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Wtlt tm ütiä. Zur unsere Zraue» Vermischtes. fleckig. Um dieses zu vermeiden, ist es bester, die betreffenden Wäschestücke ans schmale, Weiße Schnüre, die durch die Knopflöcher gezogen werden, aufzu- reihen und diese Schnur dann durch auknoten zwischen den Waschleineu auszuspannen. Don den Mern eines herrlichen Gebirgssees er zählt man sich ein heiteres Geschichtchen. Den zahlreichen Sommergästen aus aller Herren Länder gelüstete es unabweisbar nach Krebsen, und da die Verschiedene Mittel gegen Schwaben und Russen. Von den mancherlei Mitteln, welche gegen dieses Ungeziefer empfohlen werden, teilen wir die folgenden mit: I. Man gieße in die namentlich in der Nähe des Herdes befindlichen Schlupfwinkel der Tiere öfters siedendes Wasser, oder lasse mittels eines Trichters Schwefel- und Kohleudampf durchziehen. 2. Mau lege rund um die Schlupfwinkel mit Vogelleim bestrichene Brettchen aus. 3. Blau sperre nachts in die von dem Unge ziefer besonders frequentierten Lokalitäten Enten, welche dasselbe gierig fressen. 4. Man stelle Lock speisen und Fallen auf: 1 Teil Mehl, 1 Teil Zucker, 2 Teile Borax, alles gepulvert und gemischt, oder mit Tüchern umwundene Gläser, in denen sich Bierneigen befinden, oder flache, Syrup enthaltende Schüsseln oder Gefäße voll klein zerschnittener Kartoffeln, oder dick gekochte Erbsen, gelbe Rüben und Schwarzbrot, vermengt mit Eisenseilspänen und Ofenschwärze, oder endlich mit Syrup ver dünnte Phosphorlalwerge tgiftig!). Schließlich versteht es sich von selbst, daß alle Fugen, Löcher und Ritzen verstrichen werden, und zwar bedient man sich hierzu am vorteilhaftesten eines Ge menges aus frischgebranntcm Gyps und Alaun, mit dem erforderlichen Wasser angemacht. Motten aus Sofas und gepolsterten Stühlen zu entfernen. Dieses geschieht dadurch, daß man Essigdämpfe unter diese Möbel macht und Lie Polster davon durchziehen läßt. Mau gießt guten, starken Essig, mit einigen Tropfen Vitriol versetzt, au) heiße Platten oder Plültcisen und erregt Dämpfe, die man durch Decken in dem Raume zusammeu- hält, in denen die Sachen sich befinden. Auch häufiges Tabakrauchen vertreibt die Motten aus den Zimmern. Frische Tintenflecke entfernt man auf folgende Weise. Tie befleckten Stoffe (weiße oder andere waschbare) taucht man in siedenden Sündertalg, läßt diesen auf dem Stoff erstarren und wäscht nach etwa einer Stunde den Talg, der die Tinte ganz ausgesogen hat, mit heißem Wasser und Seife aus. Bei Alizarintinte wird Weinstciusäure benutzt. Kragen und Manschetten zu trocknen. Durch das befestigen mit Holzklammcrn an der Leine werden die feinen Kragen und Manschetten häufig Kadrpanwssel, Badeschuhe, Badnnnhe, Kadehnt. An der Hand der gegebenen Muster dürfte es den badelnstigen Damen nicht schwer sollen, sich selbst genannte Gegenstände herzustellcn. Die Pantoffel, ebenso die Schuhe sind aus grauem Segeltuch zu fertigen und mit Linoleumsohlen, die obenauf mit Frottierstoff bekleidet werden, zu versehen. Die Pantoffel und die Schuhe erhalten rote Borten- einsassung, letztere außerdem noch an jeder Seile, ca. 1 Zentimeter unter dem äußeren Rand, je drei Bindlöcher zum durchziehen der Schnürbänder, die dann nach Anlegung des Schuhes kreuzweise um den Fuß und das Bein gebunden werden. Nach Be lieben können die Schuhe noch mit