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(Fortsetzung folgt.) hierher. versetzte gelingen und ob rathsam war. keine einer und dort lichen jungen Mann zu retten und bringen Sie ihn Wollen Sie mir das versprechen, Herr Doktor?" »Alles will ich Ihnen versprechen, Durchlaucht," Stelling in fieberhafter Erregung, »ob es mir aber dürfte, ihn im glücklichsten Falle hierher zu br'ngen, solches unter den obwaltenden Umständen überhaupt „Bleiben wir noch lange hier liegen?" fragte ihn eines Tages bie seiner Heimkehr ein junger Matrose, an dessen feinen, bleichen Antlitz die rauhe Seeluft ihre Macht verloren zu haben schien. »Noch gute acht Tage, Don Edoardo," versetzte der Kapitän, ihm freundlich die Hand auf die Schulter legend, „dann geht es heim nach dem schönen Spanien zu Frau und Kindern. Freuen Sie sich gar nicht darauf, die Meinen kennen zu lernen?" Der junge Mann schüttelte jetzt düster den Kopf. „Sie sollten nur einmal mit mir ans Land gehen," fuhr der Kapitän eindringlich fort, »sehen Sie, mein lieber, junger Freund, auch ich liebe das Meer und möchte meine Schiffs- Planken nicht für immer mit einem steinernen Haus am Lande vertauschen. Aber zu gewissen Zeiten, wenn man Monde lang sich hat schaukeln lassen von der See, kommt doch die Sehn sucht, wieder einmal festen Boden unter den Füßen zu haben; Sie aber sind wie umgewandelt, so lange Eie hier an Bord ftch befinden, aus der Landratte ist ein Seefisch geworden, der das Land und dir Menschen scheut und haßt. Das darf nicht sein, Don Edoardo, darum gehen Sie morgen mit mir ans Land, denn wmn's auch den Anschein nicht hat, so bin ich doch ganz gewiß Ihr aufrichtiger Freund, der oft! darum gäbe, Sie fröhlich und glücklich zu sehen." „Davon habe ich die Ueberzeugung erhalten, Kapitän," versetzte Edvard Fürst, den wir hier als Matrosen Wiedersehen, melancholisch lächelnd; „und ich denke, Ihnen oft genug einen Beweis meiner Anhängigkeit gegeben zu haben, indem ich jeden Fluchtversuch, selbst wenn sich mir die Gelegenheit dazu geboten, verschmähte. Darum lassen Sie mich hier an Bord ihres Schiffes, wo ich mich zufrieden fühle, wo ich glücklich bin, wenn der Sturm heult und die Wogen um die Planken peitschen." „Ach was, ein junges Herz verlangt mehr," brummte der Kapitän, »versuchen Sie es nur, ich bitte Eie herzlich darum." „Kehren Sie direkt jetzt nach Spanien zurück und wie lange gedenken Sic daheim zu bleiben?" fragte Eduard, dessen Blick düster und unruhig über den Hafen schweifte, wo mehrere Echiffc segelfertig lagen. »Freilich kehren wir jetzt direkt nach Spanien zurück," versetzte der Kapitän verwundert, „ich denke, darüber freut sich Alles an Byrd, Wie lange wir dort vor Anker liegen werden mehr zu sehen. „Er kommt wieder," murmelte er, »sein Wort Im Hafen von Triest ankerte bereits seit drei Wochen die spanische Brigg »Donna Felicia," deren Mannschaft ungeduldig der Abfahrt entgcgensah, da die Ladung längst gelöscht, Ballast eingenommen und da« Wetter schön für diese Jahreszeit Aber der Kapitän Salvannha schien noch durchaus Lust zur Abfahrt zu haben, obwohl er mit allen Zeichen zunehmenden Ungeduld sich täglich ans Land rudern ließ sich dort regelmäßig nach dem Posthause begab, um sich nach eingelaufenen Briefen unter seiner Adresse stets vergeblich zu erkundigen. wäre, bezweifle ich sehr. Bedenken Durchlaucht eine etwaige Begegnung der beiden Doppelgänger hier im Schlosse." „Ja, ja, das wäre fürchterlich," seufzte der alte Herr, »nun