Volltext Seite (XML)
"22-^2^ ind sein! Er hat lls ich di« irchblicken Redaktion Sie grif- die die in Weil rh. Diese arin war. nicht von l sie nur >er Hau? rnn. Al- beit nahm Anspruch U. Ihre lind weich t. Sie In den >s Schrei hübsches me Wirt- noch Not ' gekannt, «zensangst -re Sinuc sen. Als l. da hatte U gesessk» n Roma» en frohe» ffens, der euilleton^ men wul" r Romall. n> wurde >ollte, uu ven letzte» im FieIl ebeit niäst licht meld' Sie Hai»' fort, fori Antwort, raenz de» Ein pa»r llbwetsuuß . Wiede' fahren ge mit ihrer rahme, fred plötz au loslstl aenfall e^ e. md. tzlich allh doch e>» inch? I« nen Fleiß- : Aufopsis Ich den rs erspart, «mer sacht i — M ir ist jetzt aupt weu» oird einer» Arzt au^ muß erst ücht wahr- >oll bang^ hagere, gc- Weit im kiia. liebte Antlitz sah, in denen die Augen so dunkel und treu zu ihr aufblickten, da sank sie plötzlich in die Knie vor dem Vater ihrer Kinder. „Fred ja, Du wirst wieder gesund, »nd soll ein Wunder kommen, das uns hilft. Sieh mal, ich hab' doch meinen Roman noch unterwegs, den großen, den ich an Werkenthin geschickt. Paß auf, er nimmt ihn! Er nimmt ihn für ungeheuer viel Geld. Und dann «nächst Du eine Reise, Alfred, Luftverände rung mußt Du haben, und alles ist gut, Schatz!" Er lächelte. „Schade," meinte er nach einer Weile stil- lrn Sinnens, „schade, daß ich Deinen Roman Nicht erst gelesen habe. Ist er gut, Annemie?" Sie wurde rot. „Ich ich weiß nicht. Ich hab ihn damals so schnell, so voller Ängst geschrieben. Im Kopf war er längst fertig, ja! Aber aber ich glaube, Alfred, es ist sehr schwer, einen Roman anzubringen — Nicht wahr?" „Je nachdem! Die besten Sachen wer den oft ungelesen zurückgeschickt. Oft kommt ss nur auf einen Zufall oder eine ganz gering fügige, dumme Veranlassung an, wenn so große Manuskripte angenommen werden. Du glaubst es ja gar nicht, Mie, was die Feuille ton-Redakteure manchmal für Käuze sind. Aas sie für Launen haben, für Gesinnungen und Ansichten, na, sieh nur nicht gleich so verzagt aus, Schatz! Du hast ja immer Mück bisher gehabt!"' „Du hast ja immer Glück bisher gehabt!" Annemarie fiel dieser Ausruf seltsam schwer aufs Herz. Sie verharrte regungslos mit gesenktem Kopf an seinen Knien. Dieses Ausruhen war so süß nach allen Mühen. Er fühlte sich offenbar heut bedeutend leichter. Er sprach viel und laut. Es machte ihm Freude, alte Redaktionserinnerungen aufzufrischen. „Im Blatt bei uns, der Doktor Lechner, iveißt Du, das war auch so einer! Wenn der Manuskripte bekam, die ihm zu lang erschie nen, um sie vollständig durchzulesen, sah er Nur Anfang und Ende, allenfalls eine halbe Seite in der Mitte der Arbeit durch. Ge fiel ihm die Stelle gerade, nahm er den Ro- «uan. Punktum! Na, stand ja auch «Nanchmal ganz blödsinniges Zeugs in unserm Älatt, was?" Sie antwortete nicht. Ihr war, als risse iu ihrer Seele, die einst so stolz und schaffens froh gewesen, etwas entzwei. „Und einmal," fuhr er fort, „einmal wurde »ns ein faustdickes Bündel beschriebener Pa piere von einem sehr unbekannten Schrift steller zugesandt, das als Wertangabe auf dem Postpaket den Vermerk „Wert: Zehn tausend Mark" trug. Der Lechner hat zu erst über solche Frechheit mordsjämmerlich ge schimpft. Dann wurde er aber neugierig. Er Patte das Gekritzel des Fremden