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02-Abendausgabe Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 01.01.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-19000101027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-1900010102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-1900010102
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1900
-
Monat
1900-01
- Tag 1900-01-01
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Monat
1900-01
-
Jahr
1900
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die Lust am Seeleben verlor, icb wurde ewe träge Landratte und begoß die Blumen auf ihrem Grabe. Das find fünf Jahre her, so lange habe ich keine Reise gemacht und Euch natürlich nicht wiedergesehen.' »Böser Onkel!' meinte Ferdinand Steinhöfcr (jener Knabe, aus welchem jetzt ein so stattlicher Mann geworden); »in fünf langen Jahren nicht an uns zu denken.' »Hm, gedacht habe ich genug an Euch,' versetzte Brandt, eme Zigarre anzündend, »hätten mich auch wohl bald zu meiner Alten betten können, wäre nicht die Marie gewesen, meines Bruder» einzig Töchterlein, welches, da wir kinderlos waren, nach der Eltern Tod zu uns kam und unsen Trost, unsere Stütze wurde. Es ist doch etwas Schönes um ein braves Kind und oft mußte ich bei ihrem Anblick an die Claro denken, welche mit ihr in einem Alter sein swird; ich denke, die arme Kleine müßte jetzt, wenn sie noch lebte, wohl ihre 18 Jahr« alt sein." Hartmuth war bei der Erzählung des alten Seemanns aufgesprungen und schritt in großer Bewegung auf und nieder. »Und sie leidet zweifachen Tod,' murmelte er zwischen den Zähnen, »Alles, All-ö durch dieselbe verruchte Mörderhand!' »Wer verpflegt meine arme Mutter?' fragte Ferdinand mit leiser Stimme. »Das thut meine Marie,' versetzt? der Capitän mit einem Anflug von Stolz, »sie ist in die Fußtspfen meiner Seligen getreten und die arme Kranke hat nichts verloren; das gute Kind liebte sie, wie die eigene Mutter, ja, was dos Rührendste dabei ist, die Kranke liebkoset sie oft in ruhigen Stunden und nennt sie Clara; sie hält sie dann für ihre verlorene Tochter und ist glücklich in dem Wahn. — Seitdem Marie sie pflegt, ist sie erst ganz sanft geworden, weshalb das gute aufopferungs volle Kind auf Wunsch des Arztes sich gänzlich ihrer Pflege ge widmet, seitdem ich meine altenSchiffsplanken wiederbetreten habe.' ,O, die Gute!' rief Ferdinand tiefbewegt, »könnte ich ihr vergelten, was sie an der Theuren thut; sage ihr, wenn Du hcimkehrst, Onkel Brandt, daß der Sohn jener Unglück lichen ihr Bruder ist und als solcher Anspruch auf Wiederver geltung hat.' »Nun, das könntest Du ihr selber sagen, mein Junge I" schmunzelte der Capitän, »ich bin mit dem festen Entschluß herübergekommen, Euch Beide mit nach Europa zu nehmen. Ja, glotzt mich nur verwundert an, wie die Seehunde, es ist so, wie ich sage, und füge hinzu, daß ich nur einzig und allein deshalb die Reise unternommen habe." »Scherz oder Ernst, Capitän Brandt?' fragte Hartmuth ruhig. »Ernst, heiliger Ernst, lieber Freund!' versetzte Jener feierlich. »Ihr dürft Euch hier nicht länger absperren von der Welt, während drüben in der alten Heimath vielleicht mancherlei vorgeht, wobei Ihr just die Hauptpersonen spielen könntet.' »Erklärt Euch deutlicher!' sprach Hartmuth. »So hört denn, Kinder! — Ihr erinnert Euch, daß weine Alte damals, als das große Unglück mit Ferdinand'« Mutter passtrte, unser Haus verkaufte und nach jener Stadt übersiedelte, wo sich die Heilanstalt, welche die Mutter ausgenommen, be findet. Sie hielt es für ihre heiligste Pflicht, diese« Opfer für das Gräßliche, welches sie ihrer Meinung nach mit ver schuldet hatte. DaS arme Weib, was konnte sie für ihre Müdigkeit, sie hat schwer gebüßt dafür. Ich mochte die Vater stadt ebenfalls nicht Wiedersehen