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den Strecken der Bahn an Rußland eine Zahlung leisten muß, ist nicht klar. Möglicherweise behalten die Russen die Bahn in derselben Weise in „Pacht", wie es vor der militärischen Besetzung der ganzen Mandschurei durch rus- fische Truppen der Fall war. Beide Teile erkennen ferner die „offene Tür" in der Mandschurei, d. h. die Freiheit des Handels und Verkehrs für alle Völker, an. Die ruf. fische, der sibirischen Küstenprovinz vorgelagerte Insel Sachalin wird geteilt, und zwar so, daß die nördliche Hälfte bei Rußland verbleibt, die südliche aber an Japan fällt. Durch diese Teilung verhindert Rußland, daß die Japaner sich direkt vor der Mündung des Amur festsetzen. Außer- dem verpflichten sich beide Parteien, keine Befestigungen auf der Insel zu errichten, und Japan verspricht sich zu gleich auch an der zwischen der Südspitze von Sachalin und der nördlichsten japanischen Insel Hokkaido gelegenen La Perouse-Straße keine Festungswerke anzulegen. Die Japaner erhalten in den russischen Gewässern gewisse Fischereirechte. Daß Rußland den Japanern die Kosten für die Unterhaltung der zahlreichen russischen Gefangenen in Japan ersetzt, kann eigentlich nicht als eine besondere Bedingung des Friedensvertrages bezeichnet werden, denn eine solche Verpflichtung ist von allen Unterzeichnern der Haager Konvention eingegangen worden. Witte, der Diplomat. Witte erzählte dem Korrespondenten des „SIbwo" folgendes: „Sehen Sie, was es heißt, Charakter be- weisen! Ich war in einer schrecklichen Lage. Das Kompromiß anzunehmen, dazu hatte ich kein Recht. Der Abbruch der Verhandlungen schien mir bevorzustehen, wobei alle Sympathien auf Seiten Japans getreten wären. Roosevelt appellierte an meinen Patriotismus, an meine Humanität, endlich an meinen gesunden Menschenverstand. Doch gottlob, es gelang mir, meinen Charakter bis zum Schluffe festzuhalten, sodaß die Japaner nicht auf meinem Gesichte lesen konnten, was in meiner Seele vorging. Ich nahm gleich bei Beginn einen indifferenten Ton an, an den schließlich alle glaubten. Als die Japaner mir ihre Bedingungen Übergaben, legte ich sie ungelesen zur Seite und sprach von Nebensächlichkeiten. Fortwährend hatte ich das Dokument auf dem Tische im Konferenzsaal! ver gessen. Einer der japanischen Bevollmächtigten bemerkte schließlich: „Halten Sie es nicht für notwendig, das Dokument mitzunehmen, um Unberufenen keine Einsicht zu gestatten?" Darauf steckte ich es ruhig in die Tasche, und so handelte ich von Anfang bis zur letzten Minute." Oslitisehe Run-schan. Wilsdruff, 1. September 1905. Deutsches Reich. Gegen die Soldatenmitzhandlungen. Der preußische Kriegsminister v. Einem hat gegen die Soldatenmißhandlungen an sämtliche Regiments- ko mm and eure der Armee einen Erlaß gerichtet, in wel chem es heißt: Infolge der zahlreichen Fälle von Soldaten mißhandlungen und vorschriftswidrigen Behandlung der Mannschaften durch Vorgesetzte bringe ich den Herren Regimentskommandeuren meine Verfügung vom 1. Januar d. Js. nachdrücklich in Erinnerung. Jene Verfügung ent hält die Bestimmung, daß die Vorgesetzten den Mannschaften überhaupt nicht zu nahe kommen dürfen, vielmehr ihre Befehle und Weisungen aus einer Mindestentfernung von 3 Schritt zu geben haben. Ferner heißt es in dem neueren Befehl: „Im Besonderen ist den Mannschaften der einzelnen Truppenverbände