denn, benachrichtigen werden Sie mich mindestens —' »Sicherlich, Durchlaucht, und im ungünstigsten Falle werde ich wieder zu Ihnen hierher zurückkehren." »Ich danke Ihnen, nun noch eins, Herr Doktor, ich bitte Sie inständig, über meine Kaffe zu dispomren." »Bin hinreichend versorgt, Durchlaucht!" wehrte Stelling höflich, aber fest ab. »Nein, nein, so laste ich mich nicht abspeisen, mein Freund," rief der Fürst, »ich bestehe darauf, die Spesen dieser Reise zu tragen, im Namen meines Freundes Erdmann fordere ich dies von Ihnen." »Nun denn, Durchlaucht! — Fräulein Clementine Erd mann, die einzige Tochter des Verstorbenen, hat bereits die Kosten dieser Reise übernommen, — in ihrem Auftrage befinde ich mich hier." Der Fürst blickte ihn sinnend an. „Liebten sich die beiden jungen Leute?" fragte er leise. Stelling nickte. „Auch dieses Band hat der fürstliche Doppelgänger für immer zerrissen." „Arme Kinder!" murmelte der Fürst, hastig ans Fenster tretend. „Sollten Eie wider Erwarten dennoch in Geldverlegen heit kommen, Herr Doktor," wandte er sich nach einer Weile wieder zu diesem, „dann hoffe ich bestimmt darauf, daß Sie sich an mich wenden. Geld ist ein mächtiger Verbündeter, dem nur Wenige widerstehen." „In solchen Fällen werde ich es nicht unterlassen, mich an Ew. Durchlaucht zu wenden," erwiderte Stelling, »jetzt bitte ich nur, mich entlasten za wollen." Der Fürst that solches indessen nicht, sondern setzte es durch, daß sich der Doktor erst ordentlich ausruhen mußte, bevor er die Reise nach Triest antrat. Am nächsten Morgen indessen hielt den Ungeduldigen nichts mehr zurück und eine fürstliche Equipage brachte ihn nach der nächsten Poststation, wo er mit Extrapost dem Süden zucilte. 23. Kapitel. Eine Trinkwette. kann ich nicht bestimmt sagen, bis April oder M Eie gehen also morgen mit mir an's Land?" »In den letzten Tagen vor unserer Abfahrt «eck Wunsch erfüllen, Kapitän, eher nicht." »Wunderlicher Bursche," brummte der Spanier, ftp in die Kajüte hinabsteigend. Hier schritt er in tiefen Gedanken auf und ck stehen bleibend und einen halblauten Fluch zwischen^ murmelnd. »Ich wollte, der Fürst hätte von mir was A« langt," murmelte er, »als der Henker oder Kerker« Armen zu werden, den man wider Willen liebgew^ und dessen tiefe Traurigkeit mir das Herz zerschneid^ „Zum Henker damit — ich fürchte, der Fürst mit dem Lebensglück des jungen Mannes, der ohck ihm sehr nahe steht, ein frevelndes Spiel getrieben. " ich mit dem Unglücklichen beginnen, wenn mein SE beantwortet bleibt? — Bah ich nehme ihn mit mM' im Kreise der Meinen, unter den fröhlichen Kind»",' er wieder fröhlich werden und vielleicht dort bleibe« Einige Tage später setzte ein Matrose den E Eduard an's Land. In unruhiger Hast schritt duck'' braßen. » - Plötzlich stutzte er, ein glühendes Roth übelstes (,1b . Gesicht, während die Augen zum ersten Mal iK Zeit freudig aufblitzten. Er blieb stehen und Herrn, der theilnahmlos, ohne ihn zu sehe«, an P" schritt forschend an. »Stelling!" sagt- er halblaut. .. Der also Gerufene schaute sich rasch um, »Fürst, ^gswali — großer Gott, sind E>e's denn wirklich?" , iannebe „Wirklich und wahrhaftig," antwortete diesa,/ Hand entgegenstreckend, welche Stelling jubelnd ergck^ „He,wo bleiben Sie, Don Edoardo," tönte jetzt ck,sch x Stimme dazwischen, „einen Bekannten getroffen, Jnsei Des Kapitäns Gesicht bot in diesem Augenbl«, misch von Aengstlichkeit, Unwillen und Verlegenheit, bar nicht recht wußte, wie er seinen Gefangenen, dl«' gewaltsam zu diesem Ausflug an's Laud gezwungi« o Aly, handeln sollte. »Meinen besten Freund aus Hamburg, Kapit^ Eduard hastig, »Dr. Stelling, — Sie werden mich"" In di vemselben trennen." »Hm, weiß doch nicht," meinte Kapitän SlllvanEskNS»' Hut hin und herschiebend, „dürfen es nicht verzlst/^ Z All Edoardo, daß Sie Matrose der „Donna Felicia' Uebrigen soll der Doktor mir am Bord willkommen!