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Mahnung in öffentlichen Blättern. Es ist ein Jrrthnm, dem man nur zu häufig begegnet, daß man die Berechtigung habe, einen Andern compromitirende Verhältnisse, von denen man die Wahrheit beweisen zu können glaubt, ungeahndet veröffentlichen zu dürfen, oder daß es Jedem zustehe, durch die Drohung, dergleichen Verhältnisse zu publiciren, einen Druck auf einen Andern ausüben zu können. Wie theuer eine derartige Anschauung vor Gericht zu stehen kommen kann, hatte der Goldarbeitcr Greiner in Berlin zu erfahren. Derselbe glaubt an einen in Hamburg wohnenden Herrn eine Forder ung gellend machen zu können. Er schrieb daher dem Adressaten mehrere Mahnbriefe und fügte seinem Schreiben die Drohung hinzu, in öffentlichen Blättern die Mahnung zu wiederholen, falls dir Zahl ung nicht erfolge. Der Hamburger übersandte diese Briefe der Ber liner Staatsanwaltschast und diese citirte den Schreiber Greiner wegen „Nöthigung" vor Gericht. Der Angeklagte mußte die That- sachen zugcben und wurde zu drei Wochen Gefängniß verurtheilt. In der Appellationsinstanz wurde jedoch nur eine Geldstrafe 25 Thlr. an erkannt. — Man sei also mit solchen Drohungen vorsichtig. Anmeldung zur Kirchenvorstandswahl. Aus dem hiesigen Kirchenvorstande haben Herr Kaufmann Engelmann, Herr Schneidermeister Legler und Herr Mehlhändler Hilfert auszuscheiden; alle selbständigen Hausväter in Wilsdruff, welche das 25. Lebensjahr erfüllt haben und von der Slimmberechtigung bei den Wahlen der politischen Gemeinde nicht ausgeschlossen sind, werden darum aufgefordert bei Herrn Kaufmann Engelmann oder bei Herrn Mehlhändler Hilfert schriftlich oder mündlich zur Wahl sich anzumelden, da eben nur die wählen dürfen, welche sich vorher gemeldet haben. Die Anmeldungen können bis mit Montag den 6. Juli ge schehen; der Tag der Wahl wird später bekannt gemacht werden; die ausscheidenden Mitglieder sind wieder wählbar; zahl reiche Anmeldung ist nothwendig, wenn die Wahl als Gesinnungsausdruck der ganzen Gemeinde gelten soll. Wilsdruff, den 28. Juni 1874. Der Kirchenvorstand. ?. Schmidt, Vors. Von Glas, das Neueste, was exiftirt, äußerst praktisch, empfiehlt billigst SN AVO8 und SN ästail vresäsn, 26 Große Plauenschestraße 26. Zur gefälligen Beachtung! Der ergebest Unterzeichnete erlaubt sich geehrten Gemein den als auch Privaten zur Ausführung von Erdarbeiten und Reparaturen an Straßen und Wegen, sowie Brunnenbauten und allen in dies Fach einschlagenden Arbeiten zu em pfehlen und sichert prompte und möglichst billige Bedienung zu. Anmeldungen für Wilsdruff und Umgegend nimmt die Expedition dieses Blattes entgegen. Schachtmcister Wünsche aus Prießnitz Nr. 9. I'ür DisoUIsr! Schrank-Gesimse, ü Stück von 12 Ngr. an, empfiehlt R. 6äru, Vre8äeu, Fischhofsplatz 14b. Eine selbstständige Oeconomie-Wirthschaf- terin wird zum sofortigen Antritt gesucht auf dem Brauschänkgut Blankenstein. /Ain enthaltend 3 Stuben, 2 Kammern, Küche, Boden- raum und Keller, steht zu vermiethen und zu Michaeli zu beziehen Meißner Straße No. 45. ^Laine hübsche mit Kammern, für richtige Leute oder eine einzelne Person passend, steht zu vermiethen und so fort zu beziehen in No. 6 in Kleinschönberg. 