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Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Bnrkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. I S7. Jahrg 7E 131 Dienstag, de« 7. vtovember L8SS Wiche Amtshauptmannschaft Meißen, am 3. November 1899. inken. n 8§- den und I A llr. Müller. I. Ä. Or. Müller erfolgt, Mittwoch oder Donnerstag Vormittag ^und bis zum Abend dauern soll. DasZaren- I ni Potsdam ein und steigt im Stadlschlosse Unter den Viehbeständen des Gehöftes Cat.-Nr. 56 von Herzogswalde ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen, wogegen dieselbe Krankheit unter dem Vieh bestände des Gehöftes Cat.-Nr. 3 von Roitzsch b. Wilsdruff erloschen ist. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 3. November 1899 imier A. iestoff 'durg Wandel stocken total, Hunderte sind ruinirt. Auch in London wird die Stimmung immer trüber, da immer neue und schwerere Verlustlisten eintreffen und neue Regimenter nach dem Kriegsschauplatz beordert werden. Angesichts der bitteren Erfahrungen, an die kein Mensch früher gedacht hat, verraucht der Enthusiasmus blitzschnell, heftige Angriffe gegen Ministerium und Generale werden erhoben. Herrn Chamberlain soll sein früheres wohlgemuthes Gesicht ganz abhanden gekommen sein! Natürlich liegt zu solcher Nieder geschlagenheit kein wirklicher Grund vor, aber die durch fortwährende Renommistereien verwöhnten und an einen wirklichen Krieg mit seinen schweren Verlusten nicht ge wöhnten Volksmassen sind von einem Extrem ins andere gerathen. Ist Ladysmith gefallen, giebt es für die Re gierung einen furchtbaren Sturm! — Malheur hatte das Transportschiff „Rapiden", das mit 500 Mann und 380 Pferden von Liverpool nach Südafrika abging. Es gerieth in einen Orkan und mußte retour. Zahlreiche Pferde sind todt. — D'e Meldungen von einer Einnahme Mafekings — auf dem westlichen Kriegsschauplatz — erneuerten sich, aber ohne direkte Bestätigung. — Die englischen gefangenen Offiziere, die nach Pretoria gebracht wurden, haben Nach richten in die Heimath gelangen lassen, daß sie dort gut behandelt werden. — An eine Ansammlung stärkerer britischer Truppenkorps an der Küste von Natal ist vor 3 Wochen kaum zu denken. Aufruf für die verwundeten Buren. Großbritannien hat den lang langersehnten Krieg mit beiden niederdeutschen Burenstaaten Oranje-Freistaat Transvaal erreicht. politische Rundschau. putschen Kaiserhofe rüstet man sich auf den russischen Kaiserpaares, der, falls nicht noch >°r, Hxdkl. Die Heirathen in Wien. Wie die „Köln. Ztg." aus zuverlässiger Quelle hört, hat allerdings Kaiser Franz Joseph zu der morganatischen Ehe zwischen dem Thron folger Erzherzog Franz Ferdinand und der Gräfin Sophie Chotek seine Einwilligung gegeben, dabei aber dem Thron folger ausdrücklich eine einjährige Wartefrrst bis zur Ehe schließung auferlegt. — Die Hochzeit der Kronprinzessin Stephanie wird wahrscheinlich im Februar stattfinden, aber auch das steht heute noch nicht fest. Jedenfalls soll vorher die Vermählung ihrer einzigen Tochter, der Erz herzogin Elisabeth, erfolgen. In Wahrheit scheinen in zwölfter Stunde nochmals Versuche unternommen zu sein, die neue Ehe zu hintertreiben. London, 4. November. Ein Nachtrag zu der amt lichen Verlustliste besagt, daß in der Schlacht bei Ladysmith am Montag, den 30. Oktober, im Ganzen 54 Mann ge fallen und 229 verwundet worden sind. Vermißt werden 484 Mann. In dieser Zahl sind die irischen Füsiliere nicht einbegriffen, deren genaue Gesammtzahl noch nicht sicher festgestellt werden konnte. Washington, 4. November. Hier verlautet, Eng land sei gewillt, die Samoainseln Deutschland zu überlassen. Die Vereinigten Staaten würden Tutuila erhalten. Welche Kompensationen England hierfür zugestanden werden sollen, ist noch