und kam erst vor einem Vier teljahre wieder zufällig in Geschäften dorthin. Ein Polizeiinspe'tor begegnete mir auf der Straße, sieht mich scharf an, als witterte er wieder einmal in mir einen Spitzbuben wie damals. Ich will ingrimmig vorüber gehen, da Ür.ckte er mir die Hand entgegen und fragt: »Sie find Capitän Brandt?" »Zu dienen, mein Herr!' »Kommen Sie mit, ich Hobe Wichtiges mit Ihnen zu reden.' Ungern folgte ich ihm, doch war der Monn zu höflich, um davon zu kommen. — Er war es, bei weichem der Notar Wolff damals die Denuncialion gegen Frau Steindöfer gewacht, »aß sie mit Ihnen, lieber Hanmutd, in Verbindung stände.' »Schuft!' murmelte dieser, »doch weiter.' »Er hotte, wie er mir sagte, die Ueberzeugunz von ihrer Unschuld und meinte, wir dürften die Hände nicht in den Schoß legen, sondern müßten "ach dem wahren Thäter suchen. Ich hatte keine Zeitungen gelesen, mochte von der Welt nichts hören, und so vernahm ich denn von ihm, daß jener saubere Herr, welcher wich damals verhaften ließ und dann wie ein echter Judas mich umgarnte, vor acht Jahren da« Weite gesucht und wie man glaubte, nach Amerika gegangen sei.' »Ah, Frank heimlich davongegongen!" rief Hartmuth überrascht, »wußte der Mann Ihnen nicht« mehr davon zu sagen?' »Er wollte nicht mit der Sprache heraus, doch wußte er jedenfalls mehr, als er sagte. Dce Wittwc dr« C-mmerzienrath« Steinhöfer —" »Wittwe?' rief Hartmuth erstaunt. »Freund, was sagen Sie? Ist der Commcrzienrath tobt?' „Ja so, ich hab'Euch früher nichts davon gesagt, es war wohl unrecht von mir, daß ich'« verschwieg, aber die Geschichte war so schrecklich, daß ich's das letzte Mal nicht übcr's Herz bringen konnte; und da kam ich nicht wieder, dachte auch nicht mehr daran.' »Aber so sogt endlich, Capitän, was geschehen ist, schießt los, wenn'« auch trifft.' „Na, Ihr seid ja auch beide Männer, hier in dieser Wildniß gegen jede Weichheit gestählt und wissen müßt Ihr'« doch einmal, daß vor acht Jahren und darüber der Cowmer- zienrath Steinhöfer mit seinem Sohne in der Schweiz elendig lich um's Leben gekommen ist. Der Alte soll im Vierwald- städter-See ertrunken, der Sohn in den Bergen verunglückt sein.' »Heiliger Gott!' stöhnte Hartmuth, »Du vergiltst schon dienieden, aber waS hotte Eginhard verbrochen, um für die Sünden des Vaters zu büßen?' Todtenbleich halte Ferdinand die Nachricht vernommen, wohl dämmerte in ihm die Wahrheit, obgl-ich Hartmuth ihm beharrlich jeden Aufschluß verweigert und ihn auf spätere Zeit vertröstet hatte. Die Schreckensnacht, in welcher sein Vater be graben, der schneebedeckte Hügel, die fürchterlichen Worte, welche seine Mutter ihn hatte nachsogen lassen, Alles dieses batte sich seinem Gedächtnisse felsenfest tingeprägt. Er wußte es, daß sein Vater al« Selbstmörder verscharrt worden war, er hatte schwören müssen, nicht an diesen Selbstmord zu glauben, sondern dereinst den Mord rächen zu wollen. Alle« dieses schwirrte durch sein Gehirn, als er von dem schauerlichen Ende eines Mannes hörte, welcher den Namen seines Vaters trug; er war überzeugt, hier der Lösung des fürchterlichen Räthsel« zu begegnen. Beim Anblick seines vom tiefsten Schmerze erschütterten väterlichen Freundes erhob er sich hastig und fragte mit fester Stimme: „War dieser Eommerzienrath ein Bruder -meine« Vater«?' ,E« war der Bruder de« Verstoßenen!' lautete die dumpfe Antwort. »Und der Mörder meine- Vaters?' rief Ferdinand mit einer Stimme, welche nicht ihm anzugehören schien. „Du sogst es, mein Sohn,' versetzte Hartmuth leise. »Gott erfüllte selber Demen Schwur, Dein Vater ist gerächt!' »Alle Wetter!' brummte der Capitän, »da« find mir schöne Geschichten. Brsser freilich, daß der Herrgott selber die Sache übernommen hat, er verstchts doch am besten.' »Ja, wir müssen zurück nach Europa!' sprach Hartmuth