Volltext Seite (XML)
In Paris 32) w« i« L r « 3- w^ B ih A le sie» sich > A blutiges Die N Nzens de linde nah Der 1 lenge Ke lurdcn dl Manche n nnge ein Ke Absla „Aha »ichts da, Wed üivas a> Serielhen Üntergan Amücyw Mesen, Beamte « Clr enge schwiege; Muster seines i Veiwiin gegen s Acrgebi das Sc cmpöri, seine A Zulcs W ansang ausmen alten Eprac' Ader aus dt und s Novelle von Ludwig Habicht. (Fortsetzung.) Sie hatten, um den wenigsten Verdacht zu erregen, den Weg über Nouen gewählt und wollten eist von dort aus die nach Amiens und der belgischen Grenze znführende Seitenlinie benutzen. Zum Glück stellten sich ihrer Weiterfahrt nirgends Schwierigkeiten in den Weg und die Mitreisenden schöpften nicht den mindesten Verdacht. Agathe und Blanche gaben sich für Töchter eines Gutsbesitzers der Nor mandie aus, deren Vater sie jetzt aus dem gefährdeten Paris zurück- hole, wo sie solange im Institut gewesen. Leonhard war der Cousin und man fragte die jungen Mädchen neckend, welche von ihnen dem Cousin die Hand reichen müsse. Sie erröthcten und schwiegen Beide. „Ah, das ist noch nicht entschieden!" rief man lachend rind Niemand siel es ein, an der Wahrheit ihrer Angaben im Mindesten zu zweifeln. Leonhard hätte am liebsten von Nouen aus die Neise nach Dieppe fortgesetzt, um über England die deutsche Heimath zu gewinnen, aber der alte Peltzer mochte auf keinen Preis davon etwas wissen. Er wollte sich lieber bald von den Franzosen massakrircn lassen, als sein Leben der Gefahr einer Seefahrt auszusetzen. Dem Sohn der baier- rischen Alpen erschien das Meer als die unheimlichste Naturmacht, gegen deren Tücken der Mensch völlig schutzlos dastche und er schwur, daß man ihn nicht lebend auf ein so unsicheres, schwankendes Ding, wie ein Schiff sei, bringen würde. Man mußte deshalb auf diesen Weg, der vielleicht der sicherste war, verzichten und nicht ohne Bangig keit näherte man sich endlich der belgischen Grenze Amiens, Bapaume, Arras lagen schon hinter ihnen — jene Orte, die noch wenig ahnten, wie bald sie zu Schauplätzen der blutigsten Kämpfe werden sollten. Auf ihrer ganzen Fahrt gewahrten die Reisenden, daß die neue französische Republik zum äußersten Widerstande entschlossen sei. Auf den Bahnhöfen wimmelte es von Militär, ganz Frankreich schien ein einziges Heerlager geworden zu sein und nirgends zeigte sich eine Niedergeschlagenheit, überall die gehobenste Stimmung, als könne jetzt der Sieg nicht fehlen. Die Erinnerungen an die Kämpfe unter der ersten Republik, die nach der Tradition mit Sturmeshand die feind lichen Hccrhaufen vom Boden des Vaterlandes hinweggcweht, trugen nicht wenig zu dieser Siegeszuversicht bei. „Der Krieg muß dennoch mit dem Einzuge in Berlin enden," das erscholl von den Lippen der Besonnensten. Ein gewaltiger Rausch Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Dresden. Das Bundesamt für Heimalhwefen hat in einer streitigen Angelegenheit entschieden, daß ein OrtSarmenverband ver pflichtet ist, für die Hinterbliebenen eines Ortsangehörigcn, welche nach dem Tode des letzteren der öffentlichen Armenpflege anheimsallen, vor läufig die Pflege derselben zu übernehmen, vorbehaltlich des Anspruchs auf Erstattung der Kosten, rcsp. auf Uebernahme gegen den hierzu gemäß den Vorschriften des Neichsgesetzes verflichteten Armenverband. Das Bundesamt hat auch ferner entschieden, daß diese Verpflichtung nicht aufhört, wenn Lie in Rede stehenden Hinterbliebenen (hilflose alte Eltern und unmündige Kinder) den bisherigen Wohnort der ver storbenen Eltern verlassen und zu Verwandten übersiedeln, welche die Verpflegungskosten der Unterstützungsbedürftigen aus eigenen Mitteln nicht tragen können, so daß sie eventuell der Armenpflege des neuge wählten Aufenthaltsortes anheim fallen würden. Am 6. November hat in Siemen's Ofen in Dresden