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Burgas ab, von wo sich der Grobfürst nach Konstantinopel zum Besuch beim Sultan weiterbegab. Ueber die mazedonischen Unruhen liegt augen blicklich nichts wesentlich Neues vor. In Nordamerika ist in Folge des langen Streiks der pennsylvanischen Bergleute vielfach große Kohlennoth eingetreten; in New-Jork fordern die Händler den enormen Preis von 25 Dollars für die Tonne Kohlen. In Washington fand ein Ministerrath unter Vorsitz des Präsidenten Roosevelt statt, in welchem beschlossen wurde, die Präsidenten der Kohleneisenbahnen und den Präsidenten des Bergarbeiterverbandes zu einer schleunigsten Konferenz nach Washington einzuladen. Auf den Philippinen fand ein neues Gefecht zwischen den amerikanischen Truppen und den rebellischen Moros statt, in welchem letztere geschlagen wurden. In der Mandschurei wird das Unwahrscheinliche Ercigniß; die russischen Truppen haben mit ihren Rück zug aus der südlichen Mandschurei begonnen. Aurze Lhrsnik. Des Gattenmordes geständig und freige sprochen. In Wien haben die Geschworenen in einem Mordprozeß ein Verbiet gefällt, das psychologisch wohl verständlich ist, aber in Oesterreich ungewöhnlich erscheinen muß. Ein wegen Gattenmordes angcklagter Handwerks meister wurde trotz des Geständnisses, seine Ehefrau gc- tödtet zu haben, gänzlich freigesprochen. Der Angeklagte, ein fleißiger, sparsamer Mensch, war siebzehn Jahre ver- heirathct, hatte drei Kinder und mußte eines Tages er fahren, daß seine Frau sich einem jungen Gesellen zuge wendet habe. Er suchte sie auf dem Weg zur Pflicht zu rückzuführen, doch sie verlachte, verhöhnte, schlug ihn, setzte ihn bei jeder Gelegenheit vor ihrem Geliebten herab und wollte ihn schließlich aus dem Hause werfen. In dieser Situation befand sich der von seiner Frau gepeinigte Mann, als er in einem plötzlichen Anfall von Wuth nach einer Hacke griff und die Frau, die ihn eben noch beschimpft hatte, niederschlug. Der Angeklagte leugnete dies nicht. Die bewegte Verhandlung entrollte die klägliche Rolle, die er seiner Frau und deren Liebhaber gegenüber gespielt hat. Die Vernehmung des Letzteren und sein Auftreten erregten den Unwillen der Geschworenen und des Publikums; da gegen bemächtigte sich große Rührung der Zuhörer, als die unschuldigen Kinder des Angeklagten im Saale er schienen. Dem Verbiet der Geschworenen und dem Frei spruche folgten, wie das Neue Wiener Tageblatt schreibt, laute Kundgebungen des Beifalles, die der Präsident rügte; am Schluß der Verhandlung waren die Geschworenen Gegenstand von Ovationen, die namentlich von den Frauen im Zuschauerraum ausgingen. Opfer des Meeres. Im Monat August sind 94 Schiffe vollständig verloren gegangen, darunterö deutsche. Außerdem weist die Statistik noch 320 durch Unfälle be schädigte Schiffe auf, wovon 23 deutsche. Schier unglaublich ist, was die Newyorker Theater- und Konzert-Unternehmer leisten. So wird im Lyzeum- Theater ein „Parfum-Konzert" stattfindcn, welches den Anwesenden 16 Minuten lang mit einem eigens herge stellten Apparat eine Reise nach Japan in Form von Wohlgerüchen vorführen soll. Die Sitze dazu sind zu Preisen von 8 bis 40 Mk. angeblich stark begehrt. — Im Star-Theater wird ein Stück „Der König der Detektives" aufgeführt. Der Schluß dieses Dramas „schlägt kolossal ein", sagt man. Die Heldin wird vom Bösewicht geraubt, und zwar im — Luftschiff. Aber auch der König der Dcteklives ist auf der Höhe der Zeit. Er folgt