strengste Weisung zu erteilen, jede Mißhandlung, auch die geringste, tätliche Zurechtweisung sofort auf dem vorgeschriebenen Wege zur Anzeige zu bringen, denn nur mit Hilfe der Mannschaften kann diesen Uebelständen gesteuert werden." Die Choleragefahr. Die Polizeibehörde in Hamburg teilt folgendes mit: Am 28. August wurde ein an Lungenentzündung erkrankter russischer Auswanderer in das Krankenhaus St. Georg übergeführt, wo er am 29. August gestorben ist. Er war am 27. August aus Rußland mit der Bahn in Hamburg angekommen und in den Auswandcrerbaracken untergebracht worden. Bei der Sektion der Leiche fanden sich Anzeichen vom Vorhandensein der Cholera. Eine weitere bakteriologische Untersuchung bestätigte diese Diagnose. Alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen wurden getroffen. Die mit ihm in Berührung gekommenen Auswanderer, die sämtlich gesund sind, sind bis auf weiteres in der Qua rantäneanstalt Groden bei Cuxhaven abgesondert worden. Weitere Erkrankungen sind nicht vorgekommen. Anlaß zur Beunruhigung liegt nicht vor. Kühne Tat eines Seeoffiziers. Auf dem Reichspostdampfer „Axenfells", der am 25. August in Hamburg eintraf, tat als Offizier der auch auf schriftstellerischem Gebiete bekannte Herr W. Wagner aus Luckenwalde Dienst. Auf dem Schiffe befand sich ein reicher Minenbesitzer aus Südafrika mit seiner an mutigen Tochter, die eines Tages bei stürmischem Wetter von einer Sturzwelle über Bord gerissen wurde Wagner, deraufDcckwar, sprang in voller Kleidung der Ertrinkenden nach und hielt sie so lange über Wasser, bis das Rettungsboot herabgelassen war, das die mit den Wellen Kämpfenden aufnahm. Der Vater der Geretteten schenkte dem Retter eine Brillantnadel und einen Brillantring, während das junge Mädchen ihm ihr Herz schenkte. Auf Antrag des Hamburger Senats wurde dem wackeren Seeoffizier die Rettungsmedaille am Band verliehen. Ausland. ' Pariser Elend. Wie die amtliche Statistik des Pariser Nachtasyls am Quai Valmy feststellt, befand sich unter den 1370 Ob- dachlosen der letzten Woche eine Anzahl von Künstlern aller Art, besonders aber drei früher sehr beliebte Schau- spieler und Sänger, ein Bildhauer, drei Kunstzeichner, 6 Ziseleure und Graveure, 36 Maler, darunter 5 Land- schafts- und 11 Genremaler, ferner 2 Lehrer, 4 Professoren und 8 Redakteure und Schrissteller, welche meistens schon zum dritten Riale dort nächtigten. Das Ausland war durch 117 Bedürftige, darunter 35 Belgier, 19 Italiener und 18 Deutsche, ziemlich zahlreich vertreten. Der Homeler Polizeimeifter — ein Hehler. Der berüchtichte Polizeimeister Chlebnikow, der vor mehreren Wochen an allen Straßenecken der Stadt Homel das Zirkular anheften ließ, daß er jeden Juden, der seiner Equipage in einer Entfernung von fünfzig Schritt nahe kommen sollte, durch die ihn begleitenden Soldaten nieder- schießen lassen wolle, hat sich, wie die russische Zeitung „Syn Otieczestwa" berichtet, als ganz gewöhnlicher Be- günstiger von Dieben und Räubern entpuppt. In der Nacht zum 10. August wurde der Kaufmann Doskin in der Nähe von Homel auf öffentlicher Landstraße von mehreren Wegelagerern plötzlich angefallen, die ihm unter Anwendung von Gewalt seine Brieftasche mit einem In halt von 35 Rubel abnahmen und dann mit dem Gelde die Flucht ergriffen. Der vor Schreck halbtote Doskin beeilte sich natürlich, gleich nach seiner Ankunft nach Homel, die Polizei