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Herr Kurator Lackwey-Teplitz au, hier oben öfter zusammen beträchtlicher, als wie sie der Defraudant bei seiner unentgeltliche Verbreitung von Bibeln und christlichen Schriften zu Dresden um Beitritt abzulehncn. 3. Die Kirchnerstelle auszuschreiben. 4. Defekte am Kessel der Heizungsanlage und am Dach der Tauskapelle der Nicolaikirche beseitigen zu lassen. 5. Den nach deimGoerneschen Grundstücke zu gelegenen Giebel sowie die Hausflur des Diakonats entsprechend erneuern zu lassen und die Kosten hierfür in den nächst jährigen Haushaltplan einzustellen. Herr Kaufmann Stadtrat Goerne und die Geschässstelle unseres Blattes Beiträge für die Kaiamitosen gern ent gegennehmen. — Ein furchtbares Unwetter, das ängstlichen Gemütern Furcht eivflötzen konnte, ist gestern nachmittag über größere Gebiete Sachsens nicdergegavgen. Es wurde plötzlich dunkel, dann brach ein gewaltiger Sturm mit Gewitter los. Der Regen ging wolkenbruchartig nieder. Der Schaden an Obstbäumen, Feldern und Anlagen ist bedeutend. Unsere Saubach trat am Abend wieder aus den Ufern heraus, richtete jedoch keinen nennenswerten Schaden an. Schlimmer als hier ist das Unwetter wieder in unserer Umgegend ausgetreten. Namentlich wurden die Orte in südwestlicher Richtun g von hier,H er z o g s w a l d e, H c l- bigsdors, Blankenstein, Mohorn, Grund, wieder be troffen. DicTrilbisch führte wiedergewaUigeWossermengen mit stch. In Meißen hat.wie uns das „Tageblatt" miUeill,das Hochwasser bedeutenden Schaden verursacht namentlich in Kellern, auf den Aeckern und den Straßen. Am schlimm sten dürfte aber der Freiberger Bezirk betroffen worden sein. Der Schaden an der Ernte ist dort unbercchtbar. Die Hagelstücken fielen, wie uns die „Freiberger N. Nachr." mitteilten, in Haselnußgröße. In Zug bei Freiberg äscherte ein Blitzstrahl das Anwesen des Wirtschaftsbesitzers Wolf ein; die Ehefrau Wolfs wurde betäubt. In Berthelsdorf wurde eine Kuh vom Blitz erschlagen. In Weigmanns- dorf entzündete der Blitz ein mit Stroh gedecktes Wirt schaftsgebäude. In Plauen i. V. trat das Unwetter wie hier auf uud aus Lausig! wird von großen Schäden be. richtet. Zahlreiche Fenster wurden zerschlagen und eine große Anzahl Bäume vom Sturme entwurzelt. Die tiefer gelegenen Gebäude hatten durch das einströmende Wasser- viel zu leiden. — Herzogswalde, 11. August. Unter starker Be deckung wurde heute der Verüber des Verbrechens vom Sonntag, der Schweizer Seltmann, vom Amtsgericht Wilsdruff hierher gebracht. Er wurde am Tatort von einem Vertreter der kgl. Staatsanwaltschaft Dresden über die Einzelheiten des Verbrechens vernommen. Seltmann erklärt noch immer, sich auf nichts besinnen zu können. Zu der Besichtigung war auch der Vater des unglücklichen Mädchens, Herr Neumaier, geladen. Als der Verbrecher auf der hiesigen Haltestelle den Zug verließ, wollte sich der unglückliche Vater in begreiflicher Erregung auf den Verbrecher stürzen; nur mit großer Mühe konnte man ihn zurückhalten. Der Leichnam des Mädchens ist trotz aller Bemühungen bisher nicht gefunden worden. — Im Kreise der Herren des ihm unterstellten Forst- bezirks Grillenburg verschied Dienstag abend plötzlich am Herzschlag der König!. Oberforstmeister Herr Geh. Forstrat Karl Oswald Tittmann. Er wird einer der ältesten aktiven höheren Forstbeamten des Landes gewesen sein, denn er stand im 69. Lebensjahre. König Albert verlieh ihm im Jahre 1892 das Ritterkreuz 1. Klasse vom Ver dienstorden. — Nach fast einjähriger