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einen angenehmen, bezaubernden und erheiternden Eindruck, bekanntlich unlängst irgendwo auf einem Bahnhofe insofern Siehe auch Ins. in h. Nr. beim Fclsenkeller-Plauen um 20669 Hektoliter, beimHosbraubau«- Donnerstag Nachmittag 2/^ verlassenden Personenzuges! Cotta um 619 Hektoliter, dagegen verringerte sich der Absatz dadurch, daß sie die Kletterkünste einer energischen kühnen j beim Lagerk-ller-Plauen um 1263 Hektoliter, bei der Gambrmus- Dame beobachten konnten. Kommt da, etwa 8 Minuten — Morgen Dienstag findet im Hotel zum Adler die sich die Holde unter Aufbietung aller ihrer Kräfte bemüht, Vorführung lebender Riesen-Photographien durch den dieselbe aufzumachen, wird sie bemerkt und konnte nur durch Brauerei-Dresden um 1484 Hektoliter, bei der Reisewitzer- Braucrei-Löbtau um 3715 Hektoliter, beim Waldschlößchen- vor Abgang des Zuges, ein fast elegant gekleidetes, fein behaudschuhtetes nettes Mädchen in den Bahnhof, erwirbt sich durch Kauf Auer Karte die Berechtigung zum Betreten des Bahnsteiges (den bekanntlich ein Unberufener, wenn auch völlig Bekannter, ohne 10 Pfg. geopfert zu haben, nickt einen Centimeter breit betreten darf) sowie zum Be- neuesten Kiuematographen statt. Die lebende Photographie giebt das in der Wirklichkeit warm pulstrende Leben wie der, theils wissenschaftlich belehrend, theils humoristisch und historisch. Die Vorführungen üben auf Jung und Alt — Cosi-bauoe. Einem hiesigen demutellen Einwohner wurde auf dem Nachhausewege von seinem Freunde eme werth- volle goldene Taschenuhr sammt Medaillon und Kette gestohlen. Der Bestohlene gelangte nicht mehr in den Besitz seines Eigen- lhumS, do der Dieb einem Gendarmen gegenüber behauptete, daß er die Uhr bereits verkauft und das Medaillon sammt Kette weggeworfen habe. — Briesnitz. Im hiesigen königlichen Standesamte kamen im Jahre 1899 insgesammt 538 Geburten zur An meldung, Eheschließungen wurden 98 vollzogen und Sterbefälle amen 272 vor. — Stetzsch. Unsere Gärtner sind bereits damit be- chäftigt, Schauderte an den Straßenfronten herzurichten. — Naußlitz. In der letzten Sitzung des hiesigen Ges mcindcrathes wurcc auf eine Anfrage des Dresdner RatheS wegen Eingemeindung unseres Ortes nach Dresden beschlossen, in diesbezügliche Verhandlungen emtreten zu wollen, sobald die Einleitung desselben vom Dresdner Rathe aus erfolgt. — Löbtau. In unserer FrirdenSkirche werden seit einigen Jahren von Neujahr bis zur Passionszeit, und zwar Abends ft — Unter 55 Bewerbern um die Schutzmannstelle in ft Paunsdorf bei Leipzig ging der Schutzmann Linda von hier als gewählt hervor. Die Stelle ist am 1. Apn d. I. zu besetzen. - Die Tage haben bereits zugenommen; seitdem Neujahrstag sind sie schon um 26 Minuten länger gewor den, am 6. Januar waren es 13 Minuten, Ende Januar werden es gar schon 1 Stunde 16 Minuten sein. — G melndkwaisenräthe. Dir Pst chrcn und Au gaben der demnächst in Action tretenden Gememdewaisenrät! sind in der Hauptsache folgende: D>e Gememdewaisenrät haben dem Bormundschoftsgericht die Personen vorzuschloge die sich im einzelnen Falle zum Vormunde, Gegenvormunde, Mitglied- eines Familienrathe« oder zum Pfleger ( bisher Sonder- oormund) eignen. Sie hoben ferner in Unterstützung des Vormundschaflsgcrichts darüber zu wachen, daß die Vormünder der sich in ihrem Bezirke aufhaltenden Mündel für die Person der Mündel, insbesondere für ihre Erziehung und ihre körper liche Pflege Sorge trogen. Sie haben weiter dem Vor- mundschoftsgerichte Mängel und Pflichtwidrigkeiten, die sich in dieser Hinsicht wahrnehmen, onzuzeigen und auf Erfordern über das persönliche Ergehen und das Verhalten eines Mündels Auskunft