diezweite Tagesgeschichte. Im deutschen Reichstage brachten mehrere Sachverständige die Klagen des Handesstandes und des Publikums zur Sprache, daß zu viel altes Silbergeld eingezogen und zu wenig neues Gold ausge geben werde, daß es daher sehr an Geld fehle. Der Finanzminister Camphausen antwortete, die Reichsregierung gebe wenig Gold aus, um das Gleichgewicht zwischen Goldausgabe und Silbereinziehung zu erhalten. An Silber sei Mangel, nicht an Gold; das umlaufende Silbergeld betrage kaum 300 Million Thaler, es solle daher vor läufig keines mehr eingezogen werden. Die Frage, warum denn so viel Silber bisher cingezogen worden, blieb, wie es scheint, unbeant wortet. Am 5. November fand die erste Beralhung des Landsturm- gesetzcs statt. Kriegsministcr von Kamecke bezeichnet die Vorlage als eine Ergänzung der Reichsmilitärgcsetzgebung, die bei der Berathnng der letzteren verheißen worden sei. Die Regierung hoffe auf die Zu stimmung des Reichstags. Die Auffassung der Preße des Anslandes, welche in diesem Gesetze Eroberungsgelüste gesunden habe, sei voll ständig grundlos. Der Landsturm sei kein Element der Eroberung, sondern lediglich der Vcrtheidigung. Nach kurzer Debatte wird der Entwurf einer Commission von 14 Mitgliedern überwiesen. Dem wirkliche Leichenverbrennung stattgefunden. Die zu Verbrennende war eine Dame aus Carlsruhe. —> Unter der Firma: „Neue Fleisch- Hallen" ist am 5. November durch einen bemittelten Privatmann ein Geschäft eröffnet worden, welches prachtvolles OcbsenfUisch durch schnittlich um 5 bis 15 Pfennige billiger als anderswo bietet. Der Andrang war bis jetzt aucb ein kollossaler, die Hausfrauen strömen in daS saubere Geschäft, in welchem sie gut bedient werden und eine gute Waare erhalten. Zum Anfang Hal der Unternehmer 20 kräftige voigtländische Ochsen gekauft, von denen eine Anzahl bereits ge schlachtet ist. In Löbtau bei Dresden wurde am 3. November ein Bretwagen sammt Pferden entwendet, den ein Kutscher auf der Straße hatte stehen Iffaen, während er sich in eine Wirthschaft begab. Die Pferde, zwei Stuten, sind das eine ein Fuchs, Las andere von brauner Farbe, und zeichnet sich das letztere durch einen schwarzen Fleck am rechten Schenkel aus. Am 27. October wurde in Obersteinbach bei Döbeln die zehn Monate alte Maurerstochler Auguste Berge in der Wohnung ihrer Eltern, in der Wiege liegend, durch Rauch erstickt aufgefunden. Die ser Unglücksfall wurde dadurch hcrbeigcführt, Laß der 4 Jahre alte Bruder in Abwesenheit der Mutter mil Streichhölzchen gespielt und damit einen Brand verursacht hatte. Radeberg, 4. November. Gestern Nachmittag gegen 3 Uhr brach in der Scheune des Gartennahrungsbesitzers Müller in Lotzdorf Feuer aus. Von heftigem Winde angesacht, ergriff das Feuer sehr bald drei auf der andern Straßenseite gelegene, mit Stroh gedeckte Gebäude. Durch energisches Eingreifen der herbeigeeilten Löschmann schaften und darunter besonders der Radeberger freiwilligen Feuer wehr gelang cs, den Fcuerhecrd auf erwähnte vier Brandstellen zu beschränken. Man muthmaßt, daß daS Feuer von Kindern, welche mit Streichhölzchen gespielt haben mögen, verursacht sei. Wie wir hören, hat keiner der Calamitosen versichert. die b Zofen nch^ genss der l fehle wend daß er r Die Win Zuge in i meh und er saß scu Ba Wc na we neuen Landsturmgesctz liegt zwar nicht die Absicht zu Grunde, den kriegerischen Geist der Nation »iederzuhalten, wenn es gilt, in Fällen der höchste» Noth fremde Unterdrücker mit den äußersten Mitteln von dem Boden des Vaterlandes zu verdrängen, allein so lange es noch eine organisirte deutsche Kriegsmacht giebt, will der Kaiser nicht zu dem Vcrzweiflungsmittel greifen, Schwache und Greise zum Schutze des Landes in die Waffen zu rufen. Die Erfahrungen im letzten deutsch-französischen Kriege, sowie die