Vorarbeit gründete die Schneider- Innung zu Tharaud in einer am 8. Mat dss. I. ab- gehaltenen Jnnungsversammlung die geplante Einkaufs genossenschaft. Dieselbe bezweckt den gemeinsamen Ein- kauf sämtlicher Bedarfsartikel zur Herrenschneiderei. Am 5. August beging der Schuhmachermeister Karl Kuhne in Taubenheim sein 50jähriges Meister- jubiläum. Eine Deputation der Meißner Schuhmacher- innung überbrachte dem Jubilar deren Glückwünsche. Als Geschenk wurde ein Ruhestuhl überreicht. — Am Dienstag abend gegen V2IO Uhr brach in der Pappenfabrik von Adolf Schneider in Obergruna (früher Erzwäsche) Feuer aus. Das Gebäude, welches von zwei Seiten brannte, ist vollständig eingeäschert. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Der Besitzer war nicht anwesend. Es wird Brandstiftung vermutet. völlig durch Versicherung gedeckt. Außer der Hütenfeuer- wehr, die den Brand mit 3 Dampfhydranten zu dämpfen versuchte, und verschiedenen freiwilligen Feuerwehren der Umgegend war auch die Bautzner Landspritze und eine Automobil-Dampfspritze der Waggonfabrik, A.-G., Vorm. Busch in Bautzen am Brandplatze eingetroffen, und ihrem vereinten Wirken gelang es, die Macht des Feuers gegen 6 Uhr Morgens zu brechen. Während des Brandes drangen die Arbeiter Gustav Schulz aus Doberschütz, Friedrich und Ernst Richter, Vater und Sohn, aus Entrich bei Königswartha in das brennende Gebäude ein, um ihr Eigentum an Möbeln, Kleidern usw. zu retten, mußten aber den Versuch mit ihrem Leben bezahlen. Beide Richter wurden wahrscheinlich durch giftige Gase erstickt und kamen so im Feuer um, während Schulz noch aus einem Fenster springen konnte, sich dabei aber so schwere Verletzungen zuzog, daß er im Stadtkrankenhause, wohin er überführt worden war, bereits verstorben ist. Schulz, der 44 Jahre alt ist, hinterläßt eine Frau mit 7 zum Teil noch schul pflichtigen Kindern, Richter sen., 55 Jahre alt, seine seit langen Jahren an bas Krankenlager gefesselte Ehefrau, die nun auch noch den Verlust ihres 19jährigen Sohnes Ernst zu beklagen hat. freiwilligen Gestellung vor der Staatsanwaltschaft in Bautzen zuerst angab. Bürgermeister Mietzsch war am Montag in Begleitung des städtischen RcchnungSinspcktors Richter in Bautzen und wohnte dort einer Vernehmung des Neustadt bei. Hierbei erklärte der ungetreue Beamte nach der „Zitt. Morg.-Ztg.", daß er seine Unterschlagungen auf etwa 38000 bis 39 000 Mark beziffere. Ucber die genaue Höhe der Veruntreuung scheint sich Neustadt selbst nicht ganz im Klaren zu sein. Rechnungsinspektor Richter wurde vom Stadtrate als verantwortlicher Rcchnungs- beamter mit der Aufgabe betraut, alle von Neustadt ge- führten Bücher zu revidieren, sich mit den Abnehmern der Mühlsteine zur Feststellung ihrer genauen Kontis, soweit Unklarheit in Bezug hierauf herrscht, in Verbindung zu setzen und auf diese Weise den richtigen Betrag der Unter schlagungen zu ermitteln. Neustadt übergab der Staats anwaltschaft in Bautzen, als er sich ihr am Freitag stellte, einige Bücher und Korrespondenzen. Von den Korrespon- denzen will er eine Anzahl verbrannt haben. Ein unge fähres Bild erhält man jetzt auch davon, wo der Defraudant die beträchtlichen Summen gelassen hat. Seine persönliche kostspielige Lebensweise, verbunden mit teuren Passionen, dürste Anlaß dazu gewesen sein, daß er von dem rechten Pfade abwich. Neustadt muß, als er die Entdeckung heran nahen sah, den Kopf völlig verloren haben. Sein Ge bühren fiel schon mehrere Tage vor seiner freiwilligen Stellung verschiedentlich auf. Auch in Bautzen trug er ein seltsames Benehmen zur Schau. Bei seinem Eintreffen im dortigen Gefängnis warf er mehrere Bücher vor dem Staatsanwalt auf einen Tisch und rief: „Es ist gut, hier bin ich." Beträchtliche Schulden wurden von Neustadt außerdem gemacht. