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(Amtlich. W. T. B.) Grohes Hauptquartier, den 18. August 1948. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Insnntcriegefcchte südwestlich vvn Bucqnvy und nördlich der Ancre. Heeresgruppe Bvehn. Beiderseits der Avre setzte der Feind gestern seine Aw griür fort. Mit starker Nntrrstüknnq durch Artillerie und Panzerwagen stieß er am frühe» Morgen entlang den von Amiens und Montdidier auf Rvpe führenden Straße» vor Seine Panzerwagen wurden zerschossen oder zur Umkehr gezwungen, die nachfolgende Infanterie durch Feuer und im Grgcnstoß zuriickgeworfen. Bei und südlich von Bcuvreignes, wo der Feind um 16. 8. nach nachträglichen Meldungen sechsmal vergeblich angegriffen hatte, scheiterten wiederholte Angriffe des Gegners. Gegen Atzend nahm der Artilleriekamps erneut große Stärke an und dehnte sich die in die Gegend nördlich von Chaulnes und südwestlich von Notzon ans. Nordwestlich von Chaulnes kamen feindlich« Angriffe in unserem zusammengefaßten Feuer nur an wenigen Stellen zur Entwicklung: sic wurden abgewiescn Beiderseits von Rotze, zwischen Bcuvreignes und Lassignr stirb der Feind in mebrrachen Angriffen vor: kie brachen vor unseren Linien zusammen. Borseldkämpfe südwestlich von Notzon. Nördlich der Aisne folgten heftigem Feuer Teilvor stoße d,er Franzosen zwischen Nampcel und Nonvron. Nörd> lich von Autrcchcs faßte der Feind in unseren vordersten Linien Fuß: im übrigen wurde er durch Feuer und iu Gegenstoß abgewiescn. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. An der Besle erfolgreiche Iüfanteriegefechte. Zwischen Braisnr und Fismes rege nächtliche Artillerietätigkeit. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Erfolgreicher Vorstoß in die feindlichen Gräben bei Plamont. In den Vogesen wichen unsere im Fave-Grund« bis Frapellc vorgeschobenen Posten feindlichem Teilanariß befehlsgemäß aus. Ter Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. Großes Hauptqsartier, lS. August. (Wtb. Amt lich.) Eingegangen nachmittags ^4 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Südwestlich von Bailleuil folgten stärkstem Feuer eng lische Angriffe zwischen Meteren und Merris. Sie wurden in unseren vorderen Kampflinien abgewiesen. Beiderseits der LyS rege Erkundungstätigkeit des Feindes. In ört lichen Gefechten nördlich der Ancre schoben wir unsere Linien vor und machten Gefangene. Heeresgruppe Generaloberst vo« Boehn. Zwischen Ancre und Oise am frühen Morgen heftiger Feuerkampf. Der- Feind stieß mehrfach zu starken Teil angriffen vor., ' MÄL-M MU Südlich der Somme scheiterte ein Angriff australischer Truppen gegen Herleville. Nordwestlich von Roytz hatte ein eigener Vorstoß Erfolg. Französische Angriffe beider seits der Straße Amiens—Roye wurden überall, teilweise im Gegenstoß, abgewiesen. Mehrere Panzerwagen wurde« zerschossen, einige von unserer Infanterie durch Hand granaten außer Gefecht gesetzt. Ebenso brach dicht südlich der Avre mehrfach wiederholter Ansturm des Feindes zu sammen. Der Gegner drang in den Westteil von Beuo- reignes ein. Er nahm die dort kämpfenden Truppen an den Ostrand des Ortes zurück. Nordwestlich von Lassigny schlugen wir Teilangriffe und mehrfach wiederholte Vor stöße ab. Weitere Angriffsversucht hielt unser Feuer nieder. Zwischen Oise^und Aisne beganns am frühen Nach mittag starker Artilleriekampf. Gegen Abend griff der Feind nach stärkster Feuersteigerung zwischen Carlepont und südöstlich von Nouvron an. Unsere vorderen Truppen hielten in mehrstündigem erbitterten Ringen den feindlichen Ansturm auf, der überall vor unseren Kampfstellungen zu sammenbrach. Heeresgruppe Deutscher Kroupriuz. An der Vesle, beiderseits von Braisne, bei auflebendem Feuerkampf kleinere Jnfanteriegefechte. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. hatten, Tr. Helfferich »ms Leben zn bringen. Sie habe» klar angckündigt, daß sic den deutschen Gesandten m de, Ukraine von Mumm und den Hetman Skoropadski er- morden wvllren und waren sogar so weit gegangen, sicl gegen Übereinkünfte mit jedem kapitalistischen Staate nicht nur mit Deutschland, auszusprechcn. Tieft Erklärung läßt es möglich erscheinen, daß sic auch gegen Verbands Divlamaten ähnliche Attentat«' begehen würden. Kopenhagen, 17. August. Ekstrablodet meldet au; Lhristiania: Für dis norwegische Regierung sind zurzeit in Amerika 120 Ho! zschiffe mit zu sammen 200 000 Tonnen im Bau, das norwegische Kapita ist daran mit 40 Millionen Kronen beteiligt. Die beteilig ten Reeder beschlossen, einen besonderen Vertreter na 3 Amerika zu senden, um mit den Behörden über die Fracht verficherungsfragen und die Ablieferung möglichst viele. Schifte an Norwegen zu verhandeln. Noch keine Königswahl in Finnland. Stockholm, 17. Aug. Nach Meldungen ans Helsingfors scheint die finnische Ncgierungsform, über die bereits die Entscheidung gefallen schien, in das Stadium neuer Ver handlungen zn treten. Dis geringe Mehrheit für die Monarchie läßt es den Parteien wie auch der Regierung angeraten erscheinen, nochmals eine Vermittlung anzu- ftr-ben. Es sm! ein Mittelweg versucht werden, der am Veste» niit dem Wort „Parlamentarische Monarchie" be zeichne! wird. Die Regierung würde dann in den Anfang September zusammeutretenden Landtag statt eines Wayl- vorschcages eine neue Gescvcsvorlaae cinbringeu. Ein Friedensprogramm der „Humanit«". Zürich, 17. Aug. Das Pariser Blatt „Hummutz'" ver öffentlicht ein neues Friedensvrogramm, von dem die Schweizer Blatter sagen, es sei geeignet, einen raschen und überall be friedigenden Abschluß des Krieges herbeizusühren. Die Grund sätze dieses Programmes sind: Sofortige Räumung aller besetzten Gebiete. Rückgabe der besetzten deutschen Kolonien an Deutschland. Freiheit der Meere. Neutralisierung der Meerengen. Regelung der Fragen über Elsaß-Lothringen und der von Italien beanspruchten Gebiete auf dem allgemeinen Friedenskongreß, Jedenfalls, sagt die „Humanit»", seien die beiden letzten Fragen (Elsaß-Lothringen und italienische Ansprüche) es nicht wert, daß ihretwegen der Krieg auch nur um eine Stunde verlängert werde. Diese Ansichten teilten nicht nur die Mehr heit der französischen, sondern aller Soldaten der Alliierten. Unüberwindliche deutsche Widerstandskraft. Basel, 17. Aug. Von der Kampffront berichtet der Pariser „Matin", die großen Verstärkungen der Deutschen hätten die Widerstandskraft des Feindes auf der ganzen Front ins Unüberwindliche gesteigert. Es liege keine Veranlassung vor, auf einen schnellen Sieg in diesem Jahre zn rechnen. Verblutende Amerikaner und Australier. Haag, 17. Aug. Wie aus London berichtet wird, ist von den sechs amerikanischen Bataillonen, die bei Chivilly ihre „Lorbeeren erringen sollten, ein Fünftel übriggeblieben. Den Kanadiern teilte man inzwischen die Ausgabe zu. Chaulnes zu nehmen. Australier stritten dort mit. Auch diese Episode gehört zu den blutigen der englischen Hilfstruppen. Bei Hallu fanden einige tausend Kanadier ihr Grab. Verhaftung des russischen Thronprätcndeuten. Petersburg, 17. Aug. Nach hier