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Welt I» kiia. L^v^L/LLxrrxrixri^ri^i^di/L^Li/ri/Lr/Li/^i/d^DOv^ »ür unrerr Srauen E'ürtel au? S.hnhsenkel geflochten. Detail zum Gürtel. Vermischtes Gürtel aus Schuhsenkeln geflochten. Zu diesem originellen, leicht zu fertigenden Gürtel dienen schwarze Schuhsenkel als Material. Zu unserm Modell wurden fünfzehn Senkel verwendet. (Es ist darauf zu achten, daß man stets eine ungerade Zahl nimmt.) Auf einem Nähstein oder an der Tischkante befestigt man die Senkel dicht neben einander, dann flechtet man, mit dem rechten, äußeren Senkel beginnend, stets einen ausnehmend, einen liegen lassend, bis zur Mitte, darauf mit dem linken, äußeren in entgegengesetzter Richtung dasselbe. Diese einfache Flechtarbeit wird wieder holt, bis der Gürtel die gewünschte Länge hat, dann steppt man am Anfang und am Ende recht dicht einigemal durch die Senkel, so daß sie sich nicht lösen können, schneidet die überflüssigen Enden ab und versieht den Gürtel mit einer Schnalle. beiterinneu den kärglichen Lohn eintragen; Oel- druckbilder aus derselben Stadt, Porzellan in Servicen, Leuchtern, Basen und Figuren ans Berlin, Schlesien, Dresden und Böhmen. Letzteres Land liefert eine Masse von Glaswaren hierher und noch größere an verschiedenen Glasperlen für die fernen Länder und den Schmuck mancher Wilden. Unter zehn Konditoreien sind nenn von Deutschen eingerichtet, mitunter von Livländern, die aber natürlich deutsch sprechen und hier in der Fremde als solche angesehen sind. Das Auffallendste aber sind die Magazine der Jnstrumentenhändler: Garnier-Eier. Die Eier werden in einen Durch schlag gelegt und mit demselben wenigstens sechs Minuten lang in stark kochendes Wasser gehalten, dann schnell in kaltes gelegt und in demselben auch abgeschält. Hierauf legt maiz sie in erneuertes frisches Wasser, bis man sie zum Garnieren von Spinat, Morcheln oder dergleichen braucht, zu welchem Behufs sie dann aber in heißem Salz wasser wieder erwärmt werden müssen. Fnsche Heringe. Fünfzehn frische Heringe werden geschuppt, ausgenommen, gewaschen und gut abgetrocknet, dann 'bestreut man sie mit Salz, tancht sie rasch in Essig, befestigt dann die Schwänze im Maul und legt sie in eine leichte kochende Bouillon ans Fleisch-Extrakt, in der sie nach einigen Minuten weich geworden sein werden. Heransge nommen legt inan sie auf eine passendeSchüssel, gar niert sie mit Petersilie nnd geschabten! Meerrettig und gibt eine Garneelen-Tunke dazu: Es werden diese io bereiteten Heringe in England für eins der schmackhaftesten Fischgerichte gehalten. Flammeri von Kraftmehl. Bian nimmt zu diesem Flammeri Pfund Krastmchl, Pfund Zucker, woran die Schale von Zitrone abgericben, 0 bis 8 abgebrühte und zu'Brei gestoßene bittere Mandeln, 1 Liter gute Milch und 5 Eier. Sinn rühlt man das Mehl mit so viel von der obigen Milch und dem Gelb der 5 Cicr ab, daß es einen fließenden Teig gibt, setzt die übrige Milch in einer Kasserole auf das Feuer, rührt, wenn sie zu kochen ausängt, den Zucker, die Mehlmilch und die Man deln hinein und läßt das Ganze unter beständigem Rühren so lange auf dem Feuer kochen, bis es Lick ist. Wenn dies erfolgt ist, rührt man das zu steifem Schnee geschlagene Weiße der ö Eier damit kalt, füllt nun die Masse in eine mit kalter Milch oder Wasser ansgespülte Form, läßt so den Flam meri ganz kalt werden, stürzt ihn daun und gibt eine Obst- oder Wein-Sauce dazu. unter hundert vorhandenen Klavieren, Flügeln nnd Pianos sind sicher neunzig von deutschen Firmen: sogar Firmen ans kleinern Städten wie Mainz, Kassel, Stettin und andre find vertreten. Die Harmoniums, die Henle fast in keinem Hause schien, sind fast alle ans Stuttgart, lind das ist nicht etwa in einer, speziell dcntscheu