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß über das Vermögen Neustadts der Konkurs eröffnet wird. Nach neueren Feststellungen sind als Deckung vorhanden: eine Kaution von 6000 Mk., eine Hypothek von 9000 Mk. und eine Lebensversicherungspolice über 10000 Mk. Am Sonnabend wurden ferner der Frau des Neustadt 1300 Mark bares Geld abgenommen, welches sie am Tage vorher sei Bankinstituten und bei der Sparkasse abgehoben hatte. Auch ein kleines Kontobuch soll aufgefunden worden sein, aus dem verschiedene Schuldner zu ersehen sind, an die Neustadt 4000 Mk. verborgt hat. Wenn man die günstige Vermögenslage des Defraudanten ins Auge faßt, so muß man umsomehr zu einer rückhaltslos scharfen Verurteilung einer unehrlichen Handlungsweise gelangen. In Falkenstein erregt ein mysteriöser Fund großes Aufsehen. Im Waldesdickicht oberhalb der Bret- schneiderschen Schneidemühle wurde das Knochengerippe eines kleinen Kindes aufgefunden, dem der Kopf und die Arme fehlten. Wie lange das Kind bereits dort gelegen hat, läßt sich nicht mehr feststellcn, anscheinend liegt ein Verbrechen vor. Eine mutige Frau ist die Witwe F. in Meutz- litz. Dieselbe hatte in einer der letzten Nächte bemerkt, wie ein Unbekannter die 1'/i Meter hohe Einfriedigung des Grundstückes überklettert und über den getäfelten Hof geschritten war, wo er dann versuchte, in das Wohnhaus einzudringen. Kurz entschlossen feuerte die Frau einige Rcvolverschüsse ab, wodurch der Einbrecher verscheucht wurde. Aus Graupen in Böhmen wird dem „Freib. Anz." geschrieben: Auf der herrlich gelegenen Wilhelmshöhe in Graupen trafen Dienstag, den 1. August, zahlreiche Ver treter der evangelischen Bewegung von nah und fern zusammen, um den von Karlsbad gekommenen Vorkämpfer Herrn Kirchenrat Superintendent Dr. Meyer aus Zwickau i. S. zu begrüßen. Die ungebrochene Rüstigkeit und Arbeitsfreudigkeit dieses Nimmermüden, sowie der Herren K. Riegener-Turn und Abg. Dr. Eisenkolb-Aussig trat in den herrlichen, von edelster Gesinnung innigster Volks liebe wie tiefer Religiösität durchdrungenen Ansprachen der selben klar zu Tage. Manch kräftiges Wort ward noch gesprochen, so von Herrn Katecheten Fischer, dem Gründer des LuthervereinS zur Erhaltung der deutsch-evangelischen Schulen in Oesterreich. Mit großer Zustimmung regte Airchennachrichten zum 8. Sonntag nach Trinitatis. Wilsdruff. Vorm. ^9 Uhr Prcdigtgottesdienst (Text: Matth. 7, 1S—23). Nachm. 2 Uhr Tausgottesdienst. Grumbaeh. Vorm. ^9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 1 Uhr Tausgottesdienst. Aeffelsdorf. Vorm, i/zv Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer I_ic. 1b. Leßmüller. Nachm. 2 Uhr Tausgottesdienst. Limbach. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Tanneberg. Vorm. 8 Uhr Lesegottesdienst. Ortspsarrer in Burkhardtswalde. Katholischer Gottesdienst in der Schlotzkapelle zn Wilsdruff Sonntag, den 13. August, '/z9 Uhr vormittags. Aus Sachsen. Wilsdruff, 11. August 1905. Eine alte Sitte ist bei dem diesjährigen großen Vogelschießen der privil. Bogcvschützengilde zu Dresden wieder aufgelcbt. Bekanntlich gelang es diesmal erst am Sonntag abend nach 6 Uhr, das Herz des großen Vogels von der 40 Meter hohen Vogelstange herabzuschießen. Bereits