unbekannt. Vom Transvaalkriege. Am Donnerstag Vor mittag hat nach Uebereinstimmung von englischen und an deren Nachrichten ein Artillerie-Angriff der Bocren gegen die Stellung der britischen Armee unter General Whits bei Ladysmith begonnen. Die diesem Angriff vorangegangene Pause wird nun — unter Zugeständniß von Londoner Seite — ganz einfach dadurch aufgeklärt, daß die Boeren vorher das wichtige Colenso nahmen und damit dem eng lischen General White den Rückzug abschnitten. Seit Freitag Nachmittag liegen via Kapstadt-Amsterdam und Kapstadt- Paris die immer von Neuem wiederholten Meldungen von einer Kapitulation der ganzen englischen Armee in Ladysmith vor, von welchen man in London absolut nichts wissen wollte, während doch auch englischen Offizieren die Stellung von Ladysmith nicht als haltbar gilt. Zudem fehlt es den Briten dort an Lebensmitteln und Wasser. Ist also an dem Eintritt der Katastrophe groß zu zweifelnd Die be züglichen Meldungen erneuerten sich auch am Sonntag, während von London aus nur Nebensächliches oder Ver altetes mit einer Ausnahme berichtet wurde, und die besagt, daß die Boeren ein britisches Fort bei Colenso — also südöstlich von Ladysmith — bombardiren. Was ist dann bei Ladysmith geschehend Gutes sicher nicht. Damit stimmt auch überein, daß sehr starke Boern-Abtheilungen schon vor Pietermaritzburg stehen sollen, der Hauptstadt von Natal. Wie würden sie in solcher Macht dorthin gehen, wenn die englische Armee in Ladysmith wohlauf wäre? Alles in Allem, es ist immer deutlicher: Bei Ladysmith ist etwas geschehen, was man in London nicht sagen will, also etwas Schlechtes. — Hochwichtig ist die sichere Meldung von der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Colesberg ohne ernsteren Kampf durch die Oranjeboeren. Colesberg liegt 20 Kilometer von der Grenze in der eigentlichen englischen Kapkolonie; über diesen wichtigen Punkt wollte der eng lische Generalissimus Buller seinen Angriff unternehmen. Die Boern aus der Kapkolonie strömen nunmehr in Hellen Haufen ihren Stammesgenossen zu, deren Stärke sich schon bedeutend vermehrt hat. Es kann keinem Zweifel unter liegen, daß mit dem Falle von Ladysmith ein Gesammt- aufstand gegen die Engländer in ganz Britisch-Südafrika losbricht. Die Zeitungen in der Kapstadt rufen angesichts der traurigen Lage dringend nach Frieden. Handel und ! R uoMI me MI I» »^1 nie» JI mn« HI les an sM ii I, »'M -rnä-iii.W oolirl! 'wödnn'H ibe i, edE! ecken, chl wk^ r cm»-- bei diiis riad eiO br >e mil Ü - Maff- nachde« Mler >ir naeie K i man » flamme" un dal«! redeckle i rtl. da« Auf welche Seite der Sieg fällt, ist noch ungewiß. Gewiß aber ist für die übrige ganze Erde, auf welcher Seite das Recht steht.- Die tapferen Buren verthcidigen ihre Freiheit und Unabhängigkeit. Wir aber sollen nicht vergessen, um was es sich handelt in dem südafrikanischen Kriege: Kämpfen die Buren auch zunächst für sich und ihre Rechte, so vertreten sie zugleich auch unsere Interessen in Südafrika. Unterliegen sie, dann ist unser werthvollstes Neuland Deutschsüdwestafrika und Deutschostafrika von britisch-afri kanischen Weltreichen umringt, ungeschützt und bedroht. Das Blut, das von den Buren vergossen wird, fließt auch für Deutschlands Sache — und es ist deutsches Blut, denn Deutsche des norddeutschen Flachlandes, Deutsche so gut wie wir sind die freiheitsdurstigen Söhne der Buren staaten, wenn auch noch nicht in Allen dies Bewußtsein klar lebt, so wenig wie in den getrennten deutschen Stämmen vor den Jahren 1866 bis 1870. Und laut spricht in uns die Stimme des Blutes in den Tagen ihrer Noth. So rufen wir das deutsche Volk auf, das Gefühl gemeinsamen Blutes und gemeinsamer Interessen zu be- thätigen, indem wir hilfreich den verwundeten Buren und den hinterlassenen Wittwen und Waisen der gefallenen Buren beistehen, ihnen Pflege und Stütze zu geben suchen. Die Welt soll wissen, daß Deutsche Deutsche in Noth und Bedrängniß nicht gänzlich verlassen. Jede Gabe — auch die kleinste — ist willkommen: denn sie ist ein Zeichen deutscher Gemeinbürgschaft. Schon ist Blut geflossen, unsere Hilfe auf den Pässen der Drakensberge und in den Ebenen Natals und des Griqualandes dringend und der Weg bis dahin ist weit. Sendungen nimmt in Empfang: e: weM ü ^ck> affer sie Vieser darin n von . Gunter dem Viehbestände des Gehöftes Cat.