von diesem Raubattentate zu verständigen, wo ihm die Zusicherung erloilt wurde, daß man den Ver brechern eifrig nachforschen und sie unnachsichtlich verfolgen werde. Einige Tage später wurde Doskin aufgefordert, im Bureau des Polizeimeisters zu erscheinen, der den Kaufmann persönlich empfing und ihm den gestohlenen Geldbetrag einhändigte. Zugleich mußte Doskin auf Chlebnikows Verlangen die protokollarische Erklärung unterfertigen, daß er von niemandem beraubt worden sei, sondern, daß er eine Briestasche verloren und diese dann wieder gefunden habe. Angesichts obigen Sachverhalts, für dessen wahrheitsgetreue Schilderung die erwähnte Zeitung die volle Verantwortung zu übernehmen erklärt, unterliegt es keinem Zweifel, daß der Polizeimeifter Chleb nikow mit Straßenräubern, deren Missetaten er zu ver tuschen sich bemüht, in offenbarem Einverständnis lebt. — Echt russisch! Aus Stadt and Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 1. September 1905. — König Friedrich Augusts Humor. Von der jüngsten Königsreise werden, wie Dresdner Blätter zu melden wissen, einige amüsante Aussprüche bekannt. In Plauen i. V. bemerkte der König einem wohlbeleibten Rittergutsbesitzer gegenüber bei der Vorstellung: „Ihr Rittergut muß viel einbringcn!" In einem Nachbarorte stockte das Gemeindeoberhaupt mehrfach mit der Begrüß ungsansprache. Die Verwirrung bemerkend, meinte der König rücksichtsvoll: „'s ist schon gut 's ist schon gut, bringen Sie nur Ihr Hoch aus!" In Zwickau fragte der König in leutseliger Weise die einzelnen Obermeister der Innungen nach der Zahl der Jnnungsmitglieder, der Gesellen und Lehrlinge. Als er hörte, daß die Schuh macher über 260 seien, meinte er: „Werden aber in Zwi- ckau viel Stiefel gebraucht!" Die Bäckerinnung, welche drei Fahnen hat, wurde von dem König ganz eingehend besichtigt. Der König sagte zum alten Obermeister Werner: „Backen Sie mal die Dreierbrotel nicht zu klein!" Als der König in Treuen die Fronten der Militärvereine usw. abschritt, gewahrte er die am rechten Flügel der Militär vereine postiert gewesene Frau Antonie Günther, Mutter der Frau Färbereibesitzer Fest, welche die ihr vom Kaiser Wilhelm I. und König Johann von Sachsen verliehenen Auszeichnungen „für freiwillige Leistungen bei der Pflege Verwundeter und Kranker während des deutsch-französischen Krieges" angelegt hatte. Der König zeichnete die Frau durch huldvolle Worte aus und dankte ihr mit Hände druck für ihre dem Vaterlande geleisteten Dienste. — Kanzleistil. Wie zopfig zuweilen noch die Aus- drucksweise von Behörden ist, beweist eine Bekanntmachung des Universitätsgerichts Leipzig, die von der Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins (1905, Nr. 4, Sp. 113) unter den Sätzen zur Schärfung des Sprach, gefühls abgedruckt ist. Daß man genau dasselbe weit kürzer und klarer, dabei unter Vermeidung überflüssiger Fremdwörter sagen kann, zeigt die folgende Gegenüber stellung des ursprünglichen und des vom Sprachverein ver besserten Wortlautes. In Gemäßheit der Bestimmung in Z 35 der Jmmatrikulations- und Dis- ziplinar-Ordnung, nach welcher die Le- gitimationskarten den Studierenden allhier alljährlich einmal gegen andere dergleichen umzutauschen find, werden die Herren Studierenden hierdurch auf- gefordert, ihre Legitimationskarten vom 1. bis längsten den 8. Feb. 1902 persönlich in der Expedition desUni- versitäts.Gerichts zu