nach einer Weile, in welcher er gedankenvoll vor sich hinstarrte, „die Stunde ist gekommen, mein Sohn, wo Du Alles erfahren sollst, was mein Herz seit Jahren wie ein Alp gepreßt, sollst die Geschichte Deiner Familie hören. Der Capitän Brandt, welcher so viel für uns gethan, sei der Dritte im Bunde, er soll wissen, wie viel man Dir geraubt!' Und nun begann er voS Bild der düsteren Vergangenheit eines so gewaltsam von brudcrmörderischer Hand geendeten Menschenlebens zu entrollen. Er erzählte von des Ermordeten Jugend, wie er, einige Monate noch des Vaters Tode geboren, kaum di: Liebe einer Mutter gekannt habe. Wie der ältere Bruder sich in der Mutter H-rz geschlichen und den Nachge- borcncn, den er als unberufenen Eindringling schon bei der Geburt g-haßt, consequent verleumdet und verfolgt, und die Mutter schon das zarte Kind verstoßen, es fremden Händen anvertrout habe. Er erzählt dem athcmlos horchenden Sohne von den Ränken und beharrlichen Jntrigucn des Netteren gegen den Jüngeren, von der Mutter Schwäche und Leichtgläubigkeit und dem endlosen Unglück, welche« daraus entstehen mußte. »Dein Vater,' so fuhr Hartmuth fort, »war trotz oller gegen ihn geübten Härle und Strenge ein wilder übermüthiger Knabe, er mag wodl ein wenig leichtsinnig gewesen sein al« Jüngling, als Mann war er'« nicht mehr. Mit rasfinirtec Berechnung bezahlte der ältere Steinhöfer die Verführer des Bruders, welcher von der Mutter sehr karg gehalten wurde, und dem da« Vaterhaus fast gänzlich verschloßen blieb. Wie leicht ist die Jugend in den Strudel der Verführung hmabgcrissen. Ferdinand studirte, sein Kopf war hell, sein Herz brav, wir lernten uns kennen und blieben uns treu bis in den Tod. Als Dein Vater die Mutter heirothetc, wurde er gänzlich ver stoßen und enterbt; — er lachte darüber, seine vielseitigen Kenntnisse und Talente halsen ihm leicht über die Klippen der Nahrungssorgen hinaus. Dann wurdest Du geboren, mein Sohn, und noch sechs oder sieben Jahren die Schwester. Do fühlte der Vater die Pflicht, für sein Erbe aufzutretcn und an da« Herz der Mutter zu klopfen. Wir mußten zur List unsere Zuflucht nehmen, weshalb ich al« Hauslehrer in da« Haus Deiner Großmutter trat, um den Enkel zu erziehen. Ich ge wann Eginhard'« Liebe und durch diesen den Weg zum Mutter- Herzen. Da rief der Tod den Verstoßenen durch mich an das Bett der sterbenden Mutter und hier, Angesichts der Schrin- todten, welche beide Brüder für eine Leiche dielten, kam es zu einer furchtbaren Katastrophe; — der Kommerzienrath ver leugnete den Bruder und Dein Vater gab sich selber den Lod." (Fortsetzung folgt.) Vermischter. ' Der Bergsturz in Amalfi. Immer mehr stellt sich heran«, wie furchtbar die Katastrophe war, die durch den Berg sturz verursacht wurde. Uebel den Bergsturz gelangen jetzl folgende Einzelheiten hicrber. Der Mineur de« dortigen Pw- nicrcorp«, welcher auf dem Berge über dem Hafen arbeitete, bemerkte eine Bewegung ve« Berge« und benaosrichn te sofort die Bewohner der umliegenden Häuser. Der Besitzer de« Hotels »Santa Catharina" hetz dasselbe sofort von seinen zahlreichen Gästen räumen. Nur zwei englische Damen blieben zurück, um ihre Werthgegenstände in Sicherheit zu bringen Diese Damen wurden mit dem Hotel unter den kolossalen Massen deS herab- stürzenden Berge« beoraben, welche auch vier Segelschiffen im Hafen mit der Bemannung ein traurige« Ende bereiteten. Man schätzt die Zahl der Opfer auf zehn, meist Seeleute, worunter sich eine ganze Familie befindet. Vom Meere wurde der Oberkörper eines Greise« an« Land gespült, den »er herab- stürz-nde Fels in zwei Theile zerrissen hatte. Einige Arbeiter flohen in eme Taverne, wo sic von Felsblöcken tingeschlossen sind. Durch herabstürzende Felsblöcke wurden auch zehn Per sonen schwer verletzt. Die in Fluß gerathene