der Entführten ebenfalls im Luftballon und rettet sie. Mein Liebchen, was willst Du noch mehr? . . . Zur Beurtheilung der wirthschaftlichen Lage ist die Konkursstalistik ein nickt unwichtiger Faktor. Nach amtlicher Mittheilung gelangten im zweiten Vierteljahr 1902 im deutschen Reiche 2478 neue Konkurse zur Zählung gegen 2583 im zweiten Viertel vorigen Jahres. Es wurden 378 Anträge auf Konkurseröffnung wegen Mangels eines auch nur die Kosten des Verfahrens deckenden Masse betrages abgewiesen; in 1349 Fällen beantragte der Schuldner selbst die Eröffnung. Zur größten Vorsicht auf Eisenbahnfahrten mahnt ein Vorfall, der sich bei Brandenburg a. H. ereignete. Ein Reisender wollte das Fenster schließen, dabei sprang die Thür auf, und der Herr stürzte hinaus; er hielt sich noch eine Zeit lang am Fenstcrriemcn fest und wurde mitgeschleift, bis er bewußtlos auf das Gieis si l. Wieder zu sich gekommen, schleppte sich der Verletzte nach dein Mriertzäuschen. Er will die Bahnverwaltung für den Schaden ersatzpflichtig machen. Kiel, 2. Okt. ArinzHeinrich hat einen ihm vom Kaiser bewilligten 45 tägigen Urlaub angetreten. Die Ver tretung des Prinzen als Geschwaderchef übernimmt Contre- admiral Borckcnhagen. München, 2. Okt. Unter besonderem Hinweis auf die Haltung der sächsischen Handelskammern und der sächsischen Regierung gegen die Monopolgelüste der deutsch- amerikanischen Petroleum-Artieu-Gesellschaft meldet das Eentrumsorgan, der „Bayerische Conrier", daß diese Gesellschaft in Regensburg und Landshut Plätze ankamen wolle zur Errichtung von Tankanlagen, und fordert die Regierung und alle interesstrtrn Behörden auf, die Aus führung dieses Planes auf jede Weise unmöglich zu machen. London, 2. Okt. Es verlautet, der Londoner Jngeneur Simpson habe eine schnellfeucrnde Kanone er funden, die den Rückprall durch einen ganz neuen Prozcß um 85"/g verringert. Die Erfindung sei von der deutschen Regierung erworben worden. neue englische Liebenswürdigkeit. Der Berichterstatter der „Times" schließt seine Arlikel über die deutschen Manöver mit den Worten: „Wenn das alles war, was der Kaiser uns von der deutschen Kriegs- theone zu zeigen hatte, so kann man mit einer bedeutenden und viel erfahrenen Autorität sagen, daß es wenig giebt, was uns die Deutschen auf dem Schlachtfelde zu lehren hätten." Es reißt nicht ab! Aus Langewiesen in Thür ingen meldet man dem Berl. Tgbl.: Der Aufsichtsraths- vorsitzenbe der hiesigen Dahrlehnskasse, Tromlitz, ist seit acht Tagen flüchtig. Es fehlen Beträge von über 100 000 Mark. Vom Boercnkrieg heimgekehrt und in London verhungert ist dieser Tage ein junger Mann. Der Morning Leader bemerkt dazu: Er war dem Rufe des Königs und des Landes gefolgt und man ließ ihn ver hungern. Der Fall ist nicht dazu angethan, den Zudrang von Rekruten zu fördern- An ihrem Hochzeitstage wurden in dem nord amerikanischen Sädtchen Battle Creek eine Frau und ein Mann erschossen. Der Mörder, ein Geschäftsmann, be ging Selbstmord. Die ermordete Frau war einst seine Haushälterin und hatte seine Hand um ihre Bewerbung abgcwiesen. Von einem geheimnißvollen Fall wird aus Chalons in Frankreich gemeldet: In einem Eisenbahnabthcil erster Klasse, in dem ein Hauptmann der Pariser Garnison Platz genommen batte, fand man Käppi und Mantel, sowie das Kreuz der Ehrenlegion, der Offizier selbst war verschwunden. Falsche Zehnmarkstücke! Berlin, 2. Okt. Das „Kleine Journal" schreibt: Neuerdings circuliren falsche Zehnmarkstücke