produzieren und sich des Umtausches derselben gegen neue dergleichen zu gewärtigen. Hierbei wird zugleich bekannt ge macht, daß vom 9. Feb. d. I. an die bisher ausgestellten Legitimations karten ihre Gültigkeit verlieren und zur Legitimation irgend einer Art nicht mehr dienen. Die Herren Stu- dicrenden werden aufgefordcrt, ihre Ausweiskarten,die vorschriftsmäßig alljährlich umzu tauschen sind, in der Zeit vom 1. bis zum 8. Febr. 1902 persönlich in der Geschäftsstelle des Universitäts gerichts gegen neue umzutauschen. Vom 9. Febr. an verlieren die bis herigen Auswels- karten ihre Gül tigkeit. — Lohnerhöhung für die sächsischen Eisen - bahnarbeiier. Die Verwaltung der sächsischen Staats eisenbahnen hat seit dem 1. Juli unter ihren Eisenbahn- arbeitern mehrfach Lohnerhöhungen eintrcten lassen, die selbstverständlich von dem Personal freudig begrüßt worden find. Insbesondere handelt es sich um die Versetzung der Etsenbahnarbeiter in höhere Lohnklassen, die nach den verschiedenen Städten Sachsens auch von ver schiedener Höhe sind. So hat z. B. die Stadt Leipzig die höchste Lohnklasse. — Das gestern und heute Vormittag von den beiden Pirnaer Feld-Artillerie-Regimentern auf dem Gelände zwischen Tharandt uud Wilsdruff abgehaltene Schießen mit scharfer Munition bot das gewohnte fesselnde Bild. Gestern gestattete die trübe, regnerische Witterung nur eine teilweise Beobachtung der Uebung, heute war der Blick auf die Geschützkolonnen bez. auf die krepierenden Geschosse wesentlich günstiger. An jedem Tage wurden etwa 70 Schuß nach markierten Zielen abgegeben. — Das Erntedankfest wird am nächsten Sonntag in mehreren Kirchgemeinden der Umgebung abgebalten. — Ein Mühlenbesitzer aus der Wilsdruffer Gegend teilte der Gewerbekammer Dresden mit, daß in der Müllerei das Lohnmahlen immer mehr zurückgeht, während die Handelsmüllcrei an Umfang zunimmt. Des halb werden auf die Dauer auch nur die Müller sich halten können, welche die Mittel uud die Fähigkeit besitzen, von der Kunden- zur Handelsmüllerei überzugehen. In dem betreffenden Betriebe entfielen im Jahre 1904 von dem gesamten Mahlgut auf Roggen 67°/„ (gegenüber 69°/» im Vorjahre), auf Viehschrot 26°/<> (22°/g), Weizen 7°/^ (9°/o). Das Viehsckroten nahm demnach im Verhältnis zu der gesamten Mahlmenge um 4°/, zu, während das Getreidemahlen um diesen Betrag abnahm. Andererseits betrug die Handelsmüllerci 68°/o (gegenüber 70°/» im Vor jahre), die Lohnmöllerei 32°/, (30°/v) des gesamten Mahl geschäfts. Die kleine Erhöhung der Lohnmüllerei erklärt sich nur aus der Zunahme der Schroterei von Viehgetreide, die insgesamt zur Kundenmüllerei zu rechnen ist, im übrigen aber nimmt allgemein bei dem Vermahlen von Brotgetreide die Handels Müllerei an Ausdehnung zu. Es wird jedoch bemerkt, daß seit einiger Zeit große Handelsmühlcn ebenfalls anfangeu, die Bäckerlohumüllerei und das Schroten von Futtergetreide für die Landwirte zu betreiben und auf diese Weise den an und für sich in seinem Gewerbe bedrängten Kleinmüller auch noch auf den ihm bisher überlassenen Tätigkeitsgebiete bedrohen. Das Angebot an Rohstoffen war zufriedenstellend und die Beschaffenheit des inländischen Getreides war bei der herrschenden trockenen Sommer witterung eine vorzügliche. Die Nachfrage nach Mehl war sehr gering, dagegen konnte Futterschrot zu guten Preisen abgesetzt werden. Die Löhne sind seit dem Vor jahre gleich