^ er rasch und gutmüthig hinzu, »kann mir den Junz^ seit einigen Tagen mit dem bösen Finger plagt, wieder^ flicken." E FürÜcn „Dazu taugt dieser Doktor nicht," lachte Eduar^j-^j^Hru fröhlich auf, „er ist ein Advokat." A ist d „Denkannichfreilichnicht gebrauchen," brummte^,' einen mißtrauischen Seitenblick auf Stelling werfend einfachen Seemann nun erst recht gefährlich erschi^^ilio Sie indessen, Herr Doktor," nickte er, mit einer ausspuckend. „Ei- können bei uns am Bord ' etwas lernen, wir Seeleute verstehen eS, kurzen Prozeß ^Morbene Stelling lachte, während Eduard finster die Bram«^ „Sie bleiben bei mir, Doktor!" sagte Eduard, nicht der Leibeigene diese« Mannes." ^tlma de< seine nicht, "dazu ist er zu ehrlich." ' . Wird Mittlerweile waren unsere beiden Freunde weit-ftM^.. hatten nach wenigen Minuten das Hotel, in welchem logirte, erreicht. /kirnst valn „Hier sind wir auf meinem Zimmer, also ungtM^hin M)^ der Doktor, indem er klingelte und ein Frühstück ko«^ schien »nun lassen Sie sich erst einmal ordentlich bescha^hort vorül armer Freund, dem das Schicksal oder vielmehr dahnzüge Hand so arg mitgespielt hat. Was Sie erduldet Präger ej in leserlicher Schrift auf Ihrem Antlitz. — Erzähl Tage nachher sollen Sie Wunderdinge hören." ^rrcichen Eduard erzählte wie es ihm ergangen als er Er verhängnißvollen Abend das Boot verlassen und die die unheilvollste Handlung seine« Lebens vollbracht- Asher Moment, wo er das Schiff „Donna Felicia" ^st>^„ I und fuhr dann fort: „Nach jener verhängnißvou-n sxj„x dem Gesandten, welche mir die Rückkehr naH immer verschloß, war es mir im Grunde völlig xhrsm wohin man mich führte, und was man mit mir o« tht: Pier ruht „Machen Sie keinen dummen Streich, Don E bat der Kapitän. „Sie wissen, ich bin Ihr Freuds j Sie mir Ihr Wort, nicht heimlich auf und davon f, rheiu-u t »Das kann ichJhnen geben, Kapitän!" sprach^ stme '' „Gut, ich will Sie nicht zwingen, junger Freche , setzte jener nach kurzem Nachdenken, „sondern Sie Ld >taim mit Ihrem Freund allein lassen, da ich noch einen Ei M gang abzumachen habe. Bis Mittag erwarte ich Hilfen" sei Bord zum Essen, Ihr Wort darauf, Don Edoardo!' Das A „Das verspreche ich Ihnen Kapitän!" ülegMÜ »Und Sie. Herr Doktor?" mH „Ich nehme Ihre Einladung mit Dank an, Hell" h^. versetzte Stelling erfreut. /inen, U> Der Kapitän lüftete den Hut und schritt l« Mal, das Postgebäude zu. ^ürdseite d „Wartet nur," brummte er spöttisch lächelnd, dasS< mich auf der Wacht finden, ich werde diesem Adv^Nem rund mir ganz und gar nicht gefällt, einen Streich spielt«' ^ der Fi, so leicht nicht vergessen soll und woraus er dann werd, einen Prozeß drehen mag." Eine lustige Melodie pfeifend, betrat er die Post? Wöbbel ihn zum zwanzigsten Male mit dem Bescheid: „Nichts Salvannha," abspeiste. , Ruhig schrieb der Seemann nun eine Adresse «E das Papier in den Postschalter hinein und bat, ihm dorthin nachzusenden. Dann entfernte er sich leicht. gilt nu und sah sich draußen auf der Straße spähend B^denruhe. Matrosen und dessen Begleiter um, doch waren Fnmiti Rauscl Vaterländisches. Wilsdruff, 