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298 richtspachter Unteusch zu Hcrzogswaldc zum Feuer-Polizei-Commissar« im 3l. Districte und zu dessen Stellvertreter Herr Begüterter Knäbel zu Mohorn, so wie endlich Herr Erbrichter Kirbach zu Seydc zum Stellvertreter des Commissars im 13. Feuer-Polizei-Commissariats-Distrikte er nannt worden ist, so wird Solches hierdurch zur öffentlichen Kenutniß gebracht. Freiberg, ain 15. October 1841. Königliche vierte Amtshauptmanuschaft des Dresdner KreiS- Directions-Dezirks. Reiche-Eiscnstuck. An die geehrten Leser. Da mit diesem Monat der dritte Vierteljahrgang beendigt ist, wird hierdurch bekannt gemacht, daß der vierte Vierteljahrgang nur die zwei Monate November und December umfassen soll, damit vom 1. Januar 1842 an die neue Buartalordnung beginnen kann. Aus diesem Grunde betragt die Zahlung für die genannten zwei Monate nur 7 Ngr. Fortsetzung der Beschreibung der Amtsjubel feier des Pfarrers Hs. Jung Hähnel zu Höckendorf, in Nr. 33 dieser Blätter. „Hier ist vor allen Dingen untcrthänigst dankend „zu erwähnen, daß unser allergnädigster König „dem Jubilar die goldne Medaille des Civil- „Verdicnsiordcns zu bewilligen geruht Hal, „welche ihm auch durch die Königl. Kirchen- „Jnspcction, die sich deshalb in seine Woh, „nung verfügte, feierlich übergeben worden „ist." Wir lassen hierauf versprochnermaßen den Lebenslauf des Jubilars, von ihm selbst ent worfen, für seine Freunde und Verehrer folgen. Ich bin im Jahre 1766 den 25. März zu Wildenfels geboren. Mein Vater war Georg David Junghahncl, ansässiger Bürger daselbst; meine Mutter Johanna Sophia geb. Ublemann aus Hartcnsdorf. Wie viel ich diesen redlichen und treuen Eltern zu verdanken habe, das kann ich mit Morten nicht ausiprechcn, denn sie er nährten mich nicht nur, sondern sie waren mir auch schöne Muster der Rechtschaffenheit, treuer Pflichterfüllung und ganz besonders einer un- gcbeuchelten Gottesfurcht und gewöhnten ihre Kinder von früher Jugend an zu verständiger Tbatiqkeit, Sittlichkeit und Frömmigkeit. Daß mich diese Eltern mit Liebe aufgenommen und sorgfältig gepflegt haben, st mir aus allem klar geworden was sie in d r Folge an mir gethan haben. Da ihre Berufsarbeiten ihnen nicht er- laubtcn, sich selbst mit dem Unterrichte ihrer Kin der zu beschäftigen, so war es ein Glück für mich, daß meine Großmutter väterl. Seite noch lebte, und sich meiner kindischen Neugierde mit Vorliebe annahm. Sie lehrte mich so manchen Spruch und Gebet nachsprechcn, was auf mein nachheriges Leben großen Einfluß gehabt hat, ob ich cs gleich damals nicht verstand. Durch ihre Bemühung konnte ich lesen als ich mit 6 Jahren zur Schule gebracht wurde, und die Leh rer waren zweifelhaft, welchen Platz sie mir geben sollten, da ich in jedem andern Wissen ganz zurückgeblieben war. La ich endlich in die obere Classe aufrückte, war sch so glücklich, die besondere Gunst des damaligen Diaconus iss. Blüher zu erlangen, eines überaus thäligcn und jener Zeit weit vorgeeilten Schulmannes und Erziehers. Er ließ mich Theil nehmen an dem Privat. Unterrichte, den er einigen Kindern der Honoratioren crthcilte, und ermunterte mich end lich, da ich mit 13 Jahren die Schule verließ, mich den Wissenschaften zu widmen. Ob ich nun wohl einen starken Trieb fühlte, etwas mehr zu lernen als gewöhnlich, so hatte ich doch vom Cludiren gar keinen Begriff, und meine Eltern dazu kein Vermögen. Doch Blühers Eifer uu» mcino Neigung überwog die Bedenk ichkeiten, und das Werk wurde in Gotteü Namen anga- sangen. Blüher nahm mich in sein Haus, brachte mir die nö higcn Vorkcnntnisse bei, füh tc mich im Jahre 1780 nach Annaberg, empfahl mich dem damaligen Rector Grimm und Cantor Bomnitz, unterstützte mich mit einem jährlichen Beit-age und unterhielt, zu meinem großen Vor- thcile, einen beständigen B ufwechscl mit mir. Unangenehm war mir da der Zwang des Chor- singcns, nicht als ob ich Musik und Gesang ver achtet hätte, sondern weil damit viel Zeit ver loren ging, die ich lieber den Sprachen gewid met Härte. Aber gerade hier lernte ich in der Folge die Spuren der göttlichen Vorsehung an erkennen und bewundern, die schon früh die Wege bahnt aufwcIchen der Mensch zu seiner Bestimmung geführt werden soll. Denn eben die Ausbildung meines Sprach, und