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— Die Kirchnerstelle an der Wilsdruffer Nicolai- kirche wurde Herrn Paul Hofmann, hier, übertragen. — Bauernregeln vom September. Recht reg nerisch muß der September sein, um des Landmanns Wohlgefallen zu erregen, denn in den alten Bauernregeln heißt cs: Septemberregen — Kommt den Saaten gelegen. Die Nächte können in diesem Monat gern eine niedere Temperatur aufweisen, heißt es doch; Kühle Nächte bringen säuern Wein, aber die gesund sein, warme Nächte bringen süßen Wein, aber die ungesund sein. Auf einzelne Tage des September haben folgende Reimspröche Bezug: 1. September: Jst's an Aegidi klar und hell — So wird der Herbst ein guter Gesell. 8. September: Wie's Wetter an Mariä Geburt — So dauerts noch vier Wochen furt. 21. September: Schön Wetter an Matthäustag — Es gut vier Wochen bleiben mag. 22. September: Mauri- tius klar, läßt einen harten — Sturmreichen Winter uns erwarten. 29. September: Wenn Regen an St. Michel fällt — Plagt uns im Winter keine Kält'. — Wieviel Schritte macht eine Hausfrau im Laufe eines Tages bei Erledigung ihrer Arbeit? Die Frage wurde vor kurzem auf eine ziemlich einfache Weise zu beantworten gesucht. Eine Hausfrau trug einen Schritt zähler, und das Resultat war, daß die Frau von 7 Uhr morgens bis 8 Uhr abends 35960 Schritte machte oder — den Schritt nur 50 Zentimeter gerechnet — rund 13 Kilometer zurückgclegt hatte. Daraus folgt, daß vielbe schäftigte und dabei schwache Hausfrauen ihre Erholung nicht blos im Spazierengehen, sondern auch in körperlicher Ruhe suchen müssen. — Wir erhalten folgende Zuschrift: „Geehrter Herr Redakteur! Betreffs des Unglücksfalles in Steinbach bei Kcsselsdorf bitte ich, mir den namhaft zu machen, der diese Anzeige hat einrücken lassen. Wie kann er mir grobe Fahrlässigkeit zuschreiben, wenn der Verbindungshaken zwischen Deichsel und Querholz sich während des Mähens auf der etwas hängigen Wiese aufgebogen hat?! Weder mein Herr noch Augenzeugen haben sich in dieser Weise ausgesprochen. Ich bitte Sie darum, dasselbe unbedingt bald zu widerrufen. So eine mich öffentlich sehr schädigende Blamage kann ich mir nicht gefallen lassen. Mit aller Hochachtung R. Bormann." — Da haben Sie Ihren Willen, Herr R. Bormann in Steinbach bei Kesselsdorf! — Oberhermsdorf, 1. Sept. Der Vorsitzende des Bienenwirtschafilichen Bezirksverbaudes Dresden, Herr Oberlehrer Schmiedeknecht aus Groß-Graupa bei Pillnitz, läßt an alle Mitglieder genannten Verbands und Freunde der Bienenzucht Einladung ergehen, sich recht zahlreich zu der nächsten Sonntag, nachmittags 4 Uhr, im hiesigen Gasthofe stattfindenden Haupt-Versammlung mit teilweisem Standschau einzustellen. Herr Realschul-Oberlehrer Effen berger aus Pirna hält über folgendes Thema Vortrag: „Was hat der Imker zu beobachten, um mit Rücksicht auf die Volksentwickelung die Trachtverhältniffe am zweck mäßigsten ausnützen?" — Die Schuldirektorstclle an der Bürgerschule zu Rosten wurde ohne Ausschreibung dem Bürgerschullehrer und Kantor Hofmann daselbst übertragen. Zur Landtugswuhl im 6. städtischen^Wah Ureis Freiberg-Tharandt- — Wilsdruff. 'N Der Wahlausschuß für die Kandidatur Ahl- helm hat sich nunmehr gebildet; es besteht das geschäfts- führende Komitee desselben aus den Herren R. Gotthardt, Freiberg, Vorsitzender des Gesamt- und Ortsausschusses Freiberg, Fabrikant Bernhard Hofmann, Wilsdruff, und Kaufmann Oskar Bär, Tharandt, Vorsitzende der Orts ausschüsse Wilsdruff und Tharandt, Tischlermeister Bern- hard Göbel, Freiberg, Schriftführer, und Proviantamts» direktor a. D. Uhlemann, Freiberg, Kassierer des Gesamt- ausschusses. Gestern Abend fand im „Deutschen Hause" in Tharandt eine vom Komitee für die Wahl des Herrn Kaufmann Ahlhel m-Dresden einberufene öffentliche Wähler versammlung statt, in welcher der Kandidat sein Pro- gram entwickelte. Die Versammlung war nur von etwa