Bergmasse ist Lavagestein, welches sich infolge der großen Wolkeabrüche in d en letzten Monaten losgelöst hotte. Das Ministerium beorderte außer den Pionieren die in Neapel ankernden Panzer »Etruria', »Umberto', »Morosini', und »Caprera' nach Amalfi, deren Besatzung bei den AufräumungSarbeiten thätig ist. Vom be rühmten Copucinerconvent, welcher stets ein Aufenthalt illustrer Personen «ar, steht nur noch die Hälfte. Jedoch ist Niemand todt oder verletzt. Der Schaden wird auf mehr als eine Million geschätzt. * England und Transvaal vor Gericht. Man schreibt au« Berlin: Sie hatten jahrelang friedlich zusammen in einem Hause gewohnt, der Maler F. und der Bäckermeister B. Beide waren eifrige Politiker, und die Tagesfrogen gaben ihnen Stoff zu gegenseitigen lebhaften Auseinandersetzungen, denn F. hatte die Angewohnheit, stets anderer Meinung zu sein als B. Da kam der Krieg in Südafrika. B. war ein eifriger Ver treter der Buren, und nun mußte F. natürlich die Partei der Engländer nehmen, deren Lob er in ollen Tonarten sang. Eines Abend« kam es zwischen Beiden am Stammtisch zu einem ernsteren Auftritt. B. hatte einige neue Kalauer mitgebracht. Die übrigen Gäste freuten sich. F. verhielt sich schweigend; er machte nur eine Miene, als ob er etwas Schlechte« röche. Das that er immer, wenn auf seine Kosten gelacht wurde. Schlußlich sang B. Herrn F. folgende« Burenlied o r: „John Bull, John Bull, Der hat die Hosen vvll, Nn der Herr Gen'cal Buller, Der hat sie noch viel vuller. Zum Tingeling, zum —' Herr F. spie verächtlich zur Seite aus und sprang erregt auf: »Herr, lassen Sie Ihre faulen Witze, Sir Deegaffe, Sie Schrippen architekt I" Nun wurde auch B. böse. »Wa«? Sie wollen mir an meinen Beiuf antastin? Sie, Sie, Sie — Fcssader- Raphael Sie!' F. ergriff sein B>ergIaS und schleuderte den Inhalt dem Gegner irs Gesicht. B. wollte in gleicher Weise erwidern, se n Glos war aber leer. Das Ende vom Liede waren zwei Beleidigungsklagen. Der Richter brachte mit Mühe und Noth einen Vergleich zu Stande, und die beiden Parteien be gaben sich zu einem VersöhnungSschoppen. * Ueber das jüngste der australischen Goldfelder erhält Lie Berliner »Zeitschrift für Praktische Geologie" eine briefliche Mittheilung, die in verschiedener Hinsicht den neuen Fund als besvndcr« werthooll erscheinen läßt. Anfang Juni d. I«. wurden von zwei Goldsuchern, die die Gegend zwischen dem Torrens- und Ehre-See im nördlichen Südaustralien nach Kupfer durchforscht hatten und dabei bis in die Gegend östlich der Flinden-Berge gekommen waren, mehrere Klumpen eine« Erzes noch der Hauptstadt Adciaide gesandt, damit dort das darin enthaltene weißliche metallische Mineral untersucht würde. Die Stücke waren von einer seit 30 Jahren verlassenen Schof- weide oufgelesen worden, die von den Eingeborenen den Nomen Worturpa erhielt. Der Platz ist durch einen Reitweg von et wa 85 lcm Länge mit einer Haltestelle der Eisenbahn Oodna- datta-Adelaide verbunden. Die Analyse der erwähnten Erz probe stellte zunächst fest, daß darin durchschnittlich 21 bis 25 Unzen reine« Gold, auf die Tonne berechnet, enthalten wären, außerdem aber ein hoher Gehalt von Tellur, der dem Erz seinen weißlichen Glanz verlieh; ferner wurde der Nickelgeholt auf etwa 2^ des Gesammtgewichts bestimmt. Nunmehr war die Auf- meiklamkeit der Regierung auf das Erzvorkommen gerichtet, und sie sandte einige ihrer Geologen nach Worturpa, wo das that- sächUche Vorkommen de Erzes in größeren Mengen festgestellt wurde. Das Gerücht von der Entdeckung eines neuen Gold feldes verbreitete sich rasch, es begann ein reger Zuzug, und heute, also erst einige Monate nach jenem ersten Fund, ist schon eine kleine Stadt daselbst erstanden. Im Laufe der letzten Wochen sind dann noch weitere Analysen von Proben deSs.Iben Erzes gemacht