolle in der hiesigen Rathsexpeditisn unter Beibringung ihrer Geburtsscheins oSer Lsssungs- und Gestellungsscheine anzumelden. Wilsdruff, 2. Januar 1900. 9er Bürgermeister. Bursian. Bekanntmachung. tSi« <i«8 O«l»nrt8t»x«8 8r. «1«8 Ä««t8vl»vu H»l8vr8 U^Udelu» II. soll «lt» 27 «l. Sl. Vormittag LV Tll»^ durch einen WM- ^WW in «l^r Vui-uIiull« feierlich begangen werden, wozu die hiesigen Behörden, die Eltern und Erzieher der Kinder, sowie alle Freunde und Gönner des Schulwesens hierdurch ergebenst eingeladen werden. Der Direktor der stadt. Schulen. pnognsmm; 1. Allgemeiner Gesang. 5. Gesang der Kinder. 2. Deklamationen. 6. Deklamationen. 3. Gesang der Kinder. 7. Allgemeiner Gesang. 4. „Die deutsche Treue", Festspiel in 4 Bildern v. Detloff. Politische Rundschau. Vom Kaiserhofe. Unser Kaiser hörte am Don nerstage nach einem Spaziergange militärische Vorträge und hielt später ein Kapitel des Schwarzen Adlerordens ab. Ueber das Kapitel des Schwarzen Adlerordens und die Investitur im Berliner Kgl. Schlosse wird mitgetheilt: Es wu-de der höchste Glanz entfaltet. Um 11 Vs Uhr marschirte ein Kommando Gardes du Corps, lauter riesen hafte Gestalten, mit den rothen Galawesten und darauf gesticktem schwarzen Adler, den blanken Pallasch in der Faust, dröhnenden Schrittes in den Rittersaal. In den Gemächern Königs Friedrich I. versammelten sich die Prinzen und Ordensritter, um sich die Ordensmäntel anlegen zu lassen. Hier ließ sich auch der Kaiser mit dem Ordens mantel bekleiden; über der gestickten Generalsuniformtrug er den purpursammetnen Mantel, um die Schultern die Kette. Der Zug in den Rittersaal erfolgte unter Fan- farengeschmetter, das fortdauerte, bis- der Kaiser die drei Stufen des Thrones hinangestiegen ist und sich das Haupt bedeckt hat. Die beiden zuerst aufzunehmenden Ritter, die Herzöge Albrecht und Nikolaus von Württemberg, werden vor den Thron geführt, während ein kurzer Trompeten stoß ertönt. Die beiden Herzöge geloben an Eides Statt, die ihnen bekannt gemachten Ritterpflichten zu erfüllen, die Pathen treten heran und vom silbernen Chor erklingt eine altdeutsche Fanfare, die bis zur vollendeten Einkleidung forttönte. Ein neuer Trompetenstoß erschallte, als den Rittern vom Großmeister die Ordenskette umgelegt und die Umarmung zu Theil wurde, wobei der Kaiser Jeden auf beide Wangen küßte. Sodann wurde General Bülow als Ritter ausgenommen. Als die Investitur beendet war, wurde wieder eine neue Fanfare angestimmt und hierauf ein Kapitel gehalten, das hinter verschlossenen Thüren stattfand. Ein großartiger Empfang soll dem Prinzen Heinrich bei seiner Heimkehr in Kiel bereitet werden. Es ist ge plant, einen Festzug der Bürger- und Studentenschaft zu veranstalten. Die Stadtvertretung und die Universität werden durch besondere Abordnungen dem Prinzen ihre Glückwünsche überbringen. Der Reichstag führte am Dienstage zunächst die Berathung des Etats des Reichsamts des Innern zu Ende. Eine längere Erörterung rief der Abgeordnete Stadthagen (Socd.) bei den Ausgaben für das Reichsversicherungsamt durch die Forderung hervor, daß für die erlittenen Unfälle den Arbeitern unbedingt und in jedem Falle Entschädigung nach Maßgabe des Haftpflichtgesetzes zu gewähren sei. Der Staatssekretär Graf Posadowsky, sowie die Abgg. Roesicke-Dessau (wildl.) und