15. März 1899. — Der Schriftführer des Luth. Gotteskastens, Pastor Große in Sora, bittet uns, folgendes über die Uebertritts- bewegung in Oesterreich aufzunehmen: In der letzten Zeit bin ich mehrfach mündlich und schriftlich gefragt worden, welche Stellung der lutherische Gotteskasten zu der sogenannten evangelischen Bewegung in Oesterreich ein nehme, und aufgefordert worden, den Vorstand des Gottes- lastens zu veranlassen, daß er diese Bewegung fördere. Ich kann diesem Verlangen nicht Folge geben, denn es ist nicht Beruf und Aufgabe des Gotteskastens, die Kon fessionsgrenzen zu überschreiten und eine Bewegung in einer anderen Bekenntnißkirche zu beeinflussen, so groß auch persönlich die Freude darüber sein mag, daß unter Römischen religiöses Erwachen zur Erkenntniß der biblischen Wahr heit und des alleinigen Heiles in Christo führt. Aber Evangelisation unter Römischen zu treiben, ist dem Luther thum immer fremd gewesen. Wohin sollte es führen, wenn jede Konfession unter den Gliedern der anderen agitiren wollte! Wir würden Agitationen Römischer in unseren Gemeinden auf das Schärfste verurtheilen, daher wollen wir uns nicht das gleiche Urtheil zuziehen. Anders liegt die Sache, wenn Austritte nach Beobachtung der öster reichischen Landes-Gesetze erfolgt sind, und durch Ueber- tritte die vorhandenen lutherischen Gemeinden an Zahl zunehmen, sowie neue Gemeinden entstehen. Dann ist es die Aufgabe des Gotteskastens, in Gemeinschaft mit den kirchlichen Organen in Oesterreich für Religionsunterricht und Gottesdienste zu sorgen, und dementsprechend zur An stellung von Lehrern und Geistlichen beizutragen, sei es durch Geld oder Vermittelung persönlicher Kräfte. Dieser Aufgabe wird sich der Gotteskasten, wenn sie an ihn heran- tritt, nicht entziehen. In dieser Richtung ist er schon öfter rhätig gewesen. Er unterstützt und unterhält eine Reihe von Predigtstationen und hat Vicariate gegründet. Es sind auch weitere Verhandlungen über die geistliche Ver sorgung von Filialgemeinden bez. Gründung neuer geist licher Stellen im Rahmen der bisherigen Organisation unserer Kirche im Gange, die hoffentlich zn einein guten Ziele führen. Die Fortführung des Begonnenen und die voraussichtliche Inangriffnahme neuer Unterstützungen er fordern aber reichliche Mittel. Der Gotteskasten wird bindende Zusagen nur im Vertrauen darauf geben können, daß die Glieder unserer Landeskirche ihm diese zur Ver fügung stellen. Möge der Gotteskasten, vor neue, größere Aufgaben in der Diasporapflege Böhmens gestellt, Ver- ständniß und Hilfe für sein Werk in den weitesten Kreisen finden. Es seien alle diejenigen, welche eine Stärkung der lutherischen Kirche Böhmens in rechter Nüchternheit und konfessioneller Bestimmtheit wünschen, gebeten, dem Gottes kasten Gaben für böhmische Vicariate zuznweisen. Leipzig, Iohannisallee 2. vr. pft. Ai. Ahner, Diaconus, Stell- vertr. Vorsitzender des luth. G.-K. Gaben hierfür nimmt jedes Mitglied des G.-K. an, insonderheit auch der Schrift führer. — Der Titel Schulmeister ist unter Umständen eine Beleidigung. In einer weifischen Versammlung in Dendensen wurde von einem Redner auögeführt, daß die Schulmeister des Wahlkreises sich sehr für die Kompromiß-Kandidatur der Na tionalliberalen undBündler zu interessieren schienen. Der an wesende L-Hrcr Wehler erstattete darauf Anzeige wegen Be leidigung und erzielte von dem Schöffengericht die Verurtheilung des weifischen Redners zu 80 Mk. Geldstrafe. Die Berufung wurde vom Landgericht