in großen Mengen; sie zeigen eine sorg fältige Prägung und stimmen auch im Gewicht mit den echten überein. Als Münzzeichen tragen sie den Buchstaben L und die Jahreszahl 1872. Er wackelt weiter. Venedig, 2. Okt. Die „Gazetta di Venetia" meldet, daß am Kirchthurm von San Stefano wiederum Anzeichen drohenden Einsturzes bemerkt worden sind. Einer der im Sommer zur Feststellung etwaiger Lageveränderungen am Thurm angebrachten Marmorpfeiler wurde geborsten vorgesunden. Gestern wurde ein neuer Pfeiler eingcsügt, der abermals geborsten ist. Schachtunglück. London, 1. Okt. Als heute 8 Personen in dem Schacht eines Kohlenbergwerkes in Ponti pool (Grafschaft Monmouth) hochfuhren, riß das Seil, als sie kurz vor dem Ausgang waren. Sie stürzten unge fähr 275 Meter hinunter und waren auf der Stelle tobt. Aus der Südsee. In Herbertshöhe (Deutsch- Neuguinea) fand kürzlich die Aburtheilung der überlebenden gefangene» Eingeborenen statt, die der Theilnahme am Morde der deutschen Händlcrsfrau Wolff und ihres Kindes respektive Beraubung des Wolfschen Hauses schuldig waren. Die 3 Angeklagten erhielten 5, 3 und 2 Jahre Gefängniß mit Zwangsarbeit. Sofort nach dem Mord war bekanntlich eine Strafcxpeditiou unternommen worden, bei der viele Eingeborene getödtet wurden. Auch zu Hildesheim in Hannover trat Donners tag früh Schneefall ein, und in der Stadt Hannover schneite es bei 2 Grad Kälte! In Posen wurde der 20jährige ArbeiterSbytowski wegen Mordes hingerichtet. Das Nürnberger Schwurgericht verurtheilte den 19jährigen Schuhmacher Keck zum Tode; er hatte zwei Kinder getödtet und an einem dritten einen Mordversuch gemacht. Vaterländisches. Miltheilungen aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimnis; der Redaktion. Anonyme Anschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, den 3. Oktober 1902. — Nach vorhergehender regnerischer und kalter Nacht brachte uns der gestrige Donnerstag Morgen die ersten Schneeflocken! — Bei der hiesigen städtischen Sparkasse wurden im Monate September d. I. 876 Einzahlungen im Be trage von 119348 Mt. 77 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 355 Rückzahlungen im Betrage von 77767 Mk. 82 Pf. — Dresden, 30. Sept. Die beiden großen Bilder, die eine Deputation beider Kammern des sächsischen Landtages am Freitag dem König über reichte, befinden sich jetzt im Schaufenster des Ateliers des Herrn Hofphotographen Otto Mayer, der sie ange- fertigt hat, öffentlich ausgestellt. Beide Bilder zeichnen sich durch eine lebensvolle glückliche Zusammenstellung der Gruppen und durch größte Porträt-Aehnlichkeit dcr ein zelnen Herren aus. Das Bild der Ersten Kammer zeigt in der Mitte den König sowie den Kronprinzen und den Prinzen Johann Georg. Hinter dem Präsiventen tische steht dcr Wirk!. Geh. Nath Präsident Or. Graf v. Könneritz und ihm zur Seite sitzen die Sekretäre Bürger meister Thiele-Döbeln und Kammerherr Sahrer v. Sahr auf Dahlen. Ferner sieht man die Oberbürgermeister Geh. Finanzrath a. D. Beutler und Vizepräsident Landes ältesten v. Zezschwitz. Die Kammermitglieder stehen zwanglos umher und scheinen eifrig im Gespräch zu sein. Das Bild der Zweiten Kammer gewählt den Anblick einer lebhaft bewegten Sitzung. Der Präsident Geh. Hofrath Dr. Mehnert steht hinter dem Präsidententische mit einem Schreiben in der Linken, und am Berichter- statterplatze spricht soeben Geh. Oekonomierath Hähnel, während Vizepräsident Geh. Justizrath vr. Schill die Worte aufmerksam verfolgt