zu ertheilen. Erlangen die Gemeindewaiscnräthe Kenntniß von einer Gefährdung des Vermögens eine« MünvelS, so haben sie dem VormundschaftSgerichtc Anzeige zu machen. Soweit eine Berufung als Mitglied des Familienratheö nicht oorliegt oder die Berufenen die Uebernahme deS Amtes ablehnen, hat das Vorwundschaftsgericht die zur Beschlußfähigkeit des Fawilienrathes erforderlichen Mitglieder auszuwählen. Die Ge- meindeweisenräthe haben dem VormundschastSgerichte Anzeige zu machen, wenn ein Fall zu ihrer Kenntniß gelangt, in welchem das VormundschsftSgericht zum Einschreiten berufen (ein Vor mund, ein Gegenvormund, ein FamilienrathSmitglied oder ein Pfleger zu bestellen) ist. Do« Vormundschaftsgericht führt über die Tbäiigkeit der Gemeindewoisenräthe die Aussicht; es kann die Gemeindewoisenräthe zur Befolgung seiner Anordnungen durch Ordnungsstrafen anhalten. — Mit der Emfüvrung des Bürgerlichen Gesetzbuches sür dos deutsche Reich ist auch eine bedeutsame Aenderung in der ^Behandlung der auf der Eisenbahn zurückgelossenen oder ve>- lorenen Gegenstände eingetreten. Nach den bis jetzt im Be reiche der Sächsischen Staateeisenbahnen giltig gewesenen Be stimmungen wurden die daselbst aufgefundenen und an die Bahn verwaltung abgelieferten Gegenstände von der PobzeidincUon Dresden unter Stellung einer einjährigen RiklamationSfrist öff-ntl'ch auSgemfen und nach Ablauf dieser Frist, soweit sie nicht abgefordert worden waren, öffentlich versteigert. Der Finder des Gegenstandes erwarb, wenn sich besten Eigenthümer während der Reklamationsfrist nicht meldete, das Eigenthum an dem Funde. Nach H 978 des Bürgerlichen Gesetzbuches Hal nunmehr Jeder, der eine Sache in den Geschäftsräumen oder Beförderungsmitteln einer dem öffentlichen Verkehr dienenden Verkehrsanstalt findet und an sich nimmt, den Fund unverweilt an die VerkchrSanstalt oder an einen ihrer Angestellten abzu- — Das 2. Winter-Abonnement-Konzert unserer Stadtkapelle findet kommenden Freitag Abend im Hotel zum Adler statt. Herr Direktor Römisch hat zu diesem Konzert die Pianistin Frl. Schmidt aus Dresden gewonnen. Dresden um 4725 Hektoliter. Dem Mehrabsatz von 44475 Hektolitern bei 3 Brauereien steht hiernach ein Minderabsatz von 11187 Hektolitern bei 4 Brauereien gegenüber, mithin be trägt der Mehrabsatz gegen das Vorjahr überhaupt 33288 Hektoliter. Da allgemein geklagt wird, daß die Witterungs- oerhältnisse deS letzten Sommers den B'erconsum ungünstig beeinflußten, ist dies Ergebniß besonders beachtenswerth. Man wird nicht nur daraus schließen können, daß die Erwcrbsver- hältniste gegenwärtig günstig find, sondern daß auch die bereits m Vorjahre gemeldete Zurückdrängung der fremden Produkte durch das gute Bier der im besonderen Aufschwung begriffenen ersten beiden großen Brauereien weitere Fortschritte gemacht hat. — Lommatzsch, 13. Jan. Gutsbesitzer aus Ober muschütz, Jckow'tz, Löbschütz, Kobeln, Wölkisch, Zehren, Nieder muschütz und Windorf haben eine Dampsdreschgenostenschaft Obermuschütz und Umgegend, eingetragene Genossenschaft mit Häuser ein; zwei Personen wurden dabei getödtet, fünf verwundet. In Wien wurde nach der Voss.