ejngetroffenen Nach richten ist der Großfürst Dimitri Pawlowitsch, der sich nach seiner Flucht aus Perm eine Zeitlang in Freiheit befunden hatte, von bolschewistischen Truppen verhaftet worden. Groß fürst Dimitri gilt als Thronkandidat für die Monarchisten und toll ais englischer Offizier zuletzt in Persien gewesen sein. Abermals die „austropolutsche" Lösung. Budapest, 17. Aug. Nach einer Wiener Information des gerade nicht immer zuverlässigen „Az Eft" soll im Gegensatz zu den Meldungen der deutschen Blätter Erzherzog Karl Stephan für den polnischen Königsthron nicht in Betracht lammen. Die Beratungen hätten sich allerdings darum gs- dreht, einen Monarchen für Polen zu finde«, der den Zestrak- mächten annehmbar und den Ententeläube« nicht unwm- vatbifch sei, die getroffene Entscheidung würde m den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Es verlaute, daß Kaiser Kark als König von Polen bestimmt sei. (Das wäre asto die austropolnische Lösung, die anderwärts als abgetan gilt.) Verlegung der russischen Regierung nach Kronstadt. Stockholm, 17. Aug. Die „Prawda" schreibt: Die Sowjetregierung wird de» Verbündeten de» Krieg erklären. Große Kkiegsoperationen werden erwartet. Gleichzeitig fertigt der Sowjet ein Manifest ans: Die Lage Rußlands sei beunruhigend, Rußlands erneute Einmischung in den Krieg sei notwendig, daher wäre die Verlegung der Re. gicrnng au einen ungefährdeten Ort beschlösse» und Kron stadt hierfür bestimmt worden. Alle Vorbereitungen feien aetroffen. Letzte Drahtberichte des „WWdruffee Tageblatt»«". N-Boot-Bente im Kanal. Berlin, 17. Aug. (Amtlich.) Unsere U-Boote ver senkten im Kanal und westlich davon a» feindlichen Schiffs raum 13 9(9) Br.-Rtg.-To. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Kein dänisch-ÄurcrikünischlS Abkommen. Kopenhagen, 18. August, (tu.) Die auch durch die deutsche Presse gegangenen Gerüchte vom Abschluß einer dänisch-amerikanischen Uebereinkunft, nach der Dänemark sich verpflichtet habe, seine Ausfuhr nach Deutschland be deutend einzuschränkcn, und mehrere IVO OVO Tonnen Mais an Schiffsraum den Alliierten zur Verfügung zu stellen, werden vom Extrablatt auf Grund besonderer Informa tion als freie Phantasie bezeichnet. Zunahme 'er Flieger,---.griffe auf französische Städte. Genf, 19. August, (tu.) Progres de Lyon meldet, Latz die deutschen Fliegerangriffe auf französische Städte an Häufigkeit zunehmen. Toul, Lunevike, Epernay und besonders Nancy hätten durch die Fliegerangriffe schweren Schade« erlitten. Aus Giaw und LauS. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit denkbar entgegen. Wilsdruff, am 19. August. Merkblatt für de« 20. August. Sonnenaufgang 5^ Mondaufgang 6^ N. Sonnenuntergang 8^ Mon'duntergang 3^ N. — (K. M.) Die Ausfuhr vo« Druckschriften ins Ausland hat durch Verfügung -er stellvertretenden General kommandos des Xll. und XIX. A.-K. vom 8. August (9(8 eine Neuregelung erfahren. Hiernach dürfen Druckschriften, soweit ihre Ausfuhr nach der in Kraft bleibenden Verfügung vom (. Oktober (9(7 überhaupt zulässig ist, im Postwege nur von Firmen versandt werden, wenn sie zur Auflieferung bei bestimmten Postämtern zugelaffen sind. Anträge auf Ausstellung einer Zulassungsurkunde sind bis 20. August (918 im Bereiche des stellvertretenden Generalkommandos XII bei der Kgl. Polizeidirektion Dresden, Presseüberwachungs- stelle, und im Bereiche des stellvertretenden Generalkomman dos XIX bei dessen presseabtrilung, Leipzig, Dittrichring 2,( unter Angabe der Postanstalt, bei -er sne Auflieferung