Niederlage der Fall, sondern in alten, die wir in London, Liver pool, Leeds, Glasgow, Edinbnrg ec. betreten. Diese Preise sind lockend billig, im Bergleich zn denen englischer und amerikanischer Firmen, wenngleich bedeutend höher als zn Hause, so daß alle diese Geschäfte gewiß gut fortkommen. In früher» Zeilen glaubte der Engländer, nur teure Sachen feien billig, d. h. das bezahlte Geld wert; man hielt diejenigen für schlechte iWirte, die z. B. wohlfeile Stoffe kaufen, da man sagte, sie seien die teure Schneiderarbeit nicht wert. Darin aber hat nach allen Richtungen hin eine Aendernng stattgefnnden, weil man durch die kontinentale Zufuhr billigere Preise kennen gelernt hat, für die man in soliden Geschäften auch gute Ware bekommt. Es ist keine Herzogin! — Wenn eine Dame am französischen Hof dem König vorgestellt wurde und die kurze, dabei hergebrachte Unterhaltung beendet war, küßte der König die Vorgcstellte, wenn es eine gewöhnliche Dame von Stande war, aus die eine Wange, wenn es aber eine Herzogin oder eine Danie von höherm Range war, auf beide Wangen. Eines Tags wurde dem König Ludwig XVl. die damals wegen ihrer Schönheit bekannte Marquise von Praconlat vm gestellt. Tic Marquise hatte nur Anspruch aus einen einzigen Kuß; der König aber, ergriffen von ihrer Schönheit, dachte, ein zweiter könne in diesem.Fall ihm nicht verargt Werle». Ohne Uebcreilung u»d mit aus fallendem Behagen drückte er seine Lippen auf die ingendtiche rechte Wange der schöne» Marquise. Als er ober Miene machte, auch die linke Wange zn küsse», sprang der Herzog von Nnmont, welcher an diese»! Tage den Ti<mst hatte, mit dc» Werten heran: „Es ist keine Herzogin I" und trennte beide Parleicn. Lie Anwesende» brachen unwillkürlich in ein schallendes Gelächter aus, in welches der König herzlich einstimmtc. Eirruswolken. Um zn bestimmen, wie hoch die Eirruswolken sind, welche bekanntlich von allen »usern Wolken am weitesten von der Erdoberfläche entsernt sind, bedient man sich mit gutem Erfolg folgender Art. Man beobachtet genau die Zeit, in welcher die Sonne, bevor sie am Horizont empor- taucht, die beobachtete Wolke zuerst beleuchtet, und da man genau weiß, um wieviel die Sonne zur Zeit der Beobachtung noch unter dem Horizont Iulrrrflant ist es zn sehe», wie die deutsche Industrie sich in Schottland msgcbreitct hat. In de» Straße» der Städte dort lockt hier a» ei»em Fenster ein riesiges Plakat mit den Worten: Vienna Lagcr-„Bicr", dort eines mit PitjcncrLager- „Bier". Dort z. B. sind große Lokalitäten mit allen mUern Mineralwässern gefüllt — vom Karls bader Sprudel und Kissinger Nagotzy bis zum Selterser. Das „Apollinaris" wird abends mit Wein oder Brandi) in alle» Häusern in große» Massen verbraucht; in neuerer Zeit erscheint zum selben Zweck onch der Harzer Sauerbrunnen ans i oslar. — Es gibt kein Galanterie- oder Neise- effeklengeschäft, wo nicht Offenbacher, Berliner und Wiener Lcderwaren vorhanden sind, ja man möchte sagen — vorherrschen. In den Läden mit Kastcn- nrbeilen in geschnitztem Holz mit Mctallbeschlag sehen wir lauter gute Bekannte aus Wien und Nürnberg. Tie Arbeiten der blassen Erzgebirgs- bewohuer, die Points sowohl as die andern Spitzen, füllen unzählige Auslagefensler in allen Städten und zwar das Veste von dein, was dort die Kunstfertigkeit der Armen leistet. In andern wieder locken die angefangenen Stickereien sowohl, als die fertigen Arbeiten in Perlen, Wolle oder Seide und Leinendrell, welche den Berliner Ar- Nachdruck aus d. Inhalt d. Bl. verboten. Ge>e^ v. Verantwortlicher Redacteur A. Jhring. Druck und Verlag Jhring L Fahrenholtz, Berlin 8. 