-Ztg. der 28jährige Freiherr Emil von Levetzow wegen Sittlichkeitsverbrechens verhaftet. Er war bis vor Kurzem Jurist und versuchte sich später als Schriftsteller. Der Hochschüler Otto Wackwitz aus Dresden, von dem s. Z. vermuthet wurde, daß er bei einem Ausfluge im Meraner Hochgebirge verunglückt sei, hat, wie jetzt be kannt wird, durch Selbstmord geendet. Von der Leiche ist noch keine Spur gefunden. Der Ackerbürger Aszewski aus Zmyslow bei Schildberg in Posen wurde auf der Heimkehr ermordet und seiner Baarschaft im Betrage von 1400 Mark beraubt. Der Thäter ist unbekannt. Aus Rom wird ein neuer Skandal gemeldet. Der Sekretär Minghatti im italienischen Kriegsministerium ist der Spionage für Frankreich überführt. Eine strenge Untersuchung ist eingeleilet. Rudolstadt, 13. Jau. Hier traf dieser Tage ein bisher in Stellung gewesenes junges Mädchen in der Wohnung seiner Eltern ein, wo es einem Kinde das Leben gab. Ueber der Geburt verstarb jedoch die junge Mutter und das neugeborene Kind mit ihr. Als die Großmutter das jähe Ende der Enkelin erfuhr, erschrak sie dermaßen, daß sie umfiel und sofort todt war. Eisenberg, 13. Januar. Im benachbarten Rüders dorf war die 21jährige Hedwig, verehel. Theil mit Hinauf- reichen von Strohgarben auf den Sckeunenboden beschäftigt, als sie Plötzlich, vermuthlich in Folge Dehnung innerer Organe, heftige Schmerzen verspürte. Das Leiden ver schlimmerte sich derart, daß sie Tags darauf ihren Geist aufgab. Ein ekelhafter Handel mit beanstandetem Fleisch aus dem Berliner Schlachtviehhof ist jetzt entdeckt worden. Durch Herabfallen und Aufspringens eines Fasses, dessen Inhalt aus rohem blutigen Fleisch bestand, von einer für den Händler Lange bestimmten Wagenladung wurde die Berliner Polizei aufstützig und eine Nachsuchung bei diesem Händler führte zur Feststellung dieses Thatbeständes. Dieser Handel soll schon seit Monaten betrieben worden sein. Das Fleisch ist nach der Allg. Fleisch-Ztg. nicht blos in Berlin, sondern auch nach außer halb abgesetzt. Ein Berliner großes Volksrestaurant hat an einem einzigen Tage 8 Zentner bezogen, auch die üb rigen Abnehmer sind bekannt. Das tuberkulöse Fleisch ist in rohem Zustande in der Siederei des Schlachthoses in schmutzigen Fässern, die nicht auf den Inhalt schließen st ließen, verpackt, und so aus der Anstalt herausbefördert worden. Der Handelsmann Lang' hat dann das Fleisch in reine Fässer umgepackt. Unter dem bei Lange beschlag nahmten Fleisch befindet sich solches von drei tuberkulösen Rindern, das durch den Stempel als solches gekennzeichnet st ist. Das beschlagnahmte finnige Fleisch ist erst drei Tage st vor der Beschlagnahme geschlachtet. Die ganze Sacke ist also ekelhaft genug. - auch dort war die Alte kaum von ihrem Sitze zu entkernen. Ja, ja, die Bahnbeamten erleben so Manches. — Siebenteyn. Für vie Passage nach unsrer Haltestelle >st es nur gut, daß wieder Schnee und Mondenschem einge- treten ist, denn bei Regen- oder Thauwetter uno bei der fehlenden B'leuchtung ist der Weg nicht mehr ein Verbindungsweg nach der Stadt, sondern ein »Verhinderungsweg'. Diese neue Straße bot sich sehr schlecht gehalten, der Dreck reichte bei den letzten Regentagen bis an die Knöchel; ein Ausweichen gab eS nicht, denn die ganze Breite glich einem bodenlosen > icken Brei. Hier würden für einen schmalen Fußweg einige Fuhren Schlacken viel ihun können. Der AugustuSberger Dorfweg ist bei Regen wetter gegen unsre Bahnhofstraße .golden* zu nennen. Aller Welt ist es auch unbegreiflich, daß diesem oielbegangenen Wege noch weiter die Beleuchtung fehlen soll, handelt es sich doch nur um Anschaffung und Unterhaltung von drei bis vier Laternen. Wir leben im Zeitalter des Lichtes, aber nicht der Finsterniß. Siebenlehn iß doch in so Vielem anderen Orten nicht nach, es rührt sich so viel es kann, warum schadet es seinem Ansehen nun gerade hierin? Ja, wenn die Haltestelle nur nicht ,Sieden lehn* hieße! — Oberwartha. Hierselbst passirte cs Sonntag Abend, daß ein mit Tannenreisig geheizter Ofen explodirte und hierdurch in der Kälte recht fühlbare Unannehmlichkeiten hervorrief. Man trage also Vorsicht bei der Feuerung mit Tannenreistg. — Niederwartha. An der hiesigen Eisenbahn-Elb - brücke, die bekanntlich am 15. Juni 