worden, die die erste Untersuchung insofern bestätigt haben, als der Gehalt des Erzes an Tellur auf etwa und an Nickel auf das des Gesammtgewichts zu veranschlagen ist. Der Goldgehalt schwankt zwischen 5 und 107 Unzen auf die Tonne, tn jedem Fsllc handelt es sich um ein sehr goldreiche« Material. Der Hauptfundort liegt an einem Hügel, der auS Thonschiefern, krystallmischem Kalkstein und Eisensteingängen besteht und dem geologischen Alter nach wahrscheinlich zum Kam brium zu rechnen ist. DaS umgebende Gebiet ist bereits auf viele Meilen im Umkreise abgesteckt und an Unternehmer ver geben worden; das Klima wird al« ein sebr gesundes und zu trägliches bezeichnet, Waffel ist reichlich vorhanden. Die Re gierung hat da« Gebiet bereits als öffentliches Goldfeld erklärt. * Treu bis in den Tod. Em erschütterndes Drama hat sich dieser Tage io Wurmberg (Württemberg) abgespielt. Dort fand die Beerdigung der 23jähr>gen Bertha Jordan Patt, zu welcher sich auch der Bräutigam der Verstorbenen, der beim 121. Infanterieregiment in Ludwigsburg dienende Christian Glaser, eingefundm hotte. An dem Tage, wo sein Urlaub ab- ltef, begab sich G. zum Todtengräber und richtete diesem Grüße seines ebenfalls in Ludwigsburg dienenden Sohne« aus. Hier auf erbat sich G. den Schlüssel zum Kirchhof, um, wie er sagte, von dem ihm jo theuren Grabe Abschied zu nehmen. Als er von dort nicht zurückkehrte, ging der Todtengräber nach dem Kirchhofe und fand den Unglücklichen an einer Trauerweide beim Grabe seiner Braut erhängt auf. Helm, Säbel und Tornister lagen auf dem Grabhügel der Geliebten. Letzte Nachrichten. Ein deutscher Reichspost-Dampfer beschlag nahmt. Hamburg, 30. December. Bei der Direction der Deutschen Ostafrikalinie ist die Nachricht eingegangen, daß der Reichspostdampfer „Bundesrath" vor der Delagoa- bay beschlagnahmt und von einem englischen Kriegsschiff in Durban eingebracht worden sei, und daß der dortige Commandant eine Auskunft über die Ursache der Beschlag nahme verweigere. Es wird versichert, daß der Dampfer keine Kriegscontrebande an Bord hatte. Die von der Reichs regierung er betene Vermittelung bei der englischen Regier ung ist vom Auswärtigen Amte sofort zugesagt worden. Perleberg, 30. Dezember. Em Raubmordversuch wurde gestern Abend auf einen Geldbriefträger unter nommen. Der Beamte wurde durch 3 Schüsse vom Rade geschossen, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Der Thäter, ein Uhrmacher, wurde erkannt und sofort verhaftet. W ochen-Kpiel-jNan. Opernhaus. Montag, 1. Jan. Die Afrikanerin. Ans. 6 Nhr. Dienstag, 2. Januar. Alessandro Stradella. Der Kinder Weihnachts traum. Ans. 7 Uhr. Mittwoch, 3. Januar. Die Folkunger. Ans. ßr8 Uhr. Donnerstag, 4. Januar. Das Glöckchen des Eremiten. Ans. A8 Uhr. Freitag, 5. Januar. 4. Sinfonie-Konzert. Serie Ans. 7 Uhr. Sonnabend, 6. Januar. Der Prophet. Ans. 7 Uhr. Sonntag, 7. Januar. Dell. Ans. 7 Uhr. Schauspielhaus. Montag, den 1. Januar. Nachm. '/z4 Uhr: Klein Däumling. Abends >^8 Uhr: Jugend von heute. Dienstag, den 2. Januar. Maria Stuart. Ans. ^7 Uhr. Mittwoch, den 3. Januar. Jugend von heute. Ans. 7 Uhr. Für die Sonnabend-Abonnenten des 6. Januar: Donnerstag, den 4. Januar. Die Journalisten. Ans. 7 Uhr. Freitag, den 5. Januar. Das Erbe. Ans. '^8 Uhr. Sonnabend, den 6. Januar. Nachm. Uhr: Klein Däumling. Abends V28 Uhr: Ein Glas Wasser. Sonntag, den 7. Januar. Nachm. ^4 Uhr: Klein Däumling. Abends 1/28 Uhr: Jugend von heute. Logogryph. Mit L thut es zusammen, Was sonst in Stücken lag — Mit K sprießl's ans der Erde Am warmen Frühlingstag. Mit H ist es Dir theurcr Als jeder and're Ort — Mit R klingt's wohl und lieblich Im echten Dichterwort. Auflösung folgt in nächster Nummer. Auflösung aus voriger Nummer. Kümmelblättchen.
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