einem rot gestickten Anker verziert Werden. Zn der Bademütze ge braucht man 78 om Wachstuch mit blauen Punkten, 2 m graublaue Schlangenlitze und gleichfarbiges 1>/„ am breites Wollbaud. Sie wird von einer Tollfaltenrüsche be- randct, und mit der Litze und dem Wollband garniert. Tas vordere Schild der Mütze kann beliebig herauf oder herunter ge klappt getragen werden. Der Bade hut ist aus gelbem einfarbigem Wachstucb, 1 Meter gehört dazu, zu arbeiten. Der äußere Rand wird durch ein dünnes Nohrstäbchen gestützt und mit blaugrauem Woll band, Z'/z w werden gebraucht, eingefaßt. Wollband in gleicher Farbe, doch etwas breiter wie zur Einfassung, verarbeitet, bildet Lie Garnitur Les sehr Praktischen Vadehutes. Nachfrage täglich ungestümer wurde, so entschloß sich eines Tags der menschenfreundliche Hotelbesitzer, gegen schweres Geld eine größere Sendung dieser Leckerbissen aus Böhmen kommen zu lassen, da die einheimische Krebse, wie bekannt, in aorpors an der Krebspest krepiert waren. Tie erfolgte Bestellung wurde bald unter den Gästen laut. Alles harrte mit Sehnsucht. Nm sehnsüchtigsten unser Hotelier, der bereits von der geschehenen Ab sendung avisiert war. In vergeblicher Erwartung vergingen für ihn mehrere Tage — eine peinliche Woche. Solchen Transport können die Tiere un möglich überstehen, die Ware wird verdorben an- kommen! Das war ein schauderhafter Gedanke. Endlich kommt die gewaltige Kiste; voll der bösesten Vorahnungen läßt der Hotelier hastig den Deckel abheben. Entsetzlicher Anblick! Ein Chaos von Hunderten und Hunderten unverkennbar toten urebsen, kein Gliedchen regt sich mehr! Wutent brannt und schmerzzerwühll, einen letzten Blick aus die teuren Leichen werfend, läßt er, um nicht oben drein noch Spott zu ernten und Len Gegenstand seines Zornes so schnell als möglich aus dem Gesicht zu bekommen, die Kiste an ein stilles See brückchen bringen und versenkt eigenhändig die Twen in den klaren See. Lange, lange noch blickte er hinab auf das Grab seiner und der Gäste Hoffnungen, auf den Berg toter Krebse, um die sich Hunderte von winzigen Fischlein scharen. War es Täuschung? Dieser Krebs da unten hat sich bewegt, jener auch. Plötzlich schießt ein Krebs vergnügt aus dem Chaos hervor; ein zweiter, ein dritter, dort gleich fünf Stück in Reih' und Glied, und säst scheint es, als schielten sie schaden froh und boshaft in das starre Antlitz des sprach losen Hoteliers empor. Immer reger und lebendiger wird's im langeutbehrten kühlen Elemente, strahlen förmig schießen nach und nach die Krebse bis auf wenige auseinander und eh' man sich's versah, war keiner mehr da — tief, tief unten am See grund. Daß es eine herzhafte Verwünschung war, die aus des Hoteliers Munde über den See dahinglitt, ist erklärlich. Wohl aber hatte er sowohl für eine neue Krebszucht in jenem Gebirgssee ge sorgt, als auch seinen Gästen das Vergnügen ver schafft, die scheintoten Krebse selber nächtens wieder sangen zu können. Dur manierlich! Ein charakteristisches Zeichen der Zustände in Frankreich vor dem Ausbruch der ersten französischen Revolution war die große Be Vadepantofsel, Badeschuh, Bademütze, Vadehut. stechlichkeit der Behörden. Ein vornehmer Herr der mit seinem Nachbar in einem Erenzprozesse lag, wünschte sehr dringend, sich die Gunst des Dezernenten in seiner Angelegenheit zn erwerben, fürchtete aber