Hannover zurückgewiesen mit der Be gründung, daß das Wort »Schulmeister", gleichviel,in welchem Zu sammenhänge, in öffentlicher Versammlung gebraucht, eine Beleidigung sei, da es verletzend auf den Lehrer wirken müsse. — Dresden. Die Gewinner des Viererzuges der Lot terie de- Dresdner RennvereinS erhielten aus eine Immediat eingabe an das Kgl. Ministerium durch die Kgl. Polizeidirek- tion den Bescheid, daß da« Ministerium eine auf den Fall be zügliche Verordnung erlassen habe. In derselben betont die Behörde, daß der Werth des ersten Gewinnes ausdrücklich auf 10,000 Mark seitens des RennvereinS beziffert worden sei. Die Genehmigung deS Ministeriums sei dann noch an die Bedingung geknüpft worden, daß nur ausgestellte, preiswürdige Pferde rc. zur Verlosung gelangten. Jetzt habe sich durch die Erörterung ergeben, daß die Thiere um den Gesammtpreis von 5S50 Mark angekauft worden seien. Könne nun auch nicht mit Grund behauptet werden, daß die angegebenen Unterhaltungs- und sonstigen Kosten wenigstens sämmtlich bei Bezifferung des WertheS der Pferde außer Ansatz zu bleiben gehabt hätten, so erscheine doch die ausdrückliche Werthangabe des ersten Ge winne- aus 10,000 Mark darauf berechnet gewesen, bei Nicht- sachverständigen Jrrthum und Enttäuschung herbeizuführcn. Das Ministerium wird etwaige künftige Verlosungen des Ver tins, wenn überhaupt, nur unter der Bedingung genehmigen, daß in Zukunft eine ausdrückliche Bezifferung des Werthes der einzelnen Gewinne entweder ganz unterbleibt oder wenigstens näher erläutert wird. — Sonderbar ist es, daß manche Leute, welche sonst an scheinend ein äußerst ausgeprägtes Ehrgefühl besitzen, dann wenn es sich darum handelt, auf der Eisenbahn einen Vortheil zu erlangen, sehe laxe Ehrbegriffe zeigen. Besonders oft bemerkt man dies, wenn cs nothwendiz wird, für ein Kind eine Fahr karte zu lösen. Wie oft kommt es vor, daß für ein Kind, welche« bereits 4 Jahre alt ist, keine halbe Fahrkarte gelöst wird und wie oft wird für ein Kind, welche« bereits das 10. Lebensjahr überschritten hat, nur eine halbe Fahrkarte gelöst. Ja, die Leute scheuen oft nicht davor zurück, sogar das Kind zum Mitschuldigen diese« Betruges — denn um einen solchen handelt es sich — zu machen, indem sie dem Kinde einschärfen, auf eine Frage nach dem Alter die entsprechende unrichtige Antwort zu geben. Welchen Schaden leidet hierdurch die em pfängliche KindeSseelr! (Außerordentlich beachtcnswerth. D. R.) Bei Auflieferung de« Gepäcks, mit den Bahnsteigkarten rc. wird die Eisenbahn gleichfalls sehr oft betrogen. Diese „Fälle" hier zu erläutern, verbietet sich, da sonst noch Mancher hierdurch zur Nachahmung verleitet werden könnte. Ein Jeder, welcher derartige Fälle beobachtet, sollte auf das Strafwürdige dieser Handlungsweise aufmerksam machen und eventuell Anzeige «statten, Die Doppelgänger. Original-Roman von Emilie Heinrichs. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) Stelling hatte der Erzählung des alten Herrn mit athem- loser Spannung zugehirt. Als jener geendet hatte, erhob er sich todteobleich und rief mit vor Anstrengung zitternder Stimme: »Er ist es, mein armer, junger Freund, der durch das uner hörte Bubenstück um seine Zukunft, sein ganzes Lebensglück be trogen worden. O, Fluch diesem —" Eine flehentliche Bewegung des Fürsten ließ ihn verstummen und sich hastig abwenden. »Reisen Eie sogleich ab nach Triest, lieber Doktor!' sprach der Fürst mit Anstrengung, »bieten Sie alles auf, den Unglück-