erfolgen soll, einzurrichen. Der Wortlaut -er Bekannt machung ist aus der Sächsischen Staatszeitung un- einer Anzahl anderer amtlicher Blätter zu ersehen. — Vorsicht i« Verkehr mit Kriegsgefangene«! Im Briefe einer zurzeit in der Landwirtschaft beschäftigten Jungmannen an seinen Rektor heißt es u. a.: „Nun habe ich noch eine sehr große Bitte, die ich sehr gern schon aus vaterländischem Interesse erfüllt sehen mochte. Sie betrifft die Kriegsgefangenen. Ich habe jetzt bemerkt, wie diese auf feine Art die landwirtschaftlichen Arbeiter aufhetzen. Auch mich suchten sie — es waren Serben — zu bereden, für meinen Lohn nicht zu arbeiten. Mit den anderen Arbeits leuten machten sie es gerade so. Sie versuchten immer die Verhältnisse in Serbien so glänzend wie möglich zu schildern. Sie sagteu z. B., in Serbien brauchte man nur 8 Stunden zu arbeiten, während sich die Deutschen 12, ja noch mehr Stunden schinden müßten. Auch versuchten französische Ge fangene, revolutionäre Gedanken unter die Dienstboten zu tragen, was ich aus Gesprächen mit den Leuten erfahren habe. Da vielfach den Gefangenen sehr großes Vertrauen entgegengebracht wird, so kommt es vor, daß sie leider mit ihren Reden mitunter einen gewissen Einfluß auf ihre Um gebung ausüben. Zum großen Teile ist ja auch die deutsche Fremdenverehrung daran Schuld, die sich trotz der großen Enttäuschungen, die das Volk erlebt hat, immer noch zum größten Leidwesen der echten Deutschen erhalten hat. Möchten Sie doch bitte, sehr geehrter Herr Rektor, die hinausgehenden Jungmannen ermahnen, sich nicht zu sehr mit Kriegsgefangenen einzulassen, sondern lieber aufklärend unter den Leuten zu wirken." Die Befolgung dieser Mah nung kann im vaterländischen Interesse nicht nur den Jung- mannen, sondern allen, die mit Kriegsgefangenen zu tun haben, nicht dringend genug ans Herz gelegt werden. — (M. I.) Meldepflicht für Elektromotore. Die Kriegsamtstelle Dresden veröffentlicht eine Bekanntmachung, in -er erneut darauf hingewiesen wird, daß all« Elektro motoren mit einer Leistung von 2 ?8 aufwärts mit wenigen Ausnahmen bei der Kriegsamlstelle Dresden anzumelden sind. Meldekarten sind unter Angabe der Stromart (Gleich oder Wechselstrom) bei der Kriegsamlstelle Dresden mittels Postkarte anzufordern. — (M. I.) Bedauerlicherweise hat die Versorgung mit Frühkartoffeln in den letzten Wochen in Sachsen sehr zu wünschen übrig gelassen. Infolge der ungünstigen Witterung in der Entwickelungszeit ist nicht nur der Er trag erheblich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sondern auch der Eintritt der Reife um 2—3 Wochen hinausgcschoben worden. Die zunächst greifbaren Mengen an Frühkartoffeln waren so gering, daß sie nur zu einer notdürftigen Belieferung einzelner Kommunaloerbände Ver wendung finden konnten, in denen die Versorgung be sonders ungünstig lag. Als dann die Zufuhren größer wurden, hat eine durch die ungünstigen Witterungsoer- hältnisse verursachte Verzögerung der Ernte in mehreren Lieferungskreisen zu einer ungleichmäßigen Belieferung der sächsischen Bedarfsbezirke geführt, und dadurch zu lebhaften Klagen Anlaß gegeben. Die vorhandenen Unzuträglich keiten sind zwar jetzt in der Hauptsache behoben, immer hin ist sparsame Bewirtschaftung allen Beteiligten dringend anzuraten, damit die Vorräte bis zum Beginn der Herbst kartoffelernte ausreichen. — Außerordentliche Teuerungszulage für die sächsischen Eisenbahner, veranlaßt durch eine Denkschrift -es sächsischen Lisenbahnerverbandes an das Kgl. S. Finanz