Franken (natl.) bekämpften übereinstimmend diesen Vorschlag, bei dem die Arbeiter erheblich schlechter fahren müßten als unter den heute geltenden gesetzlichen Bestimmungen. Der Abg. Böckel (dtschs. Rp.) wandte sich gegen allzu formalistische Ent scheidungen über Renten-Ansprüche. Darauf erledigte das Haus noch die erste Lesung der Gesetz-Entwürfe, betreffend die Konsular-Gerichtsbarkeit und die Patent-Anwälte. Beide Vorlagen gingen an besondere Kommissionen von je 14 Mitgliedern. An der Vorlage über die Konsular-Ge- richtsbarkeit fand nur die gar zu häufige Uebertragung der gesetzgebenden Gewalt an kaiserliche Verordnungen mit und ohne Zustimmung des Bundesrathes von einigen Seiten Bemängelung; sonst aber wurde der Entwurf, dem Unterstaatssekretär v. Richtüofen eine kurze Einführung widmete, überwiegend günstig ausgenommen. Hinsichtlich der Vorlage, betreffend die Patent-Anwalte, wurde die Hoffnung, daß diese Vorlage zum Schutze der armen Er finder gegen Ausbeutung geeignet sein werde, von allen Seiten ausgesprochen. Am Donnerstage fand die Fort setzung der Etatsberathung statt. Zur Beschlagnahme deutscher Schiffe schreibt das Londoner Regierungsblatt, „Standard": In Anbetracht der in Deutschland erregten Gefühle ist es zu bedauern, daß die betreffenden englischen Schiffscapitäne nicht mehr Mühe darauf verwendet haben, zuverlässiges Beweismaterial zu erlangen. (Noch mehr? trotzdem keins vorhanden war!) Die Freigebung deutscher Schiffe muß unter Entschuldigungen erfolgen. Wir werden um nichts das deutsche Publikum erregt haben. Das Schlimmste ist, daß der peinliche Fehler, der gemacht ist, es erschweren wird, die geeignete Wach samkeit auszuüben. Weiter ergeht sich das Blatt in allen möglichen Schimpfereien, die sich nach der gründlichen Blamage Englands besonders merkwürdig ausnehmen. Die Einnahmen der deutschen Eisenbahnen betrugen im vergangenen Monat aus dem Personenver kehr 35,15 Mill. M. oder 2,1 Mill. M. mehr, aus dem Güterverkehr 88,39 Mill. M. oder 226,867 M. weniger. Letzteres ist seit langer Zeit nicht der Fall gewesen und hoffentlich nur eine vorübergehende Erscheinung. Eine internationale Revision des Seerechts soll an geblich von Rußland und Frankreich infolge der von England verübten Uebergriffe gegen Schiffe neutraler Mächte angeregt werden. Gegenwärtig besteht in dieser Frage freilich eine recht peinliche Unbestimmtheit; aber was nützen schließlich die genauesten Gesetzesvorschriften, wenn sie un berücksichtigt bleiben. — Im Reichstage giebt Graf Bülow am heutigen Freitag die Antwort auf die wegen der Schiffs beschlagnahmen eingebrachte Interpellation. Aus Paris. Der frühere Abgeordnete Graf Castellane, der Schwiegersohn des reichen Amerikaners Gould, blieb an der Pariser Börse die Kleinigkeit von drei Millionen Fres, schuldig. Der Schwiegervater, der für seinen gräf lichen Eidam schon viel Geld hat ausgeben müssen, wird nun auch diese Börsendifferenz zu decken haben. Graf C astellane und Gemahlin treten wenigstens sofort die Reise nach New-Aork an. Graf Castellane ist übrigens der be kannte Nationalist und Vaterlandsretter, der an den Um trieben gegen den Präsidenten Loubet im Sommer hervor ragend betheiligt war. Vom Kriegsschauplätze liegen jetzt einige Nach richten vor, die zwar durchweg Gutes für die Engländer