1870 in Betrieb ge nommen wurde, also dieses Jahr ihr 25jähriges Jubiläum feiert, ist man gegenwärtig mit größeren Reparaturarbeiten beschäftigt. Hauptsächlich handelt es sich um Ersetzung der in dem langen Zeitraum locker gewordenen Nieten. — Potschappel, 12. Januar. Auf der hiesigen Deubener Straße (an der Weißcütz) wurde gestern Abend m der 7. Stunde auf eine 60jährige Wittfrau aus Burgk, sie einen Tragkorb bei sich führte, ein grobes Sittlichkeits- Attentat ausgeführt. Auf die Hilferufe der Schwerbedrängten kamen Frauen aus dem Wanski'schen Neubau herbei, wo durch der freche Angreifer vertrieben wurde. Er entfloh nach der Burgker Brücke zu, ohne daß man seine Person cststellen konnte. liefern und er hat keinen Anspruch auf die Sache, auch wenn sich der Eigenthümer nicht meldet. Ebensowenig steht ihm ein Finderlohn zu. Die bei der Sächsischen Staatseisenbahn-Ver- waltung emgeliefeeten Fundgegenstände werden von dieser, und zwar durch Anschlag in deren Fundbureau in Dresden (Ge neraldirektionsgebäude, Wienerstroße 4 Erdgesch.), öffentlich aus- gerufen. Ansprüche an die Gegenstände sind innerhalb 6 Wochen, vom Tage des Aushanges der Bekanntmachung an, geltend zu machen. Nach Ablauf dieser Frist werden die nicht abgeforderten Gegenstände öffentlich versteigert. Der Erlös wird jedoch noch 3 Jahre dem Eigenthümer der Sache zur Verfügung gehalten und ihm, wenn er sich innerhalb dieser Frist meldet, nach Abzug der Kosten für die Aufbewahrung und Versteigerung ausgefolgt. — Die neuen Postwerthzeichen, die seit dem 1. o. M. in Gültigkeit gesetzt, jedoch noch nicht zur Verausgabung gelangt sind, werden demnächst im Verkehr erscheinen. Die Postanstalten waren seinerzeit angewiesen, mit der Verausgabung der neuen Wcrthzeichen so lange zu zögern, bis der alte Bestand verkauft sei. Am 1. Januar waren noch etwa 30 000 000 Mk. Restbestände der bisherigen Murken vorhanden, von denen einzelne Werthzeichen auf verschiedenen Aemtern vergriffen sind. Soweit dies der Fall, kommen die neuen Marken nunmehr in Verkauf. i Dic neuen Postkarten dürften jedoch nicht vor Ende dieses Monats zur Ausgabe gelaigen. — Der Rath zu Leipzig lehnte das Gesuch des Herrn August Schmidt in Wilsdruff um Anschluß an seine und seiner Genossen Petition an die Ständekammer, die Er bauung einer Normalbahn Dresden-Wilsdruff-Leipzig be treffend, ab. — Mohorn, 12. Januar. Am Mittwoch hielt der hiesige Gebirgsoerein seine Monatsversawmlung im Henkerschen Restaurant ab. Dieselbe war sehr gut besucht. Herr Hilfs lehrer KohlSdorf hielt einen sehr zeitgemäßen Vortrag über daS Volk der Buren in Südafrika, der sehr beifällig ausgenommen wurde. — Aus Tharandt wird geschrieben: Ein heiteres Vorkommniß erlebten die Beamten des unsere Stadt am Vaterländisches. (Mitthellungen aus dem Leseckeise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umstünden Geheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) — Bestellungen auf vorliegende Zeitung mit ihren 2 Beilagen (landwirthsch. und 8seitige illustrirte) zum Preise von Nik. 1,30 pro Vierteljahr und 44 Pfg. pro Monat werden jeder Zeit noch entgegen genommen. Wilsdruff, 15. Januar 1900. — Bei überfülltem Saale fand am Sonntag Abend im hiesigen Schützenhause ein von dem hiesigen „Turn- Verein" veranstaltetes Weihnachts-Vergnügen verbunden mit Theater und Ball statt, welches von der bewährten Stadtkapelle unter der trefflichen Leitung des Herrn Musik direktor Römisch durch Konzert-Musik eingeleitet wurde. Nachdem der Vorsitzende des Vereins einen Willkommens- Prolog den Anwesenden zugerufen hatte, begann alsbald geschäftiges Leben auf der Bühne. Mil Spannung rich teten sich deshalb nunmehr auch aller Augen nach der