5 25 Wochenmarkt zu Wilsdruff, am 26. Juni. Eine Kanne Butter 24 Ngr. — Pf. bis 26 Ngr. — Pf. Ferkel wurden eingebracht 271 Stück und verkauft ä Paar 4 Thlr. — Ngr. bis 8 Thlr. — Ngr. Dresdner Getreidebörse, 26. Juni. An der Börse. pro 1000 Kilogram Ngr. Weizen weiß 89 Thlr. — Ngr. bis 96 Thlr. Weizen braun 85 - — - - 93 - Korn 72 - — - - 76 - Gerste 77 - — - - 84 - Hafer 65 - Auf dem Markte. — - - 77 - pro Hektoliter. Hafer 3 - 15 - - 4 Kartoffeln 1 - 25 - - 2 - Heu ü Ctr. I - 15 - - 1 - Stroh a Sch. 7 - 15 - - 8 Die Kanne Butter 22 bis 26 Ngr. JestKwMt MM Kbschlößchm in nächster Nähe des Bahnhofs veil ckobann ksLioLsr Cölln bei Meißen empfiehlt sein Etablissement mit schönem großen Garten, Kegelbahn, Concert-Saal zu Abhaltungen von Bällen und Kräuzchen rc. den geehrten Herrschaften und Vereinen zur ge neigten Berücksichtigung unter Zusicherung prompter Bedienung und billiger Preise. Wrlllultzt Kunst-Anzeige. Einem hochgeehrten Publikum der Stadt Wilsdruff und Umgegend beehre ich mich hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß ich biuucn Kurzem daselbst eintresfen werde, um mit meinem ganz neu dccorirten mecha nischen Kunstfigureu-Theater eine» Cyclus von Vorstellungen im «nm ^oleln« n Zu eröffnen. Da ich nicht nur im Besitze der größten Figuren, brillanter Dccoration nnd Garderobe und eines in die Wirklichkeit versetzenden Pbsatrum munäi bi», son dern auch nur durch Vorführung ganz nener gediegener Stücke das geehrte Publikum angenehm untcrbalten werde, so Hoffeich, mich auch um so eher eines zahlreichen Besuches erfreuen zu können. Auf die persönlichen Nachspiele erlaube ich mir noch ganz besonders aufmerk sam zu machen. Donnerstag, den 2. Juli, zur Eröffnung der Bühne: Nr»88livli« oder: Idiv Itvit «in<-8 Nittcrschauspiel in 4 Acten. Alles Uebrige besagen die Tageszettcl. Um zahlreichen Besuch bittet ach tungsvoll Xnvvr MeNinirkt. Nsstauratro». Vonvsrstax, äsn 2. ckuU: I. 8ammö!'-^b2nnsm8n1-6on66nt L Lall. 6 Ubr. Lntreo an äor Oasso 4 Agr. Billets 4 8tüelc 10 Agr. sinck stets bei mir rm haben. Ilm recht sahlreiehs Lotbeibgung bittet kreunckliebst IV. Llssslx, Omnibus Fahrplan vom 5. Mai 1874 bis auf Weiteres: Abfahrt von Wilsdruff: Wochentags täglich früh '/-? Uhr. Sonn- und Festtags früh '^6 Ubr und Nachmittags 5 Uhr. Abfahrt von Dresden, Gasthaus z. Sächs. Hof, Breiteste. 2: Wochentags täglich Nachmittags 5 Uhr, Sonn« und Festtags früh 8 und Abends 7 Uhr. ä Billet 90 Pf. (Sonn- u. Festtags früh 8 Uhr von und Nach mittags 5 Uhr nach Dresden 1 Mark.) Friedrich August Herrmann. AL. Auch geht mein Frachtwagcn ununterbrochen täglich früh 7 Uhr nach Dresden. Der Obige. Redaktion, Druck und «erlag von H.«. Verger in WllSdruff.