sicherlich nicht ,gelesen, wenn ihm nicht dieser anmaßende llostvermerk „Wert: Zehntausend Marl" im- svniert hätte. Kurz und gut, er las, war begeistert, und der Roman erschien." Annemarie hob den Kopf. „Und hat zehn — zehntausend Mark da- sür bekommen!" „Nein, — so stolz honoriert Hempler nicht! "napp ein Viertel des angegebenen Wertes." Er lachte wieder. . „Mußt Du auch mal so machen, Schatz! Einfach Deine Manuskripte als Wertobjekte Mcken in achtungsvoller Höhe. Die paar loschen Porto mehr werden dann oft zur ^ten Kapitalanlage." Sie war ausgestanden. „Ich habe keine Manuskripte mehr zum Fortschicken," sagte sie müde. Sie zuckte zusammen, da draußen im Kor ridor hatte die Glocke angeschlagen. Ehe sie hinausging, um zu öffnen, beugte sie sich noch einmal und küßte ihren Mann. „Ich komme gleich wieder, Fred." Es dauerte aber eine ganze Weile, ehe sie wiederkam. Der Paketbriefträger war dagewesen und hatte ihr den Roman zurückgebracht. Nun saß die junge Frau in der Küche und las mit leeren Augen das gedruckte For mular der Ablehnung. Dann hüllte sie das Papier wieder um die beschriebenen Papier blätter und stöhnte. Sie sah auch nicht mehr hinein in das Geschriebene. Wie ein Grauen war es in ihr. Aus dem Manuskripte zog es eisig kalt über ihre Hände, über ihr Gesicht und über ihre Augen. Nur nicht lange im Hause behalten, diese Arbeit der Not und letzten Hoffnung, nur wie der fort, gleichviel wohin. Eine Art Trotz kam über Ännemarie. Aks sie endlich wieder das Zimmer betrat und ihr Mann fragend zu ihr aufblickte, log sie zum drittenmal mit schamerfüllter Seele. „Es war nur der Milchmann, Alfred." Am Abend war der Roman nicht mehr im Hause. Als Einschreiben mit dem Vermerk: „Wert: Zehntausend Mark", führte ihn die Eifenbahn aus der nordischen Stadt in die Fremde hinein, einem Weltverlag Süddeutsch lands entgegen. Annemarie aber ging umher, als hätte sie eine Sünde begangen. Sie kam sich erbärm lich klein und gedrückt vor. Gerade, als hätte sie ihr eignes Werk durch diese prahlerische Wertangabe nur um so tiefer herabgesetzt. Drei Tage wartete sie auf die Beschei nigung des Verlags, die sie von früher her gleich nach Ankunft ihres Manuskriptes als gedrucktes Formular zu erhalten gewohnt war. „Mit bestem Dank bestätigen wir das Ein treffen Ihrer Arbeit — —, deren Inhalt wir demnächst prüfen werden," Es kam keine. Annemarie wartete noch ein paar Tage. Dann schrieb sie an den Verlag, und bat um Antwort, ob ihr Roman eingetroffen sei. Nein, er war nicht da! Sie solle nur auf der Post danach Erkundigungen einziehen. Als sie den Bescheid gelesen, gab sie ihrem Mann den Brief und weinte. Sie fühlte sich unfähig, diese furchtbare Angst um die näch sten Wochen allein zu tragen. Er sagte aber nicht viel. Er hielt die durchsichtigen Hände um die seines Weibes gefaltet und meinte endlich: „Du mußt mal beten, Mie! Ich fange es jetzt auch an zu lernen. Einmal so recht herzlich und inbrünstig beten, man wird ganz zum Kinde dann, Mie, —> — so vertrauend, so zuversichtlich." Sie nickte. „Ich tu's alle Tage, Alfred." Dann ging sie zur Post. Es war warm und die Dämmerung lag in den Straßen. Als Annemarie vor dem Schalterbeamien stand, hörte er zerstreut auf ihre bangen Worte. Dann hob er den Kopf. „Also ein einfaches Paket