42, Prinzenttrahe vü. Aus Kindermund. Vater: „Sag'mal. Hülst' chcu, was trittst Du eigentlich mal werden? Hänschen: „Soldat, Papa!" Vater: „Aberd' kannst Du ja kotgcschtagen werden!" Hänsche»; „Von wem denn?" Vater: „Na vom Feinde. HänSchen: „Daun werde ich Feind." Doch etwas. „Bist Du denn mit deiner Bads, reise zufrieden, Elli?" — „O ja, — ich bin ow Lage lang verlob! gewesenI" — ! Sein letzter Witte. B r äuIiga m : „Ich möO am Tag nach untrer Trauung nach Ostende reise». Braut: „Es satt nach Deinem Willen gescheht mein Freund." B r äntigam : ,,... lind Dck Zeichcnprofessor, der mir so mißfällt, wird eilt lassen." Braut: „CS falt geschehen". Mut st tlcise zu ihrer Tochter): „Teiu künsligcr Gaue st gar viel zu wünschen." Braut tebenso): ruhig, Mutter; es ist sein tetzwr Witte „ in Anfänger. Frau: „Was ist das für st kleiner Hase, den Du mitgebracht hast?" Man" „Ja, gleich schießt man keinen — großen!" Stilblüten. Ein Entenschicßen auf eine blecher- Taube findet am Sonntag in der Sonne statt. Variante. Pünktlichkeit ist eine Zier — tust später kommt man ohne ihr. stand, kann man auch genau berechnen, welche! Lufthöhe zu jener Zeit noch gerade von den Som nenstrahlen erreicht werden kann. Auf diese Weist bemerkte ein Beobachter zn Potosi in Missouri ai» 16. Dezember 1893 um 5 Uhr 30 Minuten nahm zu im Zenith eine Helle Nöte von der Farbe du ausgehenden Sonne. Die Erscheinung dauerte eb wa 50 Sekunden und rührte von der Beleuchtung einer sehr hohen, zarten Eirrnswolke durch dk Sonnenstrahlen her. Die Zeit der Beobachtung war 1 Stunde 40 Minuten vor Sonnenaufgang, nnd unter Berücksichtigung der.Lichtbrechung durch die Luft findet man, daß diese Wolke eine Höh' von mindestens sechszehn Kilometern, also mch« als zwei deutsche Meilen gehabt hat. Deutsche Ware» im Ausland. In einer nnsr" größern Provinzialstädte — wir wollen die Nanu» ans naheliegenden Gründen verschweigen— hast sich Herr Baron X., der eine heimliche Sehnsust nach ausländischer Sprache und ausländische« Waren besitzt, einen Schreibtisch kommen lasse» natürlich ans Paris, dem nach seiner Meinung alleinigen Sitze des Geschmacks. Der Tisch loci elegant und sehr teuer; eines Tages zeigte er dst Prachtstück einem Tischlermeister, dein Vorstehst einer bekannten deutschen Möbelfirma, und h^ dabei triumphierend hervor: „Sehen Sie, so etw^ Geschmackvolles arbeitet man gar nicht in Deutsch land."— „Erlauben Sie, Herr Baron," unterbra» der Meister den Redefluß, „kennen Sie denn ast daS Geheimfach in dem Schrank?" — „Nein" e» widerte der Gefragte. Der Meister drückte ist eine Leiste und zeigte ihm ein heimliches Schul! fach, darin ein Zettelchen, das ans einem Seitenvost tpruug die Adresse der denlschcn Firma enthielt Der Tisch war deutschen Ursprungs und von Parst als französisches Machwerk znrückgekchrt. AnamMtkche Sprichwörter. „Hundert Mensche» hundert Sprachen." — „Bei Menschen, die nist kennt, achtet man die Tilgend; bei solchen, Lie mast nicht kennt, das Kleid." — „Der Banm wärst ruhig bleiben, wenn der Wind nicht anderst Willens wäre." — „Viele Ameisen vermögen eis Rind zu schleppen." — Ein Schiff ohne Steust ist wie eine Frau ohne Manm" — Ein Mast ohne Frau gleicht dem zügellosen Pferde." — „GH borcn werden heißt heimatlos werben, sterben heiß' nach Haufe zurückkehren " — Ursprung des Sprichworts: „Auf den Hust kommen!" Das Sprichwort: „Auf den Hust kommen" soll seinen Ursprung von dem berühmte^ Wallenstein haben; als Liefer nämlich in Altdst studierte, war ein neues Gefängnis für die St» deuten erbaut wordeu, und maii hatte beschlossst', daß es den Name» des ersten Bewohners führet solle. Wallenstein war der erste, der dazu verst' teilt wurde, er schob aber seinen Hund zuerst hi»! ein. Man lachte über diesen Einfall, und tst Carccr hieß von nun an der Hund. In der Fost brauchte man diese Redensart, uni damit jemand^ zu bezeichnen, der in schlechte Umstände geraten st