geblieben, die übrigen Betriebsunkosten sind aber infolge der langdauernden Anwendung von Dampf kraft, wie sie sich bei dem herrschenden Wassermangel not wendig machte, beträchtlich erhöht worden. An Müllerge sellen ist im allgemeinen kein Mangel, wohl aber an solchen, die sich für den müllerischen Kleinbetrieb eignen. Die Gehilfen, welche längere Zeit in Großmühlen be- schäftigt waren oder in diesen ausgebildet worden sind, entsprechen den Anforderungen, die in den kletngewcrb- lichen Mühlen an sie gestellt werden, nicht, sie sind viel fach zu einseitigen, ihre Tätigkeit mechanisch verrichtenden Fabrikarbeitern geworden. Lehrlinge sind nur schwer zu haben; die jungen Leute, die sich der Erlernung des Müller- gewerbes zuwenden, entstammen meist den unbemitteltsten Gesellschaftskreisen. Der Kredit wurde von den Kunden sehr in Anspruch genommen und sogar mißbraucht. Schwer hat die Binnenmüllerei darunter zu leiden, daß die Eisen- bahnfrachten für Getreide ebenso hoch sind, wie für Mehl. Es ist das ein schweres Unrecht, wodurch den großen Ein- fuhrmühlen ein noch stärkeres Uebergewicht über die Klein müllerei, als sie bereits ohnehin haben, verliehen wird. Ein anderer Mühlenbesitzer im Amtsgerichtsbezirke Wilsdruff teilt mit, daß sich der Absatz infolge der Ausbreitung der landwirtschaftlichen Genoffenschaften immer mehr verringert. Auch ist der Wettbewerb durch die Großmühlen wesentlich verschärft worden, insbesondere aber auch dadurch, daß viele kleingewerbliche Müller, darunter auch er selbst, infolge des Wassermangels sich einen Motor angeschafft haben und diesen nun auch in wasserreicheren Zeiten, wenn auch nur aushilfsweise, verwendet. — Den Ausführungen des erstgenannten Mühlenbesitzers ist in dem Jahresbericht der Gewerbe kammer ein Bescheid beigegeben, den das Königliche Ministerium des Innern auf eine Eingabe des Sächsischen Mühlenverbandes wegen der Tarifierung von Mehl und Getreide erteilte. Das Ministerium war nicht in der Lage, eine Herabsetzung der Getreidefrachtsätze in Aussicht zu stellen. — Im Monat August wurden auf dem hiesigen Wochenmarkte 521 Stück Ferkel eingebracht, 81 mehr als im vorigen Monat. Der Preis schwankte zwischen 15 und 26 Mark. — Die Kapelle unserer gegenwärtigen militärischen Gäste gab am Mittwoch im Saale des „Hotels zum weißen Adler" ein Konzert. Der Besuch war gut, der Nnstlerische Erfolg vielleicht noch besser. Die Kapelle erscheint geeignet, das Vorurteil zu beseitigen, das man im allgemeinen gegen die Konzerte der Kapellen berittener Truppen hat. Um das Vorurteil zu entkräften, wies schon die Anzeige daraufhin, daß im Wesentlichen Streich musik geboten wurde. Der Leiter der Kapelle, Herr Kgl. Musikdirigent Philipp — wohl einer der ältesten aktiven Dirigenten im sächsischen Militärdienst — hat sich auch im Alter die alte Elastizität seines Geistes und Körpers gewahrt. Was er mit seinen Kräften bot, zeugte von seinem Verständnis, fleißiger Arbeit und von einer glück lichen. Hand bei der Zusammenstellung des Programms. Die Darbietungen begegneten verständnisvoller Aufnahme. Sollte cs die in den nächsten Wochen zu erwartende scharfe Konkurrenz der Militärkapellen zulassen, dann würde man einem zweiten Konzert dieses Orchesters sicher mit Interesse entgegensehen. - Im „Hotel goldner Löwe" konzertiert am Mittwoch, den 13. Septbr., die Kapelle des Infanterie- Regiments Nr. 103 in Bautzen.