und die Sekretäre Bürger meister Rüder-Roßwein und Bürgermeister Ahnert-Zwenkau Notizen machen. Die übrigen Herren sitzen an ihren Pullen; in der ersten Reihe die Herren Bürgermeister Leupold und Stadtverordnetenvorsteher Rechtsanwalt I)r. Stöckel, die Rede des Berichterstatters anhörend. Es war natürlich mit vielen Mühen verknüpft, bei einer so großen Zahl von Personen, die alle einzeln in verschiedenen Stellungen aufzuuehmen waren, und deren Porträts dann entsprechend zusammengcstellt werden mußten, ein so gutes Gruppenbild zu erhalten. — Dresden. Der westliche Theil der Altstadt: Friedrichstadt wird eine neue Kirche erhalten. Der Rath beschloß nämlich, dcr Kirchgemeinde, die durch die geplante Theilung der Matthäuskirchgemeinde neu gebildet werden soll, den Baugrund für eine Kirche in Friedrichstadt-Süd unter der Voraussetzung zu schenken, daß ihm das Patronat dcr Malthäuskirche und der neuen Kirche übertragen wird — Der Rath bewilligte 100000 Mark für die ge plante Umgestaltung des Elbufers bei „Antons" am linken Elbufer. Dort sollen umfangreiche Erdarbeiten vorgcnommen werden, die einer großen Anzahl von Arbeitern im Laufe des Winters Beschäftigung bieten. — Die Zahl, dcr vielen leerstehenden Wohnungen wird sich am 1. Ok tober noch bedeutend vermehren, da der Umzug wiederum sehr zahlreiche Miether nach den Vororten geführt Haft In den Miethpceisen sind in Folge des starken Wohnungs angebots erhebliche Ermäßigungen eingetreten. — Dresden. In einer bis in die späten Nach- mittagsstunden währenden Verhandlung, zu welcher 2ft Zeugen geladen waren, hatte sich der 27jährige, erheblich vorbestrafte Landwirth und Agent Emil Alfred Beger aus Wilsdruff wegen Diebstahls, Bedrohung, Betrugs und Unterschlagung vor dem hiesigen königl. Landgericht zu verantworten. Der Angeklagte stand Ende vorigem Jahres in Kaufsverhandlungen um ein Gut bei Wilsdruff und gab sich auch Bekannten gegenüber als Besitzer mehrerer» hier an der Ludwig Hartmannstraße gelegenen Grund stücke aus. Auf Grund dieser falschen Vorspiegelungen borgte er arme Bekannte um Darlehen von 10 und 170 Mk. an und versuchte unter denselben falschen Vorspiegel ungen weitere Geldbeträge von 300 und 1000 Mk. zu erlangen. Weiter wird der Angeklagte überführt, Unter- miethern seiner Mutter Betten und Schmucksachen von erheblichem Werthe gestohlen zu haben. Auf einen auf einen Anderen gezogenen Wechsel setzte der Angeklagte unbefugt den eigenen Namen als Accipt und versuchte durch Drohungen einen in Pirna wohnenden Knecht zur Hergabe eines Darlehns zu bestimmen. Die 2. Straf kammer verurtheilte Beger zu 5 Jahren 6 Monaten Gefängniß und 5 Jahren Ehrverlust. — Dresden. Ein Depeschenbureau weiß zu melden, die Boerengenerale würden außer dem Berliner Hofe auch die Höfe von Dresden, München und Stuttgart in der zweiten Oktobcrwoche besuchen. Die Ankunft in Dresden, erfolge am 20. Oktober, der amtliche Empfang durch dem König und vie Minister am 21. Okober. — Meißen. Eine Todesanzeige, welche der Ver storbene kurz vor seinem Tode selbst geschrieben hat, erhielt gestern der hiesige Thalbadpächter Schwarz. Der Inhalt des Schreibens ist wörtlich folgender: „K. S. Pflcgean- stalt Hubertusburg. Liebe Freunde, meinen besten, herz lichen Gruß. Da cs dem Herrn über Leben und Tod gefallen hat, mich den von dieser Welt abzurufen, so bitte ich um stilles, herzliches, ehrenwerthes Andenken. Mit aller Achtung meinen ehrenwerthen Gruß Gottfried Leberecht