am Freitag hatte der Gesamtvorstand seine Be denken, daß das Schießen rechtzeitig beendigt sein würde, weil die Reste des Vogels, die sich noch an der Stange befanden, zu umfangreich waren. In solchen Fällen bat der Vorstand der Gilde das Recht, ein Vormittagsschicßen anzuordnen, und die fand denn auch am Sonnabend vor mittag von 10 Uhr ab statt. Kurz nach Beginn des Schießens fuhr ein Königl. Küchenwagen vor der Schieß halle vor und ein Königl. Lakai servierte das sogenannte Airchenvsrftandsfitzung vom 9. August 1905. Vor Eintritt in die Tagesordnung verpflichtet der Vorsitzende Herrn Gutsbesitzer Rautenstrauch aus Grumbach und weist ihn in sein Amt ein. Man beschließt danach: 1. Die Versicherung der heiligen Gefäße gegen Ein- bruchsdicbstahl bei der Frankfurter Versicherungs-Aktien- Gesellschaft (Vertreter: Herr Handelsmann Fehrmann, hier) gegen Zahlung einer Jahresprämie von 6 Mk. endgiltig vorzunehmen. 2. Das Gesuch des Vorstandes des Vereins für mnvsnsIsakr Z bis 10 p. Lst. Schützrnfiühstück, bestehend aus einem in Scheiben ge- vcrr uuraior ^aamey-Lepuy an, yier ooen oster zusammen schnittcnen Laib Brot, einer Schöffel mit Salz und einer zu kommen. Die Grundstimmung des Abends bildete die Schüssel mit Kümmelkörnern. Die Brotschnitten wurden Ueberzeugung, daß der „Los von Rom'-Bewegung erst ihren mit Salz und Kümmel bestreut und mit gutem Appetit ...... verzehrt und ein kräftiger Kirschlikör wurde dazu getrunken. schw^ Brandungluck auf dem Kao- Die eiste Brotschnitte erhielt der Vertreter des Königs,.!^ werk Adolfshutte, A.-G., m Crosta, dem drei Kammerherr von Stammer. Aus welcher Zeit die Sitte Eischen leben zum Opsersielen, wird noch gemeldet: stammt, läßt sich heute nicht mehr genau fcststellen. ^r Brand brach abends gegen 10 Uhr m einem Brenn- Die Unterschlagungen des städtischen Buch-j^"b^?^s und breitete sich.mit unheimlicher Ge halt ers Max Neustadt als Verwalter der der Stadt ^dundlgkelt aus, sodaß das ganze große Gebäude total Zittau gehörenden Mühlsteinbrüche in Jonsdorf sind weit wurde. Der Schaden an Gebäuden, Ma- beträchtlicher, als wie sie der Defraudant bei seiner Graten und Material ist sehr bedeutend, aber empteklen yusltisl-killek Gantin eei-gep L unübertroffen zum Kitten zerbro- chener Gegenstände. Zu haben bei Hugu8l Lehmiüt, KsufiiLU8. Ar Dmg m ZrmWt! 1 versend. Anweisung nach 32 jähriger ^approbierter Methode zur sofortigen Mravikalen Beseitigung, mit auch ohne «NVorwissen zu vollziehen, M» keine Be- Ufsstörung. » Briefen sind 50 Pfg. in Briefmarken beizufügen. Man adressiere: öei Baden. Wer für sein 8cklscliipker<l den höchsten Preis erzielen will, wende U an die Kosssciiläcsttvröi von Bruno Ehrlich in Deuben. Telephon Nr. 2074. , Verunglückte Pferde werden sofort abgeholt. ffdeumatlsmm. und Hichl-Kranken teilt unentgeltlich mit, was ihrer lieben Mutter nach jahrelangen gräß lichen Schmerzen sofort Linderung und nach kurzer Zeit vollständige Heilung brachte. Waris Hrünauor, München, Pilgersheimerstr. 2/II. Jüngeres sauberes für leichte Hausarbeit gesucht, vom Lande bevorzugt. Frau Agnes verw. Krippenstapel, Wiloäruff, rollaorotrsooo 30ä.! Ledlsedlpkerile kauft zu höchsten Preisen die älteste Roßschlächterei von A. «vnoost, potoclmppel. Telephon Nr. 735. Bei Unglücksfällen bin mit Trans- portwagen sofort zur Stelle. I ß» sofort gesucht. Brnno Eger, Möbelfabrik, Wilsdruff. Ein tüchtiger LedmieüeZeselle gesucht. Näh, i. d. Geschäftsstelle d. Bl. 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