war's?" Sie wurde dunkelrot. Erst jetzt fiel ihr ein, daß sie ja ihren Roman als Einschreiben mit dem Vermerk: „Wert: Zehntausend Mark" versandt hatte. Sie zitterte am ganzen Kör per, als sie dem Beamten davon erzählte. Er wurde Plötzlich aufmerksam. „Alle Wetter, das is 'ne Nummer! Das lohnt sich! Zehntausend Mark? Haben Sie die Quittung darüber?" Die junge Frau griff in ihr Portemonnaie und gab dem Beamten das Papier. Er las Datum, Name und Wertangabe und nickte. „Stimmt! Das Paket ging mit Zug Nr. 6007 fort. Ist also mitverbrannt!" Annemarie sah ganz verstört aus. „Mit verbrannt?" Er gab ihr ungeduldig die Postquittung zurück. „Ja, es ist schon so, wenn ich's Jhnen.sage! Ist aber nicht meine Sache! Sie müssen sich an die Oberpostdirektion wenden, wir können uns hier nicht mit dergleichen be fassen. Der Packwagen, Zug Nr. 6007 ist also abgebrannt. Und wenn Sie beweisen können, daß Ihr Paket tatsächlich den ange gebenen Wert hat, bekommen Sie die Summe vom Reichspostamt ausgezahlt," sagte er ge schäftsmäßig. „Vorausgesetzt, daß keine Ab schrift Ihrer verlorenen Arbeit mehr existiert," setzte er hinzu. Neue Menschen kamen an den Schalter, es gab ein Drängen und Stoßen. Die junge Frau stand seitwärts an einen Pfeiler der Halle gelehnt und mußte sich erst ein Weilchen besinnen, wo sie war. „Vorausgesetzt, daß keine Abschrift Ihrer verlorenen Arbeit mehr existiert, bekommen Sie die Summe zehntausend Mark — vom Reichspostamt ausgezahlt," — hörte sie wieder und wieder sagen. „Nein, es existiert keine!" Beinahe hätte Annemarie das ganz laut vor allen Leuten gesagt. Sie hatte vergessen, daß ihr Roman, an dem sie Tage, Wochen und Monate gearbeitet, verbrannt, vernichtet, verloren für alle Zeiten war. Sie wußte nur eins: Und das war, daß sie nun Geld, un geheuer viel Geld bekommen würde, und Al fred reisen, — Alfred wieder gesund werden konnte. Sie lief durch die Straßen heim und hielt zum erstenmal nach Monaten wieder Blumen in der Hand. Veilchen, die sie in ihrem jähen Wandel von Leid zum Glück einem Knaben ahgekauft. Als sie nach Hause kam, saß Alfred mit den Kindern noch im Dunkeln. Annemarie legte ihren Strauß in zittern der Freude auf seine Knie. Nach ihrem stammelnden Erzählen war es eine ganze Weile still zwischen ihnen. Dann tastete er nach ihrer Hand. „Und Dein Roman, Annemie? Du ju belst so! Denkst Du nicht, daß Du durch ihn hättest berühmt werden können, wie Du so lang' es Dir gewünscht? Daß Deine große, große Ärbeit nun verloren, unwider bringlich verloren ist?" Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Alfred, daran denke ich nicht." Und fest, langsam setzte sie hinzu: „Ich schreibe nicht mehr, Alfred. Ich habe kein Recht mehr darauf. Jener prahlerische Ver merk: „Wert: Zehntausend Mark", den ich da mals in meiner furchtbaren Aufregung und Torheit auf das Paket gesetzt, hat mein Kön nen an den Pranger gestellt. Sag' offen, Al fred, sag's ganz offen! Eine wirkliche Künstlerin, die von der Größe ihres Werkes überzeugt ist, hätte das nicht getan, — nicht wahr, Alfred, sie hätte es sicher nicht getan!" „Nein," antwortete der Mann leise. Da nickte sie. „Also Lin ich keine Künstlerin! Nur Frau — nur Mutter!" Und sie hob ihre Kinder zu sich empor und konnte lächeln, ganz wunschlos lächeln.