Möbius." Von der Verwaltung der K. S. Landesanstalt ist auf der Rückseite des Briefes bestätigt, daß der am 26. September verstorbene Möbius aus Roitzschen diesen Brief kurz vor seinem Tode selbst ge schrieben hat. Möbius war 90 Jahre alt und hat bis zu seinem 88. Lebensjahre im Thaldad regelmäßig Dampf bäder gebraucht. Die Adresse ans dem schwarzumrändertem Couvert ist ebenfalls von Möbius eigenhändig geschrieben. — Gittcrsee. In der Nacht zu gestern wurde Bäckermeister Wilhelm, als er aus dem Hause trat, um die im Ncbenhause schlafenden Gesellen zu wecken, von maskirten Räubern überfallen. Sie hielten den Revolver vor und forderten Geld. Herr Wilhelm schlug sofort dem einen die Laterne auf den Kopf, sofort schoß der andere auf Wilhelm und verletzte dessen rechte Schulter. Durch den Alarm Wilhelms wurden umwohnende Leute wach und die beiden vermummten Gestalten entflohen. — Lommatzsch, 2. Okt. Der am Sonntag aus dem hiesigen Amtsgcrichtsgefängniß entsprungene Schneider Kranz ist in Ziegenhain wieder verhaftet und ans hiesige Amtsgericht abgeliefert worden. K-hat dieser Tage wieder einen Diebstahl verübt. — Riesa, 2. Okt. Tödtlich verunglückt ist am. Montag auf einem stromabwärts fahrenden Schleppkahn der 13jährige Sohn des Schiffers Jauer aus Aken. Der Knabe gericth mit dem Kopfe in ein Seil, an welchem er sich geschaukelt hatte und konnte sich nicht wieder befreien, sodaß dcr Tod durch Ersticken eintrat. — Das Döbelner Stadtverordneten-Kollegium be schloß in seiner am 1. d. M. abgchaltenen Sitzung das Ersuchen an den Stadtrath zu richten, bei der Staats- regierung nochmals dahin zu petitionircn, daß die jetzt in Vorbereitung befindliche Linie Wilsdruff-Leuden- (Lommatzscy-Madewitz nicht in dem zwischen Döbeln, und Zscheitz gelegenen Dörfchen Gadcwitz, sondern in Döbeln an die Linie Döbeln-Mügeln Anschluß erhält. — Dippoldiswalde, 1. Oktober. Die deutsche Müllerschule beendete Michaelis ihr 42. Semester, daA von 48 Schülern besucht war. Ihr Alter bewegte sich zwischen 17 und 31 Jahren und ihrer Nationalität nach verthciltcn sie sich auf Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Rußland, die Schweiz, Schweden, Dänemark und Italien. An Unterstützungen verzeichnete die Schule einen Beitrag der königlichen Staatsregicrung in der Höhe von 570Ü Mk., einen des Verbandes deutscher Müller von 1500 Mk., sowie auch einen solchen der deutschen Rcichsreglerung. von 3000 Mk. — Leipzig. Dem Beispiele der Polizeibehörden verschiedener Städte Deutschlands und des Auslandes, Ver suche mit der Verwendung von Hunden im Dienste der Polizei anzustellen, wird in nächster Zeit auch das Polizei amt in Leipzig folgen, und zwar soll zunächst die Ver wendbarkeit des Hundes im Polizei-Executivdienst erprobt werden. Demnach soll der Hund den Schutzmann auf seinen Patrouillcngängcn begleiten und zunächst diesen gegen mancherlei Belästigungen schützen, denen der Beamte oft von Seiten gewisser Elemente ausgesetzt ist. Weit wesentlicher wird der Nutzen sein, den der Hund leisten i kann bei direkten Ueberfällen auf Schutzleute, ferner bet nächtlichen Streifzügen dcr Polizei, beim Begehen von ! Wäldern uud einsamen Gegenden, beim Aufsuchen von ! Berichten und Todten, beim Verfolgen der auf der That ertappten Verbrecher rc. Da der deutsche Schäferhund die ! hierzu nöthigen Eigenschaften, Beweglichkeit und Ausdauer bei kräftigem Körperbau, starkes Gebiß und eine den, Wittcrungsverhältnissen trotzende Behaarung, am voll-