ministerium um Gewährung einer einmaligen größeren Beihilfe beabsichtigt die Kgl. Staatsregierung allen Beamten und Arbeitern mit Rücksicht auf die gegenwärtige Teuerung und zur Beschaffung der Wintervorräte eine außerordent liche einmalige Zulage zu gewähren. Wie wir aus sicherer Huelle erfahren, soll den Arbeitern der sechsfache Betrag der laufenden monatlichen Zulage, im Höchstfälle 500 Mark gegeben werden, während die Beamten aller Ressorts eine bestimmte Summe, zu welcher dann Kinderzuschläge er folgen, erhalten werden, lieber die Höhe dieser Summe ist noch kein Beschluß gefaßt worden, doch dürfte ein solcher in der allernächsten Zeit zu erwarten sein. — Streckung der Heeresnäharveiten. Ls wird darauf hingewiesen, -aß auch mit solchen Heeresnähar beiten, die nicht von einem Bekleidungsamt, sondern von einer anderen Heeresdienststelle vergeben werden, nur Per sonen beschäftigt werden dürfen, die im Bssitz einer Aus weiskarte für Heeresnäharbeiten find. — Deuben. Nach dem Genusfe von Pilzen, die die Familie Sadek selbst gesucht hatte, sind die Lhefrau und Tochter gestorben, während der Mann krank liegt. — Dresden-Plauen Lin aufregender Vorgang spielte sich heute vormittag kurz vor (( Uhr auf dem Bahn körper gegenüber dem Ratssteinbruche ab. Dort sprang ein russischer Gefangener von einem aus Dresden kommenden, in schneller Fahrt befindlichen Güterzug auf der rechten Seite auf den Bahnkörper hinab, ohne sich eine Verletzung zuzuziehen. Der dortige Schrankenwärter, -er dieses be merkte, gab sogleich «in Hornfignal dem Streckenwärter ab, di« nunmehr gemeinsam den Gefangenen anhielten und ihn dem 25. Sicherheitspolizeibezirke Übergaben. Von dort wurde er nach einem kurzen verhör dtr Hauptwache zu geführt. Der gefangene Ruffe war im Schweizerischen Gast hause untergebracht und auf dem Dresdner Güterbahnhofe als Streckenarbeiter beschäftigt. Dort hat« er sich vermutlich in einem unbeobachteten Augenblicke in einen Güterwagen begebe«, um sich mit Kartoffeln zu versehen, die er auch noch bei sich trug, während er diesen plan ausgeführt, hatte sich der Zug in Bewegung gesetzt und der Russe hatte nicht rechtzeitig Gelegenheit gefunden, den abrollenden Zug wieder zu verlaffen. Auf diese Weise ist nun sein Vorhaben an die Sonne gekommen. — Schandau Der Treibriemendiebstahl im hiesigen Wasserwerk ist überraschend aufgeklärt. Die Schuldigen find der Schutzmann L. und sein Bruder, der als Arbeiter in Netzschkau tätig war. Zn dessen Wohnung wurden die Riemen gefunden; er legte ein Geständnis ab und ein aufgefundener Brief bestätigt auch die Schuld des Schutz manns, der den Bruder dazu angestiftet hat. — Kamenz. Lin Großfeuer brach am Donnerstag H Uhr nachmittags in Sollschwitz, dem ersten preußischen Dorfe hinter Vßling-Skaska, aus. Durch den Brand find 6 Gehöfte und von 3 weiteren die Scheunen vernichtet worden; große Vorräte an H«u und Getreide find verbrannt. Ueber die Lntstehungsnrsache war etwas Zuverlässiges noch nicht zu erfahren. Infolge -es katholischen Feiertages, Mariä Himmelfahrt, waren viele Ortsbewohner nicht da heim, als der Brand ausbrach. — Meerane. Hier wurde am Mittwoch ein« Waggon- ladung städt. Kartoffeln markenfrei zum Preise von (Opfg. für das Pfund verkauft. An der Verkaufsstelle beim Bahn hof herrschte gewaltiger Menschenandrang. — Leipzig. In einer Verhandlung vor der Iugend- abteilung des hiesigen Schöffengerichts gegen zwei (7jährige Burschen aus Leipzig-Mockau, die einen Güterzug mit Steinen beworfen haben sollten, aber wegen mangelnder