fünfzig Personen besucht. Heute spricht Herr Ahlhclm bekanntlich in Wilsdruff. Aus dem 13. ländlichen Landtagswahlkreise wird berichtet: „Von irgend welcher Seite ist die Meinung verbreitet worden, Herr Geh. Oekonomierat Andrä- Brauns dorf könne durch seinen Gesundheitszustand in der Aus übung eines Landtagsmandats behindert werden. Dem gegenüber sind wir in der Lage mitteilcn zu können, daß Herr Geheimrat Andrä nach wie vor der einzige nationale Kandidat im 13. ländl. Kreise ist; wenn derselbe auch eines Nierenleidens wegen eine längere Kur in der Lahmannschen Anstalt durchmachte, so ist er trotz dieses Leidens, welches im übrigen jetzt fast vollständig gehoben ist, immer im Vollbesitze seiner hervorragenden Arbeitskraft gewesen und ist so durchaus in der Lage, in der bisherigen vortrefflichen Weise den Kreis weiter zu vertreten." In einer in Chemnitz abgchaltencn Versammlung von Vertretern der nationalliberalen Vereine von Franken berg, Hainichen und Mittweida wurde Kommerzienrat Arthur Schieck einstimmig als Kandidat für den 10. städtischen Wahlkreis ausgestellt. Herr Schieck nahm die Kandidatur an. Die konservative Partei unterstützt die Wahl Schiecks. Vermischtes. * Wahnsinnige in Ketten. In den „Nowosti" erschien kürzlich ein Interview, in dem eine St. Peters burger ärztliche Autorität ganz offen erkläite, daß es in Rußland für Geisteskranke nur wenige öffentliche Heil- anstalten gibt und die Sorge für diese Unglücklichen daher meist ihren Verwandten zufällt, die, um sich selbst zu schützen, gesährllche Irre anketten müssen; er meinte, daß es zur Zeit in Rußland sicher 400 Wahnsinnige in Ketten gebe. Als Beweis für diese Behauptung erzählt jetzt ein Korrespondent der „Walyny" aus Sto.ro Kon stantinow folgenden Fall: In der Nähe des Polizei bureaus der Stadt und bei der Haupisynagoge lebt in einem Keller eine jüdische Familie namens Alper, die aus Vater, Mutter und ihrem zwanzigjährigen verrückten Sohn Krassawitz besteht. Der Sohn war bei seinem Onkel im Geschäft, als er eines Tages in einem merkwürdigen Zu stande nach Hause gebracht wurde; cs war, als ob ein Lier ihm mit seinen Klauen das Fleisch von Körper ge rissen hätte. Er warf sich umher und stieß schreckliche, unmenschliche Schreie aus. Bald sah man, daß sein Zu stand für seine Mitmenschen gefährlich war. Der Vater gab seine letzte Kopeke aus, um den Unglücklichen in der Winnitzer Irrenanstalt unterzubringen, aber er wurde dort zurückgewiesen. Schließlich willigten die verzweifelten Eltern darein, ihn in Ketten zu legen; sie befestigten seine Kette an das Eisengitter des einzigen, im Keller befind- lichen Fensters. Das Fenster ist den ganzen Tag mit Laden geschlossen, und die Vorübergehenden ahnen nicht, welch schreckliches Drama sich hinter den geschlossenen Fensterläden dieses Kellers in der Schitomirstraße abspielt. „Ich bat darum", berichtet der Korrespondent, „daß man die Läden öffnete. Da stand ein menschliches Wesen in Ketten, ganz nackt vor mir." Das schreckliche abgezehrte Gesicht zeigte noch Spuren einstiger Schönheit; unter den dunklen Augenbrauen sahen mich ein paar entzündete Augen flehentlich und gcquält an, und er sagte: „Um Gottes willen geben Sie den Befehl, mich in Freiheit zu setzen und meine Ketten zu brechen! Ich ersticke — geben Sie, oh geben Sie mir Ihren Schirm, irgend etwas!" Ich wandte mich schnell von dieser Erscheinung ab, sonst wäre ich besinnungslos geworden. Und klirrend schlossen sich die Fensterläden wieder." * Die Vendetta eines Knaben. Aus New-Iork wird berichtet: Nach neunjährigem SuchenHat der italienische Ingenieur Antonio Carraciola den Mörder seines Vaters aufgespült. Im Sommer des Jahres 1896 wurde in dem Dorfe Lomellina in der Provinz Benevent eines nachts der Advokat Giovanni Carraciola, einer der liberalen Führer der Provinz, ermordet. Nach einer Stunde war das ganze Dorf auf der Suche nach dem Mörder. Der