letzteren, auf welcher zunächst der erbauende und Herz und Gemüth befriedigende Einakter: „Am Weihnachts-Abend" oder „Verloren und Wiedergefunden" in Szene ging. Mit einer Sicherheit im Auftreten, einer natürlichen Wieder gabe der ganzen Handlung verstanden es sämmtliche Dar steller, dieses Familienbild zur Aufführung zu bringen, wofür ihnen auch ungetheilter Beifall gezollt wurde. — Gleichen Applaus erzielte ferner das Singspiel: „Das Rosel im Schwarzwald". Die Gesangsszenen gediehen trotz der Unpäßlichkeit einiger Stimmen ganz vortrefflich und rief namentlich die Gesangsrolle der „Rosel" die Be wunderung der Anwesenden hervor. — Zum Schluß kam die Posse „Der Ehreupokal" oder „Die Deputation aus Oberochseuheim" zur Aufführung. Die allgemeine Heiter keit und der gespendete Beifall ließen auch hier erkennen, daß die Darsteller ihr Möglichstes zum Wohlgelingen des j Abends einsetzten. Im Nebligen haben es alle Darsteller! in vorgenannten Theaterstücken trefflich verstanden, den Abend zu einem äußerst genußreichen zu gestalten und ist es daher schwer, eine einzelne Person unter ihnen besonders herausznheben, da die Leistungen gleich wackere waren. Die Produzirung eines Schnellmalers mit seinen Portraits, ein flotter Ball und der Verkauf und die Austragung von humoristischen Postkarten durch einen Jünger Podbielskys aber hielten die fröhliche Turnerschaar mit ihren Auser- wähltsn des Herzens bis in die frühen Morgenstunden beisammen. aus. Der Besuch dieser Vorführungen ist sehr lohnend, zu, als ein altes Mütterchen den Tender der Maschine erklomm und gemüthlick auf den Kohlen Platz genommen. energisches Zureden der Bahnbeamten veranlaßt werden, den hohen und luftigen Standpunkt zu verlassen. Manch verstohlenes Lächeln begleitete die Unwissende nach dem ihr zugewiesenen Damen-Abtheil. Ein ähnlicher Fall trug sich steigen des bereitstehenden Zuges und erklimmt, da kein Schaffner zu sehen, ohne Weiteres die schmalen Stufen zu einer Bremserbude, um daselbst ungenirt und allein , Platz zu nehmen. Glücklicherweise öffnete sich die Thür zu dem Sitze des Bremsers nicht so leicht und während 6 Uhr, Beicht- und Abendwohlszottesdienste abzehalten, da zu dieser Jahreszeit die früh 8 Uhr statlfindenden Kommunionen nur sehr schwach besucht waren. Die Theilnahme an diesen Abendkommunionen ist nun zwar eine sehr erfreuliche, doch steht stch die Mehrzahl der abendlichen Kirchenbesucher immer wieder getäuscht, wenn die Beichtrede beginnt, da sie einen Predigt- gottesdienst erwartet Hot. Diesem Bedürfnisse ist vom gestrigen Sonntag ab in der Weise Rechnung getragen worden, daß der Beicht- und Abendmahlsfcier eine Predigt vvrherging, das auch ernerhin geschehen soll. — Deuben. Von einem merkwürdigen Unfall wurde in hiesiger Glasermcister betroffen. Derselbe war in der Zarterre-Wohnung eines Hauses mit der Ausführung von Re- aratur-Arbeiten beschäftigt, als ihm plötzlich der Boden unter den Füßen wich und er infolge eines gänzlich morsch gewordenen Balkens durch die Dielen brach und in den Keller stürzte, w,- durch der schon hvchbetagte Meister einen Fußknöchelbruch da« oontrug. — Das muß eine nette »Wohnung* sein! — Landtag. Die 2. Kammer erledigte am Freitag debattelos mehrere Petitionen. Für die nächste Sitzung am Montag steht die Schlußbcrathung mehrerer Titel des außerordentlichen Etats auf der Tagesordnung. — Das Schicksal des neuen Ständehauses u Dresden ist entschieden. Trotz aller Proteste der Bürger, Vereine rc. wird dasselbe auf dem Schloßplatze errichtet werden. — Dir Absatzvcrhältnissc der Dresdner Aktien- bramereien. Im abgelaufenen Geschäftsjahre vergrößerte sich der Absatz b^m Feldschlößchen-Dresden um 23187 Hekloliter,