Verhandlungen des Brüsseler Congrefses über das Kriegsvölkerrecht haben gezeigt, daß das Aufge bot ungeübter und ungeschulter Maßen nur zu nutzlosem Blutvergießen führt und überdieß den Feind, der ihnen den Anspruch auf militärische Rechte versagt, zu blutigster Strenge reizt. Diese Erkenntniß ließ der deutschen Heeresleitung keine andere Wahl, als entweder auf die Hülfe der Landsturmpflichtigen ganz zu verzichten, oder sie zur wirklichen Militärmacht heranzuziehe», sei es als selbstständigen Truppcntheil, sei es zur Ergänzung der Landwehrbataillone. Da nun durch das' neue Gesetz alle weder dem Heere noch der Marine angehörige Wehr pflichtige vom 17. bis zum vollendeten 42. Jahre den Militärgcsetzen und den Disciplinarvorschristen unterstellt werden, mithin auch alle die alten Soldaten, welche bereits ihrer Landwchrpflicht Genüge ge leistet haben, so wird damit in der That eine Verlängerung der Dienstzeit geschaffen, die für das Volks- und Familienleben von höchster Bedeutung ist. Die gute Absicht, ja die Nolhwendigkeit, auf diese Art eine erhebliche Stärkung der Militärmacht Deutschlands ins Leben zu rufen, ist unverkennbar; denn die Möglichkeit darf nicht außer Ächt gelassen werden, nach verschiedenen Seiten hin eine kriegerische Stellung nehmen zu müssen. Das dem Reichstage vorliegende Ge setz räumt jedoch der kaiserlichen Gewalt einen so weiten Spielraum ein, daß sich die Volksvertretung die Verpflichtung nicht übcrhoben fühlen kann, erst noch gesetzliche Bürgschaften für die militärische Ver wendung der betroffene» älteren Mannschafte» zu verlangen, und zwar dahin, daß der Landsturm nach den Grundsätzen der Billigkeit zunächst zur Vertheidigmig und nur in« äußersten Falle zum Angriff und zu wirklichem Kampfe verwendet wird. In wie weit die neue Formation schon jetzt oder erst mit der Zeit eine weitere Steigerung des Militär- etat bedingt, wird bei den bevorstehende«« Verhandlungen ebenfalls zur Sprache kommen müßen. Der höhnische Jubelruf der „Germania" über die Fortsetzung geistlicher Amtshandlungen durch „gesperrte" Geistliche in der Laureiltiuskirchc zu Trier, welche sich durch allerlei List und Hintcr- thürchen den am Hauptportal aufgestellten Polizcibeamten bisher immer zu entziehen gewußt, hat immer ein klagendes Echo gefunden. Sie erzählt, das der ausgewiesene Caplan Schneider in Trier, während er das Hochamt hielt, zum übergroßen Schmerze des katho lischen Volks von Gensdarmen und Polizisten vor dem Altar verhaftet wurde. — Wer trägt die Schuld, daß es so weit kommen mußte? Kann der Staatsgewalt ein Vorwurf gemacht werden, wen» sie die ihr Trotzenden da sucht, wo sie sic findet? Bei aller Achtung vor der dem Gottesdienste geweihten Stätte wird sie doch den Wahn zerstreuen müßen, als sei der Altar die Stelle, von der aus der Staat und seine Gesetze ungestraft verhöhnt werden dürfen. Naumburg a. S. Das hiesige Appellationsgcricht hat in der Sitzung vom 29. October das Straferkenntniß erster Instanz gegen de» frühere«« Director des Thüringer Bankvereins, Alachstein, welches auf Jahr Gesäugniß lautete, auf 2'/« Jahr ermäßigt; bei dem Mitangeklagten Rothenberg, Mitglied des Verwaltnngsrathcs, da gegen, der'zu Jahr Gefängniß venrrtheilt war, auf vollständige Ireisprechung und Entlassung aus der Haft erkannt. Die übrige«« Hauptangeklaaten haben sich seiner Zeit der» Strafverfahren gegei« sie durch die Flucht entzogen. Aus England berichtet man, daß die Löhne von 60,000 Arbeitern in den Kohlengrubeubezirken voi« Durham von den Besitzer«« um I0"/„ anstatt um 20"/», wie anfänglich beabsichtigt war, herabgesetzt worden sind. Im Ganzen sind die Löhne seit den« Mai d ^J. um 28"/» reducirl. — In Lincolnshire steht eine Entlassung der ländlirhen Arbeiter bevor, die Pächter bestehen auf einer Lohnherabsetzung von 10 Sh. pro Woche.