Verdacht fiel auf den Schuhmacher Giorgio Marchetti, der von jenem Tage an verschwunden war. Auf die Zeugenaussagen gegen Marchetti hin verhandelten die Gerichte jener Provinz, wie das in Italien üblich ist, in seiner Abwesenheit, fanden ihn des Mordes schuldig und verurteilten ihn zu lebenslänglicher Einkerkerung. Der Ermordete hinterließ eine Witwe und zwei Söhne. Der ältere, Antonio, damals ein vierzehnjähriger Knabe, beschloß, den Mörder aufzusuchen. Er fuhr nach Buenos Aires, weil sich Marchetti dahin gewandt haben sollte. Als der Knabe dort ankam, war Marchetti gerade von dort abgefahren. Neun Jahre lang setzte er die Suche nach dem Mörder seines Vateis fort und legte dabei über 1000 englische Meilen in Nord- und Südamerika zurück. Vor zwei Wochen fand Carraciola den Gesuchten in dem Zuchthaus auf Blackwell's Island, New-Jork. Er hat jetzt Schritte getan, daß der Mörder nach Italien ausge- ltefert wird, wo er dann auf Lebenszeit hinter den Ge- fängnismauern verschwinden würde. für unsere krauen. Der Stolz der Mutter ist es, wenn ihr kleines Volk gut und sauber gekleidet ist. Freilich, das macht oft viel Kopfzerbrechen, denn Vorlagen, speziell ^für Kinder kleidung, bringen im allgemeinen die deutschen illustrierten Journale nur allzu wenig. Da bietet die „Moden-Zeitung fürs Deutsche Haus", eines unserer führenden Frauen blätter, ihren bewährten Rat, indem sie abwechselnd ein Heft mit Kindermoden und mit Moden für Erwachsene zur Veröffentlichung bringt. In dem neuesten Hefte sind wieder die reizendsten Vorlagen und Modelle zu den verschiedensten Kinderkleidern, -Blusen, -Röckchen und-Jacketts. Für den billigen Preis von 15 Pfennigen pro Nummer wird zu der Mode ein doppelseitiger Schnittmusterbogen beigegeben, sowie ein Roman- und aktueller Teil, welcher die jeweiligen Zeitereignisse illustriert. Man lasse sich, falls man das beliebte Blatt noch nicht kennt, von seinem Buchhändler sofort eine Probenummer schicken. Wo eine Buchhandlung nicht am Platze, versendet der Verlag von W. Vobach K Co., Leipzig-R., gegen Portovergütung von 20Pfg. auf Wunsch zwei Probenummern. Abonnements nehmen alle Buch handlungen und Postanstalten des In- und Auslandes entgegen. Airehennachvicht en zum 11. Sonntag nach Trinitatis. Wilsdruff. Borm. 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. ^9 Uhr Predigtgottes dienst (Text: Luk. 18,9—14). Rachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. 2 Uhr Taufgottesdienst. Grumbach. Vorm. Uhr Borlesen einer Predigt. Aeffelsdsrf. Borm. ^9 Uhr Predigtgottesdienst: Hilfsgeistlicher Wiese. Nachm. 2 Uhr Erntedanksest: Pfarrer I-ic. tk. Leßmüller, Uhr Tauig»ttesdienst. Ssra. Vorm. ^9 Uhr Erntedankfestgottesdienst. Nachm. '/z2 Uhr Missionssiunde mit Sammlung für die Heidenmtssion. Röhrsdorf. Erntedankfest. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. */s2 Uhr Erntesestgottesdienst. Limbach. Vorm. 8 Uhr Erntedanksest. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. Blankenstein. Erntefest. Vorm. 8 Uhr Festgottesdienst. Lanneberg. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 2 Uhr Erntelob- und -dankfest. Kollekte für die Ausschmückung des Gotteshauses. Marte-Bericht, Freitag, deu 1. September 1905. Am heutigen Markttage wurden 100 Stück Ferkel eingebracht. Preis pro Stück je nach der Größe und Qualität 15 bis 25 Mar!. ^anufMup-, Konfektion, loppieks, Nöoüsts i.si»wngsfsdigkstt ln guter «jttsl«»rs. Lesser mist billiger ksn» men nirgends kauten. 6^08868 l.ag6N in Hamburger nna Kremer Jigavven. russische, egyptische» österreichische LiZsreltea. Mb" ävr K. K- östorr. Isdak-Nogis-^abrilcstg. Zigarrenspitzen, Tabakspfeifen, Ansichtspostkarten. rigarren-u.Ligaretten-Spezialgeschäft Lurtav kieüler Meitzn-rstratze, gegenüber der Kirche. WU" Annahmestelle für Inserate -WA in der Expedition dieses Blattes. 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