-Nr. 1346 in Wilsdruff aus- kan n Raul- und Klauenseuche ist erloschen. EMM ft Warandt, Aossen, Sieömlehn und die Amgegenden --»«in- r Runtt over - - - . , „ — --'7-—, —-o- ,, Hier- Mlde mit Landberg, Hühndvrs, Kausbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- 'ock-n--- Seberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, i in Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheims Unkersdorf, Weistropp, Wildberq. Vp ff .... — » »« "wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Ueve<' werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. s Amtsblatt Ke Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, "b - Mittags kommen beide Kaiser nach Berlin, um den des Kaiser Alexander-Regimentes, dessen Chef amin^ beizuwohnen und im RegimentS-Cafino zu » zuvor findet vor dem Kaiser die Berliner L st-n. A Aaiserbegegnung in Potsdam wird bereits Das Wochen, in ausländischen Zeitungen noch mehr, - deutschen. Die Auslassungen gehen dahin, daß iken. eine Bedeutung als Friedenssymptom habe, der gebesserten Beziehungen zwischen beiden s Alles das wird aber bei jeder solchen Gelegen- I und ist gerade so selbstverständlich, wie po- ger M Kausche. Die lassen aber hinterher Alles beim - Ar wollen mal sehen, wie es in ein paar A der Erneuerung des deutsch-russischen Handels- »Aussehen wird, das ist ein Termin, wo den tzl" Freundschaftsbetheuerungen praktische Thaten Und darauf allein kommts doch heute an. ^°as sein? Es scheint nicht blos so, sondern L ^»nehmen, daß das deutsche Reichsamt des uN auf dem alten Wege ist, in den Verzicht der Achte auf Sanioa zu Gunsten Englands zu dafür die viel minderwerthigen bisher briti- Af- und Salomons-Jnseln einzutauschen, von "che Kenner sagen, daß dort in der That nicht °Au sei. Auch diejenigen, die nicht viel von den hAln halten, schütteln den Kopf. Wir haben es »Alcht nöthig, uns England so an oen Hals zu O ullernothwendigsten heute, und gerade in Be- DA"oa. Um solche Politik zu treiben, braucht Mxf Au Minister und keine Excellenz zu sein, die Wy Dutzendmensch fertig. M einheitliche deutsche Briefmarke. Um UEuheit zu Ende zu bringen, nehmen wir noch ra uchen Mittheilungen in der „Franks. Ztg." DAU und Stuttgart Notiz, daß mau weder in pSrn Württemberg auf den bezüglichen Vor- I ^Autssekrelärs von Podbielski eingehen wird. keinen Zweck, über die Angelegenheit noch kür jetzt zu verlieren. — Bayern wird im st Fe drei Postcheckämter erhalten, und zwar in ^Anberg und Ludwigshafen. ^^Arstärkung Auslande. In einer A^.gung, welche die „Berl. Pol. Nachrichten" j: Verstärkung der fremden Flotten brachten, Schluffe: „Amerika verstärkt den Bestand Pu, wnerhalb der nächsten 3 Jahre an fertigen pH Linienschiffe, 4 Monitors, 4 Panzerkreuzer, , leine Kreuzer, sowie 35 Torpedo-Fahrzeuge. Wi F dieser Zeit eine meist aus englischen Werften der gewaltigsten Schlachtschiffe fertig M,Ad und Frankreich haben ihre Bedrückung MhA Seemacht erkannt und das Tempo ihrer Uv^mg verdoppelt, und England baut jetzt Db^chlachtschiffe und Panzerkreuzer, wie das »Fe Europa herstellt. Das sind gewiß sehr früher noch nicht vorhanden gewesene Gründe, ViAn, um unserm Volke eine möglichst schnelle li'A einer starken Seemacht wünschenswerth