den Weg greller rlestechung einzn- schlagen und geiiet endlich auf folgenden Einfall Er begiebt sich zu dem Dezernenten und beginnt ihm seine Sache vorzulragen. Dieser will nichts hören: der Klient sei hundert- und tausendmal im Unrecht, seine Sacke sei so schlecht wie möglich „Mein Herr," erwidert Ler Bittsteller, „haben Cie nur die Güte, mich einen Augenblick aufmerksam anzuhören und ich bin überzeugt, Sie werden mir zugeben, Laß ich unmöglich unrecht haben tanm Hier liegt mein Gut und mein Schloß (er zieht den SituatipnsplaN mit Goldstücken und bezeichnet das Schloß durch ein Säule voll Doppel-Louisd'or). Dies ist mei» Park, und hier eine Landstraße (lange Geldlinie), welche zu einer Mühte führt (enorme Säule). Hier ist ein Arm des Flusses (neuer Geldhaufen). Sie sehen doch nun klar, wie ge diegen meine Ansprüche und Rechts- Ittel sind; wenn Sie erlauben, mein Herr, so werde ich Ihnen Len kleinen Situalionsplan hier lassen, damit Sie ganz in Muße über die Sache Nachdenken können." Das Einbalsamiclen der Leichen, welches bei den alten Acgyptecn gebräuchlich war, hatte dam»^ verschiedene Methoden, wovon d» erste und kostbarste auf 12—1300 Taler zu stehen kam. Sie geschah solgendcrnaßen: Die Balsamieret zogen zuerst mit einem krummen Eisen das Gehirn durch die Nast aus dem Kopf heraus und füllten den leeren Raum mit Spezereien. Hierauf machten sie mit einem scharfen äthiopische» Steine in der linken Seite des Leibes eine Oeffnung, um durch dieselbe die Eingeweide, bis auf das Herz und die Nieren, herauszunehmen. Alsdann füllten sie den hohlen Körper mit gestoßene» Myrten, Kassien und anderen wohlriechende» Dingen, nur nicht Weihrauch und nähten danach die Oeffnung wieder zu. Hierauf wurde der Körper noch über 30 Tage lang mit Cedernöl und andern dergleichen flüssigen Dingen gesalbt, oder auch 70 Tage in Salpeter gelegt. Wenn dies gP schehen war, wurde er gewaschen, jeder Teil mb Tüchern von feiner Leinewand umwunden, und sodann mit Schlehenharz bestrichen, dessen su§ die AcgyPter statt des Leimes bedienten. Bei dieser Operation behielt der Körper seine völlige Gestalt und Aehulichkeit, so Laß sogar die Haare in de» Augenbraue» und Augenlidern sitzen blieben. Guter Gedanke. Gedächtnis ist Liebe, was ma» gern hat, behält man. Geschäftseiser. Handlungsreisender (z» Kannibalen): „Wohlan, da Ihr fest entschlösse» seid, mich zu braten und zu verzehren, so Lick' ich, bei dieser Gelegenheit unsern unübertreffliche» Senf zu versuchen!" Der Dentist. „Sind Sie ein Freund vo» musikalischen Soireen?" —„O ja,wenn das Loup»' gut ist." Sicheres Kemizeichem Lily (zu ihrer die Kock schule besuchenden Freundin): „Du, Mizi, versteck' Du schon recht viel von der Küche; weißt D" vielleicht gar schon, wenn die Milch kocht?" Mi^ (voll Stolz): „Aber natürlich, das riecht man ja', Deutlicher Wink. V a > er (auf Besuch kommend» „Sag', Felix, ist denn Dein Freund Schmidt a»- guter Familie?" Sohn (Student): „Gewiß, Batt» — denn er bekommt monatlich 60 Mark weck als ich." Modern. „WaS, das ist Herr Fexbcrger? dc> ist ja über und über verbunden und zerschunden? — „Ja, der hat zu seinem Vergnügen eine Berg' tour gemacht." Nachdruck aus dem Inhalt dicsts Blattes verboten. Gesetz vom II./VI. 7V. Verantwortlicher Redacteur A. Jhring. Druck und Verlag v"' Jhring L Fahrenholtz, Berlin 8. 42, Prinzcnstrake 86.